Erfahrungsbericht von dreamweb
Spannend, Unheimlich und Andersartig
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Gestern war ich endlich mal wieder im Kino. Angesehen habe ich mir den neuen Film mit Mel Gibson, Signs, von dem man vorher nicht sehr viel in Vorschauen mitbekam. Dennoch sah es so aus, als habe alles etwas mir Aliens oder Anzeichen von diesen zu tun. Und das hatte mich als Science-Fiction Fan doch neugierig gemacht. Hier meine Meinung zu Signs.
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INHALT
Amerika - Jetztzeit. Graham Hess lebt mit seinen Kindern Morgan und Bo sowie seinem Bruder Merrill auf einer abgelegenen Farm in der Nähe Philadelphias. Seit vor sechs Monaten seine Frau ums Leben kam, hat sich sein Leben nicht nur komplett durch den Tod verändert, sondern auch durch das, was der Tod in ihm bewirkt hat. Denn Graham hat dem Glauben abgeschworen und seinen Beruf als Pfarrer aufgegeben. Der sinnlose Tod seiner Frau hat in ihm etwas zerstört und Graham ist der Meinung, dass es keinen Gott geben kann, denn sonst wäre das nicht so vorgekommen. Sein jüngerer Bruder Merrill versucht ihn wieder aufzubauen und die Familie in dieser schwierigen Lage zu unterstützen, daher ist er auch zu seinem Bruder gezogen.
Während alle versuchen, irgendwie mit der neuen Situation klar zu kommen, geschieht aber eines Nachts etwas unerwartetes. Graham und Merrill wachen morgens auf und die Kinder sind nicht im Haus. Die beiden Hunde der Familie bellen wie wild. Und so machen sich Graham und Merrill auf die Suche nach den Kindern und den Ursprüngen des Gebells. Was sie hier finden, wird ihr Leben in nächster Zeit vollkommen verändern. Denn die Kinder befinden sich im Maisfeld der Familie. Das wäre nichts besonderes, wenn nicht auch die Hunde halb durchgedreht wären und wie wild herumbellen würden. Und wenn nicht im Maisfeld die Maispflanzen sorgfältig so umgeknickt wären, dass riesige kreisförmige Symbole entstanden sind. Vielleicht kennt so mancher Leser noch die Kornkreise, die von Zeit zu Zeit auftauchen und wo man sich unsicher ist, wie sie entstehen. Um genau solche kreisförmigen Zeichen handelt es sich hier.
Graham ruft direkt die Polizei. Zuerst denken alle daran, dass es durch einen Streich von Nachbarjungs entstanden ist. Aber irgendwie ist das unwahrscheinlich, denn man kennt keine Maschine, die die Halme so knicken kann, dass sie nur abgeknickt und nicht abgebrochen sind. Zudem erfährt Merrill von der gerufenen Polizistin, dass so etwas in mehreren Ländern und auch anderen Gebieten Amerikas geschehen ist. Und das alles am gleichen Tag. Was auch noch merkwürdig ist, das ist das Verhalten der Tiere. Haustiere scheinen in Panik zu geraten, aggressiv zu werden und während sich Graham darüber mit der Polizisten unterhält, dreht auch einer der beiden Schäferhunde der Familie durch und versucht Bo und Morgan anzugreifen. Diesem gelingt es allerdings, sich zu wehren, wobei er alledings den Hund töten muss.
Für einen normalen Streich scheint das Geschehen in seiner Gesamtheit nicht mehr möglich zu sein. Einige Menschen mit militärischer Kenntnis halten die riesigen auf der Welt verteilten Zeichen, die in Felder und ähnlichem von weitem zu sehen sind, für überdimensionelle Zeichen einer fremden Macht. Und Thesen in Büchern über Außerirdische bezeugen das ebenfalls, denn solche Zeichen könnten als Orientierungshilfen bei Flügen dienen. Und während Graham und seine Familie noch überlegen, was wohl auf sie zukommt, tauchen über die ersten Städte und Orte in der Nähe dieser ominösen Zeichen fremdartige Lichter auf, die als Ufos identifiziert werden. Was wollen diese Fremden, wieso zeigen sie sich nicht und wieso tauchen so plötzlich so viele Ufos auf, und das gerade immer in der Nähe dieser Zeichen? Das sind Fragen, die sich nicht nur Graham und seine Familie stellen. Und die sie schneller beantwortet bekommen, als sie sich wünschen....
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MEINUNG
Ich hoffe, es ist mir bei der Inhaltsschilderung erklären, die Spannung und das Unheimliche wiederzugeben, ohne zu viel vom Inhalt und dem, was geschieht, da zu verraten. Denn Signs ist ein Film, der vor allem auch von der Spannung lebt, die hier durch die sich hier durch das unheimliche Geschehen entsteht. Im Gegensatz zu anderen Filmen über Bedrohung durch Außerirdische wird hier mehr auf die Menschen eingegangen, wie sie es erleben, wenn es zu solchen Anzeichen kommt. Aber von Anfang an bemerkt man hier auch eine Bedrohung, selbst wenn man noch keines dieser Wesen sieht und diese Zeichen doch eher harmlos wirken. Die Bedrohung und die Ängste werden hier aber durch das seltsame, nicht nachvollziehbare Verhalten von voher total verschmusten und harmlosen Haustieren gezeigt. Mir kam da die Überlegung, was wohl ein Tier so beeinflussen kann, dass es genau die angreift, die es vorher geliebt und als die seinigen angesehen hat. Und spätestens da wurde mir auch mulmig zumute. Wie die Szene mit dem Schäferhund hier eingeleitet wurde, war psychologisch sehr gut.
Signs lebt von leichten Effekten, die dem Zuschauer klar machen, dass etwas nicht stimmt. Das wird hier vor allem durch Stille, einige fremdartige Geräusche aus einem Babyfone oder auch durch Unbekannte, die nicht zu sehen sind aber unwahrscheinlich schnell rennen können, klar gemacht. Oft bemerkt man nur den sich bewegenden und unheimlich wirkenden Mais. Mich erinnerte das an einen bekannten Stephen-King Film, in dem auch das Böse aus dem Mais kam. Hier aber dient der Mais nur dazu, das bedrohliche zu zeigen. Bzw. klarzustellen, dass etwas vorhanden sein muss, selbst wenn man es nicht sieht. Denn wieso sollte sich der Mais sonst so bewegen, als liefe jemand herum? Die Musik, die im Film gespielt wird, verstärkt dieses düstere, fremdartige und unheimliche auch noch. Alles passt hier sehr gut zusammen.
Schön und ungewöhnlich fand ich persönlich auch das religiöse Thema, das der Film ansprach. Denn ich empfand es als sehr schade, dass sich gerade ein Pfarrer wegen des tödlichen Unfalls seiner Frau von Gott abwendet. Und was hier anfangs alles wie ein Zufall oder ein böser Schlag ohne Sinn erschient, hatte zu Ende des Filmes hin dann doch wieder seine Bedeutung.
Wer Actionfilme mag, der wird vielleicht enttäuscht von Signs sein. Denn bis auf einige Stellen und einen spannenden Show Down, in dem man dann doch die Aliens nah zu Gesicht bekommt, hat man hier den Spannungsaufbau nur durch das unheimliche Geschehen und die menschlichen Reaktionen darauf. Anspruchsvoll wird der Film auch durch die Zeitteilung, die man hier erlebt. Denn immer wieder wird eingeblendet, was genau damals passiert ist, als Grahams Frau ums Leben kam. Meiner Ansicht nach waren die Einblendungen passend. Und auch wenn mich eine Einblendung in einer sehr spannenden Szene sehr störte, so stellte sie sich dann doch als Bedeutend für die Jetzt-Situation heraus. Aber jedermanns Sache wir die Vergangenheits-Gegenwarts-Schwenkerei wohl nicht sein. Zudem alles hier ohne direkte Vorwarnung geschieht und man nicht immer direkt erkennt, dass es jetzt eine Vergangenheits-Szene ist. Man erkennt es eigentlich immer nur an den Blaulichtern. Das ist mein Tipp für alle, die den Film noch sehen möchten.
Die schauspielerische Leistung in Signs gefiel mir sehr gut. Mel Gibson überzeugte mich als der Pfarrer, der seinem Glauben abgeschworen hatte, aber in der kleinen Gemeinde doch immer noch der \"Herr Pfarrer\" war, auch wenn er es selbst nicht mehr wollte und tatsächlich war. Auch sein Bruder, der Baseballspieler, aber besonders die beiden Kinder haben mir sehr gefallen. Die kleine Bo schien manchmal regelrecht vorahnen zu können, dass etwas schlimmes geschieht. Ihr \"Tick\", Wasser als schlecht anzusehen und tausend Gründe dafür zu finden, warum sie es nicht mehr austrinkt, war sehr gut gemacht. Und Morgan als pfiffiger Junge hat mir auch sehr gut gefallen.
Unlogisch empfand ich allerdings die Schwäche der Außerirdischen, die man erst kurz vor Schluss mitbekommt. Wenn ich jetzt darauf eingehe, warum es unlogisch ist, verrate ich hier vieles vom Film. Ich kann nur dazu sagen, dass unsere Erde normalerweise zu viel von dem, was diese Außerirdischen nicht vertragen bietet, als dass diese dann wohl gerade unseren Planeten als ihr Ziel ansehen würden. Jedenfalls würden sie wohl nicht ohne Schutz in ein Gebiet eindringen, dass so viel von etwas bietet, das für sie tödlich ist. Oder aber sie sind wesentlich weniger intelligenter, als sie sonst in dem Film dargestellt werden und haben eben etwas so Simples und auf der Erde einfach übersehen. Spätestens, wenn der Leser meines Beitrages den Film gesehen hat, wird er verstehen, was ich meine.
Mir persönlich hat der Film trotz dieser Unlogik am Schluss aber sehr gut gefallen. Ich mag Filme, bei denen sich die Spannung durch Subtiles durch unheimliche Geschehnisse aufbaut. Und bei denen sich dann das Geschehen erst kurz vor Schluss zuspitzt. Zudem habe ich mich an einigen Stellen auch köstlich amüsiert. Es sah beispielsweise schon zu lustig aus, wie sich alle außer Graham aus Staniolpapier oder Aluminium irgendwelche selbstgebastelten Hüte aufsetzten, weil die Kinder gelesen hatten, dass so Außerirdische nicht die Gedanken von Menschen lesen konnten.
Sehr gut fand ich auch die kleineren Schockelemente bzw. Horrorelement, durch die man eben doch bemerkte, dass eine konkrete Bedrohung vorhanden war. Manchmal habe ich mich erschreckt, auch wenn ich selbst erwarten musste, dass jetzt bald etwas passieren musste. Schlimm war für mich auch das Gebelle des Hundes, das schließlich in Gewinsel unterging und dann plötztlich verstummte, als man davon ausgehen musste, dass die Aliens da waren und allein einfiel, den Haushund draußen vergessen zu haben. Ich weiß, dass so etwas nicht reell geschieht, aber in solchen Momenten muss ich auch schon mal heulen. Ich konnte mich schon immer sehr gut in Filme hineinversetzten und das geschieht bei mir immer noch. Daher reagiere ich auch so gut auf diese Art von Spannung, die etwas mit der Vorstellungskraft zu tun hat. Sehr gut war hier auch die Dolby-Qualität. Denn der Film wurde in Dolby DTS gesendet und das Kino, in dem ich sass, konnte dieses auch ausnutzen. Und somit kam man sich selbst ein wenig belagert vor oder konnte gut das Rauschen des Mais in seiner Unheimlichkeit sehr gut miterleben
Vielleicht noch etwas zur FSK. Auch wenn man hier nicht viele richtig schlimmen Szenen sieht, so finde ich die FSK 12 doch zu niedrig angesetzt. Denn gerade Kinder haben oft eine gute Vorstellungskraft und Phantasie und der subtile Horror und die Angst, die hier erzeugt wird, ist nicht zu unterschätzen. Und so eine plötzlich herausschießende Alienhand mit Krallen, die nicht gerade Vertrauen erweckt, die erschreckt bestimmt nicht nur eine Miara. Aber die FSK kann ich heute in sehr vielen Filmen sowieso nicht mehr nachvollziehen.
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DATEN
USA 2002
Regie: M. Night Shyamalan
Buch: M. Night Shyamalan
Musik: James Newton Howard
mit: Mel Gibson, Joaquin Phoenix, Rory Culkin, Abigail Breslin
Länge: 106 Minuten
Verleih: Buena Vista
Start: 12.9.2002
Genre: Thriller/SF-Thriller
FSK: Freigegeben ab 12 Jahre
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FAZIT
Signs ist ein sehr spannender und unheimlicher Film, dessen Spannung hier durch geheimnisvolle und fremdartige, gleichzeitig nicht erklärbare Geschehnisse entsteht. Wer einen Actionfilm erwartet, ist hier falsch. Denn obwohl es zum Ende auch zu einem kleinen Show Down kommt, muss man Signs als subtilen Thriller betrachten, dessen Spannung auf psychologischer Ebene entsteht und nur durch kleinere Horror- bzw. Schockelemente untermalt wird. Das Ende fand ich ein wenig unlogisch. Mir hat der Film Signs aber insgesamt so gut gefallen, dass ich ihn mir später auch auf DVD kaufen werde und ihn selbstverständlich hier auch empfehle.
Ich hoffe, ich konnte meinem Leser Signs ein wenig näher bringen.
Liebe Grüße - Miara
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INHALT
Amerika - Jetztzeit. Graham Hess lebt mit seinen Kindern Morgan und Bo sowie seinem Bruder Merrill auf einer abgelegenen Farm in der Nähe Philadelphias. Seit vor sechs Monaten seine Frau ums Leben kam, hat sich sein Leben nicht nur komplett durch den Tod verändert, sondern auch durch das, was der Tod in ihm bewirkt hat. Denn Graham hat dem Glauben abgeschworen und seinen Beruf als Pfarrer aufgegeben. Der sinnlose Tod seiner Frau hat in ihm etwas zerstört und Graham ist der Meinung, dass es keinen Gott geben kann, denn sonst wäre das nicht so vorgekommen. Sein jüngerer Bruder Merrill versucht ihn wieder aufzubauen und die Familie in dieser schwierigen Lage zu unterstützen, daher ist er auch zu seinem Bruder gezogen.
Während alle versuchen, irgendwie mit der neuen Situation klar zu kommen, geschieht aber eines Nachts etwas unerwartetes. Graham und Merrill wachen morgens auf und die Kinder sind nicht im Haus. Die beiden Hunde der Familie bellen wie wild. Und so machen sich Graham und Merrill auf die Suche nach den Kindern und den Ursprüngen des Gebells. Was sie hier finden, wird ihr Leben in nächster Zeit vollkommen verändern. Denn die Kinder befinden sich im Maisfeld der Familie. Das wäre nichts besonderes, wenn nicht auch die Hunde halb durchgedreht wären und wie wild herumbellen würden. Und wenn nicht im Maisfeld die Maispflanzen sorgfältig so umgeknickt wären, dass riesige kreisförmige Symbole entstanden sind. Vielleicht kennt so mancher Leser noch die Kornkreise, die von Zeit zu Zeit auftauchen und wo man sich unsicher ist, wie sie entstehen. Um genau solche kreisförmigen Zeichen handelt es sich hier.
Graham ruft direkt die Polizei. Zuerst denken alle daran, dass es durch einen Streich von Nachbarjungs entstanden ist. Aber irgendwie ist das unwahrscheinlich, denn man kennt keine Maschine, die die Halme so knicken kann, dass sie nur abgeknickt und nicht abgebrochen sind. Zudem erfährt Merrill von der gerufenen Polizistin, dass so etwas in mehreren Ländern und auch anderen Gebieten Amerikas geschehen ist. Und das alles am gleichen Tag. Was auch noch merkwürdig ist, das ist das Verhalten der Tiere. Haustiere scheinen in Panik zu geraten, aggressiv zu werden und während sich Graham darüber mit der Polizisten unterhält, dreht auch einer der beiden Schäferhunde der Familie durch und versucht Bo und Morgan anzugreifen. Diesem gelingt es allerdings, sich zu wehren, wobei er alledings den Hund töten muss.
Für einen normalen Streich scheint das Geschehen in seiner Gesamtheit nicht mehr möglich zu sein. Einige Menschen mit militärischer Kenntnis halten die riesigen auf der Welt verteilten Zeichen, die in Felder und ähnlichem von weitem zu sehen sind, für überdimensionelle Zeichen einer fremden Macht. Und Thesen in Büchern über Außerirdische bezeugen das ebenfalls, denn solche Zeichen könnten als Orientierungshilfen bei Flügen dienen. Und während Graham und seine Familie noch überlegen, was wohl auf sie zukommt, tauchen über die ersten Städte und Orte in der Nähe dieser ominösen Zeichen fremdartige Lichter auf, die als Ufos identifiziert werden. Was wollen diese Fremden, wieso zeigen sie sich nicht und wieso tauchen so plötzlich so viele Ufos auf, und das gerade immer in der Nähe dieser Zeichen? Das sind Fragen, die sich nicht nur Graham und seine Familie stellen. Und die sie schneller beantwortet bekommen, als sie sich wünschen....
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MEINUNG
Ich hoffe, es ist mir bei der Inhaltsschilderung erklären, die Spannung und das Unheimliche wiederzugeben, ohne zu viel vom Inhalt und dem, was geschieht, da zu verraten. Denn Signs ist ein Film, der vor allem auch von der Spannung lebt, die hier durch die sich hier durch das unheimliche Geschehen entsteht. Im Gegensatz zu anderen Filmen über Bedrohung durch Außerirdische wird hier mehr auf die Menschen eingegangen, wie sie es erleben, wenn es zu solchen Anzeichen kommt. Aber von Anfang an bemerkt man hier auch eine Bedrohung, selbst wenn man noch keines dieser Wesen sieht und diese Zeichen doch eher harmlos wirken. Die Bedrohung und die Ängste werden hier aber durch das seltsame, nicht nachvollziehbare Verhalten von voher total verschmusten und harmlosen Haustieren gezeigt. Mir kam da die Überlegung, was wohl ein Tier so beeinflussen kann, dass es genau die angreift, die es vorher geliebt und als die seinigen angesehen hat. Und spätestens da wurde mir auch mulmig zumute. Wie die Szene mit dem Schäferhund hier eingeleitet wurde, war psychologisch sehr gut.
Signs lebt von leichten Effekten, die dem Zuschauer klar machen, dass etwas nicht stimmt. Das wird hier vor allem durch Stille, einige fremdartige Geräusche aus einem Babyfone oder auch durch Unbekannte, die nicht zu sehen sind aber unwahrscheinlich schnell rennen können, klar gemacht. Oft bemerkt man nur den sich bewegenden und unheimlich wirkenden Mais. Mich erinnerte das an einen bekannten Stephen-King Film, in dem auch das Böse aus dem Mais kam. Hier aber dient der Mais nur dazu, das bedrohliche zu zeigen. Bzw. klarzustellen, dass etwas vorhanden sein muss, selbst wenn man es nicht sieht. Denn wieso sollte sich der Mais sonst so bewegen, als liefe jemand herum? Die Musik, die im Film gespielt wird, verstärkt dieses düstere, fremdartige und unheimliche auch noch. Alles passt hier sehr gut zusammen.
Schön und ungewöhnlich fand ich persönlich auch das religiöse Thema, das der Film ansprach. Denn ich empfand es als sehr schade, dass sich gerade ein Pfarrer wegen des tödlichen Unfalls seiner Frau von Gott abwendet. Und was hier anfangs alles wie ein Zufall oder ein böser Schlag ohne Sinn erschient, hatte zu Ende des Filmes hin dann doch wieder seine Bedeutung.
Wer Actionfilme mag, der wird vielleicht enttäuscht von Signs sein. Denn bis auf einige Stellen und einen spannenden Show Down, in dem man dann doch die Aliens nah zu Gesicht bekommt, hat man hier den Spannungsaufbau nur durch das unheimliche Geschehen und die menschlichen Reaktionen darauf. Anspruchsvoll wird der Film auch durch die Zeitteilung, die man hier erlebt. Denn immer wieder wird eingeblendet, was genau damals passiert ist, als Grahams Frau ums Leben kam. Meiner Ansicht nach waren die Einblendungen passend. Und auch wenn mich eine Einblendung in einer sehr spannenden Szene sehr störte, so stellte sie sich dann doch als Bedeutend für die Jetzt-Situation heraus. Aber jedermanns Sache wir die Vergangenheits-Gegenwarts-Schwenkerei wohl nicht sein. Zudem alles hier ohne direkte Vorwarnung geschieht und man nicht immer direkt erkennt, dass es jetzt eine Vergangenheits-Szene ist. Man erkennt es eigentlich immer nur an den Blaulichtern. Das ist mein Tipp für alle, die den Film noch sehen möchten.
Die schauspielerische Leistung in Signs gefiel mir sehr gut. Mel Gibson überzeugte mich als der Pfarrer, der seinem Glauben abgeschworen hatte, aber in der kleinen Gemeinde doch immer noch der \"Herr Pfarrer\" war, auch wenn er es selbst nicht mehr wollte und tatsächlich war. Auch sein Bruder, der Baseballspieler, aber besonders die beiden Kinder haben mir sehr gefallen. Die kleine Bo schien manchmal regelrecht vorahnen zu können, dass etwas schlimmes geschieht. Ihr \"Tick\", Wasser als schlecht anzusehen und tausend Gründe dafür zu finden, warum sie es nicht mehr austrinkt, war sehr gut gemacht. Und Morgan als pfiffiger Junge hat mir auch sehr gut gefallen.
Unlogisch empfand ich allerdings die Schwäche der Außerirdischen, die man erst kurz vor Schluss mitbekommt. Wenn ich jetzt darauf eingehe, warum es unlogisch ist, verrate ich hier vieles vom Film. Ich kann nur dazu sagen, dass unsere Erde normalerweise zu viel von dem, was diese Außerirdischen nicht vertragen bietet, als dass diese dann wohl gerade unseren Planeten als ihr Ziel ansehen würden. Jedenfalls würden sie wohl nicht ohne Schutz in ein Gebiet eindringen, dass so viel von etwas bietet, das für sie tödlich ist. Oder aber sie sind wesentlich weniger intelligenter, als sie sonst in dem Film dargestellt werden und haben eben etwas so Simples und auf der Erde einfach übersehen. Spätestens, wenn der Leser meines Beitrages den Film gesehen hat, wird er verstehen, was ich meine.
Mir persönlich hat der Film trotz dieser Unlogik am Schluss aber sehr gut gefallen. Ich mag Filme, bei denen sich die Spannung durch Subtiles durch unheimliche Geschehnisse aufbaut. Und bei denen sich dann das Geschehen erst kurz vor Schluss zuspitzt. Zudem habe ich mich an einigen Stellen auch köstlich amüsiert. Es sah beispielsweise schon zu lustig aus, wie sich alle außer Graham aus Staniolpapier oder Aluminium irgendwelche selbstgebastelten Hüte aufsetzten, weil die Kinder gelesen hatten, dass so Außerirdische nicht die Gedanken von Menschen lesen konnten.
Sehr gut fand ich auch die kleineren Schockelemente bzw. Horrorelement, durch die man eben doch bemerkte, dass eine konkrete Bedrohung vorhanden war. Manchmal habe ich mich erschreckt, auch wenn ich selbst erwarten musste, dass jetzt bald etwas passieren musste. Schlimm war für mich auch das Gebelle des Hundes, das schließlich in Gewinsel unterging und dann plötztlich verstummte, als man davon ausgehen musste, dass die Aliens da waren und allein einfiel, den Haushund draußen vergessen zu haben. Ich weiß, dass so etwas nicht reell geschieht, aber in solchen Momenten muss ich auch schon mal heulen. Ich konnte mich schon immer sehr gut in Filme hineinversetzten und das geschieht bei mir immer noch. Daher reagiere ich auch so gut auf diese Art von Spannung, die etwas mit der Vorstellungskraft zu tun hat. Sehr gut war hier auch die Dolby-Qualität. Denn der Film wurde in Dolby DTS gesendet und das Kino, in dem ich sass, konnte dieses auch ausnutzen. Und somit kam man sich selbst ein wenig belagert vor oder konnte gut das Rauschen des Mais in seiner Unheimlichkeit sehr gut miterleben
Vielleicht noch etwas zur FSK. Auch wenn man hier nicht viele richtig schlimmen Szenen sieht, so finde ich die FSK 12 doch zu niedrig angesetzt. Denn gerade Kinder haben oft eine gute Vorstellungskraft und Phantasie und der subtile Horror und die Angst, die hier erzeugt wird, ist nicht zu unterschätzen. Und so eine plötzlich herausschießende Alienhand mit Krallen, die nicht gerade Vertrauen erweckt, die erschreckt bestimmt nicht nur eine Miara. Aber die FSK kann ich heute in sehr vielen Filmen sowieso nicht mehr nachvollziehen.
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DATEN
USA 2002
Regie: M. Night Shyamalan
Buch: M. Night Shyamalan
Musik: James Newton Howard
mit: Mel Gibson, Joaquin Phoenix, Rory Culkin, Abigail Breslin
Länge: 106 Minuten
Verleih: Buena Vista
Start: 12.9.2002
Genre: Thriller/SF-Thriller
FSK: Freigegeben ab 12 Jahre
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FAZIT
Signs ist ein sehr spannender und unheimlicher Film, dessen Spannung hier durch geheimnisvolle und fremdartige, gleichzeitig nicht erklärbare Geschehnisse entsteht. Wer einen Actionfilm erwartet, ist hier falsch. Denn obwohl es zum Ende auch zu einem kleinen Show Down kommt, muss man Signs als subtilen Thriller betrachten, dessen Spannung auf psychologischer Ebene entsteht und nur durch kleinere Horror- bzw. Schockelemente untermalt wird. Das Ende fand ich ein wenig unlogisch. Mir hat der Film Signs aber insgesamt so gut gefallen, dass ich ihn mir später auch auf DVD kaufen werde und ihn selbstverständlich hier auch empfehle.
Ich hoffe, ich konnte meinem Leser Signs ein wenig näher bringen.
Liebe Grüße - Miara
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