Sieben (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 01/2007
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Le_ruse
Mein absoluter Lieblingsfilm!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Inhalt:
1. Vorwort
2. Die Story
3. Die wichtigsten Darsteller
4. Der Regisseur
5. Die Atmosphäre
6. Weitere Fakten
7. Fazit
8. Zusatz: Vor- und Nachspann
1. Vorwort
Als der Rest meiner Familie schlief, kam mein Vater auf die Idee, noch einen Film zu sehen, bevor auch wir uns ins Reich der Träume begeben würden. Ich willigte ein und überließ ihm die Wahl des Films. Auf die Frage, welchen Film er ausgewählt hätte, antwortete er nur mit einem Wort: “Sieben”. Ich machte mich über den Titel des Films auch noch lustig - ich hatte schließlich noch nie etwas von dem Film gehört, was mich später stark wunderte. Jedenfalls war das ein verhängnisvoller Fehler, den ich später bereute...
2. Die Story
Detective William Summerset, ein routinierter Polizist, steht genau sieben Tage vor seiner Pensionierung. Der Zuschauer kann die Freude, die Summerset im Gesicht geschrieben steht zwar nicht wirklich nachvollziehen, doch es stellt sich schnell heraus, dass Summerset schon sehr lange beim Morddezernat arbeitet. Es hat den Anschein, als hätte dieser grausame und harte Job ihn vorzeitig altern lassen, so dass er gebrochen wirkt und am Ende seiner Motivation angelangt ist. Doch genau an diesem Tage wird er wieder mit einem Fall beauftragt. Doch das ist nicht genug: Er bekommt zusätzlich noch den jungen, dynamischen Hitzkopf David Mills als Partner zugeteilt, den er in die Arbeit beim Morddezernat einweisen soll. Wie man erfährt soll Mills der Nachfolger Summersets werden, wenn dieser in Pension ist.
Nach einem Gespräch zwischen den beiden Detectives stellt sich heraus, dass Mills auf seine eigene Bitte hin aus der Provinz in die Stadt versetzt wurde und vor ein paar Tagen erst angekommen ist. Man merkt ihm förmlich an, wie er sich gleich auf seinen ersten Mordfall stürzen will, jedoch bemerkt man schnell, dass Mills das genaue Gegenstück zum ruhigen, bedachten und desillusionierten Summerset darstellt. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Summerset mit seiner Situation nicht gerade zufrieden ist, trotzdem nimmt er Mills zu seinem, bzw. ihrem Fall mit.
Nachdem die beiden grundverschiedenen Polizisten das Arbeitszimmer Summersets verlassen haben, machen sie sich auf den Weg. Nach einer kurzen Autofahrt gelangen sie in eine Hinterhofwohnung und nachdem sich die beiden Zutritt verschafft haben, entdecken sie in dem spärlich beleuchteten Raum, auf dessen Boden Kakerlaken, Ratten und Spinnen nur so herumfleuchen, mit ihren Taschenlampen einen recht korpulenten Mann, der mit seinem Kopf in einem Teller voller Spaghetti liegt. Wie das beim Morddezernat so üblich ist, ist der Mann natürlich tot. Zwar gibt es keine Anzeichen von Schuss- oder Stichwunden, jedoch sind Spuren von Gewalteinwirkung nicht zu übersehen. Während sich Mills die wildesten Theorien zusammenreimt und sofort verschiedene Maßnahmen einleiten will, entscheidet sich Summerset dafür, dem Gerichtsmediziner weitere Arbeitsstunden zu bescheren und ihn den Mann untersuchen zu lassen. Nach einigen Reibereien zwischen den beiden siegt jedoch die Routine über die “jugendliche Törichtheit”. Ein Anruf von Summerset und schon ist die Arbeit vorerst getan.
Doch genau einen Tag später, noch bevor der fleißigen Gerichtsmediziner Ergebnisse vorzuweisen hat, bekommen die beiden unfreiwillig aneinander geschweißten Detectives einen neuen Auftrag: Diesmal geht es um einen Mord in einer Anwaltskanzlei. Doch Mills und Summerset machen sich nicht sofort auf den Weg, denn nachdem Summerset diese Nachricht erhalten hat und es immer noch Reibereien zwischen Mills und ihm gibt, begibt er sich in das Zimmer seines Vorgesetzten. Obwohl Summerset den Fall hinschmeißen will und Mills kein Problem mit einer Einzelermittlung hat, kann Summersets Vorgesetzter ihn dennoch umstimmen, so dass sich beide Polizisten ins Auto setzen und zur Anwaltskanzlei fahren.
Dort angekommen erwartet sie ein Bild des Grauens, denn der wichtigste Anwalt der Stadt liegt verstümmelt in seinem Arbeitszimmer. Überall auf dem Teppich liegen die Einzelteile seines Körpers herum. Mit seinem eigenen Blut wurde neben ihn das Wort “Habsucht” (“Greed”) auf den Teppich geschrieben. Obwohl es keine Parallelen zum Fall des vorigen Tages gibt, hat Summerset das Gefühl, dass die beiden Fälle eng miteinander verknüpft sind. Nach fachmännischer Untersuchung stellt sich heraus, dass der Täter, wahrscheinlich mit einer Pistole bewaffnet, den Anwalt zwang, sich selbst zu verstümmeln. Leider lassen sich auch hier keine Hinweise oder Anhaltspunkte finden, die auf die Identität des Mörders schließen lassen könnten und so verlassen die beiden Polizisten die Anwaltskanzlei, ohne eine Ahnung von ihrem weiteren Vorgehen zu haben. Immer noch kommt es zwischen den beiden ständig zu Reibereien, vor allem, da Mills das Gefühl hat, ständig von Summerset bevormundet zu werden.
Eher am Rande erfährt man die Hintergrundgeschichte von David Mills. Seine Frau Tracy ist schwanger und macht sich Sorgen um ihren Mann. Sie hasst die neue Umgebungen und wünscht sich eigentlich nur wieder zurück in die alte Heimat zu fahren, sagt David aber nichts davon. Im Laufe des Films muss Summerset einige Male als “Mittelsmann” fungieren. Ausserdem stellt er für Tracy einen Ansprechpartner dar, bei dem sie sich aussprechen kann. Diese Handlung ist zwar eine Bereicherung für den Film, ist allerdings nicht so interessant, wie der Hauptstrang, auf den ich daher wieder zurückkommen möchte:
Im Laufe des weiteren Tagesverlaufs ruft der Gerichtsmediziner Summerset an und bittet ihn zu sich. Nachdem sich der Gerufene sofort zur Arbeitsstelle des Mediziners begeben hat, erfährt er, wie der fettleibige Mann ums Leben kam. Alles deutet darauf hin, dass er an einen Stuhl gefesselt wurde. Der Täter hat ihm von dort aus immer wieder neues Essen gebracht und ihn mit Waffengewalt gezwungen, alles zu essen, was er ihm brachte. Dies habe sich über mehrere Stunden hingezogen, so dass sich der Magen des Mannes immer weiter ausdehnte, da er so eine übermäßige Belastung nicht gewohnt war. Der Magen wurde so strapaziert, dass ein einfacher Tritt des Killers in den Magen des Mannes reichte, um diesen zum Platzen zu bringen. Der Mann kam schließlich an seinen inneren Blutungen und an seinem geplatzten Magen um. Eins jedoch, so erzählt der Mediziner, sei ihm unklar. Denn er habe unter allem Essen, das sich im Magen des Mannes befand, Schnipsel gefunden, die er nirgends einordnen könne. Daraufhin wird Summerset stutzig und begibt sich ein weiteres Mal in das Haus des Toten. Diesmal jedoch allein.
Dort angekommen bemerkt er, dass die Schnipsel in Zusammenhang mit dem Kühlschrank stehen. Eher seinem Instinkt folgend, als kombinierend zieht er den Kühlschrank nach vorne und macht hinter ihm eine haarsträubende Entdeckung: An der Wand hinter dem Kühlschrank steht groß das Wort “Maßlosigkeit” (“Gluttony”) geschrieben. Erschreckt muss Summerset feststellen, dass wirklich eine Verbindung zwischen den beiden Fällen besteht, die sogar enger ist, als er es ahnen konnte: Die beiden grauenhaften Morde gehen auf das Konto eines Serientäters. Jedoch hat Summerset noch einen weiteren Verdacht: Die Morde müssen einen tieferen Hintergrund haben.
Schnell macht sich Summerset an die Recherchen. Er leiht sich ein paar Bücher aus, von denen er denkt, sie könnten ihn in seinen Vermutungen weiterbringen, klemmt sich hinter seinen Schreibtisch und beginnt zu lesen. Nach ein paar Stunden wird er endlich fündig und kommt zu dem Ergebnis, dass sein unglaublicher Verdacht, den er hegte, die brutale Realität darstellt. Denn Maßlosigkeit und Habsucht sind zwei der insgesamt sieben Todsünden. Schnell kommt er dahinter, dass der Serienkiller seine Opfer nicht wahllos tötet, sondern sich das Prinzip genau dieser sieben Todsünden zum Vorbild nimmt, um sie zu versinnbildlichen. So wird je ein Vertreter der entsprechenden Sünde ausgesucht und grausam, meist sogar wörtlich umgesetzt, bestraft. Doch genauso schnell wird ihn klar, dass er und Mills es in den nächsten Tagen mit weiteren fünf Morden zu tun bekommen werden, wenn sie dem Killer nicht Einhalt gebieten können. Denn Trägheit, Hochmut, Wollust, Neid und Zorn sind die fünf Todsünden, die noch ausstehen.
Nachdem Summerset seinem Partner seinen Fund mitgeteilt hat, beginnt eine große Zerreißprobe für die beiden Charaktere. Denn im Laufe des Films hat es bis zum Schluss den Anschein, als würde der Täter, der sich selbst als “Der Erlöser” John Doe bezeichnet, was in Amerika übrigens ein Pseudonym für Menschen ist, die unerkannt bleiben wollen, mit den beiden Polizisten spielen: Er hinterläßt Hinweise und Spuren, ruft sie an, schickt ihnen Fotos von sich selbst, die aus höchstens ein paar Metern Entfernung gemacht wurden und vieles mehr. Jedoch scheint ihnen der Mörder immer einen Schritt voraus zu sein und sie nur als Marionetten in seinem krankhaften Spiel zu benutzen, da sie es nicht schaffen können, ihn einzufangen und er von Mal zu Mal immer dreister wird. Jedoch sind es die unterschliedlichen Eigenschaften der beiden Cops, welche die beiden für John Doe immer gefährlicher machen, da sich die beiden nach und nach zusammenraufen. Mills kostet seine Waghalsigkeit zwar fast das Leben, trotzdem lässt sich Summerset ein wenig von Mills’ “Begeisterung” für diesen Fall anstecken. Doch genau in dem Moment, in dem die beiden und auch der Zuschauer fast die Hoffnung verlieren, dass der Killer überhaupt noch gefasst wird, geschieht etwas unvorhergesehenes...
3. Die wichtigsten Darsteller
Die Hauptrollen des Films sind absolut hochkarätig besetzt. Es scheint, als hätte sich der Regisseur, auf den ich später noch eingehen werde, als Schneider betätigt und den Film, bzw. die entsprechenden Rollen, auf die Hauptdarsteller zugeschnitten. Doch jetzt zu den einzelnen Besetzungen:
William Summerset
Morgan Freeman, ein Vertreter der Minderheit der angenommenen schwarzen Schauspieler Hollywoods, übernimmt die Rolle des Polizisten William Summerset. Und wie heißt es so schön “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”. Wenn wir jetzt das Wort “Bild” durch das Wort “Blick” ersetzen, erhalten wir genau die Eigenschaft von Morgan Freeman, die ihn so auszeichnet: Er kann sich perfekt in seine Rolle hineinversetzen und mit nur einem seiner licke aussagen, was diese Person gerade denkt bzw., was ihr gerade durch den Kopf geht. Dieses Talent hatte er zuvor schon in dem Film “Die Verurteilten” von Frank Darabont unter Beweis gestellt, in dem er einen Häftling neben Tim Robbins spielt. Nachdem “Sieben” veröffentlicht wurde, spielte er in “Kiss The Girls” wieder den Jäger eines psychopathischen Serienmörders. Jedoch kann dieser Film “Sieben” nicht das Wasser reichen. Aber nun zu seiner Rolle:
Die Rolle des Cops William Summerset ist keineswegs leicht zu spielen, da er sehr viele Eigenschaften besitzt, die ihn auszeichnen. Hier die Eigenschaften, die mir spontan zu ihm einfallen:
Er ist...
- ... erfahren
- ... routiniert
- ... aufmerksam
- ... intelligent
- ... pfiffig
- ... nachdenklich
- ... ruhig
- ... desillusioniert
- ... fürsorglich gegenüber Mills, sowie seiner Frau
- ... alleinlebend
- ... gebrochen
Weiterhin hat er...
- ... in seinem Beruf schon viel Grauen erlebt, das sich in seinem Gesicht widerspiegelt
- ... eine schnelle Auffassungsgabe
- ... eine ausgezeichnete Kombinationsgabe
- ... Übersicht
- ... Erfahrung
Leider ist er mittlerweile alt geworden, steht kurz vor der Pensionierung und ist am Ende seiner Motivation angelangt.
Das alles und noch viel mehr musste Morgan Freeman in seiner Rolle als William Summerset beachten. Trotzdem ist die Rolle perfekt umgesetzt, so dass der Zuschauer nie ins zweifeln kommt, was die Glaubwürdigkeit Summersets betrifft. Alles in allem kann man sagen: Die Rolle wurde von David Fincher perfekt besetzt, da Morgan Freemans überragende schauspielerische Leistung perfekt in Szene gesetzt wird.
David Mills
Zugegeben, ich war ein wenig voreingenommen, als ich bemerkte, dass Brad Pitt die Rolle des Hitzkopfes David Mills übernommen hatte. Jedoch wurde ich eines besseren belehrt, denn ich bemerkte schnell, dass auch der “Sunnyboy” aus Shawnee (Oklahoma) eine perfekte Besetzung war. Wie ich später erfuhr, hat er schonmal in einem Film von Fincher mitgespielt. Und zwar in “Fight Club”, in dem er wieder hervorragende Leistungen zeigte. Jedoch möchte ich nun auf seine Rolle als David Mills zu sprechen kommen:
Auch diese Rolle wurde, wie schon erwähnt, perfekt besetzt und vor allem auch umgesetzt. Der etwas unkontrollierte, ehrgeizige Partner Summersets, der immer mit dem Kopf durch die Wand möchte und dabei gerne mal über das Ziel hinaus schießt steht ihm förmlich im Gesicht geschrieben. Eine ganz besondere Eigenschaft macht diese Rolle aus: Der Zwiespalt, der sich wiederum in zwei verschiedene “Teileigenschaften” teilt: Das Vertrauen und der Unmut. Ich möchte kurz auf diese beiden Eigenschaften eingehen:
Das Vertrauen - Diese Eigenschaft bezieht sich auf seinen Beruf. Denn er hat vollstes Vertrauen in sich und seinen Beruf. Er hofft, bzw. er vertraut darauf, dass es der richtige Beruf für ihn ist und er helfen kann, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Dieser Glauben wird ihm jedoch von Summerset, dessen Eigenschaften, denke ich, zur Genüge erläutert wurden, streitig gemacht.
Der Unmut - Dies bezieht sich auf sein privates Leben. Seine Frau ist sehr bedrückt, da er diesen Beruf gewählt hat. Er weiß, dass sie Angst um ihn hat und ihn am liebsten zum Aufhören bringen würde.
Diese beiden Eigenschaften addieren sich zu dem Zwiespalt, den man ihm den ganzen Film über abkauft. Der Fall wird immer riskanter und er ist immer entschlossener, den Mörder zu finden. Und genau das steigert den Zwiespalt, was ihm genau anzumerken ist. Der Zuschauer kauft ihm seine Rolle bis zum Ende des Films uneingeschränkt ab.
Ich persönlich finde, dass Brad Pitt in diesem Film seine beste schauspielerische Leistung überhaupt dargelegt hat. Nach diesem Film muss man sich wirklich fragen, warum er in Filmen wie “Rendevouz mit Joe Black” oder “Sieben Jahre in Tibet” mitspielt, die, meiner Meinung nach, völlig unter seinem Niveau liegen. Ich finde es persönlich sehr schade, dass er sich nicht entschieden hat, nur solche Filme zu drehen, die wesentlich mehr Anspruch erfordern und ihn so zu einem sehr hochkarätigen Schauspieler machen. Ihm und Morgan Freeman ist es gelungen, ein perfektes Team darzustellen, dass sich zwar erst zusammenraufen muss, sich jedoch später sehr gut ergänzt.
John Doe
Die Rolle des geisteskranken Serienkillers wurde vom zweimaligen Oscarpreisträger Kevin Spacey übernommen. Leider taucht der selbsternannte Erlöser erst 20-30 Minuten vor Schluss auf, so dass mir eine große Analyse der eher kleinen Rolle schwer fällt, jedoch muss man sagen, dass er mit dieser Rolle seine extreme Fähigkeit sich in seine Rolle perfekt hineinversetzen zu können eindrucksvoll unter Beweis stellt. Man sieht es ihm förmlich an jeder Faser seines Gesichts an, dass er das, was er getan ist, für gerechtfertigt und sogar für rechtschaffend hält. Er ist bereit für seine Mission als selbst ernannter Erlöser der Menschheit über Leichen zu gehen, selbst wenn er dazugehört. Und genau das ist es, was der Zuschauer sieht. Jedoch wirkt Spacey in seiner Rolle nicht nur wie ein verrückter, durchgeknallter Killer. Nein, er wirkt dazu noch hoch intelligent, was dem Zuschauer zu denken gibt. Denn eigentlich möchte man einen krankhaften und skrupellosen Serientäter sehen, doch man sieht ihm an, dass er mehr als ein Psychopath ist, was irgendwie nicht in das “Bild” hineinpasst, das man sich während des Films zurecht gelegt hat. Jedoch ist es unbeschreiblich was, bzw. warum man so denkt - jedoch ist dieser Eindruck nicht zu leugnen. Deshalb hat auch Spacey, trotz einer etwas kleineren Rolle, ein großes Maß an Lob verdient.
Ach ja, wen es interessiert: Die beiden Oscars gewann er einmal 1999 als bester Hauptdarsteller in dem Film “American Beauty” und einmal 1995 als bester Nebendarsteller in “Die üblichen Verdächtigen”.
Tracy Mills
Die Frau des “Jungbullen” David Mills wurde mit Gwyneth Paltrow besetzt. Sie spielt allerdings nur eine kleine Nebenrolle und ist für die Story kaum ausschlaggebend. Sie ist einfach die attraktive, schwangere und verzweifelte Frau von David Mills, die sich große Sorgen um ihn macht. Ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, als hätte sie ihre Rolle schlecht gespielt - ganz im Gegenteil: Sie bringt die Verzweiflung und ihre Sorgen sehr gut rüber. Jedoch ist mehr zu ihrem Hintergrund als Schauspielerin zu sagen, als zu ihrer Rolle als Tracy Mills. Denn für sie war diese Rolle gleich der Start zu zwei besonderen Ereignissen:
1. Diese Rolle war der Start ihrer Schauspielkarriere und
2. Der Beginn ihrer Beziehung zu Brad Pitt
Ich denke zum ersten Punkt ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Sie spielte nach der Rolle in Sieben in dem Film “Ein perfekter Mord” an der Seite von Tom Douglas mit und erhielt 1998 sogar einen Oscar für die beste Hauptdarstellerin in “Shakespeare in Love”.
Sie und Brad Pitt lernten sich bei den Dreharbeiten zu “Sieben” näher kennen wurden schließlich ein Paar. Jedoch hielt das traute Beziehungsglück nur knapp zwei Jahre. Bald darauf begann sie erneut eine Beziehung mit einem Schönling Hollywoods: Ben Affleck. Später drehten sie zusammen den Film “Bounce”. Mittlerweile gehört sie zu den begehrtesten weiblichen Stars Hollywoods.
Weitere Darsteller
California - John C. McGinley (“Die Schattenmacher”, “Geboren am 4. Juli”)
Der Generalstaatsanwalt - Richard Roundtree (“Startup”, “Shaft”, “Mr. Undercover”)
Summersets Vorgesetzter - R. Lee Ermey (“Full Metal Jacket”)
Zusammenfassend ist, so denke ich, nur noch zu sagen, dass diese Starbesetzung locker für zwei Spitzenfilme ausgereicht hätte.
4. Der Regisseur
David Fincher, auch als Wunderkind Hollywoods bekannt, hat als Regisseur dieses Films wirklich alles richtig gemacht: Die Schauspielbesetzung ist optimal gewählt worden und die Atmosphäre, auf die ich gleich noch einmal eingehen möchte, ist optimal hergestellt worden. Der Film zeugt nicht mehr als nötig von Brutalität, vor allem da man immer nur die “Ergebnisse” der Morde zu sehn bekommt. Damit wurde, wie ich finde, richtig gehandelt. Denn obwohl die Morde an sich nicht zu sehen sind, werden sie doch von Mal zu Mal grauenhafter.
Allerdings hatte es sich in der Geschichte von David Fincher niemals abgezeichnet, dass ihm einmal ein so überragenden Thriller gelingen würde. Schließlich begann er mit schlichten Musikvideos unter anderem auch für Aerosmith und Madonna. Sein Hollywood-Debüt im Jahre 1992 war allerdings ein totaler Reinfall: Sein Film, Alien 3, wurde ein riesiger Flop. Der Film war zwar nicht schlecht, aber keineswegs so überragend um ein Hit zu werden, obwohl ein paar Besucher des Films die Meinung vertraten Alien 3 sei der beste Alien Film aller Zeiten gewesen. Doch er ließ sich dadurch, zum Glück, nicht entmutigen, so dass er schließlich 1995 sein Meisterwerk “Sieben” vorstellt. Mehr als 100 Millionen Dollar konnte der Film einspielen. Von allen Seiten wurde er gelobt, so dass Fincher keinen Grund sah, sich zur Ruhe zu setzen.
Seinen vorhandenen Ruhm vergrößerte er später noch durch Filme wie “The Game” oder “Fight Club”.
5. Die Atmosphäre
Die Atmosphäre des Films, die nicht minder als brillant zu bezeichnen ist, wird durch vier verschiedene Faktoren geprägt: Die Umgebung, die Musik, die Kameraführung und die Schauspieler.
Die Umgebung
Die Umgebung hätte nicht besser dargestellt werden können: Eine verregnete Großstadt mit dunklen Hinterhöfen und riesigen Häuserschluchten. Es regnet eigentlich immer, egal wo die Handlung gerade spielt. Von diesem Stil wird allerdings einmal abgewichen: Im letzten Abschnitt des Films, dessen Inhalt ich nicht erwähnen will (soll ja spannend bleiben), wird der gesamte Stil auf den Kopf gestellt. Die Tatorte, die auch gleichzeitig die Fundorte darstellen, sind alle dunkel und nur mit einem schwummerigen Licht durchzogen. Selbst die stark leuchtenden Taschenlampen der Polizisten können diese Atmosphäre nicht durchdringen, geschweige denn brechen.
Der gesamte Film, ausgenommen der letzte Abschnitt, ist eigentlich mit einer Farbe leicht beschrieben: Grau. Denn den ganzen Film durchzieht ein Grauton. Alles, aber auch wirklich alles wirkt trübe, traurig, kalt, trostlos, dunkel oder gruselig. Sprich: Grau. Seien es die Häuser, die Hinterhöfe, die Fundorte, der Regen, die Häuserschluchten oder die Autos.
Zusätzlich sei noch gesagt, dass die Stadt an sich noch ein Mysterium darstellt. Es wird zwar nur den Wenigsten bewusst, doch der Name der Stadt wird nie erwähnt. Genauso wird kein Hinweis auf die selbe gegeben. Die Stadt ist uns also als große Unbekannte vorbehalten, obwohl im Film öfters über sie geredet wird: “Warum hierher?” (William Summerset), “So macht man das hier also?” (David Mills), “Ich hasse diese Stadt!” (Tracy Mills)
Die Musik
Die unheilsverkündene und schaurige Musik, die von Howard Shore stammt, unterstreicht abermals die graue Stimmung des Films. Zudem schafft sie es in wirklich spannenden Momenten im Zuschauer ein beängstigendes Gefühl zu verursachen. Leider ist nicht mehr zu sagen, als dass die Musik wirklich eindrucksvoll in den Film hineinpasst und die jeweilige Stimmung hervorhebt.
Die Kameraführung
Zur Kameraführung, die unter der Leitung von Darius Khondji stand, ist eigentlich noch weniger zu sagen, als zur Musik. Sie ist als sehr gelungen zu bezeichnen und leistet ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur Atmosphäre des Films.
Die Schauspieler
Auf die einzelnen Leistungen der Schauspieler bin ich, wie ich denke, schon genug eingegangen. William Summerset passt einfach genau in die Stimmung der Stadt hinein, in der er lebt und arbeitet. David Mills hingegen ist genau das Gegenteil von Summerset. Dieser Kontrast zwischen den beiden und in Bezug auf die Stadt machen die Atmosphäre noch interessanter, als sie ohne hin schon ist.
6. Weitere Fakten
Originaltitel: Seven
Darsteller: Siehe Punkt 5
Regie: David Fincher (“Alien 3”)
Musik: Howard Shore (“Deep Impact”)
Land: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Länge: ca. 124 Minuten
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
7. Fazit
Für mich persönlich ist “Sieben” einer der besten Thriller der Filmgeschichte. Die interessante, gut durchdachte und glaubwürdige Story wurde perfekt umgesetzt, so dass sie den Zuschauer förmlich in ihren Bann zieht. Der Film bleibt bis zur letzten Sekunde an spannend und packend, so dass man den Film zwangsweise zu Ende sehen muss. Und wer denkt, er weiß schon in einem frühen Stadium des Films, wie dieser endet, der wird am Ende auf jeden Fall unrecht haben. Alles in allem ist zu sagen, dass dieser Film mehr als empfehlenswert ist! Wer Thriller mag, wird Sieben lieben. Und wer ihn sich noch nicht angeschaut hat, der sollte es in jedem Fall tun. Ob nun auf Video, irgendwann mal im Fernsehen (wenn der Film mal wieder vorbeikommt) oder bei Freunden. Aber diesen Film muss jeder Thriller-Fan (mindestens) einmal gesehen haben! Zu guter letzt muss ich allerdings noch erwähnen, dass dieser Film nichts für schwache bzw. ängstliche Gemüter ist, da er auf jeden Fall in der Lage ist mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate, für Alpträume zu sorgen.
8. Zusatz: Vor- und Nachspann
Schon am Anfang des Films wird dem Zuschauer klar, dass ihn ein ungewöhnlicher Film erwartet: Abwechselnd werden arbeitende Hände, die Texte unterstreichen und Bilder einkleben und die Namen der Schauspieler, bzw. der gesamten Filmcrew eingespielt. Die Schrift jedoch ist zusätzlich ein Phänomen für sich: Die Schrift verschwimmt, verliert an Schärfe, wird gezerrt, gewinnt wieder an Schärfe, etc. Weiterhin ist die Schrift nicht regelmäßig, sondern schräg untereinander angeordnet. Wer den Film “Der Schakal” gesehen hat, dem wird eine gewisse Ähnlichkeit in der Anordnung auffallen. Wer sich die Schriftzüge allerdings genau durchliest wird feststellen, dass ein Name fehlt: Kevin Spacey. Er verzichtete auf seinen Namen im Vorspann.
Natürlich muss der Abspann ähnliche Überraschungseffekte wie der Vorspann bieten, was er auf eindrucksvolle Weise tut: Denn er läuft von oben nach unten. Zusätzlich ist die Schrift ähnlich verzerrt, wie es beim Vorspann der Fall ist. Weiterhin ist der erste Name, der zu sehen ist, nicht der des Regisseurs. Auch nicht der des Hauptdarstellers und erst recht nicht der des Produzenten. Nein, es ist der des Mörders: Kevin Spacey.
So, das war’s. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir als Leser treu bleibt, bzw. ich euch als neuen Leser gewinnen konnte. Wenn nicht - auch kein Problem :o)
Le_ruse
1. Vorwort
2. Die Story
3. Die wichtigsten Darsteller
4. Der Regisseur
5. Die Atmosphäre
6. Weitere Fakten
7. Fazit
8. Zusatz: Vor- und Nachspann
1. Vorwort
Als der Rest meiner Familie schlief, kam mein Vater auf die Idee, noch einen Film zu sehen, bevor auch wir uns ins Reich der Träume begeben würden. Ich willigte ein und überließ ihm die Wahl des Films. Auf die Frage, welchen Film er ausgewählt hätte, antwortete er nur mit einem Wort: “Sieben”. Ich machte mich über den Titel des Films auch noch lustig - ich hatte schließlich noch nie etwas von dem Film gehört, was mich später stark wunderte. Jedenfalls war das ein verhängnisvoller Fehler, den ich später bereute...
2. Die Story
Detective William Summerset, ein routinierter Polizist, steht genau sieben Tage vor seiner Pensionierung. Der Zuschauer kann die Freude, die Summerset im Gesicht geschrieben steht zwar nicht wirklich nachvollziehen, doch es stellt sich schnell heraus, dass Summerset schon sehr lange beim Morddezernat arbeitet. Es hat den Anschein, als hätte dieser grausame und harte Job ihn vorzeitig altern lassen, so dass er gebrochen wirkt und am Ende seiner Motivation angelangt ist. Doch genau an diesem Tage wird er wieder mit einem Fall beauftragt. Doch das ist nicht genug: Er bekommt zusätzlich noch den jungen, dynamischen Hitzkopf David Mills als Partner zugeteilt, den er in die Arbeit beim Morddezernat einweisen soll. Wie man erfährt soll Mills der Nachfolger Summersets werden, wenn dieser in Pension ist.
Nach einem Gespräch zwischen den beiden Detectives stellt sich heraus, dass Mills auf seine eigene Bitte hin aus der Provinz in die Stadt versetzt wurde und vor ein paar Tagen erst angekommen ist. Man merkt ihm förmlich an, wie er sich gleich auf seinen ersten Mordfall stürzen will, jedoch bemerkt man schnell, dass Mills das genaue Gegenstück zum ruhigen, bedachten und desillusionierten Summerset darstellt. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Summerset mit seiner Situation nicht gerade zufrieden ist, trotzdem nimmt er Mills zu seinem, bzw. ihrem Fall mit.
Nachdem die beiden grundverschiedenen Polizisten das Arbeitszimmer Summersets verlassen haben, machen sie sich auf den Weg. Nach einer kurzen Autofahrt gelangen sie in eine Hinterhofwohnung und nachdem sich die beiden Zutritt verschafft haben, entdecken sie in dem spärlich beleuchteten Raum, auf dessen Boden Kakerlaken, Ratten und Spinnen nur so herumfleuchen, mit ihren Taschenlampen einen recht korpulenten Mann, der mit seinem Kopf in einem Teller voller Spaghetti liegt. Wie das beim Morddezernat so üblich ist, ist der Mann natürlich tot. Zwar gibt es keine Anzeichen von Schuss- oder Stichwunden, jedoch sind Spuren von Gewalteinwirkung nicht zu übersehen. Während sich Mills die wildesten Theorien zusammenreimt und sofort verschiedene Maßnahmen einleiten will, entscheidet sich Summerset dafür, dem Gerichtsmediziner weitere Arbeitsstunden zu bescheren und ihn den Mann untersuchen zu lassen. Nach einigen Reibereien zwischen den beiden siegt jedoch die Routine über die “jugendliche Törichtheit”. Ein Anruf von Summerset und schon ist die Arbeit vorerst getan.
Doch genau einen Tag später, noch bevor der fleißigen Gerichtsmediziner Ergebnisse vorzuweisen hat, bekommen die beiden unfreiwillig aneinander geschweißten Detectives einen neuen Auftrag: Diesmal geht es um einen Mord in einer Anwaltskanzlei. Doch Mills und Summerset machen sich nicht sofort auf den Weg, denn nachdem Summerset diese Nachricht erhalten hat und es immer noch Reibereien zwischen Mills und ihm gibt, begibt er sich in das Zimmer seines Vorgesetzten. Obwohl Summerset den Fall hinschmeißen will und Mills kein Problem mit einer Einzelermittlung hat, kann Summersets Vorgesetzter ihn dennoch umstimmen, so dass sich beide Polizisten ins Auto setzen und zur Anwaltskanzlei fahren.
Dort angekommen erwartet sie ein Bild des Grauens, denn der wichtigste Anwalt der Stadt liegt verstümmelt in seinem Arbeitszimmer. Überall auf dem Teppich liegen die Einzelteile seines Körpers herum. Mit seinem eigenen Blut wurde neben ihn das Wort “Habsucht” (“Greed”) auf den Teppich geschrieben. Obwohl es keine Parallelen zum Fall des vorigen Tages gibt, hat Summerset das Gefühl, dass die beiden Fälle eng miteinander verknüpft sind. Nach fachmännischer Untersuchung stellt sich heraus, dass der Täter, wahrscheinlich mit einer Pistole bewaffnet, den Anwalt zwang, sich selbst zu verstümmeln. Leider lassen sich auch hier keine Hinweise oder Anhaltspunkte finden, die auf die Identität des Mörders schließen lassen könnten und so verlassen die beiden Polizisten die Anwaltskanzlei, ohne eine Ahnung von ihrem weiteren Vorgehen zu haben. Immer noch kommt es zwischen den beiden ständig zu Reibereien, vor allem, da Mills das Gefühl hat, ständig von Summerset bevormundet zu werden.
Eher am Rande erfährt man die Hintergrundgeschichte von David Mills. Seine Frau Tracy ist schwanger und macht sich Sorgen um ihren Mann. Sie hasst die neue Umgebungen und wünscht sich eigentlich nur wieder zurück in die alte Heimat zu fahren, sagt David aber nichts davon. Im Laufe des Films muss Summerset einige Male als “Mittelsmann” fungieren. Ausserdem stellt er für Tracy einen Ansprechpartner dar, bei dem sie sich aussprechen kann. Diese Handlung ist zwar eine Bereicherung für den Film, ist allerdings nicht so interessant, wie der Hauptstrang, auf den ich daher wieder zurückkommen möchte:
Im Laufe des weiteren Tagesverlaufs ruft der Gerichtsmediziner Summerset an und bittet ihn zu sich. Nachdem sich der Gerufene sofort zur Arbeitsstelle des Mediziners begeben hat, erfährt er, wie der fettleibige Mann ums Leben kam. Alles deutet darauf hin, dass er an einen Stuhl gefesselt wurde. Der Täter hat ihm von dort aus immer wieder neues Essen gebracht und ihn mit Waffengewalt gezwungen, alles zu essen, was er ihm brachte. Dies habe sich über mehrere Stunden hingezogen, so dass sich der Magen des Mannes immer weiter ausdehnte, da er so eine übermäßige Belastung nicht gewohnt war. Der Magen wurde so strapaziert, dass ein einfacher Tritt des Killers in den Magen des Mannes reichte, um diesen zum Platzen zu bringen. Der Mann kam schließlich an seinen inneren Blutungen und an seinem geplatzten Magen um. Eins jedoch, so erzählt der Mediziner, sei ihm unklar. Denn er habe unter allem Essen, das sich im Magen des Mannes befand, Schnipsel gefunden, die er nirgends einordnen könne. Daraufhin wird Summerset stutzig und begibt sich ein weiteres Mal in das Haus des Toten. Diesmal jedoch allein.
Dort angekommen bemerkt er, dass die Schnipsel in Zusammenhang mit dem Kühlschrank stehen. Eher seinem Instinkt folgend, als kombinierend zieht er den Kühlschrank nach vorne und macht hinter ihm eine haarsträubende Entdeckung: An der Wand hinter dem Kühlschrank steht groß das Wort “Maßlosigkeit” (“Gluttony”) geschrieben. Erschreckt muss Summerset feststellen, dass wirklich eine Verbindung zwischen den beiden Fällen besteht, die sogar enger ist, als er es ahnen konnte: Die beiden grauenhaften Morde gehen auf das Konto eines Serientäters. Jedoch hat Summerset noch einen weiteren Verdacht: Die Morde müssen einen tieferen Hintergrund haben.
Schnell macht sich Summerset an die Recherchen. Er leiht sich ein paar Bücher aus, von denen er denkt, sie könnten ihn in seinen Vermutungen weiterbringen, klemmt sich hinter seinen Schreibtisch und beginnt zu lesen. Nach ein paar Stunden wird er endlich fündig und kommt zu dem Ergebnis, dass sein unglaublicher Verdacht, den er hegte, die brutale Realität darstellt. Denn Maßlosigkeit und Habsucht sind zwei der insgesamt sieben Todsünden. Schnell kommt er dahinter, dass der Serienkiller seine Opfer nicht wahllos tötet, sondern sich das Prinzip genau dieser sieben Todsünden zum Vorbild nimmt, um sie zu versinnbildlichen. So wird je ein Vertreter der entsprechenden Sünde ausgesucht und grausam, meist sogar wörtlich umgesetzt, bestraft. Doch genauso schnell wird ihn klar, dass er und Mills es in den nächsten Tagen mit weiteren fünf Morden zu tun bekommen werden, wenn sie dem Killer nicht Einhalt gebieten können. Denn Trägheit, Hochmut, Wollust, Neid und Zorn sind die fünf Todsünden, die noch ausstehen.
Nachdem Summerset seinem Partner seinen Fund mitgeteilt hat, beginnt eine große Zerreißprobe für die beiden Charaktere. Denn im Laufe des Films hat es bis zum Schluss den Anschein, als würde der Täter, der sich selbst als “Der Erlöser” John Doe bezeichnet, was in Amerika übrigens ein Pseudonym für Menschen ist, die unerkannt bleiben wollen, mit den beiden Polizisten spielen: Er hinterläßt Hinweise und Spuren, ruft sie an, schickt ihnen Fotos von sich selbst, die aus höchstens ein paar Metern Entfernung gemacht wurden und vieles mehr. Jedoch scheint ihnen der Mörder immer einen Schritt voraus zu sein und sie nur als Marionetten in seinem krankhaften Spiel zu benutzen, da sie es nicht schaffen können, ihn einzufangen und er von Mal zu Mal immer dreister wird. Jedoch sind es die unterschliedlichen Eigenschaften der beiden Cops, welche die beiden für John Doe immer gefährlicher machen, da sich die beiden nach und nach zusammenraufen. Mills kostet seine Waghalsigkeit zwar fast das Leben, trotzdem lässt sich Summerset ein wenig von Mills’ “Begeisterung” für diesen Fall anstecken. Doch genau in dem Moment, in dem die beiden und auch der Zuschauer fast die Hoffnung verlieren, dass der Killer überhaupt noch gefasst wird, geschieht etwas unvorhergesehenes...
3. Die wichtigsten Darsteller
Die Hauptrollen des Films sind absolut hochkarätig besetzt. Es scheint, als hätte sich der Regisseur, auf den ich später noch eingehen werde, als Schneider betätigt und den Film, bzw. die entsprechenden Rollen, auf die Hauptdarsteller zugeschnitten. Doch jetzt zu den einzelnen Besetzungen:
William Summerset
Morgan Freeman, ein Vertreter der Minderheit der angenommenen schwarzen Schauspieler Hollywoods, übernimmt die Rolle des Polizisten William Summerset. Und wie heißt es so schön “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”. Wenn wir jetzt das Wort “Bild” durch das Wort “Blick” ersetzen, erhalten wir genau die Eigenschaft von Morgan Freeman, die ihn so auszeichnet: Er kann sich perfekt in seine Rolle hineinversetzen und mit nur einem seiner licke aussagen, was diese Person gerade denkt bzw., was ihr gerade durch den Kopf geht. Dieses Talent hatte er zuvor schon in dem Film “Die Verurteilten” von Frank Darabont unter Beweis gestellt, in dem er einen Häftling neben Tim Robbins spielt. Nachdem “Sieben” veröffentlicht wurde, spielte er in “Kiss The Girls” wieder den Jäger eines psychopathischen Serienmörders. Jedoch kann dieser Film “Sieben” nicht das Wasser reichen. Aber nun zu seiner Rolle:
Die Rolle des Cops William Summerset ist keineswegs leicht zu spielen, da er sehr viele Eigenschaften besitzt, die ihn auszeichnen. Hier die Eigenschaften, die mir spontan zu ihm einfallen:
Er ist...
- ... erfahren
- ... routiniert
- ... aufmerksam
- ... intelligent
- ... pfiffig
- ... nachdenklich
- ... ruhig
- ... desillusioniert
- ... fürsorglich gegenüber Mills, sowie seiner Frau
- ... alleinlebend
- ... gebrochen
Weiterhin hat er...
- ... in seinem Beruf schon viel Grauen erlebt, das sich in seinem Gesicht widerspiegelt
- ... eine schnelle Auffassungsgabe
- ... eine ausgezeichnete Kombinationsgabe
- ... Übersicht
- ... Erfahrung
Leider ist er mittlerweile alt geworden, steht kurz vor der Pensionierung und ist am Ende seiner Motivation angelangt.
Das alles und noch viel mehr musste Morgan Freeman in seiner Rolle als William Summerset beachten. Trotzdem ist die Rolle perfekt umgesetzt, so dass der Zuschauer nie ins zweifeln kommt, was die Glaubwürdigkeit Summersets betrifft. Alles in allem kann man sagen: Die Rolle wurde von David Fincher perfekt besetzt, da Morgan Freemans überragende schauspielerische Leistung perfekt in Szene gesetzt wird.
David Mills
Zugegeben, ich war ein wenig voreingenommen, als ich bemerkte, dass Brad Pitt die Rolle des Hitzkopfes David Mills übernommen hatte. Jedoch wurde ich eines besseren belehrt, denn ich bemerkte schnell, dass auch der “Sunnyboy” aus Shawnee (Oklahoma) eine perfekte Besetzung war. Wie ich später erfuhr, hat er schonmal in einem Film von Fincher mitgespielt. Und zwar in “Fight Club”, in dem er wieder hervorragende Leistungen zeigte. Jedoch möchte ich nun auf seine Rolle als David Mills zu sprechen kommen:
Auch diese Rolle wurde, wie schon erwähnt, perfekt besetzt und vor allem auch umgesetzt. Der etwas unkontrollierte, ehrgeizige Partner Summersets, der immer mit dem Kopf durch die Wand möchte und dabei gerne mal über das Ziel hinaus schießt steht ihm förmlich im Gesicht geschrieben. Eine ganz besondere Eigenschaft macht diese Rolle aus: Der Zwiespalt, der sich wiederum in zwei verschiedene “Teileigenschaften” teilt: Das Vertrauen und der Unmut. Ich möchte kurz auf diese beiden Eigenschaften eingehen:
Das Vertrauen - Diese Eigenschaft bezieht sich auf seinen Beruf. Denn er hat vollstes Vertrauen in sich und seinen Beruf. Er hofft, bzw. er vertraut darauf, dass es der richtige Beruf für ihn ist und er helfen kann, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Dieser Glauben wird ihm jedoch von Summerset, dessen Eigenschaften, denke ich, zur Genüge erläutert wurden, streitig gemacht.
Der Unmut - Dies bezieht sich auf sein privates Leben. Seine Frau ist sehr bedrückt, da er diesen Beruf gewählt hat. Er weiß, dass sie Angst um ihn hat und ihn am liebsten zum Aufhören bringen würde.
Diese beiden Eigenschaften addieren sich zu dem Zwiespalt, den man ihm den ganzen Film über abkauft. Der Fall wird immer riskanter und er ist immer entschlossener, den Mörder zu finden. Und genau das steigert den Zwiespalt, was ihm genau anzumerken ist. Der Zuschauer kauft ihm seine Rolle bis zum Ende des Films uneingeschränkt ab.
Ich persönlich finde, dass Brad Pitt in diesem Film seine beste schauspielerische Leistung überhaupt dargelegt hat. Nach diesem Film muss man sich wirklich fragen, warum er in Filmen wie “Rendevouz mit Joe Black” oder “Sieben Jahre in Tibet” mitspielt, die, meiner Meinung nach, völlig unter seinem Niveau liegen. Ich finde es persönlich sehr schade, dass er sich nicht entschieden hat, nur solche Filme zu drehen, die wesentlich mehr Anspruch erfordern und ihn so zu einem sehr hochkarätigen Schauspieler machen. Ihm und Morgan Freeman ist es gelungen, ein perfektes Team darzustellen, dass sich zwar erst zusammenraufen muss, sich jedoch später sehr gut ergänzt.
John Doe
Die Rolle des geisteskranken Serienkillers wurde vom zweimaligen Oscarpreisträger Kevin Spacey übernommen. Leider taucht der selbsternannte Erlöser erst 20-30 Minuten vor Schluss auf, so dass mir eine große Analyse der eher kleinen Rolle schwer fällt, jedoch muss man sagen, dass er mit dieser Rolle seine extreme Fähigkeit sich in seine Rolle perfekt hineinversetzen zu können eindrucksvoll unter Beweis stellt. Man sieht es ihm förmlich an jeder Faser seines Gesichts an, dass er das, was er getan ist, für gerechtfertigt und sogar für rechtschaffend hält. Er ist bereit für seine Mission als selbst ernannter Erlöser der Menschheit über Leichen zu gehen, selbst wenn er dazugehört. Und genau das ist es, was der Zuschauer sieht. Jedoch wirkt Spacey in seiner Rolle nicht nur wie ein verrückter, durchgeknallter Killer. Nein, er wirkt dazu noch hoch intelligent, was dem Zuschauer zu denken gibt. Denn eigentlich möchte man einen krankhaften und skrupellosen Serientäter sehen, doch man sieht ihm an, dass er mehr als ein Psychopath ist, was irgendwie nicht in das “Bild” hineinpasst, das man sich während des Films zurecht gelegt hat. Jedoch ist es unbeschreiblich was, bzw. warum man so denkt - jedoch ist dieser Eindruck nicht zu leugnen. Deshalb hat auch Spacey, trotz einer etwas kleineren Rolle, ein großes Maß an Lob verdient.
Ach ja, wen es interessiert: Die beiden Oscars gewann er einmal 1999 als bester Hauptdarsteller in dem Film “American Beauty” und einmal 1995 als bester Nebendarsteller in “Die üblichen Verdächtigen”.
Tracy Mills
Die Frau des “Jungbullen” David Mills wurde mit Gwyneth Paltrow besetzt. Sie spielt allerdings nur eine kleine Nebenrolle und ist für die Story kaum ausschlaggebend. Sie ist einfach die attraktive, schwangere und verzweifelte Frau von David Mills, die sich große Sorgen um ihn macht. Ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, als hätte sie ihre Rolle schlecht gespielt - ganz im Gegenteil: Sie bringt die Verzweiflung und ihre Sorgen sehr gut rüber. Jedoch ist mehr zu ihrem Hintergrund als Schauspielerin zu sagen, als zu ihrer Rolle als Tracy Mills. Denn für sie war diese Rolle gleich der Start zu zwei besonderen Ereignissen:
1. Diese Rolle war der Start ihrer Schauspielkarriere und
2. Der Beginn ihrer Beziehung zu Brad Pitt
Ich denke zum ersten Punkt ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Sie spielte nach der Rolle in Sieben in dem Film “Ein perfekter Mord” an der Seite von Tom Douglas mit und erhielt 1998 sogar einen Oscar für die beste Hauptdarstellerin in “Shakespeare in Love”.
Sie und Brad Pitt lernten sich bei den Dreharbeiten zu “Sieben” näher kennen wurden schließlich ein Paar. Jedoch hielt das traute Beziehungsglück nur knapp zwei Jahre. Bald darauf begann sie erneut eine Beziehung mit einem Schönling Hollywoods: Ben Affleck. Später drehten sie zusammen den Film “Bounce”. Mittlerweile gehört sie zu den begehrtesten weiblichen Stars Hollywoods.
Weitere Darsteller
California - John C. McGinley (“Die Schattenmacher”, “Geboren am 4. Juli”)
Der Generalstaatsanwalt - Richard Roundtree (“Startup”, “Shaft”, “Mr. Undercover”)
Summersets Vorgesetzter - R. Lee Ermey (“Full Metal Jacket”)
Zusammenfassend ist, so denke ich, nur noch zu sagen, dass diese Starbesetzung locker für zwei Spitzenfilme ausgereicht hätte.
4. Der Regisseur
David Fincher, auch als Wunderkind Hollywoods bekannt, hat als Regisseur dieses Films wirklich alles richtig gemacht: Die Schauspielbesetzung ist optimal gewählt worden und die Atmosphäre, auf die ich gleich noch einmal eingehen möchte, ist optimal hergestellt worden. Der Film zeugt nicht mehr als nötig von Brutalität, vor allem da man immer nur die “Ergebnisse” der Morde zu sehn bekommt. Damit wurde, wie ich finde, richtig gehandelt. Denn obwohl die Morde an sich nicht zu sehen sind, werden sie doch von Mal zu Mal grauenhafter.
Allerdings hatte es sich in der Geschichte von David Fincher niemals abgezeichnet, dass ihm einmal ein so überragenden Thriller gelingen würde. Schließlich begann er mit schlichten Musikvideos unter anderem auch für Aerosmith und Madonna. Sein Hollywood-Debüt im Jahre 1992 war allerdings ein totaler Reinfall: Sein Film, Alien 3, wurde ein riesiger Flop. Der Film war zwar nicht schlecht, aber keineswegs so überragend um ein Hit zu werden, obwohl ein paar Besucher des Films die Meinung vertraten Alien 3 sei der beste Alien Film aller Zeiten gewesen. Doch er ließ sich dadurch, zum Glück, nicht entmutigen, so dass er schließlich 1995 sein Meisterwerk “Sieben” vorstellt. Mehr als 100 Millionen Dollar konnte der Film einspielen. Von allen Seiten wurde er gelobt, so dass Fincher keinen Grund sah, sich zur Ruhe zu setzen.
Seinen vorhandenen Ruhm vergrößerte er später noch durch Filme wie “The Game” oder “Fight Club”.
5. Die Atmosphäre
Die Atmosphäre des Films, die nicht minder als brillant zu bezeichnen ist, wird durch vier verschiedene Faktoren geprägt: Die Umgebung, die Musik, die Kameraführung und die Schauspieler.
Die Umgebung
Die Umgebung hätte nicht besser dargestellt werden können: Eine verregnete Großstadt mit dunklen Hinterhöfen und riesigen Häuserschluchten. Es regnet eigentlich immer, egal wo die Handlung gerade spielt. Von diesem Stil wird allerdings einmal abgewichen: Im letzten Abschnitt des Films, dessen Inhalt ich nicht erwähnen will (soll ja spannend bleiben), wird der gesamte Stil auf den Kopf gestellt. Die Tatorte, die auch gleichzeitig die Fundorte darstellen, sind alle dunkel und nur mit einem schwummerigen Licht durchzogen. Selbst die stark leuchtenden Taschenlampen der Polizisten können diese Atmosphäre nicht durchdringen, geschweige denn brechen.
Der gesamte Film, ausgenommen der letzte Abschnitt, ist eigentlich mit einer Farbe leicht beschrieben: Grau. Denn den ganzen Film durchzieht ein Grauton. Alles, aber auch wirklich alles wirkt trübe, traurig, kalt, trostlos, dunkel oder gruselig. Sprich: Grau. Seien es die Häuser, die Hinterhöfe, die Fundorte, der Regen, die Häuserschluchten oder die Autos.
Zusätzlich sei noch gesagt, dass die Stadt an sich noch ein Mysterium darstellt. Es wird zwar nur den Wenigsten bewusst, doch der Name der Stadt wird nie erwähnt. Genauso wird kein Hinweis auf die selbe gegeben. Die Stadt ist uns also als große Unbekannte vorbehalten, obwohl im Film öfters über sie geredet wird: “Warum hierher?” (William Summerset), “So macht man das hier also?” (David Mills), “Ich hasse diese Stadt!” (Tracy Mills)
Die Musik
Die unheilsverkündene und schaurige Musik, die von Howard Shore stammt, unterstreicht abermals die graue Stimmung des Films. Zudem schafft sie es in wirklich spannenden Momenten im Zuschauer ein beängstigendes Gefühl zu verursachen. Leider ist nicht mehr zu sagen, als dass die Musik wirklich eindrucksvoll in den Film hineinpasst und die jeweilige Stimmung hervorhebt.
Die Kameraführung
Zur Kameraführung, die unter der Leitung von Darius Khondji stand, ist eigentlich noch weniger zu sagen, als zur Musik. Sie ist als sehr gelungen zu bezeichnen und leistet ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur Atmosphäre des Films.
Die Schauspieler
Auf die einzelnen Leistungen der Schauspieler bin ich, wie ich denke, schon genug eingegangen. William Summerset passt einfach genau in die Stimmung der Stadt hinein, in der er lebt und arbeitet. David Mills hingegen ist genau das Gegenteil von Summerset. Dieser Kontrast zwischen den beiden und in Bezug auf die Stadt machen die Atmosphäre noch interessanter, als sie ohne hin schon ist.
6. Weitere Fakten
Originaltitel: Seven
Darsteller: Siehe Punkt 5
Regie: David Fincher (“Alien 3”)
Musik: Howard Shore (“Deep Impact”)
Land: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Länge: ca. 124 Minuten
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
7. Fazit
Für mich persönlich ist “Sieben” einer der besten Thriller der Filmgeschichte. Die interessante, gut durchdachte und glaubwürdige Story wurde perfekt umgesetzt, so dass sie den Zuschauer förmlich in ihren Bann zieht. Der Film bleibt bis zur letzten Sekunde an spannend und packend, so dass man den Film zwangsweise zu Ende sehen muss. Und wer denkt, er weiß schon in einem frühen Stadium des Films, wie dieser endet, der wird am Ende auf jeden Fall unrecht haben. Alles in allem ist zu sagen, dass dieser Film mehr als empfehlenswert ist! Wer Thriller mag, wird Sieben lieben. Und wer ihn sich noch nicht angeschaut hat, der sollte es in jedem Fall tun. Ob nun auf Video, irgendwann mal im Fernsehen (wenn der Film mal wieder vorbeikommt) oder bei Freunden. Aber diesen Film muss jeder Thriller-Fan (mindestens) einmal gesehen haben! Zu guter letzt muss ich allerdings noch erwähnen, dass dieser Film nichts für schwache bzw. ängstliche Gemüter ist, da er auf jeden Fall in der Lage ist mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate, für Alpträume zu sorgen.
8. Zusatz: Vor- und Nachspann
Schon am Anfang des Films wird dem Zuschauer klar, dass ihn ein ungewöhnlicher Film erwartet: Abwechselnd werden arbeitende Hände, die Texte unterstreichen und Bilder einkleben und die Namen der Schauspieler, bzw. der gesamten Filmcrew eingespielt. Die Schrift jedoch ist zusätzlich ein Phänomen für sich: Die Schrift verschwimmt, verliert an Schärfe, wird gezerrt, gewinnt wieder an Schärfe, etc. Weiterhin ist die Schrift nicht regelmäßig, sondern schräg untereinander angeordnet. Wer den Film “Der Schakal” gesehen hat, dem wird eine gewisse Ähnlichkeit in der Anordnung auffallen. Wer sich die Schriftzüge allerdings genau durchliest wird feststellen, dass ein Name fehlt: Kevin Spacey. Er verzichtete auf seinen Namen im Vorspann.
Natürlich muss der Abspann ähnliche Überraschungseffekte wie der Vorspann bieten, was er auf eindrucksvolle Weise tut: Denn er läuft von oben nach unten. Zusätzlich ist die Schrift ähnlich verzerrt, wie es beim Vorspann der Fall ist. Weiterhin ist der erste Name, der zu sehen ist, nicht der des Regisseurs. Auch nicht der des Hauptdarstellers und erst recht nicht der des Produzenten. Nein, es ist der des Mörders: Kevin Spacey.
So, das war’s. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir als Leser treu bleibt, bzw. ich euch als neuen Leser gewinnen konnte. Wenn nicht - auch kein Problem :o)
Le_ruse
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