Siam Testbericht

ab 23,04
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(7)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Familientauglichkeit:  sehr gering
  • Futterkosten:  durchschnittlich
  • Pflegeaufwand:  sehr gering
  • Platzbedarf:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von thaicattery

100 Jahre Siam Geschichte

Pro:

menschbezogen, tempramentvoll, verschmust

Kontra:

Auf Fremdeinkreuzungen achten

Empfehlung:

Ja

In diesem Bericht geht es nicht um eine Rassebeschreibung.

===Wie aus der Siamkatze die Thai wurde===

Über die wahre Herkunft der Siamesen kann bis heute nur spekuliert werden.
Die Legende besagt, dass Siamkatzen bevorzugt am königlichen Hof von Siam, heute Thailand, gehalten wurden und als Tempelkatzen kostbare Gegenstände zu bewachen hatten. Durch das intensive fixieren der Stücke soll es dann zum Schielen gekommen sein. Die Legende besagt weiter, dass siamesische Prinzessinnen Ringe zum aufbewahren über die Schwänze ihrer Katzen steckten und der Knickschwanz ein Herunterrutschen verhinderte.

Die ersten Siamkatzen konnten 1871 bei einer Katzenausstellung im Londoner Kristallpalast bewundert werden. Damals sprach man von fremdartigen, exotischen oder unnatürlich alptraumhaften Katzen, die jedoch bald viele Liebhaber fanden. Später unterschied man zwischen den golden Siam mit dunklerer Körperfarbe, heute vergleichbar mit den Tonkanesen und den Royal Cats of Siam, deren Körperfarbe deutlich heller war.

1884 brachte der britische Generalkonsul Mr. Owen Gould das Siamkatzenpaar Pho und Mia aus dem heutigen Thailand mit nach London. Ein anderes Paar jener Zeit waren Suzan und Tiam´o Shian. Auf diese Stammelternpaare sind rund die Hälfte aller in England anzutreffenden Siamkatzen zurück zu führen.
1892 wurde der erste Rassestandard der Royal Cats of Siam niedergeschrieben. Damals galten Knickschwanz und Schielblick noch als Echtheitsmerkmal. 1902 wurde der Standard vom Siam Cat Club überarbeitet. Eine weitere Standardänderung erfolgte 1958 mit dem Ziel der Typverbesserung. Seit dieser Zeit gelten Knickschwanz und Schielblick als Fehler denn man erkannte darin ein Zeichen von Degeneration.

Entweder direkt aus Thailand oder über Großbritannien gelangten die ersten Siamkatzen in die USA. In Deutschland wurden die Siamesen 1927 erstmals in einem Zuchtbuch registriert. Hierbei handelte es sich überwiegend um Importe aus England und Frankreich sowie um Direktimporte aus Thailand.

Ende der 60er Jahre begann die zunehmende Verschlankung der Rasse. Unverbesserliche Züchter, die den Trend nicht mitmachen wollten, verschwanden da sie mit ihren Tieren auf Ausstellungen nicht mehr konkurrenzfähig waren. Viele dieser Züchter drifteten in die \"Schwarzzucht\" ab d.h. sie züchteten ohne Papiere. Einige andere gründeten eigene Vereine, welche als nicht seriös erachtet wurden, da die Tiere nicht dem gültigen Rassestandard entsprachen.

1989 gründete eine kleine Gruppe die Interessengemeinschaft Siam alter Typ.
Von einer Katzenzüchterin, die Siamkatzen alten Typs aus Amerika besaß, bekamen wir den Standard Traditional Siamese und Classic Siamese über The Traditional Cat Association. Die Mitglieder unserer IG wandten sich an den Katzenverein Deutsche Edelkatze, der dem Dachverband World Cat Federation (WCF) angehört, mit der Bitte einen Rassestandard in deutscher Sprache zu verfassen.
1990 erhielten wir unseren Standard, der von vielen Vereinen anerkannt und übernommen wurde. Uneinheitlich blieb jedoch die Namensgebung der Siamkatzen des alten Typs. In einigen Vereinen wird sie unter dem Namen Thaikatze, in anderen unter dem viel treffenderem Namen Siam traditionell geführt.

Mit der Anerkennung begann jedoch auch der Kampf in den eigenen Reihen. Wollten wir, den traditionellen Siamtyp, durch Selektion der besten Tiere erhalten, kreuzten einige findige Züchter Britisch Kurzhaar (BKH), Europäisch Kurzhaar (EKH) oder Exotic Kurzhaar (Kurzhaarperser) in der Farbe Colourpoint ein, um eine schnelle Typveränderung zu erreichen. Mit wachsender Beliebtheit und steigender Nachfrage wurden Katzen aus Osteuropa importiert deren Herkunft und Abstammung mehr als fragwürdig ist.
Neben dem Halblanghaar Gen (Balinesen, Mandarin) das sich weit über den Stammbaum vererben kann, findet man auch zunehmend den Tonkanesen in der Thaizucht. Hierbei handelt es sich um eine Rasse die aus der Verpaarung Siam x Burma entsteht und nicht reinerbig zu züchten ist.

Der Liebhaber ist zu Recht verunsichert und fragt: \"Was ist eine traditionelle Siamkatze\"?
Eine traditionelle Siamkatze ist keine neu kreierte Katzenrasse sondern eine Modifikation des Schlanktyps ohne Fremdeinkreuzungen.

© Petra Theiss-Schmidt
Diesen Bericht finden Sie auf meiner Homepage und außerdem wurde er, mit meiner Genehmigung, auf div. Katzenseiten veröffentlicht.

5 Bewertungen