Sherlock Holmes (2009) (DVD) Testbericht

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Sherlock-holmes-2009-dvd-kriminalfilm
ab 6,63
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Cuchulainn1981

Morde im nebligen London

Pro:

Knifflige Rätsel, schöne Atmopshäre

Kontra:

Altes Spiel (manche Leute stört das)

Empfehlung:

Ja

Wer kennt sie nicht, Sherlock Holmes, der besten Detektiv der Welt, und seinen treuen Freund und Chronisten, Dr. Watson? Ende des 19. Jahrhunderts löste Sherlock Holmes unzählige Mordfälle in London, oft bringen ihn nur kleinste Hinweise auf die Fährte des Täters.
Mit diesem Spiel kann man auf den Spuren des großen Detektiv wandeln und einen grausamen Mordfall aufklären, der weiter reicht, als es anfangs den Anschein hat.

Die Handlung:
Wir befinden uns in London im Jahre 1888. Nach einer Vorstellung verlässt eine junge Schauspielerin das Theater und betritt eine dunkle Seitengasse, in der ein Mann sie erwartet. Sie kann noch einmal entsetzt schreien, bevor der Mann sich auf die stürzt und ihr mit einem Skalpell die Kehle durchschneidet.
Am nächsten Tag erhält Holmes eine Nachricht von Inspektor Lestrade von Scottland Yard. Er benötigt die Hilfe des Detektiv, denn er vermutet, dass Jack the Ripper, der grausamste Serienmörder dieser Zeit, wieder zugeschlagen hat. Lange hat er nichts von sich hören lassen, doch nun scheint er sein übliches Revier, die Londoner Stadtteile Withechapel und Spitalfield, verlassen zu haben und mordet erneut.
Holmes hat schon bald Zweifel an Lestrades Theorie. Zwar ist das Opfer zugerichtet wie der Ripper es üblicherweise tut, doch fallen Holmes einige Ungereimtheiten auf. Und schon befinden er und Dr. Watson sich in einem Fall von größerer Tragweite als sie geahnt hätten. Es geschehen weitere Morde, die alle miteinander in Beziehung zu stehen scheinen. Dieser delikate Fall führt die beiden Detektive durch ganz London an die unterschiedlichsten Schauplätze, bevor sie den oder die Täter schnappen und weitere Todesfälle verhindern können.

Grafik, Musik und Atmosphäre:
Da dieses Spiel 1993 auf dem Markt erschien, ist die Grafik nicht zu vergleichen mit der heutiger Spiele. Dennoch ist sie für die damalige Zeit sehr beeindruckend. Die Schauplätze des viktorianischen London sind wunderschön und detailliert in 256 Farben dargestellt. Die Orte und Figuren sind liebevoll gezeichnet
Untermalt wird das Geschehen von klassischer Musik, die zusammen mit der etwas veralteten Grafik eine wunderbare Atmosphäre heraufbeschwört. Man lernt das London des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts kennen. Holmes führt uns zu den verschiedensten Orten: Er ermittelt im Theater und in der Oper, befragt Verdächtige in vielen verschiedenen Geschäften und untersucht eine Leiche im Zoo von London. Er kommt an Häuser und Villen reicher und mächtiger Leute, doch sein Weg führt ihn auch in einen verrufenen Bereich der Docks.
Neben Sherlock Holmes und Dr. Watson begegnen wir anderen Figuren, die Fans der Bücher liebgewonnen haben: Mrs. Hudson, der Straßenjunge Wiggins und natürlich Inspektor Lestrade und Inspektor Gregson von Scotland Yard. In Holmes\' Wohnung in der Baker Street 221B kann der Spieler Experimente am berühmten Labortisch des Meisterdetektivs durchführen, um bestimmten Objekten belastende Hinweise zu entlocken.
Für Nostalgie ist in diesem Spiel auf jeden Fall gesorgt.

Steuerung:
Man kann das Spiel komplett mit der Maus steuern. Am unteren Bildschirmrand sind die Befehle zu sehen, die man dem Detektiv erteilen kann. Der gewünschte Befehl wird angeklickt, dann der jeweilige Gegenstand oder die Person. Diese Steuerung kennt man auch aus Spielen wie den alten Monkey-Island-Teilen oder ZakMcKraken.
Natürlich hat Sherlock Holmes auch ein Inventar, in dem er alle Gegenstände, die er während seiner Emittlungen findet, ablegen kann. In das Inventar gelangt man ganz einfach durch Anklicken des Befehls „Tasche“. Dann wird das Befehlsfeld durch den Inhalt jener Tasche ersetzt.
Über den Gegenständen ist eine schmale Leiste zu sehen, in der noch einmal vier Befehle und die Pfeile stehen, um sich durch das Inventar zu klicken.
Speichern und Laden funktioniert ganz einfach über den Befehl „Dateien“. Das Befehlfeld verschwindet ebenfalls, und eine Liste der Spielstände kommt zum Vorschein. Dort kann der Spieler entweder einen Spielstand oder ein leeres Feld auswählen und dann die Befehle „Laden“oder „Sichern“ anklicken
Gesteuert wird der Meisterdetektiv, indem man einfach die Stelle anklickt, an die er gehen soll. Um Dr. Watson braucht der Spieler sich nicht zu kümmern, denn er folgt seinem Freund Holmes auf Schritt und Tritt. Einfacher kann eine Spielsteuerung fast nicht sein.

Das Tagebuch:
Dr. Watson führt ein Tagesbuch, in das er sämtliche Gespräche protokolliert. Mit Hilfe dieses Tagesbuches ist es möglich, das Gedächtnis wieder aufzufrischen und eventuell wichtige Hinweise ans Tageslicht zu fördern. Der einzige Nachteil ist, dass Dr. Watson wirklich alles mitschreibt, auch Gespräche, die eigentlich keinerlei Sinn haben. Dafür steht eine Suchfunktion zur Verfügung, mit der das Tagebuch nach einem bestimmten Text durchsucht werden kann. Es ist auch möglich, das Tagebuch auszudrucken.

Gespräche:
Gespräche beginnt man im Allgemeinen, indem man den Befehl „Rede“ aktiviert und dann die betreffende Person anklickt. Dem Spieler werden nun verschiedene Rede- und Antwortmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Die Antworten, die man noch nie gesagt hat, unterscheiden sich farblich von den anderen, so dass man immer genau sieht, worauf man den Gesprächspartner noch ansprechen muss.

Reisen durch London:
London war auch 1888 schon eine große Stadt, so dass unsere beiden Detektive viele verschiedene Orte besuchen können. Das Verkehrsmittel der damaligen Zeit ist eine Pferdekutsche, die Holmes und Watson jederzeit zur Verfügung steht.
Wenn Holmes einen Ort verlässt, erscheint eine Karte von London. Die Orte, die besucht werden können, sind durch kleine Symbole dargestellt. Wenn man mit dem Mauszeiger über diese Symbole fährt, erscheint am oberen Rand des Bildschirm der Name des Ortes. Durch einfaches Anklicken eines Symbols beginnt die Reise. Eine kleine Kutsche erscheint an der Stelle, wo sich Holmes und Watson befinden, und fährt dann zum Ziel.
Einige der Orte, die besucht werden können: Baker Street 221B,

Schwierigkeitsgrad:
Der Schwierigkeitsgrad ist hoch. Es ist keine leichte Aufgabe, die Täter zu überführen und zu bestrafen, denn man muss auf die kleinsten Anhaltspunkte achten. Schließlich handelt es sich bei der Spielfigur nicht um irgendeinen Detektiv, sondern um Sherlock Holmes, und dieser sollte in der Lage sein, auch Kleinigkeiten zu entdecken. Die Rätsel haben es auch in sich. Aber sie sind fair und lösbar. Auf jeden Fall ist es keine unlösbare Aufgabe, die Straßen von London ein wenig sicherer zu machen.

Das Handbuch:
Das Handbuch ist mit 28 Seiten und vielen Bildern relativ dünn, aber es sind alle benötigten Informationen gegeben, schließlich handelt es sich um kein Spiel, das von der Steuerung her sehr komplex ist. Zu jedem wichtigen Befehl gibt es ein kleines Beispiel, auch wenn es nicht immer nötig wäre.
Den Abschluss des Handbuches bilden zwei interessantes Anhänge. Der erste beschreibt Jack the Ripper und die Menschen, die die Morde unter diesem Namen möglicherweise begangen haben. Man bedenke, dass dieses Spiel entwickelt wurde, bevor Patricia Cornwell die Ripper-Fälle löste.
Der zweite Anhang beschäftigt sich mit dem Meister selbst und trägt den Titel „Sherlock Holmes: Mann oder Mythos?“

Meine Meinung:
Ich war zwölf Jahre alt, als dieses Spiel auf den Markt kam, und ich kannte den Namen Sherlock Holmes nur vom Hören. Da es sich jedoch um ein gutes Adventure handeln sollte, überredete ich meine Mutter dazu, das Spiel zu kaufen. Direkt versank ich in diesem Abenteuer aus dem viktorianischen England. Einige Tage später lieh ich mir in der Bücherei mein erstes Sherlock-Holmes-Buch \"Der Hund der Baskervilles\" und wurde ein großer Sherlock-Holmes-Fan. So viel zu der Meinung, dass Computerspiele Kinder vom Lesen abhalten. Mich hat das Spiel erst dazu animiert, und ich las in der Folgezeit alle Holmes-Bücher, die ich finden konnte.
Glücklicherweise habe ich es vor einigen Wochen gebraucht kaufen können. Dabei habe ich erfahren, dass das Spiel angeblich Sammlerwert hat, also nicht ganz billig zu erhalten ist wie man es normalerweise von alten Spielen erwartet.
„The lost files of Sherlock Holmes“ ist eines der besten Adventures, die ich jemals gespielt habe. Es mag altertümlich wirken, wenn man es in der heutigen Zeit spielt, aber meiner Meinung nach hat es nichts von seinem Reiz verloren. Vielleicht eher im Gegenteil, denn unglücklicherweise werden heutzutage nicht mehr viele klassische Adventurespiele entwickelt.
Ein großes Problem ist, dass sich das Spiel acht Disketten beinhaltet, und wir alle wissen ja wie zuverlässig Disketten sind. Falls ihr also eine Version von dem Spiel bekommt, sichert zuerst die Disketten ab, am besten auf CD.
Ihr müsst bedenken, dass es sich um ein DOS-Spiel handelt. Es kann also Probleme bei den modernen Windowsversionen ab Windows ME geben. Ich habe das Spiel unter Windows 98 jedoch problemlos zum Laufen bekommen.
Da das Spiel grafisch nicht mit modernen Spielen verglichen werden kann, habe ich die Bewertung unten nach den Maßstäben der Zeit, in der es entwickelt wurde, vergenen.
Ich kann dieses Spiel denjenigen nur ans Herz legen, die klassische Abenteuerspiele mögen und nichts gegen etwas veraltete Grafik haben. Der Spielspaß leidet jedenfalls meiner Meinung nach nicht darunter.

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