Simon & Garfunkel - The Concert in Central Park (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 11/2003
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Katez
After changes we are more or less the same
Pro:
Musik, Stimmung, einfach alles
Kontra:
macht süchtig...
Empfehlung:
Ja
Und wieder mache ich mich als große Simon & Garfunkel Verehrerin an die Arbeit, einen neuen Testbericht zu schreiben. (Für alle, die sich mein Geschmarre nicht anhören wollen, gibt es unten eine Trackliste *g*) Diesmal hab ich mich für die DVD des wohl bekanntesten Konzerts der Beiden entschieden. Da dieses Konzert zu meinem größten Bedauern fünf Jahre vor meiner Geburt stattfand und ich somit wenig Chancen hatte, es live mitzuerleben, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit der DVD zu trösten und mich in diese Zeit zurückzuversetzen...
Es ist der 19. September 1981. 500.000 Menschen haben sich in New York im Central Park versammelt und warten auf den Auftritt der beiden Musiklegenden Paul Simon und Art Garfunkel. Gemeinsam. Seit sie sich nach den Aufnahmen von \"Bridge over troubled water\" getrennt hatten, sind etwa 10 Jahre vergangen, in denen die Beiden ihre Solokarriere verfolgten und fast nur noch Kontakt hatten, um mit ihrer besseren Hälfte am Ende eines Solo-Konzertes noch einen gemeinsamen Song zu singen. Doch diesmal ist alles anders. Diesmal werden (fast) alle Songs gemeinsam gesungen. Der Central Park bebt schon als EdKoch, der New Yorker Bürgermeister auftritt. Ohne das Publikum lange auf die Folter zu spannen, eröffnet er das Konzert: \"Ladies and Gentlemen: Simon and Garfunkel!\" Nun geht auch schon die Türe auf und unter ohrenbetäubendem Applaus treten Simon & Garfunkel auf.
Nach einem Händedruck der Beiden geht es auch schon mit \"Mrs. Robinson\" los. Paul Simon – wie man es von ihm gewohnt ist – spielt eine für ihn überdimensional große Gitarre und die beiden Stimmen harmonisieren perfekt. Auch sonst haben sie sich kaum verändert. Irgendwie scheinen sie nicht älter geworden zu sein. Art Garfunkel hat immer noch seinen Lockenkopf und Paul Simon ist nicht mehr gewachsen *g*. Dafür hat sich seine Haarpracht auf unerklärliche Weise verdichtet...
Auf \"Mrs. Robinson\" folgt sofort \"Homeward Bound\". Ein wunderschöner Song, den Paul einst am Bahnhof geschrieben hat, als er sich nach Hause sehnte.
Nach diesem Song begrüßt Paul Simon das Publikum und wird seine Dankworte los(unter Geklatsche und Grimmassen seitens Art Garfunkels)
Sofort geht es daraufhin mit \"America\" weiter. Langsam senkt sich Dunkelheit über New York. Der Himmel hinter Simon & Garfunkel verwandelt sich in ein dunkles Blau und das Zusammenspiel der Beiden ist unvergleichlich.
Rhythmischer geht es daraufhin mit \"Me And Julio Down By The Schoolyard\" weiter. Vielleicht ist es nur meine Deutung, aber ich habe das Gefühl, als wäre sich Art Garfunkel bei diesem Song nicht so ganz sicher. Zumindest ist es der einzige Song, bei dem er das Mikrofon aus der Halterung nimmt und sich ein Stück hinter Paul Simon stellt und ihn ständig beobachtet. Paul Simon blüht bei diesem Song so richtig auf und man sieht deutlich, wie er seine Musik lebt.
Vor dem nächsten Song darf auch Artie noch einige Worte an das Publikum richten und an seinem Grinsen erkennt man, dass man ihm in seiner Schulzeit nicht umsonst die Rolle der Grinsekatze verpasst hat... Dann geht es auch schon weiter mit der irischen Ballade \"Scarborough Fair\", bei deren langsamen Klängen insbesondere Art Garfunkels Stimme und der Zusammenklang der beiden Stimmen herrlich herüberkommen.
Weiter geht es mit einem Lied über die Zeit: \"April Come She Will\". Dieser Song wird von Art Garfunkel alleine bestritten, während Paul Simon vollkommen versunken im Hintergrund Gitarre spielt.
Als Kontrastprogramm folgt darauf \"Wake Up Little Susie\", einer der wenigen Songs, die nicht von Paul Simon stammen.
Als \"Ausgleich\" darf Paul Simon daraufhin einen Song aus seiner Solozeit singen und wählt dafür natürlich seinen wohl bekanntesten Song \"Still Crazy After All These Years\". Von diesem Song scheint auch Art Garfunkel so angetan, dass er es für nötig hält mitzusingen. Wenn auch ohne Mikrofon im Hintergrund auf einer Treppe sitzend, so dass man ihn nicht hört.
Zurück am Mikrofon verkündet Art Garfunkel, dass er in der Stimmung ist (\"I\'m so in the mood\"), was Paul Simon dazu veranlasst, den Musikern scherzhaft den Einsatz für den Song \"In The Mood\" zu geben. Dieser wird aber selbstverständlich nicht gesungen, sondern einer meiner Lieblingssongs \"American Tune\". Es ist der Song der großen Ernüchterung nach der Wahl Nixons. Doch – wie Art Garfunkel bei einem Konzert vor Kurzem erst erklärte – \"This song was written 30 years ago, but it could have been written last week!\"
Ist während der letzten beiden Songs eine etwas nachdenklicher Stimmung aufgekommen, so hat das Publikum nun wieder etwas zum Toben: Bei \"Late In The Evening\" ist nicht nur endlich Art Garfunkels Taktmitstampfen endlich angebracht, sondern man sieht auch eine halbe Million Menschen im Central Park tanzen. Denn bei dieser Stimmung kann sich niemand mehr ruhig halten. Nicht mal ich vor dem Bildschirm, was mir schon so manch befremdlichte Blicke eingebracht hat...
Während des darauf folgenden Applauses findet eine kurze Unterhaltung zwischen Paul und Artie statt, die man zu meinem großen Bedauern nicht verstehen kann, bevor es mit \"Slip Slidin\' Away\", einem wunderschönen Song über verpasste Gelegenheiten, weiter geht. Bei genauem Hinhören kann man in der ersten Strophe sogar Art Garfunkel leise mitsingen hören, obwohl diese Strophe Paul eigentlich alleine singen sollte. Aber Artie konnte mal wieder den Mund nicht halten und tritt vom Mikrofon zurück und singt dennoch mit. Diese kurze Pause nützt er auch um sich die Ärmel hochzukrempeln. Gerade noch rechtzeitig – unter beunruhigten Blicken von Paul, ob er seinen Einsatz erreicht – schafft er es wieder zurück zum Mikrofon zum gemeinsamen Refrain. Zu Beginn der dritten Strophe (I now a father who had a son) kassiert außerdem ein Zuschauer (vielleicht Paul Simons Sohn Harper?) einen Blick und ein Grinsen der Beiden.
Nun darf auch noch Art Garfunkel einen Song solo singen. In seinem Fall ist das der Song \"A Heart In New York\" von seinem damals neuen Album. Wie nicht anders zu erwarten nimmt das Publikum das Stichwort \"Looking down on Central Park\" dankbar an um zu jubeln.
Anschließend verkündet Paul Simon in seiner etwas schüchtern wirkenden Art, dass er nun noch einen neuen Song singen wird, den er noch nie zuvor aufgeführt hat. Passenderweise ist es ausgerechnet \"The Late Great Johnny Ace\", ein Song über Gewalt in Amerika. Denn als Paul Simon die letzte Strophe über die Ermordung John Lennons singt, passiert das Unfassbare: Ein Unbekannter stürmt auf die Bühne und geht auf ihn los. Paul Simon bleibt die letzte Silbe im Halse stecken, er springt zur Seite, aber da ist zum Glück auch schon jemand da, der den Störenfried von der Bühne schleift. Mit bewundernswerter Gelassenheit singt Paul Simon den Song allerdings noch zu Ende.
Daraufhin kommt noch \"Kodachrome\", ein Song, der nur von Paul Simon stammen kann. Oder wer sonst kommt auf die Idee, einen Song über das Fotografieren zu schreiben, bloß weil das Wort \"Kodachrome\" so schön in den Rhythmus passt? Und wer beginnt diesen Song dann auch noch mit \"When I think back on all the crap I\'ve learned in highschool
It\'s a wonder I can think at all\", nur weil man diesen Text als einen schönen Anfang für einen Popsong erachtet? Und wer singt wahllos einmal \"Everything looks better in black and white\"
nur um diesen Text das nächste Mal mit \"worse\" zu singen?
Meinen vollen Respekt bekommen sie für \"Maybellene\", dass sich ihre Zungen bei dieser Geschwindigkeit nicht verknoten. Eigentlich finde ich den Song zwar nicht sooo großartig (man merkt, dass er nicht von Paul Simon stammt) aber ich könnte in dieser Geschwindigkeit nicht mal reden, geschweige denn singen...
Anschließend muss Paul den Platz räumen, denn Artie singt nun das beliebte \"Bridge Over Troubled Water\". Ich muss gestehen, ich liebe diesen Song auch, nicht zuletzt weil Arts Stimme ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Nur leider wird für mich das Hörvergnügen etwas getrübt, da ich (unter anderem) diesem Song die \"Schuld\" für Simon & Garfunkels Trennung gebe... Dennoch ist dieser Song nicht nur einer der Höhepunkte in Simon & Garfunkels Karriere, sondern auch in diesem Konzert.
Nun darf auch noch mal Paul einen Song alleine singen und entscheidet sich diesmal für \"50 Ways To Leave Your Lover\". Dieser Song endet mit einem Trommelsolo von Steve Gadd.
Ist es mir gelungen mir bis zu dieser Stelle noch etwas Verstand aufzusparen, geht dieser nun bei \"The Boxer\" endgültig flöten. Zum Schmunzeln regt noch der Anfang an: Simon & Garfunkel machen bei diesem Konzert \"eigentlich\" eine Pause nach dem ersten Satz, da das Publikum erwartungsgemäß ausflippt, als es den Song erkennt. Nur Art Garfunkel singt natürlich unbeirrt in die Pause hinein, was ihm ihn amüsiertes Kopfschütteln von Paul einbringt und zu einem Grinsen der Beiden über die nächsten Zeilen hinweg führt. Einmalig wirkt gerade bei diesem Konzert die Strophe, die normalerweise durch einen Trompetenpart ersetzt wird:
Now the years are rolling by me
They are rocking evenly
Now I\'m older than I once was
Younger than I\'ll be
That\'s not unusual
No it isn\'t strange
After changes upon changes
We are more or less the same
After changes we are more or less the same.
Zum Dahinschmilzen bringt mich auch wie Paul Simon sein lei-la-lei genießt und Art Garfunkel ihm die Hand auf die Schulter legt. Auch in diesem Song nimmt das Publikum den Text \"Where the New York City winters...\" als willkommenen Anlass in Jubelschreie auszubrechen.
Nachdem sie sich bedankt haben, verlassen Simon & Garfunkel die Bühne, doch so lässt das Publikum sie natürlich nicht gehen. Kurze Zeit darauf kommen sie für die Zugaben auf die Bühne. Als hätten sie eben ihre große Versöhnung gefeiert, legen sie sich die Arme um die Schulter, Paul stimmt \"Old Friends/Bookends\" an und Artie nützt die Zeit, sein Mikrofon näher an das von Paul zu rücken.
Darauf folgt noch \"The 59th Street Bridge Song or Feelin\' Groovy\", bei dem das Grinsen der Beiden immer breiter wird, bis Paul plötzlich losprustet, als sich ihre Blicke treffen.
Anschließend erklärt Paul, dass sie eigentlich ein Feuerwerk machen wollten, es ihnen allerdings nicht erlaubt wurde: \"So let\'s make our own fireworks together\". Und unter dem Jubel der Zuschauer stimmen sie ein in \"The Sound Of Silence\". Bei diesem Song ist es mit meiner Beherrschung wieder vollkommen vorbei, besonders als das Publikum wieder sein Stichwort bei \"And in the naked light I saw ten thousend people, maybe more\" findet und ich hab schon seltsame Blicke kassiert, wenn mir an dieser Stelle plötzlich Tränen die Wangen herunter liefen...
Als Simon & Garfunkel dann die Bühne verlassen, denkt man schon, das Konzert wäre aus, aber nein! Das Publikum schafft es, dass sie nochmals auf die Bühne kommen. Nun stellen sie die gesamte Band vor und schließen mit dem Song \"Late In The Evening\".
Warum ich diese DVD lieben? Ich glaube, das muss ich nach diesem Bericht niemandem mehr erklären, oder? Denn diese DVD beinhaltet nicht nur wunder- wunderschöne Songs, sondern lässt einen auch herrlich an der Stimmung während des Konzertes teilhaben. Nicht mal \"nur\" Bilder aus der DVD können das so vermitteln. Deswegen ist die DVD für jeden, der die Musik von Simon & Garfunkel liebt, ein absolutes Muss!
1. Mrs. Robinson
2. Homeward Bound
3. America
4. Me And Julio Down By The Schoolyard
5. Scarborough Fair
6. April Come She Will
7. Wake Up Little Susie
8. Still Crazy After All These Years
9. American Tune
10. Late In The Evening
11. Slip Slidin\' Away
12. A Heart In New York
13. The Late Great Johnny Ace
14. Kodachrome / Maybellene
15. Bridge Over Troubled Water
16. 50 Ways To Leave Your Lover
17. The Boxer
18. Old Friends
19. Bookends
20. The 59th Street Bridge Song or Feelin\' Groovy
21. The Sound Of Silence
22. Late In The Evening
Es ist der 19. September 1981. 500.000 Menschen haben sich in New York im Central Park versammelt und warten auf den Auftritt der beiden Musiklegenden Paul Simon und Art Garfunkel. Gemeinsam. Seit sie sich nach den Aufnahmen von \"Bridge over troubled water\" getrennt hatten, sind etwa 10 Jahre vergangen, in denen die Beiden ihre Solokarriere verfolgten und fast nur noch Kontakt hatten, um mit ihrer besseren Hälfte am Ende eines Solo-Konzertes noch einen gemeinsamen Song zu singen. Doch diesmal ist alles anders. Diesmal werden (fast) alle Songs gemeinsam gesungen. Der Central Park bebt schon als EdKoch, der New Yorker Bürgermeister auftritt. Ohne das Publikum lange auf die Folter zu spannen, eröffnet er das Konzert: \"Ladies and Gentlemen: Simon and Garfunkel!\" Nun geht auch schon die Türe auf und unter ohrenbetäubendem Applaus treten Simon & Garfunkel auf.
Nach einem Händedruck der Beiden geht es auch schon mit \"Mrs. Robinson\" los. Paul Simon – wie man es von ihm gewohnt ist – spielt eine für ihn überdimensional große Gitarre und die beiden Stimmen harmonisieren perfekt. Auch sonst haben sie sich kaum verändert. Irgendwie scheinen sie nicht älter geworden zu sein. Art Garfunkel hat immer noch seinen Lockenkopf und Paul Simon ist nicht mehr gewachsen *g*. Dafür hat sich seine Haarpracht auf unerklärliche Weise verdichtet...
Auf \"Mrs. Robinson\" folgt sofort \"Homeward Bound\". Ein wunderschöner Song, den Paul einst am Bahnhof geschrieben hat, als er sich nach Hause sehnte.
Nach diesem Song begrüßt Paul Simon das Publikum und wird seine Dankworte los(unter Geklatsche und Grimmassen seitens Art Garfunkels)
Sofort geht es daraufhin mit \"America\" weiter. Langsam senkt sich Dunkelheit über New York. Der Himmel hinter Simon & Garfunkel verwandelt sich in ein dunkles Blau und das Zusammenspiel der Beiden ist unvergleichlich.
Rhythmischer geht es daraufhin mit \"Me And Julio Down By The Schoolyard\" weiter. Vielleicht ist es nur meine Deutung, aber ich habe das Gefühl, als wäre sich Art Garfunkel bei diesem Song nicht so ganz sicher. Zumindest ist es der einzige Song, bei dem er das Mikrofon aus der Halterung nimmt und sich ein Stück hinter Paul Simon stellt und ihn ständig beobachtet. Paul Simon blüht bei diesem Song so richtig auf und man sieht deutlich, wie er seine Musik lebt.
Vor dem nächsten Song darf auch Artie noch einige Worte an das Publikum richten und an seinem Grinsen erkennt man, dass man ihm in seiner Schulzeit nicht umsonst die Rolle der Grinsekatze verpasst hat... Dann geht es auch schon weiter mit der irischen Ballade \"Scarborough Fair\", bei deren langsamen Klängen insbesondere Art Garfunkels Stimme und der Zusammenklang der beiden Stimmen herrlich herüberkommen.
Weiter geht es mit einem Lied über die Zeit: \"April Come She Will\". Dieser Song wird von Art Garfunkel alleine bestritten, während Paul Simon vollkommen versunken im Hintergrund Gitarre spielt.
Als Kontrastprogramm folgt darauf \"Wake Up Little Susie\", einer der wenigen Songs, die nicht von Paul Simon stammen.
Als \"Ausgleich\" darf Paul Simon daraufhin einen Song aus seiner Solozeit singen und wählt dafür natürlich seinen wohl bekanntesten Song \"Still Crazy After All These Years\". Von diesem Song scheint auch Art Garfunkel so angetan, dass er es für nötig hält mitzusingen. Wenn auch ohne Mikrofon im Hintergrund auf einer Treppe sitzend, so dass man ihn nicht hört.
Zurück am Mikrofon verkündet Art Garfunkel, dass er in der Stimmung ist (\"I\'m so in the mood\"), was Paul Simon dazu veranlasst, den Musikern scherzhaft den Einsatz für den Song \"In The Mood\" zu geben. Dieser wird aber selbstverständlich nicht gesungen, sondern einer meiner Lieblingssongs \"American Tune\". Es ist der Song der großen Ernüchterung nach der Wahl Nixons. Doch – wie Art Garfunkel bei einem Konzert vor Kurzem erst erklärte – \"This song was written 30 years ago, but it could have been written last week!\"
Ist während der letzten beiden Songs eine etwas nachdenklicher Stimmung aufgekommen, so hat das Publikum nun wieder etwas zum Toben: Bei \"Late In The Evening\" ist nicht nur endlich Art Garfunkels Taktmitstampfen endlich angebracht, sondern man sieht auch eine halbe Million Menschen im Central Park tanzen. Denn bei dieser Stimmung kann sich niemand mehr ruhig halten. Nicht mal ich vor dem Bildschirm, was mir schon so manch befremdlichte Blicke eingebracht hat...
Während des darauf folgenden Applauses findet eine kurze Unterhaltung zwischen Paul und Artie statt, die man zu meinem großen Bedauern nicht verstehen kann, bevor es mit \"Slip Slidin\' Away\", einem wunderschönen Song über verpasste Gelegenheiten, weiter geht. Bei genauem Hinhören kann man in der ersten Strophe sogar Art Garfunkel leise mitsingen hören, obwohl diese Strophe Paul eigentlich alleine singen sollte. Aber Artie konnte mal wieder den Mund nicht halten und tritt vom Mikrofon zurück und singt dennoch mit. Diese kurze Pause nützt er auch um sich die Ärmel hochzukrempeln. Gerade noch rechtzeitig – unter beunruhigten Blicken von Paul, ob er seinen Einsatz erreicht – schafft er es wieder zurück zum Mikrofon zum gemeinsamen Refrain. Zu Beginn der dritten Strophe (I now a father who had a son) kassiert außerdem ein Zuschauer (vielleicht Paul Simons Sohn Harper?) einen Blick und ein Grinsen der Beiden.
Nun darf auch noch Art Garfunkel einen Song solo singen. In seinem Fall ist das der Song \"A Heart In New York\" von seinem damals neuen Album. Wie nicht anders zu erwarten nimmt das Publikum das Stichwort \"Looking down on Central Park\" dankbar an um zu jubeln.
Anschließend verkündet Paul Simon in seiner etwas schüchtern wirkenden Art, dass er nun noch einen neuen Song singen wird, den er noch nie zuvor aufgeführt hat. Passenderweise ist es ausgerechnet \"The Late Great Johnny Ace\", ein Song über Gewalt in Amerika. Denn als Paul Simon die letzte Strophe über die Ermordung John Lennons singt, passiert das Unfassbare: Ein Unbekannter stürmt auf die Bühne und geht auf ihn los. Paul Simon bleibt die letzte Silbe im Halse stecken, er springt zur Seite, aber da ist zum Glück auch schon jemand da, der den Störenfried von der Bühne schleift. Mit bewundernswerter Gelassenheit singt Paul Simon den Song allerdings noch zu Ende.
Daraufhin kommt noch \"Kodachrome\", ein Song, der nur von Paul Simon stammen kann. Oder wer sonst kommt auf die Idee, einen Song über das Fotografieren zu schreiben, bloß weil das Wort \"Kodachrome\" so schön in den Rhythmus passt? Und wer beginnt diesen Song dann auch noch mit \"When I think back on all the crap I\'ve learned in highschool
It\'s a wonder I can think at all\", nur weil man diesen Text als einen schönen Anfang für einen Popsong erachtet? Und wer singt wahllos einmal \"Everything looks better in black and white\"
nur um diesen Text das nächste Mal mit \"worse\" zu singen?
Meinen vollen Respekt bekommen sie für \"Maybellene\", dass sich ihre Zungen bei dieser Geschwindigkeit nicht verknoten. Eigentlich finde ich den Song zwar nicht sooo großartig (man merkt, dass er nicht von Paul Simon stammt) aber ich könnte in dieser Geschwindigkeit nicht mal reden, geschweige denn singen...
Anschließend muss Paul den Platz räumen, denn Artie singt nun das beliebte \"Bridge Over Troubled Water\". Ich muss gestehen, ich liebe diesen Song auch, nicht zuletzt weil Arts Stimme ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Nur leider wird für mich das Hörvergnügen etwas getrübt, da ich (unter anderem) diesem Song die \"Schuld\" für Simon & Garfunkels Trennung gebe... Dennoch ist dieser Song nicht nur einer der Höhepunkte in Simon & Garfunkels Karriere, sondern auch in diesem Konzert.
Nun darf auch noch mal Paul einen Song alleine singen und entscheidet sich diesmal für \"50 Ways To Leave Your Lover\". Dieser Song endet mit einem Trommelsolo von Steve Gadd.
Ist es mir gelungen mir bis zu dieser Stelle noch etwas Verstand aufzusparen, geht dieser nun bei \"The Boxer\" endgültig flöten. Zum Schmunzeln regt noch der Anfang an: Simon & Garfunkel machen bei diesem Konzert \"eigentlich\" eine Pause nach dem ersten Satz, da das Publikum erwartungsgemäß ausflippt, als es den Song erkennt. Nur Art Garfunkel singt natürlich unbeirrt in die Pause hinein, was ihm ihn amüsiertes Kopfschütteln von Paul einbringt und zu einem Grinsen der Beiden über die nächsten Zeilen hinweg führt. Einmalig wirkt gerade bei diesem Konzert die Strophe, die normalerweise durch einen Trompetenpart ersetzt wird:
Now the years are rolling by me
They are rocking evenly
Now I\'m older than I once was
Younger than I\'ll be
That\'s not unusual
No it isn\'t strange
After changes upon changes
We are more or less the same
After changes we are more or less the same.
Zum Dahinschmilzen bringt mich auch wie Paul Simon sein lei-la-lei genießt und Art Garfunkel ihm die Hand auf die Schulter legt. Auch in diesem Song nimmt das Publikum den Text \"Where the New York City winters...\" als willkommenen Anlass in Jubelschreie auszubrechen.
Nachdem sie sich bedankt haben, verlassen Simon & Garfunkel die Bühne, doch so lässt das Publikum sie natürlich nicht gehen. Kurze Zeit darauf kommen sie für die Zugaben auf die Bühne. Als hätten sie eben ihre große Versöhnung gefeiert, legen sie sich die Arme um die Schulter, Paul stimmt \"Old Friends/Bookends\" an und Artie nützt die Zeit, sein Mikrofon näher an das von Paul zu rücken.
Darauf folgt noch \"The 59th Street Bridge Song or Feelin\' Groovy\", bei dem das Grinsen der Beiden immer breiter wird, bis Paul plötzlich losprustet, als sich ihre Blicke treffen.
Anschließend erklärt Paul, dass sie eigentlich ein Feuerwerk machen wollten, es ihnen allerdings nicht erlaubt wurde: \"So let\'s make our own fireworks together\". Und unter dem Jubel der Zuschauer stimmen sie ein in \"The Sound Of Silence\". Bei diesem Song ist es mit meiner Beherrschung wieder vollkommen vorbei, besonders als das Publikum wieder sein Stichwort bei \"And in the naked light I saw ten thousend people, maybe more\" findet und ich hab schon seltsame Blicke kassiert, wenn mir an dieser Stelle plötzlich Tränen die Wangen herunter liefen...
Als Simon & Garfunkel dann die Bühne verlassen, denkt man schon, das Konzert wäre aus, aber nein! Das Publikum schafft es, dass sie nochmals auf die Bühne kommen. Nun stellen sie die gesamte Band vor und schließen mit dem Song \"Late In The Evening\".
Warum ich diese DVD lieben? Ich glaube, das muss ich nach diesem Bericht niemandem mehr erklären, oder? Denn diese DVD beinhaltet nicht nur wunder- wunderschöne Songs, sondern lässt einen auch herrlich an der Stimmung während des Konzertes teilhaben. Nicht mal \"nur\" Bilder aus der DVD können das so vermitteln. Deswegen ist die DVD für jeden, der die Musik von Simon & Garfunkel liebt, ein absolutes Muss!
1. Mrs. Robinson
2. Homeward Bound
3. America
4. Me And Julio Down By The Schoolyard
5. Scarborough Fair
6. April Come She Will
7. Wake Up Little Susie
8. Still Crazy After All These Years
9. American Tune
10. Late In The Evening
11. Slip Slidin\' Away
12. A Heart In New York
13. The Late Great Johnny Ace
14. Kodachrome / Maybellene
15. Bridge Over Troubled Water
16. 50 Ways To Leave Your Lover
17. The Boxer
18. Old Friends
19. Bookends
20. The 59th Street Bridge Song or Feelin\' Groovy
21. The Sound Of Silence
22. Late In The Evening
14 Bewertungen, 1 Kommentar
-
24.09.2004, 16:02 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichHi, ein meisterhaftes Album ! "Homeward Bound", "Scarborough Fair", "Mrs. Robinson", "America", "Bridge Over Troubled Water" (Seufz), "The Boxer", "The Sound Of Silence" u.a. zeitlose Kl
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