Shimano Tekota 700 Testbericht

Hallo Leute!



Wie viele von euch ja zweifellos schon mitbekommen haben, bin ich absolut leidenschaftlicher Angler. Seit meinem letzten Besuch auf dem "Gelben Riff", mitten auf der offenen Nordsee, hat mich das Großfischfieber gepackt und schon in zwei Wochen mache ich mich wieder auf den Weg nach Hirtshals um mit der Mille (hab ich auch schon drüber geschrieben) eine Großfischtour zu starten. Wie mir eben aufgefallen ist, habe ich euch über das meiste Angelgerät, das ich mit auf meine Touren nehme, schon berichtet, nur über meine "Shimao Tekota 700" noch nicht, aber das hole ich jetzt gleich mal nach.



@@@@@ Optik @@@@@
Schon wenn man die Shimao Tekota 700 das erste mal in der Hand hält ist einem klar, dass es sich bei dem Gerät um eine Maschine fürs Grobe, ja fürs ganz ganz Grobe handelt. Sie ist ziemlich massiv und schwer und man merkt gleich, dass man hier echte Qualität in der Hand hält. Die verwendeten Materialien lesen sich wie die Bauanleitung fürs Spaceshuttle: gehärtetes Aluminium, Titan, Kohlefaser und Stahl - die Firma Shimano hat an dieser Rolle wirklich mit überhaupt nichts gespart und ein absolutes Paradestück qualitativen Angelgerätes geschaffen. Bei der Shimao "Shimao Tekota 700" handelt es sich um eine sogenannte "Multirolle", eine Rolle, bei der die Schnur direkt, dass heißt, ohne Schnurlaufröllchen über einen inneren Rollenkern gewickelt wird. Diese Rollen lassen sich zwar i.d.R. etwas schlechter werfen als Stationärrollen (die "normalen" Angelrollen, die wohl jeder kennt), aber dafür sind sie sehr viel robuster und praktisch durch nichts kaputtzukriegen. Die Rolle glänzt und funkelt wie frisch aus dem Juweliergeschäft und da ich meine Angelsachen immer absolut pfleglich behandele und nach jeder Tour abspüle und poliere, wird sie das auch noch sehr lange tun.



@@@@@ Die Technik @@@@@
Die "Shimao Tekota 700" vereinbart sämtliche positiven Eigenschaften guter Multirollen, ohne aber die schlechten ebenfalls beizubehalten. Ein gutes Beispiel ist die Sternbremse seitlich der Rolle, direkt bei der Kurbel. Sie ist sehr fein arretierbar und knackt etwa jeden halben Millimeter, den man die Bremse verstellt. So kann man sich auf jede Situation individuell einstellen und immer perfekt mit dem Fisch kämpfen. Auch während des Drills kann man sie leicht mit einem Finger erreichen und nachjustieren. Bei anderen Multirollen ist die Bremse von minderer Qualität oder lässt sich eben nicht so fein justieren, wie es bei der Shimano Tekota der Fall ist.



Die Rolle beeinhaltet 4 Hochleistungskugellager aus Aluminium und Stahl, die durch nichts kaputtzukriegen sind. Auch ein Blockieren eines der Kugellager habe ich noch nicht erlebt. Ganz besonders auffällig ist auch die perfekte Verarbeitung der Schlitze und Kerben an eben den Stellen an denen Rollenteile zusammengefügt wurden. Nirgends ist ein Grat zu spüren, nirgends klafft ein Spalt und stellt somit eine Möglichkeit für Sand und Salzwasser dar in die Rolle einzudringen. Die Rolle besteht insgesamt aus etwa 700 Einzelteilen, wie man der beigefügten Sprengzeichnung entnehmen kann. Die Übersetzung ist, wenn ich mich recht erinnere 1:4,5. Das bedeutet, dass bei einer Umdrehung mit der Kurbel, der Spulenkern 4,5 Umdrehungen macht - je voller er ist, je mehr Schnurmeter macht das aus.



@@@@@ Die Benutzung @@@@@
Ich habe auf meine Tekota 0,32er Fireline gespult, die eine Tragkraft von ca. 35 Kilogramm hat. Somit kann ich die Rolle nicht nur fürs schwere Pilken, sondern auch für Naturköderfischen in großen Tiefen einsetzen. Da ich auf der Rolle ca. 400 Meter der 32er passen, kann man auch in großen Tiefen bis ca. 200 Meter noch wunderbar angeln, ohne dass man Angst haben muss, dass die Schnur nicht ausreicht.
Ich montiere die Rolle sowohl an meiner Ron Thomson Thunderhead, einer 30lbs. Pilkrute, als auch an meiner Sportex 50lbs. Naturköderrute. In beiden Bereichen hat mir die "Shimao Tekota 700" bereits beste Dienste geleistet und mich niemals im Stich gelassen.



Um die Qualitätsanforderungen zu verstehen muss man sich mal vor Augen führen, was so eine Rolle alles leisten muss. Sie muss einem nicht nur erlauben einen bis zu 700 Gramm schweren Pilker gut und verführerisch zu führen, sondern sie muss auch mit Hängern der teilweise übelsten Art fertig werden, denn wenn man an den großen Wracks fischt, hat man schnell mal die Rehling oder sonst was von dem versunkenen Schiff gefangen. Die Schiffe müssen schon aussehen wie Tannenbäume, bei dem ganzen Gerödel was man auf einer Rifftour da unten so versenkt.



Der ultimative Härtetest für eine solche Rolle ist aber nicht etwa der Drill eines großen Dorsches, eines Kattfisches oder gar eines Pollacks. Nein, der richtig ultimative Kampf ist der Fight mit einem großen Köhler alias Seelachs oder einem Heilbutt. Wer einen großen Seelachs, oder einen großen Heilbutt erfolgreich gedrillt und gelandet hat, der weiß wovon ich spreche, denn hierbei sind nicht nur die physischen Anforderungen an den Angler, sondern auch die an das Gerät absolut überdurchschnittlich groß. Aber auch diese Härteteste hat die Rolle bei mir mit Bravour gemeistert.



@@@@@ Quelle und Preis @@@@@
Qualität hat leider immer ihren Preis und ich hatte sehr großes Glück, dass ich bei Angelsport Moritz in Kaltenkirchen ein Sonderangebot zu fassen bekam. Ich habe für die Rolle nur 119,95 Euro bezahlt, normalerweise bekommt man sie aber kaum mal für weniger als 150 Euro, was ja auch gerne mal 300 Märker sind.



@@@@@ Fazit @@@@@
Wer wirklich ernsthaft plant, einen Tripp aufs "Gelbe Riff", nach Norwegen oder sonst wohin zu machen, wo man Tiefseeangeln kann, der sollte auf keinen Fall am Gerät sparen, denn den Fisch des Lebens aufgrund mangelnder Gerätequalität zu verlieren muss grauselig sein. Insofern kann ich diese Rolle wirklich sehr empfehlen, denn sie arbeitet stets 100%ig zuverlässig.





Liebe Grüße
***Free***