Siemens CFX65 Testbericht

Ich hab’s nun endlich geschafft, mir endlich ein neues Handy angeschafft, nachdem ich Monat um Monat gezögert aber, immer wieder geschaut, ob es nicht noch was besseres gibt. Irgendwann war es mir zu bunt und ich habe zugegriffen.
Ein Nokia wäre mir noch lieber gewesen, aber dieses Angebot gab es nun mal zu der Zeit nur mit einem Siemens. Doch ich hab gelernt, mich zu arrangieren und in den vergangenen fünf Monaten bin ich gut damit zurechtgekommen.


** Aussehen **
Leider hat yopi hier kein Bild eingestellt. Schaut es euch doch bitte bei ciao an, wenn ihr es sehen wollt. Nur soviel: es ist ein Klapphandy, silbern, hat keine Antenne, außen ein kleines Display in Schwarz-Weiß, in der oberen Schale das Farb-Display und den Lautsprecher, in der unteren Schale die Tastatur und das Mikrofon.
An der Seite haben wir noch einen Kippschalter für die Lautstärke und das Licht, sowie auf der Rückseite die Klappe für den Chip und den Akku.


** Bedienungsanleitung **
Das kleine A5 Heftchen beinhaltet nur eine Anleitung in deutscher Sprache, das macht die Sache einfacher. Auf insgesamt 74 Seiten wird alles zu den Themen Sicherheit, Telefonieren, Telefonbuch, Adreßbuch, Ruflisten, Kamera, SMS, MMS und Email, Organizer, Media Pool und andere Funktionen aufgeführt und erläutert.
Wenn ich mir mal so eine Seite etwas genauer ansehe, z. B. über die SMS-Funktion, dann ist die Struktur immer gleich: zuerst eine kurze Zusammenfassung, dann die Einzelheiten. Gut daran finde ich, daß die genaue Einstellung oder die Tastenkombination anschaulich mit Bildchen und Piktogrammen dargestellt wird, so daß es eigentlich jeder raffen dürfte.


** Technische Daten **
unkommentiert abgeschrieben
Netz/Band: Dual- Band GSM 900/1.800
GSM-Klasse 4 (2 Watt)
Frequenzbereich: 880 - 960 MHz
GSM-Klasse: 1(1 Watt)
Frequenzbereich: 1,710 - 1,880 MHz
Gewicht: 88 g
Größe: 97 x 48 x 23 mm (78 ccm)
Li-Ion Akku: 600 mAh
Betriebstemperatur: -10 C bis + 55 C
SIM-Karte: 3,0 Volt

Betriebszeiten:
Gesprächszeit: 100 bis 200 Minuten
Stand-By-Zeit: 60 bis 200 Stunden


Multimedia Messaging (MMS), SMS, EMS
E-Mail Client (POP3, IMAP & SMTP)
Java MIDP 2.0, CLDC 1.1
Polyphone Klingeltöne (40 Stimmen)
Eingebaute Freisprecheinrichtung
Infrarot
Freiverfügbarer Speicher bis zu 4 MB
Datei-Manager: Flash File System und Explorer

VGA Kamera: 640 x 480 Pixel, 4x digitaler Zoom, mit LED-Blitz
WAP-Browser: Version 2.0
Vibrationsalarm
Organizerfunktion: Kalender mit Tages-, Wochen- und Monatsansicht

Speicher im Gerät: 250 Telefonnummern
Speicher für SMS im Gerät
Speicher SIM-Karte: max. 250 (SIM-abhängig)

Texterkennung: T9

Half/FullRate/Enhanced Full rate
Cell Broadcast
Anrufumleitung
Halten/Makeln
Anklopfen
Konferenzgespräch
Anruferkennung
Anrufsperrung
LED-Blitz kann auch als Taschenlampe benutzt werden

Diese Angaben sind so der Bedienungsanleitung entnommen.


** Bereit machen zum Telefonieren **
Wenn man das Handy auspackt, muß man erst mal die Karte einsetzen. Dazu schiebt man auf der Rückseite der unteren Schale die Abdeckung ab, nimmt den Akku heraus und findet dort den Chiphalter. Man kann genau erkennen, wie die Karte eingelegt werden muß.
Akku einlegen, Abdeckung drauf, Akku laden und fertig.


** Funktionen und Erfahrungen **
Ich würde das gern so machen, daß ich die Funktionen benenne und gleich die Erfahrungen diesbezüglich ergänze. Aber ich mache nur Angaben zu den Funktionen, mit denen ich auch wirklich arbeite und insofern auf reelle Erfahrungen zurückgreifen kann.


- Display -
Das Handy hat genau genommen zwei Displays, ein internes und ein externes. Auf dem externen, das nur schwarz-weiß ist, sind folgende Angaben zu erkennen: Netzdeckung, Akkuladestand, die Uhrzeit und das Netz. Und manchmal sieht man darauf auch einen Schlüssel, wenn die Tastatur gesperrt ist. Eingegangene Nachrichten werden außerdem durch einen Briefumschlag angezeigt, ein stilisiertes Handy, wenn ein Anruf in Abwesenheit erfolgte, außerdem die Nummer eines Anrufers.

Das interne Display hat 65000 Farben. Man kann verschiedene Hintergrunddesigns wählen, die man in den „Einstellungen“ findet.


- Töne -
Laut Hersteller verfügt das Siemens CFX65 über polyphone Klingeltöne. Mir ist das im Grunde Wurscht. Ich habe mich in den letzten 10 Jahren so an meine Klingeltöne gewöhnt, daß mich Samba oder Rumba oder gar Tweety völlig kalt lassen. Ich hab mir einen seltsamen Anrufton eingestellt, der auf dem Handy drauf war.
Die Lautstärke, die stärkst mögliche, ist ausreichend für den normalen Betrieb. Außerdem kann man das Handyprofil noch der Umgebung anpassen, wie Kneipe, Flugzeug oder Sitzung.
Mit einem Soundrekorder kann man auch noch eigene Soundspielereien aufnehmen, aber fragt mich nicht, wie das geht.


- Kamera -
Bei der Wahl des Handys war für mich die integrierte Kamera nicht ausschlaggebend, aber wenn sie schon einmal da ist, nehmen wie sie auch mit und freuen uns drüber. Viel kann man von diesen Kameras sowieso nicht erwarten außer Schnappschüsse.

Die Kamera ist über zwei Wege zu initiieren: einmal über das normale Menü und zum anderen über die seitliche Kipptaste. Den Plus-Schalter lange gedrückt, schaltet sich die Kamera zu. Sie hat 640 x 480 Pixel und einen 4fachen digitalen Zoom. Allerdings ist die bei unzureichendem Licht kaum für mehr als einen Schnappschuß geeignet. In den 5 Monaten, die ich die Kamera besitze, habe ich wohl erst 4 Bilder damit gemacht, und die sogar meist nur, um es einfach auszuprobieren.
Schade finde ich nur, daß man sich die Bilder nicht auch runterladen, sondern nur verschicken kann.


- Betriebszeiten -
Die ist mit einer Stand-by-Zeit von 60 – 200 Stunden angeben.
Durch folgende Aktionen können sich diese Stand-By-Zeiten verringern:
Telefonieren: pro 1 Minute um 60 - 100 Minuten Stand-by-Zeit
Licht: 1 Minute um 20 Minuten
Netzsuche: 1 Minute um 5 - 10 Minuten

Meine Erfahrungen können das bestätigen. Von dem Moment an, wo das Handy voll aufgeladen ist bis zum endgültigen Ausgehen hält der Akku momentan auf jeden Fall 7 Tage. Dabei sind so ca. 20 Minuten Sprechzeit in der Woche enthalten.
Allerdings betreibe ich auch Akkupflege, so wie ich es gelernt habe. Ich weiß zwar, daß das bei den Lithium-Ionen-Akkus nicht mehr nötig ist, aber das ist bei mir einfach so drin. Bei mir wird ein Handy betrieben, bis es ausgeht. Notfalls spiele ich noch etwas daran herum, damit der letzte Rest Strom verbraucht wird.


- Adress- und Telefonbuch -
Das Siemens-Handy hat ein Telefon- und ein Adressbuch für 250 Einträge. Die Kapazität des Telefonbuches hängt von der Karte ab. Maximal sind wohl auch hier 250 möglich. Meine zum Beispiel hat nur eine Kapazität von 70 Einträgen, weil sie noch aus einer ganz alten Generation von 1996 stammt.
Im Adressbuch kann zusätzlich zur Telefonnummer und Adresse auch noch die email-Adresse und das Geburtsdatum speichern.
Dabei kann man die Namen einzelnen Gruppen wie VIP, Familie, Freunde oder Geschäft, und ihnen auch noch diverse Klingeltöne zuordnen oder Lautstärken dazu einstellen.

Am besten ist, man übertragt alles auf ein einziges Buch, denn sonst muß man immer suchen, in welchem Buch nun welche Telefonnummer ist. Mich nervt das jedenfalls.


- Organizerfunktion -
Das funktioniert wie bei einem PDA, einem kleinen zwar, aber man kann schon einige wichtige Funktionen ausüben. Ich trage mir zwar nur Aufgaben ein, die ich nicht vergessen will und Geburtstagsdaten. Dumm ist nur, daß man das eben nicht mit einem Computer abgleichen kann, denn dann müßte man nicht alles doppelt eintragen.


- SMS -
Diese Funktion kenne ch ja nun schon von meinem alten Handy. Hier ist eines anders, was ich ein wenig fies finde. Öffnet man das Menü für eine neue SMS, dann kann man scheinbar gleich 760 Zeichen schreiben. Tja, weit gefehlt. Kommt man nämlich über die zulässigen 160 Zeichen, dann wird die SMS in mehrere aufgeteilt und mehrere geschickt. So hat man dann auch gleich mehr Kosten an der Backe und merkt es vielleicht noch nicht mal.
Clevere Abzocke, finde ich.


- Texterkennung: T9 -
Das ist eine Funktion, dich ich garnicht ausstehen kann und immer gleich ausschalte. Denn egal, was man eingibt, irgendwie komme ich damit nicht zurecht. Es kommt irgendwie immer ein falscher Vorschlag, also habe ich es aufgegeben.


- Eingebaute Freisprecheinrichtung -
Eigentlich soll eine eingebaute Freisprecheinrichtung geben, aber die konnte ich bisher partout nicht finden. Die soll unter My Menu geben, nur ist sie eben nicht dort. Wenn ihr einen Tip habt, gebt ihn mir bitte weiter.


- Anrufumleitung -
Die hat wohl jeder auf die eine oder andere Weise schon praktiziert. Meist in der Form, daß die Anruf auf die Mailbox gehen, wenn man nicht im Netzt ist. Das geht ganz einfach über „Einstellungen - Rufeinstellungen - Umleitung“. Da muß man nur noch entscheiden, in welchem Fall man die Rufe auf die Mailbox oder auf eine andere Rufnummer umleiten will. Zu beachten ist lediglich, daß einem die Kosten dafür auch angerechnet werden, z. B. wenn man auf eine Festnetznummer umleitet, vielleicht noch im Ausland.


** Überblick über weitere, nicht praktizierte Funktionen **
- Infrarot -
Mit dem Infrarot kann man mit einem ebenfalls Infrarot-fähigen Handy Fotos oder Klingeltöne austauschen. Das ist für mich nicht relevant.


- Konferenzgespräch -
Auch das müßte unter „My Menu“ zu finden sein, ist es aber nicht. Aber ich praktiziere das sowieso nie, und wenn, dann eher nicht übers Handy.


** Mängel **
Ein paar kleine Mängel hätte ich anzuführen:

1. Der Kippschalter an der Seite des Handys ist zu leichtgängig. Ich bin da schon so oft draufgekommen und habe versehentlich das Licht eingeschaltet, was gleich richtig Akkukapazität kostet. Vor allem, wenn man das Handy mit einer Hand umfaßt und es öffnen will, passiert das ganz schnell.

2. Tastatur. Selbst ich mit meinen wirklich kleinen Fingern habe beim SMS-Schreiben, vor allem bei längeren, tatsächlich Probleme. Sie stehen etwas eng beeinander, vor allem die rechts, links, oben, unten und Bestätigungs-Taste.

3. Die mitgelieferte Lederhülle ist absolut unsinnig. Weil es ein Klapphandy ist, muß sie aus 2 Teilen bestehen, was soweit auch gut klappt, wenn das Handy zusammengeklappt ist. Dann sitzt sie straff. Aber klappt man es auf, rutscht sie nach oben, vorzugsweise die obere Hälfte, wo der Lautsprecher sitzt. Man kann also im Zweifel nichts hören oder macht die Hülle gleich ab.

4. Es ist nur ein Spiel auf dem Handy. Ich vermisse solche einfachen Spiele wie Snake oder Opposite. Das eine, das hier drauf ist, ist mir einfach zu kompliziert und auch zu wenig.


** Meine Meinung **
Trotz der kleineren Mängel ist das ein ziemlich gutes Handy, das den Ansprüchen eines Durchschnittsbenutzers mehr als genügen dürfte. Es ist klein, handlich, sehr funktionabel und intuitiv in der Bedienung.
Selbst mich hat es überzeugt, obwohl ich ja seit Jahren absolut eingefleischter Nokia-Fan bin.

Für die schlechte Kamera und die anderen kleineren Unzulänglichkeiten gibt es einen Punkt Abzug.