BenQ-Siemens SL65 Testbericht

Nachdem nach 2 Jahren mal wieder der Handyvertrag auslief, war es mal wieder an der Zeit, sich Gedanken zu machen welches Modell man für den nächsten Vertrag auswählt. Bisher war ich mit meinen vorherigen Siemensmodellen, dem S35i und dem SL45i eigentlich sehr zufrieden, vor allem im Vergleich zu den Nokia-Handys sehe ich etliche Vorzüge.
Seit UMTS mit Digitalkameras, MMS etc. Einzug gehalten hat, gibt es aber doch einige gerade designtechnisch sehr anspruchvolle Handys von Herstellern wie Samsung oder Sony-Ericcson.

Anspruch und Erwartung
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Das neue Handy sollte alle lieb gewonnenen Eigenschaften des alten Handys (SL45i) haben, sowie über die modernen Features wie MMS-Funktion und Digitalkamera verfügen. Dass ein MP3-Player, wie beim SL45i integriert ist, hatte ich im Vornherein schon als Ausnahme angesehen. Ferner sollte natürlich auch das Design ansprechend sein. Dies war auch mein Ansatzpunkt: Neben den Klapphandys von Samsung fiel in dieser Hinsicht v.a. das SL65 auf. So gesehen kann man mich sogar als loyalen Kunden bezeichnen, da ich mich aufgrund des gewonnenen Vertrauens zuerst intensiv mit dem SL65 von Siemens beschäftigte.

Etwas genauer betrachtet!
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In meinen Augen besticht das SL65 insbesondere durch sein modisches Design. Das Handy verfügt über einen Schiebemechanismus, der die Tastatur freigibt und gleichzeitig in geschlossenen Zustand aber auch eine praktische Tastensperre darstellt. Durch den Schiebemechanismus ist das Gerät zwar etwas dicker, aber auch kürzer. Die Antenne ist integriert und das Gewicht mit 99 Gramm doch sehr gering.
Es ist erhältlich in den Farben ebony und ivory (ich frage mich, ob man sich an den Song von Michael Jackson und Paul McCartney aus den 80ern angelehnt hat?), mir gefällt das ebony, also ebenholzschwarz deutlich besser, wofür ich mich auch entschieden habe. Es ist zwar nicht komplett schwarz, eigentlich nur die Front, ein weiterer Streifen führt elegant von den Haupttasten zur Kameralinse auf der Rückseite, der Rest ist in silber gehalten.
Im geschlossenen Zustand sind neben Display und Lautsprecher nur der Joystick und die 2 Haupttasten zur Navigation und die grün und rot mit Symbol gekennzeichneten Tasten für Abheben und Auflegen zu finden. Störend ist allerdings die große Taste für den direkten Zugang (WAP, 2.0) zum Internet. Ein Unding, zumal sich WAP aufgrund seiner bekannten Schwächen nie durchsetzen konnte.
Die Menüführung ist sehr einfach und mittels des zentral angebrachten Joysticks lässt sich das mit Icons versehene Menü kinderleicht bedienen. Das TFT-LCD-Display hat ausreichende 65.000 Farben mit 130 x 130 Pixeln und zeigt bis zu 7 Zeilen. Natürlich sind auch genug polyphone Klingeltöne eingespielt, mit denen man alle Operationen wie Aufschieben, Zuschieben, An- und Ausschalten oder Erhalt von SMS mit Wunschmelodien belegen kann.

Die Kamera:
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Die integrierte VGA-Digitalkamera befindet sich auf der Rückseite, die Linse ist auch im geschlossenen Zustand ersichtlich und deshalb auch anfällig gegen Staub und Fingerabdrücke (auch wenn leicht nach innen versetzt). Die Kameravorschau ist o.k., könnte aber etwas kontrastreicher sein. Die Kamera verfügt über einen 5-fachen Digitalzoom, der ermöglicht auch weiter entfernte Motive „abzulichten“ – Abstriche in der Qualität müssen, aus der Digitaltechnologie bekannt, allerdings gemacht werden. Ein Blitz ist nicht integriert, kann aber als Zubehör in Form eines Aufsteckmoduls nachgerüstet werden. Ferner kann die Bildauflösung modifiziert werden und ein Selbstauslöser mittels Timer genutzt werden. Ein nettes Plus ist der Spiegel auf der Rückseite, der ermöglicht Selbstaufnahmen zu optimieren.
Außerdem können Videoaufnahmen erstellt werden, die allerdings auf eine Länge von 30 Sekunden beschränkt sind. Bei der Minimalauflösung von 128 x 96 Pixeln werden jedoch nur 8 Frames je Sekunde wiedergegeben – doch etwas wenig. Videoformate sind übrigens MPEG4 und H.263.


Schnittstellen:
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Als Schnittstellen stehen Infrarot, Serial und USB zur Verfügung um Daten, z.B. mit dem PC auszutauschen. Die Infrarotschnittstelle wurde auch gleich für den Austausch der Daten aus dem Adressbuch von altem zu neuem Handy benutzt, was gut klappte, bis auf die Tatsache dass man halt immer nur einen Adressdatensatz übertragen kann, was mich bei meinen ca. 60 Datensätzen ca. 15 Min. Zeit kostete. Aber auch ansonsten sind die Schnittstellen nicht ganz unwesentlich – ich kann mir gut vorstellen, den einen oder anderen Schnappschuss der digitalen Kamera lieber auf den PC zu ziehen anstatt teuer per MMS zu verschicken.

Technische Daten:
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Netz-Frequenz: Tri-Band EGSM 900 / GSM 1800 / GSM 1900
Sprachkodierung: EFR, HR, FR, AMR
SIM Karte: Plug-in (3V)
SIM Application Toolkit: ja, Klasse 3
Antenne: integriert
Gewicht: 99 g
Volumen: 78 cm³
Abmessungen (L x B x T): 90,2 x 47,6 x 20,9 mm
Farbe: Ebony oder Ivory
Akku: Li-Ion Polymer 700 mAh
Standby-Zeit :bis zu 230 h
Gesprächszeit: bis zu 270 min
Ladezeit: < 2 h für 100%
Display: 130 x 130 Pixel, 65k Farben, 7-zeilig
Features: Datum und Zeit im Display, Erinnerungsliste, Alarmfunktion. Stoppuhr, Count-Down, Währungsumrechnung, Taschenrechner, T9-Funktion, Wiederanrufliste, Liste erhaltener und entgangener Anrufe, Menü-Animationen, Nutzerprofile, programmierbare Softkeys, EMS (enhanced message service), Konferenzschaltung, Anrufweiterleitung, Tastensperre, Vibrationsalarm, Rufnummernanzeige
Menü-Format: Icons
----Zusatzfunktionen----
Multimedia Nachrichten: ja
Kamera: ja
Freisprechfunktion: ja
Anrufbilder: ja
Anrufsymbole: ja
Java™ Applikationen: ja
Bildschirmschoner: ja
----Kamera Merkmale----
Schnappschuss Format: jpg
Auflösung: VGA
Sound beim Auslösen: ja
----Camcorder----
Auflösung: 128 x 96 Pixel SubQCIF
Frames: 7,5 fps
Mobiler Internet-Zugang: WAP 2.0
Adressbuch: ja
Telefonbuch im Gerät: im Gerät und auf SIM-Karte
Sprachaufnahme: ja
Organizer: ja
eMail Client: POP3, SMTP und IMAP
Microsoft Outlook™ Synchronisation: ja
Eingebautes Daten- und Faxmodem: ja
Hochgeschwindigkeits-Datentransfer: GPRS, Klasse 10
Datenaustausch mit dem PC: ja, via IrDA, Serial, USB
Infrarot Schnittstelle (IrDA): ja
Klingeltöne: polyphon, 40-stimmig
Spiele: ja, 3

Lieferumfang:
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Mitgeliefert neben dem Handy wird natürlich ein Ladegerät (mit schlankem Netzteil), eine relativ gut verständliche Bedienungsanleitung, eine Mini-CD mit Synchronisations-Software und ein Lithium-Polymer Akku mit 700mAh. Eine Docking-Station wäre zwar nett, ist für mich aber nicht unbedingt ein Manko.

Was mir sonst noch auffällt:
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Bisher bin ich insgesamt sehr zufrieden, der Akku könnte etwas länger halten, nach 2-3 Tagen ist bei mir in der Regel Aufladen fällig. Der SIM-Karten-Speicher reicht für die Speicherung von mehr als 100 SMS (Eingang + Ausgang), was ebenfalls völlig ausreichend ist. Die Navigation mit dem Joystick ist sehr komfortabel, ich bin deutlich schneller bei der gewünschten Menüfunktion. Ein kleines Manko ist für mich dass ich im geschlossenen Zustand nicht die Uhrzeit ablesen kann, sondern nur den Netzbetreiber sehe, was mich insoweit stört, da ich das Handy zumeist als „Zeiteisen“ nutze.
Exzellent ist das Adressbuch, das pro Kontakt z.B. 5 versch. Telefonnummern, 2 Faxnummern und 2 e-mail-Adressen abspeichern lässt. Alles kann nach Gruppen kategorisiert werden und zu jedem Kontakt kann ein Bild hinterlegt werden, das einen dann bei eingehendem Anruf des entsprechenden Kontaktes mit dem Konterfei begrüßt.
Spiele sind mir zwar nicht wichtig, als Standard finden sich eine 3D-Golfsimulation, ein Rallye-Spiel, sowie ein weiteres Jump and Run. Weitere Extras wie „Fitnesstrainer“ oder „Cocktailmixer“ sind in meinen Augen überflüssig – aber wem’s gefällt!
Standard ist mittlerweile auch schon ein Diktiergerät, dessen Tasten seitlich angebracht sind.

Fazit:
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Mein bisheriger Gesamteindruck ist positiv und bisher habe ich den Erwerb nicht bereut. Viele neue Features sind echt eine Bereicherung, andere einfach nur „nice to have“ und mit dem einen oder anderen muss ich mit erst anfreunden. Das Handy fällt aufgrund seiner Optik eigentlich immer angenehm auf, die Akkulaufzeit und der zentrale Button für den Zugang zum Internet wären zu bemängeln.
Mit Vertrag ist das SL65 schon für 0.- bzw. 1.- € zu bekommen, ohne Vertrag liegt der Preis bei 230.- bis 400.- €
Ich kann deshalb eine Empfehlung aussprechen, allerdings hängt natürlich alles vom subjektiven Geschmack und den eigenen Ansprüchen ab.


Über Kommentare und/oder Anregungen würde ich mich freuen.

FrankundFrei4Yopi@21/03/05 (unter selbem Titel und Nick auch bei Ciao gepostet)