Silver Side Up - Nickelback Testbericht

Ich hätte nie gedacht das Nickelback jemals so kommerziell erfolgreich werden. Tja so kann man sich täuschen, etwas überfrüht, so sehe ich das jedenfalls – doch solange die vier Kanadier auf dem Boden der Tatsachen bleiben ist das ok. Vergleiche zu Creed werden nicht selten sein – obwohl hier nichts von Creed rüberklingt – und das ist auch gut so. Keine Kopie, eine eigene Identität, das weiß man zu schätzen. Schade für die, die Nickelback schon seit The State kennen ist natürlich, das sie kein Geheimtipp mehr sind. Nun ja, das ändert nichts an der Qualität der Musik – Ziemlich rockig kommen sie daher – das erste Stück (meine Lieblingsnummer)lässt auch schon erahnen was hier gleich auf einen zukommt – Let’s rock’n’roll, nur leider lässt die Power der Songs am Schluss etwas zu wünschen übrig. Großartige Nummern wie “Never Again“, “How You Remind Me“ (das mir aber nun doch schon ziemlich auf die nerven geht) , “Too Bad“ und “Money Bought“ lässt einen Rockfreund bestimmt nicht kalt und bewegungslos dasitzen. Doch die Platte mit mehr durchgehender Kraft anzupacken hätte sicherlich nicht geschadet, denn manchmal gibt es diese Durchhänger – das war Absicht, ist mir schon klar, gefällt mir aber eher weniger, weil man dann einfach in eine Tiefe fällt und wie schon erwähnt die Power und das Kopfschütteln/nicken somit nicht durchgehend erfolgen kann und das stört etwas. Die Texte und ihre Botschaft sind kein großes Geheimnis und werfen eher selten fragen auf, das kann man so und so sehen: Wenn man lieber nachdenkt und seine eigenen Gedanken mit einbeziehen möchte wird’s wohl weniger gefallen, wenn man aber Rätsel hasst und die Lösung lieber auf einem Tablett serviert haben will wird Gefallen finden.
Das Artwork des Covers macht mich neugierig – das Booklet an sich ist nichts besonderes – nichts was fragen aufwirft – nichts was neugierig macht, ganz schlicht. Nickelback sollten für die Aufnahmen zum nächsten Album lieber mehr Zeit investieren – denn in den Jungs steckt doch sicher noch mehr an Potenzial als auf "Silver Side Up" zu hören ist.