Shaun of the dead (DVD) Testbericht

„Shaun of the Dead“ ist hauptsächlich erstmal eine Komödie. An zweiter Stelle ist es dann ein Zombiefilm und an dritter Stelle kann man auch ein bisschen romantisches Drama finden.

Die Kombination aus Horror-Splatter und Komödie lebt davon, dass es sich um einen britischen Film handelt und der Humor deshalb von der schwärzesten Sorte ist, so dass er zur Zombiestory auch perfekt paßt. Das britische Understatement wirkt hier auch Wunder im Kontrast zur eigentlich lebensbedrohlichen Situation, die der Film beschreibt.

Inhalt des Films:
Der 29jährige Shaun verbringt sein recht eintöniges Leben entweder auf der Arbeit, telespiel-spielend oder fernsehguckend vor dem TV oder in seinem Stamm-Pub, \"The Winchester\".
Als eines Abends seine Freundin Liz mit ihm Schluss macht, weil sie sich etwas besseres vorstellen kann, als jeden Abend mit Shaun im \"Winchester\" zu versauern, durchzecht Shaun die Nacht zusammen mit seinem besten Freund (und scheinbar permanentem Hausgast) Ed. Das ganze findet natürlich WO statt? Richtig. Im \"Winchester\";).
Der nächste morgen bringt neben dem zu erwartetenden Hangover aber auch noch eine Zombieseuche mit sich, die die Menschen um Shaun herum nach und nach in Zombies verwandelt. Vom Kater geschlaucht und seinem üblichen Alltagstrott nachgehend, bekommt Shaun zunächst gar nicht mit, dass seine Mitmenschen sich doch etwas anders benehmen, als sonst (wenn auch nicht viel anders;)).

Als es dann selbst Shaun langsam dämmert, dass etwas so gar nicht stimmt, beginnt der Kampf gegen die Zombies. Nebenbei versucht Shaun selbstverständlich noch mit Liz wieder zusammen zu kommen und seine Mutter in Sicherheit zu bringen. Tough day for shaun;).

Dreimal darf geraten werden, wo sich Shaun samt Ed, Liz, seiner Mutter und einigen anderen Freunden vor den Zombies verschanzt...
(fängt mit W an und endet auf inchester;)).


Meinung zum Film:

Man könnte meinen, dass SotD zuviel auf einmal zu sein versucht. Wie eingangs erwähnt, ist der Film neben Horror-Komödie teils auch wirklich dramatisch und sogar romantisch (wenn man sich denn drauf einlassen will).
Allerdings schafft der Film es dabei ganz gut, sich nicht in den für den Film weniger wichtigen Genres (Romanze, Drama) zu verlieren, sondern immer wieder zurück zur Horror-Komödie zu finden.
Nichtsdestotrotz sind die romantisch, dramatischen Szenen gut gemacht und wirken nicht deplaziert. Das wird sich unter anderem dadurch erklären lassen, dass der Film von Working Title stammt, den Machern von \"Bridget Jones\" und \"Love, actually\".

Durch die teils doch sehr ausgiebigen Splatterszenen schafft es \"Shaun\" auch tiefer in den Horrorbereich einzudringen, als man sich das vielleicht bei Horror-Komödien so vorstellen würde. Normalerweise bleiben bei solchen Filmen die Horror-Elemente doch eher im Mainstream-Bereich. Nicht so bei Shaun, daher wohl auch die FSK 16 Einstufung.

Darüberhinaus sind einige Sachen einfach sehr clever umgesetzt worden. So sitzt Shaun gegen Anfang des Films zappend vorm TV und zapped sich so schnell durch, dass er nirgendwo richtig mitbekommt, worüber gerade geredet wird. Auf allen Stationen wird jedoch die Zombieseuche diskutiert und wenn man als Zuschauer richtig zuhört, dann ergibt sich aus den Sprachfetzen, die Shaun beim Durchzappen so aufschnappen könnte (wenn er denn zuhören würde), wieder ein Bericht über die Zombies, der Sinn ergibt. Diese Szene ist für mich ein Highlight des Films. Der Zusammenschnitt der einzelnen Berichte ist perfekt gemacht und wirkt sehr authentisch. Ausserdem kann man, falls man sich mit dem britischen TV etwas auskennt, einige bekannte Gesichter wiedersehen.
Nebenbei ist auch der Darsteller des Shaun ein bekanntes Gesicht im britischen TV. Er spielt in der Serie \"Spaced\" mit.

Der Film läuft erst am Jahresende an aber ich konnte ihn auf einer Halloween-Preview schon erwischen.

Shaun ist aber ein dermassen guter Film für die Sylvesternacht, dass ich wohl dann nochmal reingehen werde;).

Kann den Film allen empfehlen, die entweder auf britischen Humor oder auf Splatterfilme stehen.

Laufzeit: 99 Minuten
FSK: 16
Filmstart (D): 30. Dezember 2004

Drehbuch: Simon Pegg, Edgar Wright
Regie: Edgar Wright

Darsteller:
Simon Pegg: Shaun
Kate Ashfield: Liz
Nick Frost: Ed
Lucy Davis: Dianne
Dylan Moran: David
Nicola Cunningham: Mary