Soldier of Fortune 2 (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 22,42
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Erfahrungsbericht von chabo

Brutal realistischer EGO Shooter

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

SoF2 (Soldier of Fortune II Double Helix) ist ein an der Realität angelehnter Ego-Shooter oder auch FPS (First Person Shooter) genannt. Wie im ersten Teil spielt der Spieler die Rolle von John Mullins, der sich als Alleinkämpfer durch die Missionen schlägt. John Mullins existiert in Wirklichkeit und war aktiv an der Entwicklung des Spiels beteiligt. Die Missionen sind zwar keine der Wirklichkeit nachgestellten, aber die Kriegserfahrung (z.B. aus Vietnam) des ehemaligen Soldaten ist in das Spiel mit eingeflossen.

Dieser Test bezieht sich auf die englische Version des Spiels. Liebend gern würde ich schreiben, dass die eingedeutschte Version den Spielspass nicht trübt. Aber wenn man die Reaktionen der Community betrachtet, dann ist dem nicht so. So wurden alle Menschen durch ölige Androiden ersetzt und die komplette Story in ein Paralleluniversum verfrachtet - während ersteres noch erträglich wäre, so ist letzteres doch recht unverständlich und zu abgedreht.

Allerdings muss man sagen, dass die Gewaltdarstellung der englischen Version schon wie im ersten Teil derart hoch ist, dass dieses Spiel absolut für Spieler unter 18 Jahren ungeeignet ist.



Sie spielen den Söldner John Mullins, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Mittel und Wege der Regierung erschöpft sind. Die Aufträge kommen wie im ersten Teil von einer Geheimorganisation namens \"The Shop\" und wie so oft geht es darum, die Welt zu retten. Dieses Mal sind es böse Terroristen, die einen sofort tödlich wirkenden Virus entwickelt haben und nun damit die Regierungen der Welt erpressen möchten. Nun ist es die Aufgabe des Spielers die terroristischen Einrichtungen zu infiltrieren und die Anführer zu eliminieren.



SoF2 basiert auf einer aufgebohrten Quake3-Engine, die im Großen und Ganzen sehr ansehnlich ist. Neben den obligatorischen gut designten Innenlevels gesellen relativ große Außenlevels, die sich ebenfalls sehen lassen können und durchaus Up-To-Date sind.



Der Sound ist genauso wenig spektakulär wie unauffällig. Die Musik kann man zwar getrost abschalten, aber die Soundkulisse ist durchaus annehmbar.



SoF2 ist ein typischer Ego-Shooter, der über die übliche Maus-Tastatur-Kombination gespielt wird. Die Steuerung ist präzise, schnell und genau.
Mit einer Einführungsmission wird dem Ungeübten der Umgang mit dieser Kombination gelehrt.
Dieser Shooter ist weder ein reiner \"Baller-Shooter\" à la \"Kiss Psycho Circus\" noch ist ein Taktikshooter, wie z.B. Tactical Ops. Es ist nicht ratsam, blindlings in einen Raum zu stürmen, denn dann stirbt man schneller den virtuellen Tod, als man sehen kann. Solange man nicht vergisst seine Waffe rechtzeitig nachzuladen und ein wenig vorsichtig zu Werke geht, wird der Spielspass auch nicht getrübt.
Leider gibt es kaum gesciptete Ereignisse und die Handlung ist streng linear. Es kommt zwar durchaus zu spannenden Momenten, aber man hätte einwenig mehr aus dem Spiel machen können.
Gescheite Rätseleinlagen sucht man in diesem Spiel allerdings vergeblich,
Die Missionen werden bis auf ein zwei Ausnahmen im Alleingang durchgespielt - dies hat den Vorteil, dass keine Bots dem Spieler aus Versehen vor die Waffe laufen und dann erschossen werden. Dies passiert leider dann und wann mal in den Missionen, die man zusammen mit anderen bestreitet - dummerweise wird man in dem Fall sofort von den anderen Kameraden erschossen.
Eine Neuerung in SoF2 gegenüber von SoF stellt der Geräuschindikator dar. Dieser kommt richtig tragend aber nur in einigen wenigen Missionen und im höheren Schwierigkeitsgrad zum Einsatz. Im einfachsten Schwierigkeitsgrad kann man soviel Lärm machen, wie man möchte.



Alle Waffen stammen aus der realen Welt (es gibt also keine Laserkanonen o.ä,). Das Repertoire fängt bei einem Messer an und geht über das bekannte Sturmgewehr hin bis zu einem Granatwerfer. Die Waffen erzielen auf unterschiedliche Gegner unterschiedliche Wirkungen. So macht ein Schrotgewehr mehr Schaden bei einem Gegner, der keine Schutzweste trägt, als bei einem \"hochgerüsteten\". Am Besten mal selber ausprobieren, welche Waffe für welchen Gegnertypen geeignet ist.



In der Regel sind die Gegner menschlicher Natur (in der deutschen Version Androiden) und agieren im ersten Moment relativ geschickt. So gehen sie in Deckung, wenn auf sie geschossen wird oder werfen die Granaten zurück, die der Spieler geworfen hat. Allerdings sind die Gegner aber auch ungeduldig, d.h. dass man, nachdem man sich kurz hat blicken lassen, einfach nur hinter einer Ecke warten kann, bis die Gegner der Reihe nach angekommen, und kann diese dann seelenruhig eliminieren.
Interessanterweise werden dem Spieler unzählige Granaten entgegen geworfen, wenn dieser sich den Gegnern stellt. Je nach Gegnermenge muss man da schon ein ganzen Stück zurücklaufen, bis die Gegner sich \"beruhigt\" haben.
Die Gegnervielfalt beschränkt sich dahingehend, dass sich die Gegner lediglich in Bewaffnung und Rüstung unterscheiden,
Es ist nicht ratsam Zivilisten zu ermorden, da dadurch die Mission scheitert (man kann den Zivilisten mit der \"Use\"-Taste zum Laufen auffordern, falls diese nicht selbst auf die Idee kommen wegzulaufen). Anders die Wissenschaftler in den Laboren - diese nehmen sich auch schon einmal die Waffe eines toten Terroristen und sind dann immer wieder für einen Schuss in den Rücken gut.



Im Gegensatz zu anderen Spielen, ist man in SoF2 einen Kompromiss in Sachen Speichersystem eingegangen, at man in der einfachsten Stufe noch unendlich viele Speicherungen, verringert sich die Zahl der Speichermöglichkeiten mit dem Schwierigkeitsgrad.



Das Trefferzonensystem, von dem der erste Teil sich hat Reden lassen, wurde im zweiten Teil ein wenig verfeinert. So macht es durchaus einen Unterschied, ob der Gegner im Kopf oder im Fuß getroffen wird. Bei einem \"Headshot\" ist der Gegner, solange er keinen Helm trägt, sofort eliminiert. Trifft man dagegen nur den Fuß, so humpelt der Gegner in Deckung und schießt nach einer kurzen Zeit wieder davon.
Die Sterbeszenen sind ebenfalls relativ realistisch ausgefallen und es fließt viel rotes Pixelblut. So ist es nicht verwunderlich, dass dies in der deutschen Version gänzlich fehlt,
Wer die englische Version hat, und dem das Spiel trotzdem zu brutal ist, der kann das Level der Gewaltdarstellung so weit runter schrauben, dass dieses wieder in \"vertretbare\" Regionen kommt, d.h. die Gegner fallen einfach nur um. Solch ein Lösung finde ich persönlich sehr gut - so kann jeder selber entscheiden, wie viel Pixelblut er vergießen kann.
Trotzdem gehört dieses nicht in Kinderhände, Auch der \"Parantal Lock\" ändert nichts daran (d.h. man kann ein Passwort setzen, mit dem die Gewalt aktiviert werden muss).



Immer wieder ist dieser Punkt der größte Kritikpunkt bei den Shootern - sie sind zu kurz. Allerdings hebt sich da SoF2 ein wenig ab, denn auch der geübte Spieler wird es nur schwer schaffen, dieses Spiel in 10 Stunden durchzuspielen. Mit dem \"Random Mission Generator\" kommt man so ungefähr auf mind. 20 Stunden Spielspass - und das ist ne Menge in der Shooterwelt. Ungeübte Spieler brauchen natürlich entsprechend mehr.



Dieser Part stammt aus der Original-Readme des Spiels.

•3D ACCELERATOR CARD (with 16 MB VRAM) with full OpenGL support*
•Windows® 98/ME/2000/XP Operating System
•Pentium® III 450 MHz or Athlon® processor or faster
•128 MB of RAM
•1.3 GB of uncompressed free hard drive space (plus 300 MB for the Windows swap file)
•100% DirectX® 8.1-compatible true 16 bit sound card and drivers
•8X-speed or higher CD-ROM drive
•100% Microsoft®-compatible mouse/keyboard and drivers
•DirectX 8.1 (included)



SoF2 gehört wohl nicht unbedingt zu den Highlights in der Shooterszene - die Shotterkrone gehört halt so Spielen wie MoHAA oder UT2k3. Trotzdem gehört SoF2 zu der Oberliga der Actionspiele und gehört in jede gut sortierte Shootersammling.
Auch wenn SoF2 keine neuen Innovationen setzt, so macht es trotzdem Spaß, dieses Spiel zu spielen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es eben so einfach gestrickt ist. Man muss kaum Taktiken beachten und keine komplizierten Rätsel lösen - eine gelungene Abwechslung in der \"großen\" Welt der Taktik-Shooter à la \"Counter Strike\".

Auf ein Wiederlesen,

Chabo

12 Bewertungen