Skigebiet Mayrhofen Testbericht

PARKPLATZ
Nicht leicht zu finden in Mayrhofen. Im Winter gleicht die Hauptstrasse der Rushhour in London, also lasst euer Auto gleich am Parkplatz am Ortsanfang stehen – natürlich nicht ohne dafür brav abzucashen. Vergewissert euch, dass euer Vermieter ein Plätzchen für euch freihält. Die gute Nachricht: Einmal geparkt braucht ihr das Ding nicht mehr – wenn euch fünf Minuten zu Fuß nicht umbringen.

SNOWBOARD AUSRÜSTUNNG
Wer die Handschuhe unterm Bett vergessen hat, ein Service für sein Board braucht, oder die Snowboardjacke nach einem exzessiven Besuch in der Après-Bar verloren hat, dem empfehle ich schleunigst einen Besuch im einzig gediegenen Snowboardshop im Ort. Er heißt Granat, liegt direkt an der Hauptstrasse, 300m entfernt von der Liftstation. Ein „echter“ Snowboardshop mit „echten“ Snowboardern“, die Jungs und Mädels wissen wovon sie labern, tunen dein Board über Nacht und bieten optimöses Equipment an.

APRÈS SKI
Mystisches Ritual in den Augen der Einheimischen. Viele Touristen lieben es vor, bei und speziell nach dem Skifahren oder Snowboarden einen aufzutrinken. Es scheint, als wäre die Après Session ein sehr wichtiger Bestandteil eines Winterurlaubs, also hat sich Mayrhofen nicht lumpen lassen und ein richtiges „Après-Mekka“ auf die Beine gestellt. Après Bars sind unüberseh- und unüberhörbar, Alkohol und Schweiß fließen in Strömen. Ich selbst würde mich in die Icebar gleich neben der Penkenbahn zwängen: Grausame Hitparadensongs zum Mitgrölen, massenweise enthemmte Girls in durchsichtiger Skiunterwäsche und wahrscheinlich der beste Spot für ein Date nach einer Dusche und Abendessen im Hotel.

UNTERKUNFT
Snowboarder legen immer noch täglich eine Gedenkminute für Ludwigs Rosengartl ein. Zum Glück geht’s dem Ludwig gut, aber seine Pension hat ihm leider zugedreht. Im Sommer gibt’s einen Deal mit dem SPC55 Camp im Hotel Strass, aber ansonsten wendet euch besser früh genug an den Tourismusverband. In der Saison ist in Mayrhofen ganz schön was los.

SKIFAHREN/SNOWBOARDEN
Anfänger und Leute die gerne leere Pisten cruisen, boarden besser am Ahorn. Ein paar flache Schlepplifte für die Anfänger, ein gediegener Run zum Sessellift und eine Atemberaubende Aussicht auf den Tristner und den Grinberg geben dir den Rest. Die Talabfahrt kann bei schlechten Schneebedingungen ziemlich eisig sein, wer also nicht sicher auf dem Board steht erkundigt sich besser davor, ansonsten gibt’s für die Einheimischen was zu lachen.

Der wohl interessantere Berg ist der Penken, dort spielt es sich ab. Lange Powderruns den Horberg hinunter, dass dir die Beine abfallen, steile Treeruns mit kleinen Drops versetzt, Tiefschnee gleich neben der Piste, unverspurte Hänge – das war der Winter 1999. Unglaublich. Mit einer satten Menge Schnee am Penken lebt das Herz jedes Freestylers und Freeriders auf. Überall findet ihr Jum,ps mit Powderlandung oder ihr shapt euch eine nette Quarter. Möglichkeiten gibt es genug.

Wer lieber auf der Piste bleibt, dem stehen gute 70km präparierte Autobahn zur Verfügung.

Wenn also so verwöhnte Profis wie die Ästhetiker ihr Board dort abschnallen, dann kann der Penken wohl nicht schlecht sein, glaubt ihr nicht? Und sollten die Schneebedingungen am Penken und Ahorn einmal bitter werden, dann kann man ja immer noch auf den besten Gletscher Österreichs ausweichen. Hintertux ist 20 min mit dem Auto entfernt. Aber in einem Winter wie im vorletzten Jahr, braucht ihr nur aufzustehen, zur Bahn gehen und snowboarden!



Euer Terrorist