BenQ-Siemens ME45 Testbericht

Benq-siemens-me45
ab 18,74
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von mawirtz

*PLATSCH* da lag es im Wasser!

Pro:

robust, wasserabweisend

Kontra:

für Nokia- Umsteiger ungewohnt...

Empfehlung:

Ja

Ich berichte über mein Siemes ME 45, weil das Gerät seit ein paar Monaten mein täglicher und nützlicher, und bisher auch immer zuverlässiger Begleiter ist. Dabei möchte ich weniger auf die einzelnen technischen Features eingehen (das würde wohl den Rahmen dieses Beitrages sprengen und eine ausführliche Produktbeschreibung wird von Ciao auch gar nicht gewünscht), sondern darstellen, was an diesem Gerät so praktisch ist und was mir mißfällt.

1. Kurze Beschreibung:

Das Siemens ME 45 ist ein kleines und leichtes Dualbandhandy für die in Europa gängigen GSM- Netze 900 und 1800, also für E-Plus, D1, D2 und Viag/O2 Netze zu gebrauchen. Es verfügt über einen starken Lithium- Ionen- Akku mit Vibrationsalarm, Infrarot- Schnittstelle und ein eingebautes Soft- Modem, mit dem man mit geeigneter Hardware (Notebook, PDA) von unterwegs aus im Internet surfen und Faxe schicken oder empfangen kann. Die Oberschalen sind nicht austauschbar, so daß man das Handy über Jahre hinweg mit dem ursprünglichen Outfit ertragen muss. Man kann auch Ruftöne, Bildmitteilungen, Gruppenlogos und Betreiberlogos aus dem Internet herunter laden und dem Gerät so seine ganz persönliche Note verpassen.

2. Bedienung/ Übersichtlichkeit

Das Gerät ist sehr einfach und selbsterklärend zu bedienen (wichtig für so Leute wie mich, die manchmal ganz schön blond sein können *zwinker*). Trotz der geringen Größe des Gerätes ist die Tastatur gut zu handhaben. Mit Hilfe der Navigationstaste (funktioniert ähnlich wie ein Joystick) hangelt man sich problemlos durch die Menues. Die Menüführung ist logisch und schnell zu begreifen. Wer allerdings wie ich von Nokia umsattelt, wird ein paar Tage zum Umgewöhnen brauchen. Ein Auswendiglernen der umfangreichen Bedienungsanleitung ist für die Nutzung der Hauptfeatures nicht notwendig. Es gibt auch eine automatische Hilfe- Funktion, die einem auf die Sprünge hilft.

3. Anruffunktionen / Telefonbuch

Das Telefon verfügt über einen eigenen Telefonspeicher mit 250 Plätzen, die zusätzlich zu den Speicherplätzen auf der SIM- Karte zur Verfügung stehen. 9 Kurzwahlspeicher für häufig genutzte Telefonnummern sind ebenfalls vorhanden, was ich total praktisch finde. Man kann Telefonnummern auch mit der Stimme aufrufen, was beim Autofahren sehr nützlich ist. Weitere praktische Features, die ich nicht missen möchte, sind Anklopfen, Konferenz und Makeln.
Im Gegensatz zu meinem alten Nokia 8210 kann man nur drei Anrufergruppen definieren. Bei mir heißt das „Männlein“, und „alle anderen“, denn das Männlein braucht seine eigene Melodie. Jede der beiden Anrufergruppen hat ihren eigenen Rufton. So weiß ich schon beim Klingeln, ob mich mein Schatzi gerade anruft. Die „Leute, die ich auch im Telefonbuch habe“- Anrufergruppe, macht für mich keinen Sinn.

Des weiteren gibt es noch ein Adressbuch, wo man seinen Freundeskreis samt ihrer Anschrift und allen möglichen alphanumerischen Eigenschaften archivieren kann. Wer sich für 40 Euros das passende Datenkabel kauft, kann die Daten am PC eingeben bzw. mit Outlook synchronisieren. Aber um 40 Öcken für so nen Draht hinzulegen, bin ich ehrlich gesagt zu geizig. Wenn mir jemand erzählen kann, wie ich die Daten via PDA (Palm m105) und Infrarot- Schnittstelle auf das Handy bekomme…

4. Menüfunktionen (bei weitem nicht alle)

Mitteilungen
SMSen leicht gemacht mit T9- Worterkennung! Da geht das Tippen leicht wie Brezelbacken... Das Gerät kann auch Bildmitteilungen verschicken und empfangen, ein paar Bilder für diverse Gelegenheiten sind bereits vorinstalliert. Mehr davon kann man im Internet runterladen, zum Beispiel bei Debitel. Öfter benötigte SMS kann man im Kurzmitteilungsausgang speichern, zum Beispiel Weihnachts- oder Geburtstagsgrüße. Man kann die Nachricht auch als Fax, Pager- Ruf oder E- Mail konvertiert verschicken - klappt alles!
Das ME 45 erlaubt das Verfassen von überlangen SMS in einem Rutsch, die werden dann auf bis zu 5 einzelne Nachrichten aufgeteilt. Das ist praktisch, wenn ich mit meiner Freundin wieder am phlilosophieren bin…
Nervig für Nokia- Umsteiger ist die Tatsache, dass Sonder- und Leerzeichen vertauscht sind. Aber Übung macht den Meister…

Anruflisten
Wer hat mich denn eben angerufen, als ich kurz auf Klo war? Wann habe ich mit XY telefoniert? Hab ich dem XY schon Bescheid gegeben? Wie viele Freiminuten habe ich diesen Monat noch? Fragen über Fragen, die in diesem Menü ihre Antwort finden. Sehr praktisch.

Office
Hier kann man seine chaotische Zettelwirtschaft organisieren. Vom Funktionsumfang her ähnlich der Grundausstattung meines Palm m105… Kalender, Termine, Aufgaben, Adressbuch… sogar als Diktiergerät lässt sich das kleine Teil missbrauchen… Der Rechner kann die vier Grundrechenarten und verfügt über einen Währungsumrechner, zum Beispiel Euro = US$ ist beim Einkauf in den PX sehr praktisch. Auch im Urlaub sehr gut zu gebrauchen!
Was wäre ich ohne diese Kalender - Funktion! Mein Telefon erinnert mich zuverlässig an den Geburtstag meiner besten Freundin und den Termin beim Frisör... hat mir schon viel Ärger erspart. Denn im Gegensatz zu meinem Palm hab ich das Handy ja immer dabei…

Surf & Fun
Ein Ballerspiel und ein Kistenschiebespiel vertreiben mir die Zeit, wenn die U- Bahn mal wieder Verspätung hat... *gähn* nicht wirklich spannend… macht den Akku leer. Die banalen Nokia- Spiele haben mehr Spaß gemacht…
Per GPRS kann man mit dem Teil gar wappen und hat über das eingebaute Modem per PDA Zugang zum WWW. Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert. Bin schließlich geizig. Deswegen habe ich auch noch keine neuen Spiele runtergeladen oder sonstige Programme… theoretisch habe ich diese Möglichkeit jedoch und genügend variabler Speicher für solche Spielereien ist vorhanden.

Profile
Insgesamt 8 Profile, davon drei frei definierbare, stehen zur Verfügung, mit denen man den Rufton und die Lautstärke des Telefons schnell auf die jeweilige Situation anpassen kann, ohne viel rumbasteln zu müssen. Mit wenigen Tasten bimmelt das Telefon nicht mehr, sondern vibriert nur noch. Oder wird ganz laut, wenn man es draußen irgendwo ablegen muss, zum Beispiel beim Sport. Oder es bimmelt nur, wenn bestimmte Leute anrufen... das kann schon seeeehhr nützlich sein.

Audio
Insgesamt 38 verschiedene Klingeltöne stehen werksmäßig zur Auswahl, und wer sich für W. A. Mozart hält, der kann sich eine Melodie selbst kreieren. Der Sound des Gerätes erinnert an die alten Atari- Spiele…

Rufumleitung
Juchuu, wir fahren zu Kumpel M. ins Funkloch! Vorher aber noch schnell die Rufumleitung auf Ms Festnetz- Telefonnummer eingerichtet, so bleibe ich auch im Tal der Ahnungslosen erreichbar. Sonst gehen die Anrufe zum Beispiel auf die Sprachmailbox des Netzbetreibers. Zum Beispiel, wenn ich im Display sehe, daß mich der Freak B. anruft und ich keine Lust habe, mir seine Stories anzuhören. Erzähl´s doch der Parkuhr...

Die Datenaustausch- Funktion über Infrarotschnittstelle ist gut versteckt im Menü „Einstellungen“… Wenn man es gefunden hat, sendet oder empfängt das Handy Daten von einem anderen Gerät mit IR- Anschluß. Ideal zum Surfen im Internet via PDA oder zum Faxen machen mit dem Notebook.

5. So kam ich zu dem Teil…

Mein heißgeliebtes Nokia 8210 tat mir ja immer noch gute Dienste, auch wenn nach 2 ½ Jahren der Akku nur noch drei Tage aushielt. Also kiekte ich nach einem neuen Akku, aber bei den Preisen für ein Original- Akku… neja jedenfalls war mein Vertrag überfällig (nach 21 Monaten gibbet nämlich bei Debitel Neuware!), und die Herrschaften schickten mir einen Gutschein für ein neues subventioniertes Handy. Da ich den Gutschein nicht innerhalb von ein paar Tagen eingelöst hatte (war halt grad im Streß), bimmelte mich Debitel persönlich an, und die Dame am Telefon legte noch 1000 Webmiles drauf, wenn ich ein neues Handy nehme und meinen (für mich übrigens idealen und in dieser Form und für dieses Geld leider nicht mehr angebotenen) Vertrag verlängere. Gut – aber was für ein Gerät? Die neuen Foto- Handy mit Kamera, Farbdisplay, polyphonen Klingeltönen und was weiß ich was waren mir a) suspekt und b) für eine banale Vertragsverlängerung einfach zu teuer. Ich wollte ja nur telefonieren und per Infrarot und Softmodem mit meinem PDA rumspielen… und bitteschön kein quietschbuntes Kinderhandy mit Furz und Feuerstein (und ohne IR). Die Dame am Telefon hatte eine Engelsgeduld mit mir und bewies ein erstaunliches Fachwissen. Sie empfahl mir in der Preiskategorie „billiger als ein Akku“ und „robust“ das Siemens SL45 (hässlich) und Siemens ME45 (hässlich, aber wasserdicht). Da ich ja gerne bei Wind und Wetter draußen bin und so ein Handy bei mir ein robuster Gebrauchsgegenstand ist, entschied ich mich für die Outdoor- Variante für 49 Euro – tatsächlich billiger als ein neuer Akku für mein altersweises 8210. Innerhalb von 5 Tagen war das Gerät bei mir im Briefkasten.

6. Warum ich manchmal wehmütig an mein 8210 denke

Beim SMSen gingen mir die nervige Blinkerei und die „vertauschten“ Tasten am Anfang tierisch auf den Keks. Waren meine SMS früher literarische kleine Kunstwerke, so erinnerten die ersten Nachrichten mit dem ME 45 eher an dadaistische Morsenachrichten. Aber die gute Britta weiß ja immer, was ich meine… bei ihrem 7. Sinn könnten wir uns die SMSerei eh sparen *lach*

Ach ja und die Optik: also wirklich schön finde ich das ME 45 ehrlich gesagt nicht…

7. Ja und isses denn wirklich wasserdicht?

Ich habe als treuer Ciao- User mein Handy nicht in die kochende Festtagssuppe geschmissen, um das für die geneigte Leserschaft zu testen. Mein Wasser- Test war eher unfreiwilliger Art, denn am Badesee ist es mir in die Wellen geplumpst. Zwar nur kurz, aber immerhin Land unter. Männlein schrie irgendwas von „ARRRGH!!!!“ oder so, aber das Gerät war von dem kurzen Tauchausflug nicht die Bohne beeindruckt.
Bei einer ins Wasser gefallenen Grillparty mit ordentlich Platzregen und Gewitter war die Feuchtigkeit in alle Ritzen gekrochen und hatte sämtliche Handys lahm gelegt, mit einer Ausnahme: mein ME 45 war das einzige Gerät, was noch funktionierte, obwohl es in meiner nassen Jacke steckte.
Auch den einen oder anderen Plumps auf den harten Boden musste das Teil schon wegstecken, ohne dass da irgendwas zu sehen ist. Lediglich das Display hat einen kleinen Kratzer, weil ich erst keine Tasche für das Handy bekommen habe und es zusammen mit meinem Schlüssel in meinem Rucksack ungeschützt verkehrte…

8. Sonstiges

• Die Akkulaufzeit ist mit 8 bis 10 Tagen (ich telefoniere meist recht wenig und schalte das Gerät über Nacht aus) sensationell.
• Den praktischen Screensaver mit der Uhrzeit drauf finde ich superpraktisch, weil ich nie eine Uhr trage.
• Super finde ich auch die mitgelieferten Reservestöpsel für das wasserdichte Verschließen der Geräteöffnungen…
• Der erstmalige Zusammenbau des Gerätes und das Einsetzen der Sim- Karte erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und Bastelsinn. Grobmotoriker sollten das besser an irgendwelche Familienmitglieder delegieren…
• Das Monochrom- Display löst gut auf, hat ordentliche Kontraste und ist auch groß genug.
• Die Tonqualität beim Telefonieren ist hervorragend
• Auch über die Sende- und Empfangsleistungen kann ich nicht meckern. Auf Arbeit sitze ich in einem Funkloch, bin jedoch mit dem ME in der Regel zu erreichen.
• Die eingebaute Freisprechfunktion leistet bei Anrufen während der Autofahrt gute Dienste und spart Punkte in Flensburg. Wer viel im Auto telefoniert, sollte jedoch auf eine echte Freisprecheinrichtung nicht verzichten.

9. Fazit

Nach anfänglichem Abschiedsschmerz und Eingewöhnungsschwierigkeiten habe ich das Siemens ME 45 doch recht gerne im täglichen Gebrauch. Vor allem die Robustheit des Gerätes imponiert mir.
Wer ein stabiles Gerät mit umfangreichen Office- Funktionen, ordentlichen Sendeleistungen und ohne technischen Schnickschnack sucht, ist mit dem Siemens ME45 bestens bedient. Klaro – die neue Handygeneration kann mehr… aber ist das wirklich notwendig?

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