Gigaset 4010 Classic Testbericht

Gigaset-4010-classic
ab 22,25
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von schalkman

Ein treuer Begleiter - Seit Jahren!

5
  • Design:  gut
  • Ausstattung:  gut
  • Qualität & Verarbeitung:  gut

Pro:

lange Akkulaufzeit; sinnvoller Rufnummernspeicher; schöne Klingeltöne; ergonomische Form; leichte Mobilteile; übersichltiche Menüführung; viele Funktionen; usw...

Kontra:

mh... nichts?!?

Empfehlung:

Ja

1. Einleitung
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Vor einigen Jahren kam mein Vater auf die Idee, dass wir uns ein schnurloses Telefon zulegen sollten, da er auf seiner Arbeitsstelle mit diesen Dingern schon positive Erfahrung gesammelt hat. Das Telefon haben wir damals samt einem zusätzlichen Mobilteil noch in guten, alten DM-Zeiten gekauft, es ist also folglich heutzutage nur noch als Sonderangebot, Restposten oder gebraucht zu erwerben. Der Neupreis lag bei knapp 200 DM, also ca. 100 Euro, vor fünf Jahren.

Selbstverständlich hat Siemens schon lange Nachfolgemodelle auf dem Markt, die preislich zwischen 30 und 200 Euro je nach Funktionen, Ausstattung und Design liegen.

2. Lieferumfang
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Folgendes sollte in einem vollständigen „Simens Gigaset 4010S Classic”-Karton alles drin sein:

- Basisstation
- Mobilteil
- NiMH-Akku für das Mobilteil
- Bedienungsanleitung
- Netzteil
- Gürtelchip

3. Aussehen & Verarbeitung
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Das Siemens Gigaset 4010S Classic besticht durch sein einfaches, ergonomisches und doch stylisches Design. Das „S” hinter der Nummer steht übrigens für die Farbe, die in diesem Fall logischerweise schwarz ist.

Die Basisstation passt sich dem Design des Mobilteils an und beides zusammen sieht wie füreinander gedacht aus. Die Basisstation ist nur wenige Gramm schwer, von den Maßen her aber für ihr geringes Gewicht recht wuchtig (genaue Maße des Herstellers liegen mir nicht vor, nur von mir nachgemessene Zahlen, Angaben in Reihenfolge L/B/H und in circa): 100 mm x 150 mm x 60 mm.

Unsere zusätzliche Station ist geradezu winzig, da sie eigentlich nur eine Akku-Ladestation ist. Sie fasst das Mobilteil am Fuß und lässt es in einem leicht schrägen Winkel stehen, ist aber kaum breiter oder tiefer als das Mobilteil und auch nur wenige Millimeter hoch, so kann man eine „Außenstation” des Gigaset 4010 selbst an den engsten Orten aufstellen – es findet überall platz. Vom Gewicht her fällt eine „Außenstation” überhaupt nicht auf: Samt Mobilteil kommt das Ding nicht über 200 Gramm raus.

Das Mobilteil ist eher länglich geformt, hat die Maße (L/B/H) 162 mm x 53 mm x 36 mm, liegt sehr gut in der Hand und ist dabei nur rund 160 Gramm schwer. An der Rückseite des Telefons ist eine „Verjüngung” nach oben hin festzustellen, dies gibt einen sichereren Halt. Auch die Muster an den Seiten lassen einen sicheren Griff zu. Insgesamt kann man sagen, dass es eben wie ein Schnurlostelefon ausschaut und sich gut anfassen lässt ;)

Nebe der Sprechmuschel sind zwei Funktionstasten, die man eigentlich nur für seltene Sonderfunktionen und die Anmeldung eines Mobilteils benötigt. Über der Sprechmuschel sind 12 Tasten angebracht: Die zehn Zahlen von 1 bis 9 samt der 0 und natürlich * und #. Über diesem Wählfeld befinden sich noch einmal fünf Tasten, die symmetrich angeordnet sind. In der mitte und Kreisrund ist die Taste für „Gespräch annehmen” und „Anrufen”, wie bei den meisten symbolisiert durch einen grünen Hörer. Rechts daneben, etwas kleiner und eher dreieckig gehalten der Knopf für „Auflegen”, logischerweise dann ein roter Hörer. Links von der Kreisrunden Anruf-Taste ist die ebenso geformt wie die „Auflegen”-Taste ist das Telefonbuch, das durch ein „aufgeschlagenes Buch”-Symbol kenntlich gemacht wird. Über dieser Dreierreihe Tasten befinden sich noch einmal zwei in die Breite gezogene Funkionstasten mit denen man hauptsächlich die Funktionen im Display steuert.

Das Display an sich ist nicht wie der Rest des Telefons aus schwarzem Hartplastik, sondern aus durchsichtigem Plastik, welches leider schnell „versifft”, wenn man es am Ohr hält (nach längeren Telefonaten muss man den Display-Teil abwischen, da sich eine Schicht unappetitlich aussehenden Materials darauf gebildet hat). Die Anzeige des Displays ist klar lesbar und ohne irgendwelche Spielereien, genauere Infos dazu gibt\'s auch im nächsten Punkt.

4. Funktionen & Erfahrungen damit
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Das Display bietet Platz für 12 Zeichen, das reicht für die meisten Nummern, die ich wähle (5 Stellen Vorwahl und bis zu 6 Stellen Rufnummer). Natürlich kann man bei dieser Zeilenlänge keine ganze Auslandsnummer oder Call-by-Call-Anbieter-Vorwahl wählen, aber für den Hausgebrauch reichts. Weiterhin auf dem Display angezeigt wird der Akku-Ladestatus und die Nummer des Mobiltelefons. Jede Gigaset 4010 Classic-Basistation ist mit bis zu sechs Mobilteilen (auch von anderen Gigaset-Serien) erweiterbar, die man untereinander kostenlos anrufen kann (mit drei Tastendrücken Int -> Mobilteil-Nummer -> „Anrufen”). Es ist sogar möglich intern mit zwei Mobilteilen zu telefonieren und ein drittes Mobilteil ruft eine externe Nummer an.

Wählt man mal gerade keine Nummer, so zeigt das Mobilteil die aktuelle Zeit an, die man aber selbst einstellen muss (keine Funkuhr) – natürlich ist das Telefon auch als Wecker zu gebrauchen. Wenn man telefoniert, kann man auf dem Display die Gesprächsdauer ablesen, es gibt dabei sogar eine Einstellung, die es ermöglicht nach jedem Telefonat die entstandenen Kosten zu ermitteln. Da aber in Zeiten von XXL, Enjoy und Calltime-Tarifen der Telekom ein Schnurlostelefon der älteren Generation mit seiner Kostenzählung hoffnungslos überfordert ist nutze ich diese Funktion kaum.

Was ich als recht praktisch empfinde ist die Telefonbuchfunktion, denn hier lassen sich bequem bis zu 20 Nummern speichern, die man jeweils mit Namen versehen kann. Man braucht also nur noch den Namen auszuwählen, zu bestätigen und schon wählt\'s die Nummer – wirklich praktisch. Besser gelöst wäre es allerdings, wenn man wie bei meinem anderen Telefon, einem Philips Kala 200, zwei Telefonbücher mit jeweils 10 Namen hätte, dadurch könnte man sich langes Gesuche im Telefonbuch sparen.

Ach ja, bevor ichs vergess – Klingeln lassen kann man das Telefon in vielen verschiedenen Lautstärken mit unterschiedlichen Melodien, besonders interessant daran ist, dass sowohl Basisstation/Außenstation als auch Mobilteil Laute von sich geben, die nicht die gleichen sind, aber sich schön perfekt wie ein Kanon ergänzen. Die Klingeltöne sind allesamt schöne Melodien, die ins Ohr gehen – keine nervt so schnell und jeder wird seinen eigenen Ton finden – unserer ist schon seit fünf Jahren der gleiche und nervt immer noch nicht.

Verpasst man einen Anruf, so speichert das Telefon die Nummer der letzten 30 Anrufer – sofern Rufnummernanzeige beim Anrufer aktiviert ist. Eine Wahlwiederholung ist immerhin bei den letzten 5 Nummern möglich. Die Anzahl der gespeicherten Nummern ist denke ich angemessen hoch, auch wenn die letzten 30 Anrufer vielleicht viel erscheinen lässt sich auf diese Weise auch ein Anrufer von vor längerer Zeit wieder ermitteln – durchaus praktisch.

Was die Betriebsdauer und den Verbrauch angeht steht das Gigaset 4010 recht gut da – laut Hersteller schafft es im Standby-Betrieb bis zu 300 Stunden und für Dauertelefonaten bis zu 20 Stunden soll es auch geeignet sein. Verzeiht es mir, wenn ich diese Angaben nicht selbst bestätigen kann, aber 20 Stunden am Stück telefonier ich eben nicht jeden Tag ;) A propos längere Telefonate: Bei einem anderen Mobiltelefon habe ich bei längeren Telefonaten oft Kopfschmerzen bkommen, beim Gigaset 4010 Classic ist dies aber nicht so – ich kann damit zwei, drei Stunden ohne den geringsten Anflug von Schädelbrummen telefonieren.

Die Reichweite ist mit 50 Meter im Haus und 300 Meter außerhalb auch sehr hoch – hier kann ich es insofern bestätigen, als dass es bei unseren Nachbarn auf der anderen Straßenseite auch noch funktioniert und man in jeder Ecke unseres Hauses einen guten Empfang hat. Während des Telefonierens braucht das Gerät 3,2 Watt, während des Standby-Betriebs 1,6 Watt.

Was Siemens noch alles verspricht, ich aber nie ausprobiert habe, ist die Multi-Lingualität des Telefons, so sind 14 Sprachen wählbar – aber ich habe bisher nur Deutsch ausprobiert und das reicht eigentlich auch. Die hohe Sprachqualität und die hohe Abhörsicherheit kann ich nur bedingt bestätigen, denn wie ich mich auf der anderen Seite anhöre, weiß ich ja nicht und unmittelbar belauscht komme ich mir ehrlich gesagt nicht vor. Die ankommenden Anrufe sind aber in exzellenter Tonqualität zu verstehen.

Die Menüführung für die verschiedenen Einstellungen am und im Telefon ist selbsterklärend und intuitiv – hier haben sich die Siemens-Ingenieure echt was gedacht ;)

5. Fazit
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Am Gigaset 4010S Classic kann ich nichts wirklich aussetzen – Ich vermisse keine einzige Funktion, auch wenn die „Comfort”-Variante noch einen Lautsprecher für Mithören anderer bei den Telefonaten, eine Babyfon-Funktion und einen Rufnummernspeicher für bis zu 200 Nummern geboten hätte. Meiner Meinung nach ist das 4010 Classic ein rundum gelungenes Telefon, das man sich als Normalnutzer durchaus zulegen kann. Vieltelefonierer sollten sich doch eher der Comfort-Variante zuwenden.

Die lange Akkulaufzeit, der tolle Klang, die gute Empfangsqualität und -reichweite, die super Verarbeitung und nicht zuletzt die übersichtliche Aufmachung von Menü und Bedienungsanleitung erlauben mir hier ohne Reue fünf volle Sterne mit einer dicken Empfehlung zu vergeben, auch wenn das Telefon inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen ist...

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