Siemens A60 Testbericht

Vor einiger Zeit habe ich schon über den von mir genutzten Mobilfunktarif „Aldi Talk“ von Medion Mobile berichtet. Nicht erwähnt habe ich dabei, mit welchem Handy ich diesen Tarif verwende. Es handelt sich um das Siemens A60, das ich allerdings schon einige Zeit vorher im Rahmen eines Prepaid-Paketes erworben habe. Dass ich zu Aldi Talk gewechselt habe, hat gute Gründe, dennoch war das O2-LOOP-Paket, in dem das Handy steckte, äußerst attraktiv. Warum das so war und welche Vor- und Nachteile mein Handy hat, das könnt ihr heute hier lesen.

DAS PRODUKT:
Vorgestellt werden soll heute also das Siemens A60. Zugegeben, das Modell ist schon etwas älter und war bereits beim Kauf von etwa 2 ½ Jahren nicht topaktuell und daher nicht mehr auf dem neusten Stand, aber nicht alle müssen, wollen oder können immer das neuste Handy besitzen. Außerdem scheint sich das Handy nach eigenen Beobachtungen auf dem Markt bewährt zu haben, denn auch noch heute ist das A60 Bestandteil vieler Prepaidpakete. Diese Tatsache wähle ich als Anlass, euch mein Handy trotz des Alters näher vorzustellen.

DAS DESIGN:
Das Gehäuse des Handys ist in einem dunklen grau gehalten. Die Tasten sowie die Umrandung des Displays sind silbern. Während die Tasten und das Gehäuse in matten Farben gehalten sind, ist die silberne Displayumrandung eher glänzend. Über dem Display steht in einem helleren Silber „Siemens“. Außerdem befindet sich hier der Lautsprecher. Unter dem Display steht „A60“. Die Tastenanordnung ist recht übersichtlich gestaltet. Wie sie angeordnet sind, seht ihr auf dem Produktbild, daher werde ich sie hier nicht beschreiben. Dennoch möchte ich euch kurz erklären, wofür man die Tasten nutzen kann. Wie bei einem schnurlosen Telefon gibt es eine Verbindungstaste (Taste mit einem grünen Hörer) und eine Ende-Taste (Taste mit einem roten Hörer), mit dem das Gespräch beendet werden kann. Sie wird ebenfalls zum Ein- und Ausstellen des Handys benötigt. Zwischen den beiden Tasten befindet sich eine Steuerungstaste, mit der man im Menü auf- und abblättern kann. Außerdem kann man mit ihr das Telefonbuch öffnen, indem man die untere Hälfte der Taste drückt. Neben den Eingabetasten für Buchstaben bzw. Ziffern verfügt das Handy noch über eine Sternchentaste (*) und eine Rautetaste (#). Hiermit können Signaltöne bzw. die Tastensperre ein- und ausgeschaltet werden. Des Weiteren gibt es zwei Tasten, mit denen man direkt in bestimmte Menüpunkte springen kann, ohne lange im Menü suchen zu müssen, was sehr praktisch ist. Diese Punkte sind frei wählbar. Ich habe eine Taste mit Sms-Schreiben, die andere führt mich direkt ins Menü.
Das Handy verfügt, wie seit einiger Zeit üblich, über eine integrierte Antenne, es ragt also kein Stummel oben aus dem Gerät heraus.

WAS ES KANN:
Wie bereits erwähnt, verfügt das Handy über keinerlei „Luxusfunktionen“. Wer gerne mit seinem Handy Fotos machen, MP3s hören oder gar Filme sehen möchte, sollte sich nach einem anderen Handy umsehen. Für den alltäglichen Gebrauch für den Nutzer ohne allzu große Ansprüche reicht es jedoch völlig aus.
Und immerhin hat das Handy schon mal ein Farbdisplay mit 4096 Farben :-). Außerdem verfügt das Handy über die Funktion „Freisprechen“, mit der man während eines Gesprächs das Telefon aus der Hand legen kann. Die Wiedergabe erfolgt dann über den Lautsprecher – sehr praktisch, wenn man mal beide Hände braucht. Sehr vorteilhaft ist auch die Texteingabe mit T9, die allerdings mittlerweile eigentlich bei jedem Handy zum Standard gehört. Für mich bedeutet T9 eine große Zeítersparnis beim Sms-Schreiben, da nicht mehr jeder Buchstabe einzeln getippt werden muss. In das Telefonbuch können häufig genutzte Rufnummern mit einem Namen eingetragen werden. Die zusätzliche Speicherung von mehreren Rufnummern, Adressen oder ähnlichem ist leider nicht möglich. Die Wahl erfolgt dann später einfach durch Markieren des Namens. Ist eine Rufnummer mit einem Namen gespeichert, erscheint dieser im Display, wenn man angerufen wird. Außerdem können die Rufnummern verschiedenen Gruppen zugeordnet werden. Eingeteilt werden kann dabei Familie (Baum), Freunde (Ente) und VIP (Krone). Im Telefonbuch erkennt man die Gruppe also am jeweiligen Symbol. Wer es gerne möchte, erkennt auch bei einem Anruf, welche Gruppe einen gerade versucht zu erreichen, denn es besteht die Möglichkeit, jeder Gruppe einen bestimmten Klingelton zuweisen.

Des Weiteren verfügt das Handy über folgende Funktionen, die ich aber nur sehr selten oder nie nutze:

Unterstützung von Funktionen des Netzbetreibers:
- Gespräche makeln
- Konferenz (Es können bis zu fünf Teilnehmer zu einer Telefonkonferenz zusammengeschaltet werden.)
- Mailbox (Die Mailbox lässt sich jedoch problemlos abschalten. So lassen sich jede Menge Kosten sparen.)
Funktionen des Telefons selbst:
- Rufliste (Hier werden entgangene, aber auch angenommene und gewählte Nummern gespeichert.)
- WAP über GPRS und GMS (Wer möchte, kann mit dem Handy auch ins Internet. Ich habe diese Möglichkeit nie genutzt, da sie mir zu teuer erschien.)
- Polyphone Klingeltöne
- Versenden und Empfangen von Bildmitteilungen und Melodien (EMS)
- Vibrationsalarm
- Verschiedene Displayhintergründe (Ein Mexikaner, eine Rose und eine weitere Blume können standardmäßig ausgewählt werden, weitere Bilder kann man sich zuschicken lassen oder von einem PC mit USB- oder seriellem Kabel übertragen.)
- Download von Logo, Klingeltönen und Spielen
- Stoppuhr, Rechner und Wecker

O2 LOOP:
Mit dem Kauf des Handys verpflichtete ich mich, O2 als Netzbetreiber für zwei Jahre zu akzeptieren. Möchte ich innerhalb der zwei Jahre den Netzbetreiber wechseln, ist eine Gebühr von etwa 99€ fällig. Nach der Zahlung wird die Sperre aufgelöst und ich kann auch andere SIM-Karten nutzen. Nach Ablauf der zwei Jahre kann die Sperre kostenlos aufgehoben werden, dazu muss man „lediglich“ den entsprechenden (gut versteckten) Menüpunkt auf der O2-Homepage finden oder bei der LOOP-Hotline anrufen. Bekannte berichteten mir, dass dies bei anderen Netzbetreibern ähnlich kompliziert sei, weil natürlich jeder daran interessiert ist, die Kunden auch weiterhin an sich zu binden.
Da es sich um ein Prepaidhandy handelt, zahle ich keine Grundgebühr. Aufgeladen wird das Guthaben mithilfe einer Handykarte, die ich in Supermärkten, am Kiosk oder an der Tankstelle kaufen kann. Beim Kauf des O2 LOOP-Pakets erhält man einmalig ein Startguthaben von 10€ sowie 50 GPRS-WAP-Seiten gutgeschrieben. Beides ist jeweils ein volles Jahr gültig. Zusätzlich erhält man eine monatliche Gutschrift von 10 Frei-SMS sowie 10 GPRS-WAP-Seiten, die bei Nichtnutzung am Monatsende verfallen. Leider endet dieser Service nach einem Jahr. Hinzu kommt ein monatliches Gesprächsguthaben von 5€, die genau wie die Frei-SMS und die GPRS-WAP-Seiten bei Nichtnutzung am Monatsende verfallen. Wird man angerufen, greift Easy Money. Dabei erhält man für jede Minute, die man angerufen wird, 0,02€. Hat man 0,50€ gesammelt, wird der Betrag auf dem O2-LOOP-Konto gutgeschrieben.
Die aktuellen Minutenpreise könnt ihr der Homepage von O2 entnehmen. Für eine Sms zahlt ihr in der Hauptzeit 0,19€. In der Happyhour von 18 bis 20h sind es nur 0,09€, was sehr günstig ist.

DER PREIS UND DER KAUF:
Gekauft wurde das Paket im März 2004 (also vor ungefähr 2 ½ Jahren) bei Media Markt. Nach einigen Überlegungen entschied ich mich für das O2 Loop-Paket mit dem A60. In dem Paket waren sowohl das Handy, der Akku, ein Aufladekabel, eine Anleitung und eine O2 LOOP-SIM-Karte enthalten. Von einem Mitarbeiter ließ ich das Handy registrieren. Dafür musste ich meinen Namen, meine Adresse und mein Geburtsdatum angeben. Außerdem war für die Registrierung ein gültiger Personalausweis oder Reisepass vonnöten. Mit einer Unterschrift bestätigte ich, dass ich mit den Geschäftsbedingungen von O2 einverstanden bin. Danach war das Handy sofort einsatzfähig.

DIE INBETRIEBNAHME:
Vor der ersten Inbetriebnahme sollte die Schutzfolie, die auf dem Display klebt, abgezogen werden. Nachdem die SIM-Karte eingesetzt wurde, sollte das Handy geladen werden, denn im Lieferzustand ist der Akku nicht vollständig geladen. Nach etwa zwei Stunden erreicht ein leerer Akku die volle Ladung. Danach kann das Handy durch Eingabe der PIN-Nummer uneingeschränkt genutzt werden.

PRO:
Nach 2 ½ Jahren ist das Handy trotz häufigem Gebrauch kaum abgenutzt. Auf der Rückseite sind ein paar Kratzer, die allerdings kaum sichtbar sind. Auch die Tasten sind noch vollkommen in Ordnung und in keinster Weise abgenutzt, was auf eine sehr gute Verarbeitung hinweist. Anders als andere behandele ich mein Handy nicht besonders sorgsam, sondern transportiere es oft ungeschützt in meinem Rucksack. Auch mit der Akkulaufzeit bin ich sehr zufrieden. Im Stand-by hält der Akku bis zu 250 Stunden, wozu auch der Displayschoner beiträgt, der sich nach etwa einer Minute selbst einstellt. Die Gesprächszeit beträgt etwa fünf Stunden. Die Sprachqualität lässt sich hierbei als sehr gut beschreiben. Der Gegenüber ist immer gut verständlich. Beim Telefonieren ist kein Rauschen zu hören. Auch der Speicherplatz für Sms und Rufnummern ist sehr groß. So können bis zu 120 Sms und etwa 200 Einträge im Telefonbuch gespeichert werden, was ich sehr viel und wichtig finde. Wenn ich mal überlege, dass ich bei meinem alten Handy nur zehn Sms speichern konnte… Geschrieben werden können übrigens Sms mit bis zu 700 Zeichen. Beim Schreiben wird von diesen 700 Zeichen rückwärts gezählt wie viele Zeichen schon verbraucht wurden. Diese Funktion finde ich persönlich sehr praktisch, da man so immer weiß wie viele Zeichen einem noch zur Verfügung stehen. Außerdem verfügt das Handy über die Funktion, eine Sms an eine bestimmte Gruppe zu schicken. Ich selbst habe die Funktion noch nicht getestet, stelle sie mir jedoch sehr praktisch vor, wenn man eine große Gruppe schnell erreichen möchte.
Besonders gut gefällt mir, dass ich mit meinem Handy eigentlich immer und überall Empfang habe. Die Netzabdeckung von O2 ist sehr gut. Sollte O2 einmal nicht verfügbar sein, wechselt der Anbieter automatisch zu D1.
Optisch lässt sich das Handy als modisch beschreiben. Das A60 hat große Ähnlichkeit zu den anderen Handys der A- oder C-Serie. Trotz seines Alters ist das Handy sehr handlich und mit seinen 85g auch sehr leicht. Wem es wichtig ist, kann das Handy auch problemlos in seiner Hosentasche verschwinden lassen. Die Tasten lassen sich leicht bedienen und funktionieren eigentlich immer auf den ersten Kopfdruck. Dem einen oder anderen mag das Handy mit 2,3cm Dicke evtl. bereits zu mächtig sein; ich finde es akzeptabel. Besonders gut gefällt mir auch das große Display. Beim Lesen von Sms finden bis zu fünf Zeilen auf dem Display platz, was ich recht viel finde.
Wer möchte, kann sowohl die Vorder- als auch die Rückseite und auch die Tasten beim Handy austauschen. Diese Funktion ist vor allem für diejenigen interessant, die ihrem Handy gerne ein neues Gesicht geben möchten oder Abwechslung lieben. Die Funktion kann jedoch auch bei der Beschädigung einzelner Teile des Handys von Vorteil sein, da diese so problemlos ausgewechselt werden können. Neue Cover sind in den klangvollen Marketing-Farben Denim Orange, Denim Yellow, Brown Cashmere, Cool Silk und Red Satin erhältlich. Von Vorteil ist auch, dass keine 0190- und 0900-Nummern angerufen werden können.
Bei Problemen mit meinem Handy oder Fragen konnte ich immer die Anleitung zu Hand nehmen, da diese sehr detailliert und sehr verständlich geschrieben ist. Zahlreiche Bilder und Piktogramme helfen beim Verständnis der Beschreibungen.
Der ausschlaggebende Grund, warum ich mir das Handy gekauft habe, war der tolle Tarif. Wenn man die ganzen Frei-SMS, das Gesprächguthaben und die kostenlosen GPRS-WAP-Seiten zusammenrechnet, kommt man auf 22,80€ für die 120 Freisms, 8,50€ für die GPRS-WAP-Seiten und 120€ für das Gesprächguthaben. Zusammen sind das also 151,30€, wenn man wirklich alles nutzen würde. Leider habe ich nicht immer das gesamte Gesprächsguthaben aufgebraucht, da ich eher zu den Wenigtelefonierern gehöre und mein Geld eher für SMS ausgebe. Insgesamt sollte ich allerdings trotzdem Gewinn gemacht haben. Schließlich hat das Handy inklusive 10€ Startguthaben nur 79€ gekostet.

CONTRA:
Besonders negativ ist mir bei dem A60 aufgefallen, dass es keine automatische Tastensperre hat. Wie oft vergisst man mal die Tastensperre einzustellen und schon hat man plötzlich merkwürdige Zeichen auf dem Display oder hat gar irgendjemanden unbeabsichtigt angerufen. Zum Glück habe ich so noch nie jemanden unbeabsichtigt angerufen, über merkwürdige Zeichen musste ich mich leider schon allzu oft wundern. Häufig kommt es jedoch auch vor, dass die Tastensperre sich von allein löst, was sehr ärgerlich ist.
Was mir auch nicht so gut an dem Handy gefällt, ist, dass bereits kurz nach dem Kauf des Handys Fussel hinter dem Display waren, die nicht mehr zu entfernen waren. Telefoniert man längere Zeit mit dem Telefon, ist es sehr unbequem am Ohr und drückt. Auch für Spielefreaks ist das Handy leider nicht geeignet. Die Spieleausrüstung des Handys ist mager: lediglich „Stack Attack“ und „Magic Picture“ sind beim Kauf auf dem Handy enthalten. Wer auf Spiele Wert legt, kann sich allerdings zusätzliche Spiele runterladen – aufgrund der schwachen Rechen- und Grafikleistung des Telefons sollte man dabei aber keine Wunder erwarten.
Des Weiteren kann ich mir vorstellen, dass die Tasten evtl. für einige Nutzer zu klein sein. Das gilt vor allem für ältere Menschen und auch Menschen mit etwas dickeren Fingern. Da mittlerweile jedoch kleine Tasten Standard bei Handys sind, möchte ich an dieser Stelle nur auf die Tatsache hinweisen. Für mich spielt die Größe der Tasten keine Rolle für die Bewertung des Handys.
Leider muss ich gestehen, dass die Menüführung zu Beginn nicht immer ganz leicht zu durchschauen ist. Oft sucht man länger als nötig nach bestimmten Menüpunkten. Nach einiger Zeit weiß man allerdings, wo die wichtigen Punkte zu finden sind. Dann fällt die Handhabung leicht. Störend können auch die langen Wartezeiten beim Anstellen des Handys sein. Nach dem Anstellen des Handys muss man zunächst einige Zeit warten, bis man eine Sms schreiben oder einen Anruf tätigen kann, da zunächst das Telefonbuch und alte Sms geladen werden müssen.

FAZIT:
Insgesamt lässt sich das A60 als durchaus modisches Handy beschreiben, das vor allem durch sein Design und seine lange Akkulaufzeit besticht. Für mich hat sich die Investition auf jeden Fall gelohnt. Durch die vielen Frei-SMS und das Gesprächguthaben ist das Paket eigentlich für Jedermann attraktiv. Für den alltäglichen Gebrauch für den Nutzer ohne allzu große Ansprüche reicht es völlig aus. Wer jedoch mit seinem Handy gerne mehr machen möchte als Telefonieren, sollte sich nach einem Alternativprodukt umsehen (und höchstwahrscheinlich auch eine etwas größere Investition einplanen).
Da es leider keine automatische Tastensperre gibt, muss ich dem Produkt leider einen Stern abziehen, denn nur eine automatische Tastensperre schützt einen vor bösen Überraschungen. Trotzdem bleiben vier von fünf Sternen.

Und zum Schluss für Interessierte wie immer die technischen Daten:

Gewicht: 85g
Größe: 110 x 47 x 23mm
Li-Ion Akku: 700mAh
Betriebstemperatur: -10 °C bis 55 °C
SIM-Karte: 3,0 Volt
GSM-Netze: 900, 1800 und 1900 MHz (Tri-Band)