Skigebiet Ischgl Testbericht

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Erfahrungsbericht von Gering

Besseres gibts derzeit in Europa nicht

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Sicherlich nicht ohne Grund ist Ischgl im letzten Jahr zum besten Skigebiet Europas gewählt worden. „Klein aber fein“, das mag das Motto noch vor drei oder vier Jahren gewesen sein, mittlerweile braucht sich das Skigebiet Ischgl weder von der Gebietsgröße, dem Pisten Angebot oder auch der Pistenpflege kaum mehr hinter renommierteren Skigebieten wie Sölden etc. verstecken – was leider auch für de Preise gilt.

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PISTEN
Die Pisten im Skigebiet Ischgl zählen zu den am besten Präpariertesten, die ich kannengelernt habe. Zwar bringt Neuschnee auch die gute Organisation in Ischgl an ihre Grenzen,. in der Regel aber sind alle Pisten ab 9.00 Uhr morgens komplett mit Pistenraupen bearbeitet und hergerichtet.
Ein wenig seltsam mutet aber die Einteilung in blaue (=leichte), rote (=mittelschwere) und schwarze (=schwere) Pisten an, gerade für mich als Anfänger. Denn da gibt es blaue Pisten, die Steilstücke habe wie sonst nur einige schwarze, da gibt es rote Pisten, die leichter zu fahren sind, als blaue oder aber schwarze Pisten, die ich problemlos bewältigen konnte, während es mich an einigen blauen schlichtweg in die Landschaft gepflanzt hat.
Interessant auch: In allen mir bekannten Skigebieten, so auch in Iscgl, sind die talabfahrten allerhöchstens rote Pisten, somit scheinbar für fast alle Skifahrer zu bewältigen. Allerdings meine ich, dass dahinter nur das Ziel steht, dass die Skifahrer das wirklich auch nutzen. Dass das ROT bei diesen Pisten in der REGEL nur als – positiv ausgedrückt – eher noch als DUNKELROT durchgehen kann, sei nur am Rande vermerkt.

Allerdings hat man sich im vergangenen letzten Jahr sehr bemüht, Gefahrenzonen auf den Pisten zu entschärfen. Häufig sind das die Stellen, wo mehrerer Pisten aufeinandertreffen, der Strom der Fahrer von verschiedenen Pisten aufeinanderprallt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Hier hat man Fangzäune errichtet, die dazu zwingen, die Geschwindigkeit zu reduzieren, was die Unfallgefahr deutlich senkt. Zwar nörgeln hier die fanatischen und oft rücksichtslosen Schussfahrer, aber dennoch: Ein dickes Lob an die Organisatoren.



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SKI-PASS
Gerade beim Ski-Pass lohnt es sich teilweise, sich vorab über besondere Tarife zu informieren, da man bares Geld sparen kann. Standarttarif für 6 Tage Skipass für zwei Personen sind knapp 3400 Schillinge, also ca. 245 DM je Person. Wir haben aber bewusst über Ostern Urlaub gemacht und den Skipass je Nase für 213 DM bekommen, also immerhin 65 DM gespart.
Im Skipass ist die freie Nutzung des gesamten Skigebietes Ischgl – Samnaun (Schweiz) enthalten, zudem die Teilnahme an allen Events im eigentlichen Ski-Gebiet. So wird zum Saisonende immer ein Live-Konzert gegeben, in diesem Jahr kommt Sting, früher auch Bon Jovi. Über Ostern konnte man, wenn man wollte (oder musste!!), Nena live erleben. Na ja.
Dennoch: Der Preis des Passes mag zunächst abschrecken, man erhält aber Zugang zu einem der modernsten Skigebiete in Europa. Einen große Zahl an in der Regel hervorragend präparierten Pisten von leicht bis schwer, eine große Zahl an Sesselliften zu allen Pisten und sehr gute Bewirtungseinrichtungen auf / an den Pisten selbst. Insgesamt ist der Skipass nicht günstig, aber kaum als zu teuer zu bezeichnen.


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SKISCHULE
Die Skischule in Ischgl hat einen guten Ruf und einen stolzen Preis. Dennoch sollten man, wenn man auch als Fortgeschrittener nur einmal im Jahr einen Skiurlaub macht, immer wieder einen entsprechenden Kurs besuchen, allein schon deshalb, um sich wieder ans Fahren zu gewöhnen.

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UNSERE UNTERKUNFT – DER IDHOF
600 Schilling ( ca. 90 – 95 DM) pro Nase, das ist die Untergrenze, die man für eine vernünftige, aber auch schlichte Unterbringung in der Nachsaison in Ischgl zu zahlen hat.
Meine Frau und ich steigen aber immer in ein und derselben Hotel ab, der Idhof der Familie Ploner, der preislich im Mittelfeld der Unterkünfte in Ischgl zählt und dem Gast aber auch nur Unterkunft und Frühstück bietet. Wer aber selbst Ski-Urlaub kennt, der wird wissen, dass das eigentlich auch sinnvoll ist, denn mittags ist man auf der Piste, abends oft anderweitig beschäftigt.
Der Idhof besteht aus zwei Häusern, eine Neubau und eine Altbau. Bisher waren wir immer im Neubau untergebracht, der moderne und ausreichend große Zimmer nebst separater Dusche / WC bietet. Wer ´s braucht, ein TV- Gerät ist Standart, allerdings der Fernsehempfang scheinbar nicht, denn Störungen sind an der Tagesordnung. Das bezieht sich aber nicht auf unser Hotel, sondern auf die gesamte Gegend.

In diesem Jahr waren wir das erste Mal im Altbau „Schönruh“, dem Stammhaus des Idhof, untergebracht. Auch hier sind die Zimmer gemütlich und ausreichend groß. Einen gravierenden Nachteil hat das alte Gemäuer aber, denn es ist sehr, sehr, sehr hellhörig. So ließen unsere lebenslustigen vier Damen aus dem Nachbarzimmer immer noch deutlich Anteil an den Apres Ski – Erlebnissen nehmen – bis 3 oder 4 Uhr morgens. Na, aber wir waren ja auch mal so !!!!

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APRES SKI

KUHSTALL
Der Kuhstall gehört zu den bekanntesten Apres Ski – Hochburgen in Ischgl und hat seinen Ruf nicht von ungefähr. Hier gibt’s was zu sehen, relativ günstig zu trinken und immer tüchtig zu feiern – und auch kennenzulernen. Gerade letzteres hat Ischgl in den letzten Jahren zum Mekka der Singles werden lassen, Bekanntschaften für kürzeste oder auch längere Zeit lassen sich schnell finden. Ich allerdings, als mustergültiger Ehemann, habe immer nur brav meine Cola getrunken (!!!).
Wer freilich niveauvolles gemeinsames Feiern sucht, sollte um den Kuhstall einen großen Bogen machen, denn hier ist Hardcore – Party angesagt, der Alkoholkonsum deshalb deutlich überdurchschnittlich ausgeartet als zu anderen APRES SKI Bunkern in Ischgl.
Der Kuhstall wird ab ca. 16 00 Uhr stark frequentiert von denen, die es in Pistenkleidung nicht mehr auf derselbigen halten konnte.
Wer Party unter freien Winterhimmel mag – hier seit `s ihr richtig. Den Kuhstall findet ihr direkt an der Talstation der Silvretta – Bahn, der neuesten Seilbahn in Ischgl.



TROFANA ALM
Ein wenig anders geht’s in der Trofana Alm zu, die mir persönlich mehr zusagt. In einer zünftig hergerichteten Tenne geht’s vor allem um das animierte Abfeiern. Dabei kommt dem älteren und beleibten DJ der Trofana Alm, der mittlerweile Kultstatus hat und die Alm zu dem macht, was sie ist, einen wichtige Rolle zu.
Das Apres Ski Erlebnis hat aber gegen 19.00 Uhr ein abruptes Ende, denn ab dieser zeit verwandelt sich die Tenne in ein Restaurant, erst ab 22.00 Uhr geht die Party weiter.
Die Trofana Alm findet ihr 200 m talaufwärts vom Kuhstall neben dem Trofana Royal.
Wer aber um 19 00 Uhr noch keine Lust aufs Hotelzimmer hat – im Kuhstall wird weitergefeiert.

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„PISTENSÄUE“
Beim Skifahren gibt es klare Regeln, an die man sich halten muss – was aber für einige wenige Grund genug ist, sich darüber hinweg zusetzen.
So hat der, der von oben kommt, grundsätzlich auf die Fahrer unter sich Rücksicht zu nehmen. Leider Gottes ist es aber häufig der Fall, dass irgendwelche Heinis trotz einer hohen Zahl an Fahrern auf der Piste, oft erkennbar auch Anfänger, die ihrerseits auch ein Recht aufs Ski – Fahren haben, skrupellos Schuss fahren – also mit hoher Geschwindigkeit der Berg hinunterrauschen. Oft aber sind diese scheinbaren PROFIS nicht in der Lage, auch schnell genug anhalten zu können. Die Folgen kann man jedes Jahr immer wieder aufs Neue beobachten: Schwere und schwerste Verletzungen, weil einige das Gesetz der Straße auf die Piste übertragen haben.

leider wird gegen solche Ski – Fahrer noch viel zu wenig in Ischgl unternommen: Von anderen Skigebieten kann man hier noch lernen. Pistenpolizisten (oh, das hört sich wieder doof an, aber wo die Einsicht nicht vorhanden ist, muss man nachhelfen), nehmen all denen die Skipass ab, die sich nicht an die Regeln halten (wollen) – und das zurecht.
Denn wer meint, er habe die Piste nur für sich, sollte sich einen andern Sport suchen, bei dem sein Egoismus nicht die Gesundheit anderer gefährdet.

Verstehen kann man ja, dass jemand, der fahren kann, auch schnell unterwegs sein möchte. Das aber bitte dann an Pisten, die nur von guten Ski – Fahrer genutzt werden. Und: Nicht alle, die schnell unterwegs sind, können auch wirklich fahren. Selbstüberschätzung hat da oft fatale Folgen.

Negativ auch ist der Alkoholkonsum auf den Pisten: Die meisten Unfälle auf den Pisten stehen in Zusammenhang mit Alkoholkonsum. Das ist bekannt, oft werden Unbeteiligte Opfer angetrunkener Fahrer, es ändert sich aber nichts, da die Restaurantbetriebe mit dem Alkoholausschank viel Geld verdienen. Da sollte man über Lösungen dringenst nachdenken. Es soll getrunken werden, ja, aber die Piste ist der schlechteste Ort dafür.




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TIPPS
Wer mittags auf der Piste etwas essen möchte, sollte das auf der Ölstreicherischen Seite tun, denn in den Restaurants auf der Schweizer Seite zahlt man deutlich mehr fürs Essen und Trinken. Zudem: Die Portionen sind auf österreichischer Seite üppiger.

Ihr solltet, sofern ihr dieses nicht besitzt, überlegen, wo ihr Ski – oder Skischuhe leiht, denn nur einige Betrieb bieten die Möglichkeit, die Ski / Skischuhe direkt an der Bergstation in ein Depot einzulagern. Man muss also die Bretter nicht ewig lang mit sich rumschleppen.
Direkt an der Silverettabahn neben der Skischule findet ihr einen Verleih, bei dem das Bergdepot schon inklusive ist. Das ist angenehm.
Wer seine privaten Ski einlagern möchte, muss 25 Schillinge ( 3,20 DM) je Tag bezahlen. Für alle, die entfernt von den Seilbahnen ihre Pension haben, überlegenswert.


Michael

8 Bewertungen, 1 Kommentar

  • tepungaatewaka

    29.05.2002, 17:56 Uhr von tepungaatewaka
    Bewertung: sehr hilfreich

    nettes Hotel, in dem ihr ward, wenn ich es nciht verwechsle:-) gruß von tepu