Sherlock Holmes (2009) (DVD) Testbericht

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Sherlock-holmes-2009-dvd-kriminalfilm
ab 6,63
Auf yopi.de gelistet seit 05/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

„Da draußen gibt es nicht, was mein Interesse erwägen würde.“

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach wie vor und immer wieder aufs Neue spricht es mich immens an, wenn bereits während der erseten filmischen Minuten ein Satz geäußert wird, der durchaus von mir hätte stammen können. Zwar dauerte es bei der neusten Verfilmung von

===Sherlock Holmes=== schon etwas länger, bis eben diese Aussage fiel ~ aber der Aspekt, dass sie von Robert Downey jr. Stammte, tröstet natürlich meilenweit hinweg. Zugegeben, mit den ganzen Geschichten rund um Sherlock Holmes oder gar nur sonstigen Detektivgeschichten konnte ich noch nie sonderlich viel anfangen. Der Grund, weswegen ich mir diese DVD unbedingt trotzdessen unbedingt ansehen wollte, lässt sich erahnen: die Hauptrolle übernahm hier, wie bereits überdeutlich angedeutet, Robert Downey jr.

Überdies sollte der Film recht locker gestrickt sein, einen ähnlichen Humor wie innerhalb des Werkes „Sleepy Hollow“ aufweisen und nicht zuletzt tatsächlich auch was für Genre-Fremde bereithalten.

Tatsächlich befindet man sich bereits in der Eingangsszene inmitten einer hektischen Darbietung:

Holmes nebst seinem Gefährten Dr. Watson (Jude Law) schaffen es, natürlich in letzter Sekunde, einen gewissen Lord Watson zu verhaften ~ und nicht zuletzt diesen inmitten eines geplanten Ritualmordes zu unterbrechen. Die junge Frau ist also gerettet, der Fall gelöst ~ und Holmes fällt erstmal in eine Art Rückzugsdepression, verbringt die Tage komplett im abgedunkelten Zimmer, immer den Gedanken an der Seite, dass Dr. Watson Pläne hegt, das gemeinsame Haus zu verlassen und seine Zukunft völlig seiner Verlobten zu widmen.
Lord Blackwood soll indessen gehängt werden, wünscht jedoch noch einmal Holmes sprechen zu dürfen. Dortig angekommen, kündigt jener Lord seiner Rückkehr an ~ nach seinem Tod, am Tag, an dem die Welt sich völlig verändern wird und nichts mehr bleibt, so wie es war.

Verkürzt ausgedrückt: im Grunde geht es hier also um '''schwarze Magie, eine Auferstehung von den Toten, mal wieder die Eroberung der Welt und allerlei bu-hu; kombiniert mit reiner Detektivarbeit und ein wenig Romantik am Rande des Geschehens.'''

In der ===Umsetzung=== besticht der Film tatsächlich vorrangig durch seine Darsteller nebst deren Wortwitz und nicht zuletzt ein paar Szenen, die streckenweise gewollt-ungewollt komisch sind. Die typische London Atmosphäre, die in ähnlicher Manier in „Sweeney Todd“ begeistert, verfehlt auch in dieser Darstellung des späten 19. Jahrhunderts nicht seine Wirkung. Die Geschichte passt so richtig in die Bebilderung, die Charaktere wurden sorgfältig kreiert und in jene Zeit hineinversetzt ~ hieran gibt es also schon mal nix zu meckern.

Flotte Sprüche, die an für sich schon deswegen witziger sind, weil sie von dem Hauptprotagonisten Holmes stammen, verfehlen oftmals nicht ihre Wirkung und bringen einen gewissen Schwung in die Geschichte; kombiniert mit dessen Patzigkeit legt sich eine ganz eigene Stimmung auf den Zuschauer, der schon allein dadurch hin und wieder vergisst, sich darüber zu mokieren, dass er stellenweise überhaupt keine Chance hat, selbst auf das ein oder andere zu kommen.

Unabstreitbar trägt es ein absolutes Faszinorum in sich, aus welchen Kleinigkeiten Holmes seine Schlüsse zieht, den Ort, an den er mit verbundenen Augen geführt wird, trotzdem bestimmen kann und wie sich nach und nach immer wieder rätselhafte Kleinigkeiten durch scheinbare Leichtigkeit aufschlüsseln lassen.

Ein Umstand, der mich offen gestanden gleichzeitig ein wenig störte ~ ich persönlich fiebere bspw. bei sog. Teenie-Horrorfilmen immer wieder gerne mit, wer den weswegen und wie der Täter gewesen sein könnte. Bei „Sherlock Holmes“ hingegen fällt dies natürlich schon vom Grund auf flach; dafür hält der Film allerdings andere Rätsel parat... nur: '''die beabsichtigte Spannung bremst sich irgendwie dadurch selbst aus, dass der Zuschauer wie gesagt eigentlich nur stumpf zugucken und sich wundern kann.'''

Nicht, dass der Film langweilig wäre, ganz und gar nicht... ein weiterer Entwicklungsstrang wurde durch die Figur der Irene Adler (Rachel McAdams), von der man bis (fast) zuletzt nicht wirklich weiß, was man über sie denken soll, hinzugefügt.

Verwirrung macht sich überdies durch ein paar Szenen breit, in der Sherlock Holmes seine Taten erst durchdenkt, diese dann entweder genauso folgen lässt oder aber man schließlich erkennt, dass es ledigliches Gedankengut bleibt. Vereinzelte Prügelszenen sind fast schon konsequenterweise zu dick aufgetragen, erinnern an eine krude Mischung von Bud Spencer- und Jackie Chan Filmen und versuchen sodann, die überspitzte Szenerie mit einem trockenen Spruch wieder wett zu machen. Das klappt allerdings dann auch ganz gut. Hin und wieder.

Offen gestanden besticht der Film meines Erachtens nach vorrangig durch die Schauspieler an sich und deren Interaktion untereinander. Man könnte Watson und Holmes stundenlang zuhören und -sehen, hegt hin und wieder fast schon die Vermutung, dass der eine heimlich in den anderen verliebt sei und findet beide einfach nur wunderbar-unbeholfen im zwischenmenschlichen miteinander, brachial-genial aufeinander abgestimmt in ihren Arbeitssituationen.

Richtig begeistern tut hier die immer wiederkehrende nebenbei-ige Betonung, dass Holmes seinen Watson eigentlich gar nicht gehen lassen will und immer wieder Gründe findet, dass dieser sich noch nicht verabschiedet. Und ja, man kann es gar nicht anders sagen: schlussendlich macht eben dies den Film überhaupt zu etwas gelungenen; wenn auch nicht überragenden.

Die Story rund um die schwarze Magie bzw. Blackwoods Zirkel '''plätschert indes eher so vor sich hin, vermag kaum zu fesseln und entpuppt sich ohnehin als zu verwinkelt.''' Dass es zu guter Letzt tatsächlich noch ein paar offene Fragen gibt, ist mir selbst erst nach mehr als 12 Stunden aufgefallen ~ eben weil die eigentliche Story fast schon zu sehr untergeht, um ohne den ganzen Sarkasmus, diversen verbal-Schlachten und einigen überspitzten Szenen kaum jemanden an den Film fesseln zu können.

Klar, ich als eine Person, die sich sonstig solcherlei Filmen entzieht hätte mich selbst arg gewundert, wenn ich nun wild entschlossen wäre, mir sofortig allerhand Holmes-Veröffentlichungen zu beschaffen. So fremd, wie mir die Figur im Detail ist, so wenig kann ich natürlich darüber sagen, wie sehr sie im Kontext zu der bisherigen Charakterisierung kredenzt wurde; und doch gehe ich schlicht und ergreifend davon aus, dass jene nicht lediglich modernisiert, sondern überdies etwas bösartiger angehaucht wurde.

'''Absolut positiv zu bewerten''' unabstreitbar, dass „Sherlock Holmes“ trotz der Spieldauer von 123Minuten keinerlei Längen aufweist. Nur in wenigen Szenen war mir danach, auf die Uhr zu schielen, was aber einzig und allein daran festzumachen ist, dass ich manchen Sinn (oder gar Unsinn?) gewissen Tuns nicht wirklich verstanden habe.
Mal völlig von dem Umstand ab, dass ich nicht einmal kapiert habe, wieso Holmes eigentlich über kurz oder lang von der Polizei verhaftet werden sollte.

===Summa summarum=== fand ich den Film zwar ganz unterhaltsam, würde ihn mir aber nicht unbedingt noch einmal ansehen wollen. Im Free-TV womöglich und von der Hoffnung beflügelt, dann noch einige Fragen beantworten zu können... und halt einfach aus dem Grunde heraus, dass ich den Hauptdarsteller sehr sehr gerne sehe und jener wie für diese Rolle gemacht zu sein scheint.

Sprüche wie _„Zumindest lassen sie sich keine Gelegenheit entgehen, sich eine Gelegenheit entgehen zu lassen“_ sowie ein paar Szenen, die einfach nur drollig sind, sind unabstreitbar das Beste an dem Gesehenen; richtige Sherlock Holmes Fans werden vermutlich enttäuscht sein und jene, die mit der Figur bis dato nicht viel anfangen konnten, hierdurch wohl auch keine werden.

Sprich: eine „mal gucken ob mans mal gucken mag“ Empfehlung sowie die mittlere Sternchenvergabe.

34 Bewertungen, 9 Kommentare

  • tina08

    20.10.2010, 13:08 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße ...... Tina

  • Powerdiddl

    19.10.2010, 08:56 Uhr von Powerdiddl
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Heidi

  • Iris1979

    18.10.2010, 17:47 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht. Liebe Grüße Iris

  • morla

    18.10.2010, 15:52 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    einen guten wochenstart wünsch ich dir. lg. petra

  • Gemini_

    18.10.2010, 13:47 Uhr von Gemini_
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! LG von Gemini_

  • mimaus

    18.10.2010, 12:40 Uhr von mimaus
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlich, super!

  • atrachte

    18.10.2010, 12:30 Uhr von atrachte
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. lg

  • Lanch999

    18.10.2010, 12:21 Uhr von Lanch999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! LG von Lanch999 Würd mich freuen wenn du bei meinen Berichten vorbeischaust! :D

  • katjafranke

    18.10.2010, 12:16 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und LG von der KATJA