BenQ-Siemens C35i Testbericht

Heute sagte ich so vor mich hin: Wozu braucht man schon Telefone? Ich brauch’ echt keins.. ich bekam folgende Antwort: Genau, es gibt doch Handies..

Vorab gesagt: ich hasse diese Biester nach wie vor, die mobilen im Besonderen, aber genervt von zahlreichen Aufforderungen lieber Mitmenschen konnte ich dem C35i damals nicht wiederstehen. Heute tut es seinen Dienst immer noch für meine Mutter. Klein, blau und rundlich, einfach niedlich – damals jedenfalls.

Wie gesagt sind mir Handys eigentlich immer auf den Wecker gefallen, weshalb ich mich nun ganz von vorne damit beschäftigen musste, womit ich aber auf Anhieb gut klar kam. Die Menuführung ist mit ein wenig Nachhilfe aus der Bedienungsanleitung einfach nachzuvollziehen, so daß ich nach ein bisschen "Rumspielerei" mein Handy so hingebogen hatte, wie ich es wollte. Zusätzlich kann man die Zifferntasten so programmieren, daß man direkt zum vordefinierten Menüpunkt kommt.

Allerdings hat mich bei der ganzen Spielerei die - meiner Ansicht nach - dann doch etwas magere Akkuleistung geärgert. Immerhin hatte gerade eine Woche und es hing schon zweimal zum Aufladen an der Strippe. Ich habe deshalb nachgeguckt, ob die 180 Stunden maximale Standby-Zeit nicht doch Minuten waren. Mittlerweile besitze ich das Ding 4 Monate. Im Prinzip passierte in der Zeit genau das, was ich erwartet habe. Ich schleppe es ständig mit mir rum – und wenn ich es brauche, habe ich es dann doch vergessen oder der Akku ist doch wieder alle.

Was kann das Gerät denn (außer da rumliegen, wo man es nicht findet)?

Telefonieren kann man mit allem möglichen Service. Hat man Nummern im Telefonbuch gespeichert, werden Anrufer sofort entsprechend angezeigt, bestimmten Anrufern kann man auch ein anderes Klingelzeichen und ein Symbol zur besseren Erkennung zufügen. Will man jemanden Anrufen, der aber bereits babbelt, hat man eine Funktion, die diese Nummer automatisch immer wieder anwählt bis die Quasselstrippe ein Ende gefunden hat. Oder aber man kann sich erinnern lassen, es in ein paar Minuten noch einmal zu versuchen. Ziemlich praktisch – bin nämlich vergesslich in solchen Sachen. Es gibt da noch so’n paar Gesprächsfunktionen, die ich aber noch nicht brauchte, und deshalb nicht kapiert habe. Das geht mir aber auch heute mit meinem modernen Gerät noch so. Auch praktisch für Voltax- und TaiGinseng-Anwärter ein Terminkalender, wenn man ihn denn erst einmal angelegt hat... öhm... tja.. mein Termin zum Ausprobieren hat mich aber angepiept. Hier muß ich sagen, daß der Terminkalender wirklich gut zu handhaben ist. Bei meinem aktuellen Handy finde ich das umständlicher. Dafür ist der Speicherplatz auf dem C35i mittlerweile natürlich eher indiskutabel.

Klingeltöne und Co.:
Klingeltöne gibt es zur Genüge – alle so ziemlich schlecht. Man kann aber über ServiceCDs und Internet andere bekommen, wenn man einen Rechner und ein Datenkabel hat, ebenso wie grafische Symbole oder Animationen, da standardmäßig nur drei zur Verfügung stehen, von denen ein Hündchen die einzige annehmbare Alternative ist. Mit etwas Begabung kann man Töne auch selbst komponieren, ich weiß jetzt, daß ich aber diese Begabung nicht habe. Die Lautstärke des Telefons ist ein- bzw. abstellbar, Vibrationsalarm ist ebenfalls vorhanden.

Simsen:
Hervorzuheben ist der Editor zum Versenden von Nachrichten, der die Eingabe erleichtern soll: man tippt sich nicht mehr die Finger wund, der Editor (T9) "errät" die einzelnen Worte. Nervig allerdings: mit umgangssprachlichen Begriffen wird er nicht fertig, da heißt es dann meistens noch einmal eingegeben. Hier wäre eine Lernfunktion schön (fürs Handy nicht für mich). Speicherbar sind bis zu 10 Nachrichten, sagte ich was von indiskutablen Speicherplatz? Je nach Anbieter kann man auch Sprachmeldungen senden und empfangen.

Tinnef:
Das C35i bietet für den Notfall einen Taschenrechner, Währungsumrechnungsmöglichkeiten und die Spiele Labyrinth, Quattropolis, Minesweeper und Reversi (kann man sich ein Ei drauf kloppen)- allerdings reagiert auch hier der Akku mit deutlichen Schwächezeichen. Hinzu kommt ein Wecker und eine Stoppuhrfunktion.

Mit der Internet-Option habe ich mich nicht weiter beschäftigt. Auch die Möglichkeiten Faxe oder Emails zu versenden, werde ich wohl nur Ausprobieren, wenn es unbedingt sein muss - momentan sind erst mal das Nebensächlichkeiten. Ein Bekannter mit gleichem Gerät hat das wappen versucht, aber schnell die Geduld verloren, ich weiß aber nicht, ob das Handy daran schuld war.

Die Akkuleistung des Handys liess übrigens nach 2 Jahren dann deutlich nach, weshalb ein neuer Akku für einen 5er von Ebay her musste.

Mit dem Service von Siemens habe ich gute Erfahrungen gemacht. Während der Garantiezeit hatte ich einen Bildschirmdefekt. Innerhalb von drei Tagen stand ein Herr vor der Tür, der ein anderes Gerät mitbrachte und dafür meines mitnahm.

Abschließend kann ich sagen, daß ich mit dem was ich gekauft habe zufrieden war – zu seiner Zeit halt. Obwohl ich auch nicht sonderlich anspruchsvoll in Bezug auf Telefone bin.