Shining (VHS) Testbericht

Shining-vhs-horrorfilm
ab 10,96
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Erfahrungsbericht von LilithIbi

Top-Buch macht Flop-Film macht Top-Film

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Das Buch war super - als ich den Film sah, war ich herb enttäuscht. Nur Jack Nicholson hat noch etwas Qualität hervorgebracht - weil er so überzeugend spielen konnte. Wendy ging mir auf die Nerven, über "Tony" (ein sprechender Finger!!!!) war ich entsetzt.

Doch erstmal zum Inhalt. Die Handlung ist eingentlich schnell erzählt: der Ex-Alkoholiker Jack Torrance ist auf Jobsuche und bewirbt sich als Hauswart im "Overlook - Hotel".
Seine einzige Aufgabe besteht darin, den Winter über im Hotel zu wohnen und es im Schuss zu halten.

Zwar ist der Hotelchef recht kritisch, da Torrance vor einiger Zeit, als er noch als Lehrer fungierte, einen Schüler im betrunkenen Zustand mit einem Stuhl attackiert hat - aber letztendlich erhält dieser doch den Job.

Liegt evt. auch daran, dass kaum jemand diesen Job haben wollte; aber dringend jemand gesucht wurde. Grund der Ablehnungen ist jenes Ereignis, welches vor ein paar Jahren eine Familie ums Leben kommen liess - der frühere Hauswart zerteilte seine Familie mit einer Axt, weil "Stimmen" im Haus ihm dies befohlen hatten.

Lachend hierüber willigt die Familie Torrance ein, den Winter in dem Hotel zu verbringen - doch kaum sind Jack, seine Frau Wendy und sein Sohn Danny angekommen, nimmt sich der Koch Danny beiseite und warnt ihn indringlich, das Zimmer mit der Nummer 237 zu betreten.....

Es stellt sich heraus, dass sowohl der Koch als auch Danny eine Art "zweites GEsicht" haben, was der Koch schlicht als "Shining" bezeichnet.

Den beiden ist es möglich, Dinge/Menschen zu sehen, die sich beispielsweise in diesem Hotel ereignet haben. Danny spürt sofort, dass das Hotel "böse" ist - aber wer glaubt schon einem kleinen Jungen?

Aus diesem Grund verschweigt er seinen Eltern, dass er Blut aus den Wänden und aus dem Fahrstuhl rinnen sowie die beiden toten Töchter im Flur sieht.....

Nach nicht allzu langer Zeit versuchen die Geister im Overlook, Kontakt zu Jack aufzunehmen und insbesondere ihn wieder zum trinken zu bewegen. Das Hotel will die Familie Torrance keinesfalls wieder gehen lassen - und langsam nimmt das Unheil seinen Lauf.....

- Was eigentlich eine sehr gute Story ist, wurde in dem Film leider soweit es nur möglich war, verunstaltet. Die Hälfte des Filmes kann man sich Wendy's Gekreiche anhören - zeitweilig passend, jedoch größtenteils nur noch nervig.

Stellen, die den Zuschauer in Angst und Schrecken versetzen sollten, wirken unfreiwillig komisch.

Bestes Beispiel hierfür: als Wendy sich im Badezimmer einschliesst, Jack die Tür mit einer Axt zerstört und daraufhin mit den Worten "hier kommt Jacki!" seinen Kopf durch den Spalt steckt.

Jeder normale Mensch an Stelle von Wendy wäre zudem auf die Idee gekommen, das riesige Fleischermesser, was sie die ganze Zeit so tapfer in der Hand hält, Jack einfach in den Hals/ den Kopf zu stossen - doch Mrs. Torrance übt sich lieber im Kreischen.

Hier scheint Blödheit allerdings zu verbinden - als Jack in der selben Szene ein Schneemobil sich nähern hört, dreht er um und läuft hinaus. Dabei hätten nur noch 10 sec gefehlt, um die Grundidee (totmachen Wendy) in die Tat umzusetzen.

Fazit: Wendy freut sich, der Zuschauer klatscht sich die Hand an den Kopf.

Die nächste dramatisch-witzige Szene ist die, in der Jack (ziemlich am Schluß des Filmes) gezeigt wird, wie er buchstäblich erfroren ist - der Gesichtsausdruck soll vermutlich an Wahnsinn erinnern; läßt den Zuschauer aber wieder eher grinsen denn zittern.

Horror? Eher eine schwarze Komödie!

Zum Glück (um den Stephen King - Vorlage - Ruf wieder zu retten) kam einige Jahre später die Neuverfilmung: ca 3 Stunden, die sich ans Buch hielten.
Nur war der "neue" Jack Torrance längst nicht so überzeugend wie der "alte".

Am besten wäre wohl gewesen, sofort die 3 Stunden Version (natürlich mit Nicholson) zu drehen.
Was Kubrick geschaffen hat, ist mehr Flop als sonstwas.

Das Buch unterscheidet sich von Film wie der Tag von der Nacht. Im Buch sterben weder der Koch noch friert Jack Torrance auf dramatische Art und Weise im Irrgarten ein.
"Tony" ist im Buch ein "realer Geist" (sofern dies möglich ist) - im Film hab ich mir nur schwer das lachen verkneifen können.

Vermisst habe ich vor allem die Heckentiere, denen eine nicht ganz unbedeutende Rolle zugeschrieben wurde.
Ich mach es kurz: im Film fehlt so viel - kein Wunder, dass "Shining" bei wahren Kennernn als Trash-Movie gilt.

Klar wird er dann und wann schon mal mit "sehenswert" benotet - aber ich denke mal, das liegt vorrangig an Jack Nicholson, der wieder mal in fantastischer Art und Weise einen diabolischen Charakter spielt.

Wer jedenfalls das Buch kennt, wird von Stanley Kubrick's Film bitter enttäuscht sein.

Mein Tipp: entweder nur das Buch lesen, oder sich aber die neue Version von "The Shining" ansehen - denn DIE hat was.

Mein einziger Trost: viele King-Filme wurden verunstaltet - deswegen mischt der Master of Horror seit einiger Zeit höchstpersönlich mit und ist auch immer in einer Mini-Rolle zu sehen.

12 Bewertungen, 3 Kommentare

  • anonym

    07.09.2006, 19:47 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Deine Meinung in allen Ehren. ...."wird von Stanley Kubrick's Film bitter enttäuscht sein" ...bitter finde ich diesen Satz!

  • junior33

    07.09.2006, 18:37 Uhr von junior33
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und liebe Grüße, Ingo !

  • waltraud.d

    07.09.2006, 17:52 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich