Simson S51 Testbericht
- Zuverlässigkeit:
Erfahrungsbericht von SeppiSinsemilia
Das Kultmoped aus der Zone
Pro:
Hoher Fahrspaß, stabil, wartungsarm, schnell, gute Ersatzteilversorgung
Kontra:
Wird nicht mehr produziert, Schwächen beim Fahrwerk
Empfehlung:
Ja
Nach der Wiedervereinigung mit der DDR, dürfen alle in der DDR zugelassenen Simsons auch mit dem heutigen M-Führerschein, oder dem alten Klasse 3-Schein, im Gegensatz zu den üblichen 45 km/h satte 60 Sachen fahren. Das war wohl auch der Grund, weswegen ich mich statt für eine Zündapp oder einer Hercules für eine Simson S51 B1-4 von 1984 entschieden habe.
Der Motor (M541) leistet erstaunliche 3,7 PS, welche das Moped in allen seinen 4 Gängen gut beschleunigen. Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Gang ist aber ein kleines "Leistungsloch", welches die steileren Berge doch meist zu einer Tortur machen. Getankt wird, wie damals üblich, 1:50. Ich tanke immer ein bisschen mehr Öl, was dem Motor, gerade auf längeren Fahrten, nur gut zu tun scheint. Der Tank fast etwas weniger als 9 liter, womit man bei normaler Fahrweise gute 300 km fahren kann. Im Notfall hat man noch eine Reserve, die einen noch gute 20km weit bringt. Vergleichbare Mokicks aus der damaligen Zeit und die heutigen Roller leisten nur um die 2,5 PS, was die Simson wohl zum stärksten Vertreter der 50ccm Klasse macht.
Im Bereich Tuning und Ersatzteile für den Motor stellt es fast nie ein Problem da, das gesuchte Teil zu finden. Man bekommt von Resonanzauspuffen über 25er Vergaser bis hin zum 130ccm Zylinder wirklich alles angeboten. Und das Tunen an sich ist auch ein Kinderspiel. Meine Simson hat 70ccm verbaut und geht damit schon sehr gut ab. Geschwindigkeiten von über 100km/h werden mit Leichtigkeit erzielt. Und wer wirklich zwei linke Hände und an jeder Hand 5 daumen hat, schickt seinen Motor kurzerhand zu etablierten Tuningfirmen wie etwa Langtuning oder Reichtuning, die ihren Motor überholen, regenerieren oder tunen.
Das Fahrwerk ist für anspruchslose Menschen weder sehr schlecht, noch atemberaubend, doch wenn man einmal auf einem großen Motorrad oder einem West-Moped saß, merkt den deutlichen Unterschied. Die Sitzbank bietet jedoch hohen Komfort, im Gegensatz zur Federung, die vorne zu weich und hinten zu hart ist. Das Moped steht auf schmalen 16 Zoll Rädern, welche von konventionellen Trommelbremsen meist ausreichend gebremst werden. Jedoch sind die Bremsbeläge, die man heute kaufen kann, recht minderer Qualität, weswegen besser größerer Abstand zum Vordermann gehalten werden sollte.
Ich persönlich habe meine "Simme" Mitte 2008 für 400 Euro gekauft und würde es jederzeit wieder tun. Man bekommt auch sonst noch recht gute Gebrauchte für um die 500 Euro. Schnäppchen sind aber, vor allem hier im Westen, eher selten und begehrt.
30 Bewertungen, 6 Kommentare
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10.01.2010, 13:22 Uhr von timecode001
Bewertung: sehr hilfreichSuper berichtet.Grü0e v.timecode001
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10.01.2010, 11:08 Uhr von Chandini
Bewertung: sehr hilfreich400 Euro für ne Simmi - vor 10 Jahren hätten sie dir die Dinger für Lau hinterhergeschmissen :) Leider sieht man sie nur noch selten, ich vermisse sie fast!
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10.01.2010, 08:18 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichGut Berichtet...Lg Sigi
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10.01.2010, 03:36 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichverschneite grüße aus berlin lg. petra
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10.01.2010, 02:34 Uhr von Steve2512
Bewertung: besonders wertvollSehr gut, toller Bericht ! LG Steve
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10.01.2010, 00:45 Uhr von bettie47
Bewertung: sehr hilfreichKlasse ! Grüße von Bettie47
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