BenQ-Siemens SL55 Testbericht

Endlich ist es soweit. Seit gut einer Woche hat meine Frau das neue Siemens SL55. Was heist eigentlich “meine Frau hat das Handy“? Genauer gesagt habe im Moment ich dieses Teil, denn als ein wenig handytechnisch verrückt und in der Telekommunikationsbranche arbeitend, musste ich das Handy erst mal auf Herz und Nieren testen.

Sicherlich fehlt deswegen in diesem Bericht noch die Langzeiterfahrung, aber diese wird auf jeden Fall nachgereicht und für einen ersten Erfahrungsbericht reicht es auf jeden Fall.

Offiziell ist das SL55 noch gar nicht auf dem Markt, sondern soll erst in der letzten Maiwoche in die Läden kommen. Aber diverse Online- Shops verkaufen es schon und haben mit der Auslieferung begonnen. Nur gut, dass einer meiner Vodafone- Verträge zur Verlängerung anstand. Also habe ich gleich die Business- Hotline von Vodafone angerufen und mir (meiner Frau) besagtes Handy zum Preis von 199 Euro bestellt. Ohne Vertrag wird das Handy am Anfang 499 Euro kosten, aber die Preise bei Handys fallen eh schneller als man „Speiseeis“ sagen kann. Und die Preise. Die ich hier genannt habe, beziehen sich auf Vodafone. TD1 hat aber die gleichen Preise, E- Plus soll teurer sein.

Da es das Handy in zwei Farben gibt, wollte es meine Frau in Rubin haben. Das Drama begann, als Vodafone es in Titan lieferte. Nach mehreren Anrufen stellte sich heraus, das Rubin noch nicht lieferbar ist und vermutlich von Vodafone auch nicht angeboten wird. Schließlich und letztendlich konnte ich meine Liebste aber überzeugen, dass dieses Grauschwarz auch sehr gut aussieht.

Lieferumfang
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Im Karton sind enthalten:
- ein sehr kleines SL55 (und klein heißt wirklich klein – 81 (120) x44x22mm)
- Ein Akku, der mit dem Rückdeckel verbunden ist
- Ein Ladegerät
- Bedienungsanleitung Deutsch und Englisch
- Software CD

Aussehen
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Zusammengeschoben sieht das SL55 klein, rund und knuffig aus. Um zu telefonieren, schiebt man das untere Teil raus und die Tastatur erscheint. Am besten schaut man sich das Bild an (Yopi sei Dank), um eine Vorstellung des Handys zu bekommen.

Die Slide- Technik stammt ursprünglich von Siemens und wurde das erste Mal beim SL10 eingesetzt. Bekannt wurde die Technik aber durch N****’s 7650, diesem kühlschrankähnlichen Fotohandy, wo die Finnen Siemens- Innovationen kopierten. Und nun hat Siemens seine eigene Erfindung wiederentdeckt und ein absolut süßes Handy auf den Markt gebracht.

Verarbeitung und Qualität
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Im zusammengeschobenen Zustand macht es einen hervorragenden Eindruck, es wirkt wie aus einem Guss. Auch wenn man den unteren Slider herausgezogen hat, wirkt alles stabil. Nicht einmal ein kleines Spiel lässt sich feststellen – kann aber sein, dass sich dieser schon noch im Laufe der Zeit einstellt.
Was aber ein wenig billig wirkt, sind die Navigationstasten. Hier wurden vermutlich des Design wegen einige Kompromisse eingegangen, die aber das Gesamtbild ein wenig stören.
Vor allem der 4- Wege- Joystick knarrzt ein wenig.

Tastatur
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Ganz anders als die Navigationstasten, die ein wenig billig wirken, sind die Zifferntasten.. Am Anfang hatte ich Befürchtungen, vor allem die Tasten, die an den oberen Slider anschliessen, nicht bedienen zu können- völlig unbegründete Angst. Die Tasten haben einen hervorragenden Druckpunkt und sind zwar nicht groß, sollten aber bei normaler Fingergröße ohne Probleme zu bedienen sein. Ein besonderes Highlight ist die Tastenbeleuchtung. Einfach perfekt, würde ich sagen. Das ganze Telefon leuchtet in der Nacht wie unzählige Diamanten.

Display
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Endlich hat es Siemens geschafft. Das Handy hat als erstes Telefon von Siemens ein 4096 Farben Display. Das Display wirkt schön hell, aber beim Navigieren merkt man das Mehr an Farben nicht unbedingt. Hier wirkt die Auflösung von 101x80 Pixeln entgegen – eine höhere Auflösung hätte da doch ganz gut getan.
Insgesamt aber wirken die Hintergrundbilder und Fotos um einiges besser.

Audio und Sprache
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Die Sprachqualität des Handys ist vom feinsten. Der Gegenüber ist jederzeit sehr gut zu verstehen, ohne dumpf oder blechern zu klingen. Auch die Freisprecheinrichtung ist sehr gut, auch wenn hier der Lautsprecher ein wenig blechern klingt. Aber man muß auch die Größe des Handys berücksichtigen.

Der Sound kommt polyphon herüber und liegt im Vergleich zu anderen Herstellern im Mittelfeld. Hier ist Samsung eh das Maß aller Dinge.
Die Melodien reichen von Klassik über Jazz, und Reggae bis zum Pop – somit dürfte für jeden ein Klingelton vorhanden sein. Und wenn nicht, dann gibt es ja noch die diversen Internet- Anbieter, die über die 0190- Nummern alles verschicken, was benötigt wird.

Natürlich besitzt das Handy einen Vibrationsalarm, für den, der sich schöne Stunden bereiten will. *fg*

Netz und Empfang
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Zum Vergleich diente mir das S55 und das Fazit ist, dass das SL55 fast genau so gut ist, aber eben nur fast. Es kann durch den minimal schlechteren Empfang passieren, dass das Netz früher abbricht, aber wie gesagt, der Unterschied ist kaum messbar.
Negativ fiel mir aber auf, dass keine externe Antennenbuchse vorhanden ist. Dies ist ungüstig im Auto, wo selbiges als faradeischer Käfig wirkt und somit den Empfang erschwert.

Speicher
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Da Handy verfügt über einen Gesamtspeicher von 1,6 MB. Dieser wird für Spiele, Logos etc. genutzt. Man kann ihn problemlos über den PC und der auf der CD enthaltenen Data Exchange Software verwalten, wenn man über ein Datenkabel verfügt. Den dieses ist, im Gegensatz zu anderen Siemens- Handys, NICHT im Lieferumfang enthalten und das finde ich nicht besonders gut. Dies sollte unbedingt enthalten sein.

Datenaustausch
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Das Handy besitzt kein Bluetooth – soviel vornweg. Dies wird ihm in anderen berichten bestimmt auch als Minuspunkt angekreidet werden. Ich persönlich kann gut und gerne drauf verzichten und fragt man die Meckerer, was Bluetooth ist und für was sie es brauchen, wird man öfters ein Schulterzucken bekommen. :-)

Ansonsten erfolgt der Datenaustausch über die Irda- Schnittstelle oder das Datenkabel (sofern man es hat :-( ) Über die auf der CD enthaltene Data Suite Software lassen sich die Daten ohne Probleme mit Outlook synchronisieren.

Und natürlich kann man das Handy auch als GPRS- Modem verwenden bzw. wird das GPRS für den integrierten WAP- Browser verwendet.

Meldungen
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Die Messaging Ausstattung ist komplett. Das Gerät verfügt über einen E- Mail- Client, MMS, EMS (extralange SMS bis 720 Zeichen sowie Klingeltöne, Bilder und Logos) und SMS. Durch das bessere Display machen MMS auch viel mehr Spaß als beim S55. Wenn man denn eine Kamera hat, denn auch diese ist, im Gegensatz zum S55 NICHT im Lieferumfang enthalten. Man kann aber die Kamera vom S55 verwenden, man sollte dazu aber die Gummidichtung an der Kamera entfernen, da diese sonst wackelt.

Office
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Neben einem Adress- und Telefonbuch, die sich nach verschiedenen Klingeltönen unterscheiden lassen, kann man die Einträge auch noch verschiedenen Gruppen wie Privat, Familie, Arbeit etc. zuordnen.
Des weiteren kann man einem Anrufer ein Bild zuordnen, dieses erscheint dann, wenn derjenige anruft. Ein Vorschlag meinerseits ist, wenn die Frau anruft, dann kommt ein Drachen *fg*

Der Organizer bietet bekannte Funktionen wie Kalender, Wecker, Terminerinnerung und Notizen, ganz so, wie man es vom Outlook kennt.

Weitere Funktionen sind ein Diktiergerät, ein Taschenrechner und ein Währungsrechner, welche gewohnt einfach zu bedienen sind.

Interessant ist die Sprachsteuerung. Mit dieser kann man Rufnummern wählen lassen bzw. Funktionen des Handys, wie SMS- Schreiben, aktivieren. Die Sprachsteuerung funktioniert erstaunlich zuverlässig, das Handy erkannte sogar die Befehle meiner Frau, obwohl ich sie aufgenommen hatte.

Surf und Fun
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Neben dem schon erwähnten Internet- Zugang sind auch diverse Spiele enthalten, so unter anderem Golf und Tennis. Durch das Farbdisplay mag das ja Spaß machen, ich bin aber dafür nicht zu begeistern.

Technische Daten
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Gewicht: 79 Gramm
Akku: Li- Ionen 500 mAh 8soll für 200 Stunden Standby reichen – durch meine Spielerei wurden die nicht erreicht)

Sonstiges
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Durch das kleine und runde Design kann es durchaus passieren, daß sich das Handy in der Hosentasche verliert. Ich mag gar nicht dran denken, welche Dramen sich abspielen werden, wenn Frauen verzweifelt ihr Handy in den Weiten der Handtasche suchen, weil dieses wieder in der hintesten Ecke liegt.
Eine Alternative ist die Oese, die am Handy angebracht ist. Mit Hilfe einer Kordel kann man sich damit das Handy um den Hals hängen - hab ich sogar schon so gesehen.

Fazit
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In meinen Augen ein rundherum gelungenes Handy. Vom Design her einmalig, bietet es Funktionen en masse. Wer auf Bluetooth nicht verzichten kann, soll auf den nächsten Siemens- Knaller, das SX-1 warten, alle anderen werden mit diesem Handy sehr zufrieden sein.
Unsere Bakannten waren auf jeden Fall sofort begeistert und wollten sofort tauschen.

Minuspunkte sind der Lieferumfang und der etwas billig wirkende Navi- Key, deswegen auch nur 4 Punkte.

Danke für Euer Interesse. Über Kommentare, Anregungen etc. freue ich mich wie immer.

Viele Grüße
Raimo