Smaragd-Buddha Bangkok Testbericht

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Erfahrungsbericht von retilein

Der Smaragdbuddha ein Highlight von Bangkok

Pro:

ein highlight der Sehenswürdfigkeiten

Kontra:

leider so weit weg

Empfehlung:

Ja

Die Arbeit bringt es mit sich, dass ich wiederholt mich auch in Thailand aufhalten muß.
Meine bisherigen durchweg positiven Eindrücke für das Land haben mich veranlasst mit nachstehenden Zeilen dem Leser dieses etwas näher zu bringen.

Die dem Stadtbild nach stark westlich orientierte 9 Millionen Stadt Bangkok ist dennoch ihrem Wesen nach asiatischen Traditionen verhaftet geblieben. Einerseits leidet sie unter einem hoffnungslosen Verkehrschaos, zählt aber gleichzeitig zu den facettenreichsten und dynamischsten Städten der Welt.
Innerhalb der Stadtgrenzen Bangkoks gibt es über 300 faszinierende Tempel und Schreine.

Der Besuch des prächtigen Wat Phra Kaeo, Thailands bekanntester Tempelanlage und des großen Königspalastes mit seinen goldenen Türmen und leuchtenden Farben ist ein absolutes Muss eines jeden Besuches.

Es handelt sich um ein großes Gelände mit dem Großen Palast, wo sich gleichzeitig der Regierungssitz befindet, mit Eingang an der Na Pra Lan Road in der Nähe des Sanam-Luang-Platzes, das von einer hohen weissen Mauer eingefasst ist und sich über 2,6 km² erstreckt. Man ereicht diesen Gebäudekomplex mit dem Taxi, dem Tuk Tuk oder mit dem Expressboot auf dem Chaophraya-Fluß. Entweder am Oriental Pier oder am Pier vom River City Einkaufscenter einsteigen und zum Chang-Pier fahren, alles für nur wenige Baht.
Während die Taxifahrer fast direkt vor dem Haupteingang anhalten, muss man bei Ankunft mit dem Boot noch etwas laufen. Bei der Wahl eines Taxis bitten Sie unbedingt den Concierge Ihres Hotels, den Namen für Sie in thailändischer Schrift aufzuschreiben und vergessen Sie auch nicht, eine Karte mit Namen und Anschrift Ihres Hotels mitzunehmen.

Für die Besichtigung sollte man sich denke ich mindestens zwei bis drei Stunden Zeit nehmen, denn es gibt viel zu sehen. Ich würde empfehlen, die Besichtigung auf eigene Faust zu machen, dann wird man von keinem Guide in grossen Horden und im Eiltempo durch die Gebäude gehetzt. Es ist jedoch im Grunde genommen nicht nötig, denn man erhält beim Eingang ohnehin eine kleine kostenlose Wegeskizze sogar in deutsch mit einem Plan der Anlage und Beschreibungen der Gebäude oder man kann sich wenig später für 20 Baht (ca. 50 cent) eine Tempelbroschüre auch in deutsch zulegen.
Eine weitere zu beachtende Verhaltensregel gemäß den Lehren Buddhas besagt:
Betrete einen Tempel niemals mit Schuhen, so zieht man sich auch hier vor Betreten die Schuhe aus, was bei diesen Temperaturen ein absolut angenehmes Gefühl verleiht und die warmen Kacheln entspannen die Füße noch zusätzlich.

Die ganze Anlage ist ein Ort der Ruhe und des Gebetes, in der Hauptsaison allerdings oft mit Reisegruppen überfüllt. Am Wochenende kommen viele Thai, dann ist die Luft erfüllt vom Duft der unzähligen Räucherstäbchen und Blumenopfer.

Für den Besuch aller Tempel des Großen Palastes gelten bestimmte Kleidungsregeln. So müssen Frauen einen Rock tragen, der die Knie bedeckt, und von Männern werden lange Hosen erwartet. Andernfalls wird der Eintritt verweigert.
Das heißt tiefe Ausschnitte, kurze Hosen (gilt auch für Männer), ärmellose Tops und Sandalen, die hinten offen sind sollte man also im Hotel lassen. Wer meint, er käme doch auch so herein, sieht sich sofort gestrengen Wärtern gegenüber. Die lassen einen nicht eher durch, bis man dann in einem kleinen Häuschen am Eingang für ein paar Baht Socken und geschlossene Schuhe ausgeliehen hat.
Nunmehr sittsam bekleidet, betreten Sie das Tempelgelände. Der Eintrittspreis beträgt 100 Baht pro Person (Stand Februar 2002).

"Wat Phra Kaeo", ist berühmt für seine einzigartigen Wandfresken und dem geheimnisumwobenen und als Nationalheiligtum verehrten " Smaragdbuddha " (Emerald Buddha oder auch Jade-Buddha genannt), um dessen segenspendenden Besitz die Völker Südostasiens jahrhundertelang blutige Kriege führten.
Man betritt den Tempelhof und als erstes fallen die prächtig verzierten, riesigen Wächterfiguren auf, die den Eingang flankieren. Der Bot selbst ist ein prachtvolles Gebäude mit einem mächtigen dreistufigen Dach aus roten und blauen Ziegeln, das auf hohen Säulen ruht, die wie die Wände über und über mit glitzernden blauen und goldenen Fayenceornamenten bedeckt sind.
Zur Linken sieht man einen riesigen, mit golden Spiegelplättchen besetzten Chedi und die Rückwand der großen Kapelle, die den Smaragdbuddha beherbergt. Diese auf den ersten Blick verblüffend kleine Buddhafigur besteht aus einer besonders leuchtend-grünen Jadeart und ist nicht, wie man vermuten könnte, mit Smaragden besetzt, denn Smaragd heißt hier nur grün. Der Schoß des Smaragdbudhas ist 48 cm breit und die Höhe, einschließlich des Sockels, ist 66 cm. Das Bldnis stellt eine sitzende Haltung dar mit dem rechten Bein ruhend auf dem linken.
Er sitzt unter einem goldenen, filigranen Baldachin auf einem hohen Thron und ist die heiligste Buddha-Statue in Thailand. Dreimal im Jahr erhält er aus den Händen des Königs verschiedene Gewänder angelegt. In der Regenzeit eine Mönchsrobe, in der kühlen Jahreszeit ein goldenes Gewand und in der Vormonsumzeit einen mit Diamanten und Edelsteinen besetzten Umhang. Bei dieser Zeremonie sind nur hohe Regierungsbeamte und religiöse Oberhäupter anwesend

In Thailand werden alle Buddhastatuen nach den Kriterien Alter, Geschichte, Material und teils auch der magischen Kraft bewertet. Jedoch gibt es keine Statue in der thailändischen Geschichte, die die Bedeutung des Smaragd-Buddha übertrifft. Diese viel verehrte Statue hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Einer Legende zufolge wurde sie etwa 50 v. Chr. von einem indischen Abt in Patna/Indien geschaffen und blieb dort 500 Jahre. Drohende Überfälle der Hunnen-Völksstämme ließen die Statue zum Schutz zunächst nach Ceylon gelangen. Von hier aus kam sie dann unter abenteuerlichen Umständen zu den Khmer in Angkor. Danach ist sie unter den vielen Wirren der Eroberungskriege nach Siam gebracht und versteckt worden. Nur Legenden erinnerten an ihn.

Im Jahre 1434 wurde die Figur zufällig in einem Chedi in Chiang Rai im Norden von Thailand entdeckt. Ein Blitz soll im Chedi eingeschlagen und die Statue aus Stuck freigelegt haben. Später bröckelte der Stuck ab, und man stieß auf den grünfarbigen Buddha. Als der König Samfangkaen von Chiang Mai, der damals auch über dieses Gebiet regierte, davon hörte, ordnete er die Überführung in seine Hauptstadt an. Ein Trupp mit Elefanten wurde ausgeschickt, doch der Elefant, der den Smaragd-Buddha trug, verweigerte den Gehorsam und marschierte statt nach Chiang Mai nach Lampang. Dort blieb die Figur für 32 Jahre im Wat Phra Keo Don Tao von Lampang. Erst 1468 überführte der neue König Tiloka von Chiang Mai (er strb 1551) sie in den Wat Chedi Luang nach Chiang Mai. Eine seiner Töchter war mit mit dem König von Laos verheiratet und gebar Prinz Chaichettha. Zu Ihm wurde die Statue 1552 gebracht, nach Luang Prabang im heutigen Laos. Dies geschah unter den Umständen, da er gleichzeitig zu jener Zeit König von Luang Prabang und Chiang Mai war. Als die laotische Hauptstadt 1564 nach dem heutigen Vientiane verlegt wurde, nahm man auch die Statue dorthin mit. Hier befand sie sich 214 Jahre, bis sie 1778 General Chakri während der Thonburi Periode von einem Kriegszug mitbrachte.

Zuerst wurde sie im Wat Arun aufgestellt, dann fand sie am 22.03.1784 ihren festen Platz im Wat Phra Keo in Bangkok, der gebaut wurde um die neue Haupstadt Thailands zu würdigen. König Rama I. (1782-1809) gründete die Stadt Bangkok oder Ratanakosin und errichtete den Smararagdbuddhatempel im östlichen Abschnitt seines königlichen Palastes. Seitdem ist dieser Wat die wichtigste königliche Kapelle der Chakri-Dynastie. Der Smaragd-Buddha symbolisiert auch das Bestehen der Chakri-Dynastie. Sollte der Smaragd-Buddha jemals wieder nicht nur die Kleidung, sondern auch den Ort wechseln, so wird dies ein sichereres Zeichen großer Umwälzungen sein; so der Glaube (nähere Informationen u.a. auf der Seite: http://www.thaipage.ch/).

Berücksichigen muß man leider bei einem Besuch im Wat Phra Keo, dass das Fotografieren des Heiligtums strengstens verboten ist und das Filmmaterial kann beschlagnahmt oder vor Ort unbrauchbar gemacht werden!
Aber auch drumherum gibt es viele Fotomotive. Auf jeden Fall sollte man genug Filme mitbringen.
Wat Phra Kaeo ist ein äußerst prachtvolles Gebäude mit einem mächtigen dreistufigen Dach aus roten und blauen Ziegeln, mit hohen Säulen rundum, die wie die Wände über und über mit glitzernden blauen und goldenen Fayenceornamenten bedeckt sind. Oben am Dach klingeln unzählige Tempelglöckchen.
Die Begrenzungsmauern des Komplexes sind nach innen als schattige Arkaden gebaut, die Säulengänge sind mit erstaunlich plastischen und lebendigen Malereien mit zeigen Szenen aus dem thailändischen Ramayana-Epos (Ramakien) geschmückt. Man kann dort lange wandeln und schauen, denn sie zeigen liebeswürdige Darstellungen des alltäglichen Lebens durchmischt mit Mythologie.

Südlich des Wat Phra Kaew beginnt das Gelände des Grand Palace, des Königspalaste zu dem man durch ein großes Tor schreiten muß. Zwar lebt die Königliche Familie seit 1946 in den Chitralada-Palast nahe dem Dusit-Zoot (der Chitralada-Palast kann nicht besichtigt werden) im Norden von Bangkok , doch wird der Grand Palace bei Staatsakten und Staatsempfängen für ausländische Gäste weiterhin genutzt. In diesem Bereich stehen Empfangshallen, Wohngebäude und andere Bauwerke, die zur Zeit von König Rama I, als auch zur Zeit späterer Könige, errichtet wurden. Einige Gebäude aus verschiedenen Epochen wurden umgebaut, renoviert, vergrössert oder niedergerissen, um für neue Anlagen jeweils späterer Monarchen Platz zu schaffen.

Das erste Gebäude nach dem Eingang ist die Maha Montien ("Große Residenz") mit der Amarinda Vinichai Thronhalle (die Halle ist der einzige Teil des Gebäudes, der besichtigt werden kann). Das Herzstück der Amarinda Vinichai-Halle ist ein großer bootsförmiger Thron mit vergoldenen Schnitzereien und glitzernden Glasornamenten, gekrönt von einem schneeweißen neunstufigen Baldachin. Sehenswert sind die hübschen Malereien an den Wänden und an der Decke.

Das nächstgelegene Gebäude ist der Chakri Maha Prasad ("Großer Palast") - ein Palast im Renaissance-Stil, aber mit drei thailändischen Prangs anstelle von Kuppeln. Im Palast befinden sich elegante Empfangsräume und im Parterre eine Ausstellung der königlichen Waffen.
Übrigens hatte Thailand nach Aussagen einer Angestellten vor 220 Jahren letztmalig Krieg geführt und das mit Burma dem heutigen Myan Mar.
Das dritte wichtige Gebäude ist die Dusit Maha Prasad ("Audienzhalle"), in der König Rama I. gekrönt worden ist. Diese Halle hat ein interessantes vierstufiges Dach. Vor dem Gebäude steht ein besonders hübscher Pavillon, der Amporn Phimok Prasad.
Direkt gegenüber der Dusit Maha Prasad steht das Wat Phra Kaew Museum. Es beherbergt auf zwei Stockwerken viele interessante Sammlungen von Tempelverzierungen, z.B. verschiedene große Chofahs die bei früheren Restaurierungen des Tempels übriggeblieben sind. Im zweiten Stock befindet sich eine sehr hübsche Ausstellung mit königlichem Schmuck, Orden und Andachtsgegenständen, sowie ein großes Modell des gesamten Anlage von Wat Phra Kaew und Königspalast

Andere bemerkenswerte Gebäude sind das Phrasad Phra Tephidon (das königliche Pantheon), das die Asche dreier früherer Könige der Chakri-Dynastie enthält und von Khinaree-Statuen sozusagen bewacht wird (Khinarees sind mythische "Vogelmenschen"), sowie die Ho Phra Montien Tham (oder Damma), die Nebenbibliothek, die links vom Pantheon liegt und über ausgesprochen schöne Türen mit sehr kunstvollen Perlmutteinlegearbeiten verfügt. Übrigens habe ich viele dieser Informationen der erwähnten Broschüre entnommen, die wirklich recht informativ gehalten ist.
Das Palastgelände besteht also aus vier Bereichen: der Ersten Gebäudegruppe, der Gruppe um den Dusit Maha Prasat, dem Komplex um den Chakri Maha Prasat und der Gruppe um die Boromphiman-Halle.

Im Anschluß an den Tempel besteht außerdem noch die Möglichkeit im Großen Palast eine Münz- und Ordensammlung zu besichtigen.

Es ist auf alle Fälle ein meditatives und aufregendes Gefühl, in den Tempel einzutreten, ein Erlebnis, das man in Bangkok auf jeden Fall erleben sollte.

27 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Geisha_X

    15.05.2004, 10:16 Uhr von Geisha_X
    Bewertung: sehr hilfreich

    informativer Bericht. *auchnachThailandmöchte* LG

  • babyjo1

    11.03.2002, 23:37 Uhr von babyjo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    da war ich auch schon

  • Corni

    21.02.2002, 09:27 Uhr von Corni
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön und interessant geschrieben - liebe Grüße Conny