Signal Kindergel Testbericht

Vorwort:

Wenn sich Experten streiten, treibt dies manchmal seltsame Blüten. Für und Wider werden diskutiert, um dann am Ende zu einem Ergebnis zu kommen mit dem dann beide Seiten leben können. Leider dauern solche Diskussionen oftmals viel zu lange. Zeit, in der dann nichts passiert und man die Verbraucher im Ungewissen lässt. So verhält es sich auch mit Zahncremes für Kinder, über deren optimalen Fluoridgehalt sich die so genannten Fachleute lange stritte um dann in letzter Konsequenz ganz einfach die empfohlene Dosis verdoppelten.
Für uns als Hersteller bedeutet dies dass wir nun eine neue Rezeptur bekamen, nach der wir die Signal Kindergel zu produzieren haben.
Meinen Kollegen und mir ist es eigentlich völlig egal ob wir da nun 2 oder 3 Kilogramm Natriumfluorid dem Produkt beimischen, doch wenn ich bedenke dass es sich bei diesem Stoff um eine hochgiftige Substanz handelt macht man sich schon seine Gedanken. Aber die Experten sagen ja nach wie vor dass ein Gehalt von 1500 ppm beim Verschlucken ungefährlich sei. Ihr Wort in Gottes Ohr.

Signal als Marke kenne ich schon seit ich denken kann. Damals gab es zwar noch keine spezielle Kinderzahncreme, doch die roten Streifen waren meinen Schwestern und mir schon damals ein Begriff.
Die Zeiten ändern sich aber recht schnell und so bekommt man heute ein speziell auf Kinder abgestimmtes Gel, dass natürlich bauch über diese Streifen verfügt. Rot sind diese dann aber nicht mehr, denn da wir das Produkt selbst mit einer grünblauen Farbe anrühren sähe dies auch nicht besonders aus.
Angeboten in der 50 ml PE Tube, kostet dieses Gel dann im Einzelhandel 1,29 €, was für eine Zahncreme doch schon eine ganze Menge ist.
Rein äußerlich spricht dieses Produkt dann auch in erster Linie Kinder an. Knallige Farben und kleine Bildchen sorgen für eine hohe Akzeptanz der jungen Verbraucher. Es werden hierzu tatsächlich Studien angelegt, nach denen man die spätere Verpackung auswählt, um auch möglichst nichts dem Zufall zu überlassen. Den Kindern aber soll es egal sein, da für sie in erster Linie der Geschmack und das Aussehen zählen. Die jedoch wichtigen Dinge wie Wirkung und Vorbeugung gegen Zahnerkrankungen interessieren dann aber mehr die Eltern.

Hierzu lässt sich sagen dass der Fluoridgehalt in erster Linie zur Vorbeugung gegen Karies wichtig ist, der Stoff selbst aber wie gesagt nicht gerade gesundheitsförderlich ist. Lange Zeit wurde diese Zahncreme mit 250 ppm hergestellt, bis diese Experten dann zu der Meinung kamen, dass man hier dann nicht mehr von einer ausreichenden Vorsorge gegen Karies sprechen könne.
Fakt ist aber, dass dieses Gel die jungen Zähne anständig reinigt und die Schaumbildung nicht übermächtig groß ist. Positiv, und daran sollte man auch denken, ist die Tatsache zu bewerten dass man die Tube kindgerecht hergestellt hat. Eine weiche PE Tube erlaubt es auch den kleinen Anwendern das Produkt nach den persönlichen Wünschen zu dosieren. Natürlich wird hier dann auch meist viel zu viel genommen, bei meiner Nichte ist dann mehr Zahncreme als Bürste zu sehen, obwohl die eigentlich überhaupt nicht nötig wäre.
Eine kleinen Menge reicht was die Vorsorge und Reinigungswirkung angeht völlig aus. Dies aber einem Kind zu erklären kann man sich bekanntermaßen sparen.

Geschmacklich ist dieses Gel sehr süß, für meine Begriffe zu süß. Zwar nehmen wir zur Süßung des Gels natürlich keinen Zucker, was ja auch der blanke Hohn wäre, sondern setzen Sorbit / Sorbitol ein, dieses dann aber in Massen. Sorbit ist nichts anderes als ein Zuckeraustauschstoff mit 0,5 bis 0,7 facher Süßkraft im Vergleich zum normalen Kristallzucker. Durch die Süße werden dann auch die vielen Bitterstoffe überdeckt die von anderen Rohstoffen her kommen.
Doch nur süß wäre dann zu wenig um den Kindern dieses Gel unterjubeln zu können, und anstelle auf die altbewährten Aromen Marke Kaugummi zurückzugreifen, setzen wir hier ein Minzaroma ein, dass mit natürlicher Minze nur im ganz entferntesten Sinne etwas zu tun hat.
Im Gesamtbild schmeckt die Signal Kindergel meiner Meinung nach viel zu süß, hinterlässt aber einen durchaus frischen Geschmack, der einen frischen Atem gibt.
Ziehe ich dann nun einmal alle Faktoren zusammen, komme ich zu dem Ergebnis es hier mit einem Produkt zu tun zu haben, dass bei Kindern eine hohe Akzeptanz erreicht und gleichsam durch den nun erhöhten Gehalt an Fluorid auch als effektiv wirkend beschrieben werden kann. Unterstützung findet diese dann an der optischen Erscheinung, denn als Kind haben mich die Streifen in der Signal schon fasziniert und den heutigen Kindern wird es da nicht anders gehen.
Meiner Nichte zu erklären wie die Streifen denn nun in die Zahncreme kommen habe ich aufgegeben. Dafür reicht ihr Verständnis noch nicht aus, und ich hoffe dass es zu diesem Thema bald man wieder eine Sendung mit der Maus gibt, die solche Fragen kindgerecht beantwortet.