BenQ-Siemens CF62 Testbericht

Nach drei Jahren der Qual war für mein altes Handy (das Nokia 3310) die Zeit gekommen seinen Dienst zu quittieren. Der Akku war ständig leer und ohne Ladegerät ging sowieso nichts mehr.
Also war es soweit, ein neues Handy musste her. Die Wahl war, durch das Überangebot verschiedenster Handys von vielen, vielen Herstellern, recht schwer, fiel aber schließlich doch auf das CF62 aus dem Hause Siemens - nicht zuletzt, da es ein sehr günstiges Angebot bei Weltbild gab. Es enthielt viel Zubehör, einen DVD-Player, einen Einkaufsgutschein von Weltbild über 20 Euro und - natürlich - das Handy an sich. Der einzige \"Haken\" war der Laufzeitvertrag über 24 Monate bei einem Anbieter eigener Wahl. Okay, der \"Haken\" war in Kauf genommen und das Handy bestellt. Nach 2 Wochen des Wartens hielt ich dann das Objekt meiner Begierde auch endlich in den Händen. Der Vertag war schnell abgewickelt und das Handy voll betriebsbereit.

Das Handy liegt vor mir: Klein, solide und in einer schwarzen Ledertasche, aber machen wir diese einmal ab.
Okay, die Tasche ist ab und das Handy strahlt uns in seiner vollen Pracht entgegen. Silberner glanz und Chrom-Appliktionen zieren das gesamte Gerät.
Das gesamte Handy ist eher rechteckig, wobei die Ecken abgerundet sind.
Als erstes fällt einem das kleine Außendisplay ins Auge. In der Mitte der Klappe gelegen, zeigt es oben links zuerst die Empfangsbereitschaft des Handy an, rechts daneben befindet sich das GPRS-Symbol und wiederum rechts der Stand des Akkus. Darunter wird groß die Uhrzeit angezeigt und wiederum darunter der Netzbetreiber (z.B. \"Vodafone.de\"). Das alles ist mit blauem Licht hinterlegt (Das Licht geht aber, wie immer, nach kurzer Zeit aus - normal).
Schauen wir ein Stück runter entdecken wir den Schriftzug Siemens (silber) eingerahmt werden Display und Schriftzug von einem Rahmen aus Chrom. Drum herum wird das Rechteck in stilvollem grau ausgefüllt. Auffällig ist außerdem die Antenne des Handys. Da diese nicht im Handy eingearbeitet ist, bietet sie bessere Empfansqualität. Weder stört sie, nich läuft sie Gefahr abzubrechen. Sie ist wie ein Bogen gestaltet und bietet einen tollen Auftakt zum gesamten Design des Handys.
Drehen wir das Gerät einmal um.
Von hinten ist ebenfalls zuerst die Antenne zu erkennen (übrigens in dunkelgrau gehalten. Außerdem erkennt man den Akku-Deckel, der im gleichen Farbton wie die Antenne erstrahlt. Darauf wieder der Schriftzug \"Siemens\" zu lesen.
Von der Seite ist am Handy ein Streifen zu sehen, der auffällig hell ist. Hierin befinden sich die 7 LEDs, auf die wir später noch einmal eingehen.
Nun gut, öffnen wir das Klapphandy einmal.
In der Mitte der Clamshell (der obere Teil des Handys) befindet sich das 130*130 Pixel große Display. Mit über 65.000 Farben erfreut es den Betrachter. Trotz, dass es recht klein ist (im Clamshell wär genügend Platz für ein größeres) bietet es allen Komfort, den man braucht. Über dem Display ist - mal wieder - der Siemens-Schriftzug zu entdecken. Darüber liegt der Lautsprecher. Unterlegt ist das ganze mit einem hellgrau-Ton. Dieser wird von einem grauen Rahmen geziert.
Schauen wir weiter runter, über den \"Knick\" auf den unteren Teil des Handys. Dort befinden sich die ganzen Tasten (wer hätte das gedacht ;) ). Beleuchtet werden sämtliche Tasten durch ein oranges Licht (wie die LEDs),
Ganz oben liegen das chromfarbene Steuerkreuz und drum herum vier andere (hellgraue) Tasten, mit denen mal allesamt durch das Menü steuern kann. Darunter befindet sich der Zahlenblock (samt Sternchen- und Rautetaste; hellgrau), bei dem die einzelnen Reihen durch Chrom-Applikationen voneinander getrennt sind. Durch den hellen Rahmen, das \"Fenster\" für die LEDs wird das Design komplettiert.
Das Design ist Siemens insgesamt exellent gelungen.
Auch die Verarbeitung des Handys ist herrausragends. Alles bleibt an seinem Platz, nichts wackelt. Der Clamsherr ist stablil, die Angst, dass er Abbricht ist also nicht begründet, wie bei diversen anderen Klapphandys. Auch die Tastatur funktioniert einwandfrei.

Nun wollen wir aber auch wissen, was in dem kleinen Kasten drinne steckt. Dazu zunächst einmal ein paar Eckdaten:

Multimedia-Messaging in lebendigen Farben
Senden und Empfangen von Fotos
Innendisplay mit 65.536 Farben
Außendisplay blau beleuchtet
Optionale QuickPic Kamera mit aufsteckbarem Blitz
Innovative Loop-Antenne
Polyphone Klingeltöne
Freisprech-Funktion
Weltweit einsetzbar durch Triband-Technologie
Schneller Internetzugang über GPRS
Download von Bildern, Java-Spielen und Animationen

Netz-Frequenz Triband, GSM 900/1800/1900
SIM Karte plug-in 3V
SIM Application Toolkit

Technische Merkmale:
Antenne externe Rahmenantenne
Gewicht 85 g
Volumen 78 cm³
Abmessungen (L x W x H) 82 x 45 x 22 mm

Akku:
Standard Akku Li-Ion 600 mAh
Standby-Zeit 1) bis zu 220 Std.
Gesprächszeit 1) bis zu 300 Min.
1) abhängig von den jeweiligen Netzbedingungen

Display:
Display 130 x 130 Pixel, 65.536 Farben
Datum und Zeit im Display

Standard Merkmale:
Erinnerungsliste Kalender mit Erinnerungsfunktion
Geburtstagskalender
Währungsumrechner
Taschenrechner
SMS
T9 Intelligente Eingabe
EMS (enhanced message service)
Wiederanrufliste
Liste erhaltener / entgangener Anrufe
Datum/Zeit entgangener Anrufe
Menü Animationen
Nutzerprofile
Tastensperre
Vibrationsalarm
Rufnummernanzeige (CLI)
Anruf Filter

Zusatzfunktionen:
Multimedia Nachrichten
Freisprechfunktion
Java Applikationen
Bildschirmschoner
Diktiergerät

Software:
Mobiler Internet-Zugang WAP 1.2.1
Telefonbuch im Gerät
Telefonbuch auf SIM Karte
Daten:
Eingebautes Daten- und Faxmodem, CSD mit 9.6 kbps
Hochgeschwindigkeits-Datentransfer, GPRS mit bis zu 53.6 kbps
Datenaustausch mit dem PC, mit dem entsprechenden Zubehör
Außerdem: Polyphone Klingeltöne


Bei dem kleinen Klapphandy ist, wie schon erwähnt, die Antenne (als Loopantenne) außen angebracht. Dies gewährleistet einen optimalen Empfang. Auf\'m Dorf habe ich fast immer vollen Empfang, was auch wiederum auch vom Netzbetreiber abhängt. Verglichen mit dem Nokia 3310 sind es aber bis zu 100% mehr Empfang, da ich meistens gar keinen bis sehr wenig Empfang hatte.

Die Sprachqualität ist bei dem Handy ebenso herausragend, wie das Design. Bei den Gesprächen sind die Stimmen auf beiden Seiten gut zu hören. Für alle Handy-am-Ohr-haben-Muffel gibt es eine integrierte Freisprecheinrichtung, die ebenfalls eine sehr überzeugende Klanqualität hat, sowie als Zubehör ein Headset (letzteres leider noch nicht ausprobiert). Außerdem lässt sich die Lautstärke nach belieben variieren.
Auch kann man mit dem Handy \"makeln\", also zwischen 2 Anrufer hin- und herschalten oder eine Konferenzschaltung mit bis zu 5 Teilnehmern organisieren.
Der Klang der Klingeltöne ist bei dem Gerät einwandfrei. Viele vorprogrammierte Klingeltöne bringen Sound in das Handy. Die 16-Stimmigen polyphonen Klingeltöne wirken also auch überzeugend. Zahlreiche Töne lassen sich auch über WAP herunterladen oder wahlweise das Internet (GPRS). Noch dazu lassen sich durch das Mikrofon des Handy Klingeltöne manuell aufnehmen. So kann man sich z.B. von Freunden - 30 Sekunden lang - etwas Nettes auf das Handy quatschen lassen. Im Gegensatz zu anderen Handys ist bei den selbstaufgenommen Sounddateien weitestgehendnst das Gerausche herausgefiltert und die Datei auf den reinen Sound beschränkt (absoluter Pluspunkt).

Wie bei den Klingeltönen die Lautstärke ist bei dem Innendisplay die Helligkeit der Beleuchtung variabel. Mag man es eher gediegen (und akkufreundlich) lässt sich die Beleuchtung verringern (bis ganz ausschalten).

Das Menü des CF62 ist mit Bildern aufgebaut. Man kann leicht erahnen, worum es sich handelt, jedoch wird zusätzlich der Inhalt den Menüpunktes oben im Display angezeigt.
Wie gesagt, gibt es neun Menüpunkte: Adressbuch, Ruflisten, Surf&Fun, Wecker, Meldungen, Klingeltöne, Extras, Eigene Dateien und Einstellungen. Die meisten der Menüpunkte sprechen wohl für sich. Gesagt sei aber, dass sich unter dem Punkt Extras der Organizer, Rechner, Währungsumrechner, Stoppuhr, Countdown, Sprachkommando und Kamera (für die optional ansteckbare QuickPic Camera IPQ-500) befinden.
Das Diktiergerät ist leider nirgens aufgezählt, lässt sich aber über das Sprachkommando anwählen. Wobei das Diktiergerät noch nicht ganz ausgereift schein, denn einmal gespeicherte Aufnahmen lassen sich nicht löschen (oder ich bin einfach unfähig ;) ).
Insgesamt ist die Menüführung sehr übersichtlich und einfach aufgebaut!

Kommen wir zu den schon angepriesenen LEDs, die wohl eines der Highlights des Handys bieten. 7 LEDs (kleine Lämpchen im Handy) lassen das Handy in ganz neuem Licht erstrahlen. Diese LEDs lassen sich nach belieben selbst mit dem Dynamic Light Composer (bei Surf&Fun) programmieren oder mit einer der sieben vorprogrammieren Einstellungen belegen. Da wären:
Speed (Licht dreht sich schnell)
Leuchtturm (wie der Name schon sagt, an den Seiten leuchtet langsam jeweils ein LED nach dem anderen)
Trance-Sync (LEDs blinken)
Wippe (LEDs wippen hin und her)
Links-
bzw.
Rechtsdrehung (Licht dreht sich im Kreis nach links bzw. rechts)
Atmung (alle LEDs leuchten langsam auf und werden wieder dunkler)
Puls (wie Atmung, nur sichtbar schneller)
Überraschung (erst leuchten seitliche LEDs, dann unten)

Die Spiele auf dem Handy, \"Mobiloko\" und \"Wappo\", sind nicht sonderlich aufregend. \"Mobiloko\" lässt sich ohne die nervige Musik gar nicht spielen, das man ein Tier zur Musik tanzen lassen muss. Bei \"Wappo\" ist das Ziel \"Wappo\" zu einer Tür zu bewegen, wobei er von einer blauen Kreatur gejagt wird.
Spiele lassen sich per WAP herunterladen, aber vorsicht: kostenpflichtig!

Der Akku des Gerätes lässt teilweise leider zu wünschen übrig. Angegeben werden von Siemens eine Gesprächsdauer von fünf Stunden. Das habe ich bisher noch nicht getestet, aber die Betriebsbereitschaft des Akkus (Angabe von 220 Stunden) wird durch Spiele, Benutzung der LEDs, Klingeltöne, etc. deutlich verkürzt. Bei \"normalem\" Gebrauch hält der Akku bei mir bis zu vier Tagen, dann muss das Handy für zwei Stunden an das Ladegerät.

Der Speicher des Handys liegt bei etwa 2 mb. Schein im ersten Moment recht klein, aber man überlege, Klingeltöne sind nur wenige kb groß (etwa 100 kb) und Bilder ebenso (etwa 5 kb bis 10 kb). Spiele liegen bei etwa 70kb.
In der ersten Woche, wo ich das Handy hatte durfte ich bereits die schmerzliche Erfahrung machen mit der Nachricht \"SMS-speicher voll\". Nach 100 Kurzmitteilungen ist Schluss mit lustig und der Speicher ist voll... Nr. 101 lässt er noch rein, danach müssen alte SMS gelöscht werden. Laut Hersteller können bis zu 500 Adressbucheinträge gespeichert werden. An das Limit bin ich bisher noch nicht gestoßen, kann dazu also nichts weiter sagen.

Rechner, Währungsumrechner und Co. entsprechen dem Standart, wie andere Handys auch.

Das Handbuch des Handys ist recht übersichtlich und leicht verständlich. Leider habe ich jedoch vergeblich nach der Funktion des Diktiergerätes gesucht, die wird nicht im Handbuch erwähnt. Alles andere habe ich jedoch gefunden und meine Fragen wurden präzise und leicht verständlich beantwortet.


ERGO:
Das CF62 von Siemens überzeugt auf der ganzen Linie. Edles und ausgefallenes Design machen es unbedingt zu einem Hingucker. Die Funktionalität ist bestens gegeben!
Sämtliche Fehler, die man bei älteren Siemensmodellen bemängelt hat, wurden behoben. Die Münchner haben ein Handy der Extraklasse auf den Markt gebracht und das auch noch zu einem einigermaßen erschwinglichen Preis. Ohne Vertrag bekommt man es \"schon\" ab 150 Euro, mit Vertrag - selbstverständlich - kostenlos.
Leider muss man sich beim Siemens CF62 an einen Bildschirm gewöhnen: \"Bitte warten\", dieser wird jeden Nutzer häufig begegnen (besonders lange beim Laden der Spiele), aber wir haben ja Zeit! ;)
Am Anfang nervte mich ein bisschen, dass die ersten drei male das Handy 12 Stunden geladen werden musst, aber diese drei male sid Vergangengheit und das Handy ist voll einsetzbar.
Insgesamt ist das Handy nur 9,4*4,4*2,2 cm groß, also deutlich ein Kandidat für jede Hosen- bzw. Handtasche.
Für jeden, der ein tolles Handy, günstig und gut, mit vielen Funktionen sucht, kann ich das Siemens CF62 absolut empfehlen - ergo: Absoluter Kaufzwang.
Danke!