Skigebiet Zermatt Testbericht

Skigebiet-zermatt
ab 21,15
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von gga71

einfach wunderschön (geographievortrag)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

1.Was verlangte der Lehrer von uns
2.Was prägte die Landschaft von Zermatt (Entstehung der Alpen, das Matterhorn)
3.Die Namensgebung
4.Der Tourismus und seine Geschichte
5.Das heutige Angebot
6.Die Zufahrt nach Zermatt
7.Weiteres zu Zermatt
8.Mit welchen Problemen kämpft man in Zermatt
9.Meine Meinung/Fazit

1.Was verlangte der Lehrer von uns

Es war mal wieder so weit und eine Geografiestunde stand bevor. Tja das muss halt auch sein. Doch diese Stunde war nicht wie jede andere. Der Lehrer kündigte uns an, dass wir in der nächsten Zeit einen Vortrag halten werden und zwar jeder über ein spez. Gebiet der Schweiz. Als ich dann sah, dass man Zermatt wählen darf, habe ich natürlich nicht lange gezögert. Ich war schon 12mal dort und wusste deshalb schon sehr viel.

Im Vortrag mussten dann folgende Punkte behandelt werden:
-Was prägt die Landschaft dort
-Was hat sich in den letzten Jahren verändert
-Was ist die Haupteinnahmequelle der Menschen die dort wohnen
-Mit welchen Problemen kämpfen die Menschen dort

Der Vortrag sollte dann ungefähr eine halbe Lektion (20-25min) dauern. Voll Elan habe ich mich dann in die Arbeit geworfen und die für mich so wichtige Note 5.5 erhalten.

Seht nun aber selbst das Ergebnis meiner stundenlangen Arbeit.....

2.Was prägte die Landschaft von Zermatt?

Das Ereignis, welches die Landschaft von Zermatt wohl am meisten prägt, war die Entstehung der Alpen. Vor gut 180Mio. Jahren lag über ganz Mitteleuropa ein Flachmeer. Starke Schubkräfte trieben die südlich Landmassen nordwärts. An den Stellen, an denen der Grund schwächer war, erhoben sich die ersten Falten und drückten immer weiter hoch in Richtung Wasseroberfläche. Der weiterhin anhaltende Schub trieb die südlichen Landmassen immer weiter bis sie dann zum Teil als Falten nordwärts kippten. Beide decken lagen nun Ziegelartig übereinander. Durch die letzten Schübe wurden die Molasseschichten am Alpenrand zu einem Gewölbe aufgehoben.

Ein Berg ist in Zermatt immer und überall gegenwärtig. Ohne Nachbarn erhebt er sich und beherrscht die hochalpine Silhouette. Auf dem Zermatter Friedhof ist sein Name auf so manchem Grabstein zu finden und sprechen die Zermatter vom „Horä“, so ist nicht eines der vielen Hörner gemeint, sondern eben dieses Horn. Der Hausberg von Zermatt, das Matterhorn. Oft wird es auch als den König, den Löwen, die Sphinx oder den Dämon von Zermatt genannt. In der Sturm und Drangperiode der Alpinistik, als wagemutige Männer, vorwiegend Schweizer und Engländer, welche die Gipfel belagerten. Innerhalb weniger Jahren hatten alle großen Spitzen und Kuppen rund um Zermatt ihre Jungfräulichkeit verloren. Nur das Matterhorn trotze von Jahr zu Jahr und als man es schliesslich doch bezwang, schien es, als ob es mit grausamer Härte zurüggeschlagen hätte. Nie zuvor verloren gleich 4 Menschen an einem Berg auf dem selben Berg das Leben. Dieses tragische Ereignis hatte das Matterhorn von einem Tag auf den anderen weltbekannt, berühmt und berüchtigt gemacht.

3.Matt-Prato Borni-Zermatt
Früher als das deutschsprachige Matt, das erstmals in den Karten des Zürchers Conrad Türst im Jahre 1497 auftauchte, ist der romanische Name Prato Borni aufgeschrieben. Ueber verschiedene Namen fand das Dorf dann langsam zu seinem heutigen Namen Zermatt.

4.Die Haupteinnahmequelle der Zermatter ist der Tourismus.

Die Anfänge des Tourismus:

Die Schönheit des ehemalige Bergbauerndorf Zermatt wurde durch einen Maler, der Bilder von Zermatt gezeichnet hatte, in der ganzen Welt bekannt und so weilten bereits zu Beginn des 19.Jahrhunderts die ersten Touristen in Zermatt. Anfänglich fand man vor allem berühmte Wissenschaftler und Gelehrte in Zermatt. Diese logierten solange im Pfarrhaus von Zermatt, bis die Regierung die Unterbringung von Fremden in diesem Haus verbot. Der Arzt Josef Lauber war der erste, der in seinem Haus drei Doppelzimmer einrichten lies und so bis zu 60 Gäste im Jahr empfangen konnte. 1850 kaufte Joseph Seiler das Haus von Lauber und lies es zum ersten Hotel in der Geschichte von Zermatt umbauen. So kamen die Zermatter Bürger auf die Idee, mit den Touristen ihr Geld zu verdienen. Es waren nun vor allem die Bergsteiger, welche nach Zermatt reisten, die 31 4'000 des Nikolaital bezwangen und dann in ihrer Heimat den guten Ruf von Zermatt verbreiteten. Die meisten dieser Bergsteiger stammten aus England. So auch die Erstbesteiger des legenderen Matterhorns: Edward Whymper, Charles Hudson, D.R. Hodaw und Lord Francis Douglas.

Durch den Bau der Jura-Simplon-Bahn um 1878 war Brig nun besser erreichbar. Von hier aus baute man die erste Bahn nach Zermatt und später die erste Bahn auf den Gornergrat. Dadurch stiegen die Hotels in Zermatt zur Jahrhundertwende auf 19 an.

Vom Sommer- zum Wintertourismus:

Obwohl in Zermatt bereits im Jahr 1902 die erste Skistunde erteilt wurde, war der Umstieg vom Sommer- zum Wintertourismus gar nicht einmal so einfach. Nach dem am 31.Oktober die letzte Bahn der Sommersaison abgefahren war, fanden nur noch wenige Bergsteiger den Weg nach Zermatt. Erst im Jahre 1928 eröffnete die Zahnradbahn ihren Winterbetrieb. Die Nachfrage nach dem Wintersport in Zermatt wurde immer grösser und so wurde das Liftsystem immer weiter ausgebaut. Heute besitzt Zermatt rund 71 Bergbahnen und Skilifte welche pro Stunde ca. 29.400 Leute transportieren können.

Der Tourismus verdrängt die Landwirtschaft:

Der endgültige Wechsel von der Landwirtschaft zum Tourismus erfolgte erst in der Nachkriegszeit. Die bessere Ausbildung und die Vertrautheit mit dem Tourismus machten es den Einheimischen möglich eigene Betriebe aufzubauen. Dadurch stiegen natürlich auch die Bodenpreise (heute rund 10'000 pro Quadratmeter) immer weiter an. Die ganzjährige Beschäftigungsmöglichkeit im Fremdenverkehr förderte die Abkehr von der Landwirtschaft. Da sich die jungen Leute nicht mehr für die Landwirtschaft interessierten starb sie langsam aus.

5.Das heutige Angebot:

In 106 Hotels und rund 3000 Ferienwohnungen finden rund 18.300 Personen Unterkunft. 150km Skipiste, 30km Wanderwege, 14 Hallenbäder (welche allerdings alle zu Hotels gehören), 2 Natureisbahnen, 8 Curlingbahnen, 2 Tennishallen sowie Langlaufloipen bieten den Touristen ein abwechslungsreiches Sportangebot.

6.Die Zufahrt nach Zermatt:

Zermatt ist von Westen, Süden und Norden rasch erreichbar: Genferseelinie und Lötschberg-Simplonlinie vermitteln direkte Anschlüsse an die Zermatt-Bahn. Mit dem Auto kommt man bis Täsch (4.6km vor Zermatt). In Täsch stehen genügend Parkhäuser und öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Von Täsch aus führt dann ein Pendelzug weiter nach Zermatt. Zermatt besitzt auch eine Heliport, der von der Air-Zermatt-Helikopterfluggesellschaft bedient wird.

7.Weiteres zu Zermatt:

- Heute leben rund 5'600 Einwohner in Zermatt
- Das Dorf völlig Autofrei ist, müssen die Touristen mit Kutschen oder Elektrobusen transportiert werden
- 5 Ärzte, 1 Zahnarzt und 4 Apotheken sorgen für die ärztliche Versorgung
- Im Dorf befinden sich 3 Kirchen
- Coiffeursalons, Einkaufzentren, Kinos, Restaurants, Bars, Discos, Geschäfte etc. versüßen den Touristen das Leben

8.Mit welchen Problemen kämpft Zermatt:

1. Viele Tourismusgemeinden der Schweiz verlieren langsam die Kontrolle über Grund und Boden. Die Zermatter sind mehr und mehr sensibilisiert für die Erhaltung von Landschaft und Umwelt und die meisten in der Tourismusbranche sind sich bewusst, dass es mit dem Ausbauwachstum in Zermatt und den übrigen Tourismusregionen und –orten nicht mehr lange so weiter gehen kann, wenn der Trend nicht kippen sollte. Doch nur sehr selten wagt man den Schritt von der Einsicht zum konkreten Verzicht. Im Gegenteil: Es wird munter darauf los ausgebaut, erschlossen, erneuert und erweitert.

2, Nicht ein Problem, sondern eine Gefahr stellen die häufigen Lawinen und Steinschläge, welche jedes Jahr im Mattertal niedergehen, dar. Im May des Jahres 1991 geschah etwas, mit dem die Menschheit im Mattertal nicht gerechnet hätte. Der gesamte Fels über dem Dorf Randa, 10km unterhalb von Zermatt, donnerte ins Tal. Glück im Unglück war aber, dass die Gesteinsmassen vom Fluss aufgehalten wurden und nicht bis ins Dorf vordringen konnten. Die Druckwelle, welche dabei entstand zerstörte einige Häuser und es legte sich eine 15cm Staubschicht über das gesamte Dorf. Bei diesem Unglück kamen aber keine Menschen zu Tode.
Die Gesteinsmassen, welche nun im Flussbett lagen, stauten das Wasser und es entstand ein riesiger See. Zudem drohte unterhalb der Gesteinsmassen der Damm zu brechen. Aus diesen Gründen musste man das Wasser aus dem See erst einmal zum Abfließen bringen.

Doch was geschah mit den Menschen in Zermatt? Meine Nachbarn befanden sich zum Zeitpunkt des Felssturzes auf der Skipiste beim Gornergrat: „Als erstes bemerkten wir ein lautes Getöse. Als wir dann um die Kurve bogen und der Blick ins Tal frei war, erblickten wir eine riesige Staubwolke. Nach einigen Minuten konnte man dann endlich sehen was passiert war. Der gesamte Felsen über Randa war weg.“

Auch die Bahnlinie nach Zermatt wurde verschüttet. Wer es eilig hatte nach hause zu kommen wurde mit dem Helikopter ausgeflogen. Meine Nachbarn wurden nach drei Tagen über eine Umfahrungsstrasse ins Tal geführt. Um die Touristen nicht zu verlieren erbaute man eine Notfallstrasse und machte sich an die Räumungsarbeiten. Nach ca. 2 Monaten fuhr die erste Bahn auf einer neuen Strecke nach Zermatt.

Zermatt selber wird aber rundherum von mächtigen Lawinenverbauungen geschützt. Diese gewähren aber keine Sicherheit vor einem solchen Felssturz.

3. Grosse Investitionen in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass die Verschuldung der Bergbahnen hoch ist.

9.Meine Meinung/Fazit:

Zermatt ist echt ein tolles Skigebiet. Es hat einfach für jeden etwas. In der Gastronomie reicht das Angebot von der *** Küche bis hin zu MC Donalds, wer Unterschlupf sucht findet diese von der äußerst billigen Jugendherberge bis hin zum ***** Hotel Zermatterhof, wer Skifahren will kann dies auf den einfachsten Pisten bis hin zur Trifti Pöms auf der jedes Jahr ein Buckelpisten Weltcup ausgetragen wird. Es ist genau diese Breite des Angebots, welche ich sehr schätze.

Das da ganze Dorf autofrei ist finde ich echt genial. Man kann die Luft in Zermatt einfach genießen. Wer mal nicht Sport machen will, sondern sich einfach nur erholen sind hier also auch willkommen. Kein Autolärm säumt die Strassen.

Das Skigebiet ist echt riesig und da ein grosser teil auf dem Gletscher ist, kann man hier das ganze Jahr hindurch Skifahren.

Ich muss wirklich sagen, dass ich mich jedes Jahr sehr auf den urlaub in Zermatt freue und kann euch das Skigebiet nur empfehlen. Habe aber gehört, dass es für Snowboarder nicht so der Hammer sei. Euch empfehle ich Grindelwald, Laax oder Saas Fee.

So danke fürs lesen.

8 Bewertungen, 1 Kommentar

  • ReginaKuehn

    30.04.2002, 19:21 Uhr von ReginaKuehn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessanter Bericht. VG, Regina