Sonax Polish & Wax Testbericht

Autopflege ist gleich Korrosionsschutz, so der einfache Grundsatz, mit welchem auch ich, der ein Auto als Fortbewegungsmittel ansieht und keinen grossen Kult drum macht, mich immer dazu motivieren muss, den Wagen zumindest ab und zu mal einer Grundreinigung zu unterziehen. Da ich den Wagen quasi geschenkt bekommen habe, und er nach einer ausgedehnten Reparatur, ein wenig mitgenommen aussah und auch das Wetter in den letzten Wochen recht mild und sehr sonnig ausfiel, wurde es allerhöchste Eisenbahn – der Frühling ist da und mit so einer dreckigen Karre kann man sich ja nirgends reinen Gewissens blicken lassen. Hauptaugenmerk lag nach dem Waschen auf dem doch arg mitgenommenen Lack, der einiges seit der letzten Politur an Glanz und Gloria eingebüsst hatte. Weil der Mensch schon von Natur aus nun mal faul ist – und ich da bestimmt keine Ausnahme bin – soll das Endergebnis mit möglichst wenig Aufwand erreicht werden und der Wagen in altem Glanz erstrahlen...nach 10 Dienstjahren ganz sicher allzu kein leichtes Unterfangen, daher bot sich SONAX Polish&Wax als einfache 2 in 1 Lösung an, verspricht doch die Verpackung einfachste Anwendung mit wenig Kraftaufwand, um das Vehikel gleichzeitig zu polieren und zu konservieren. Polituren an sich bestehen aus Mikroschleifpartikeln, die alte Lackschichten abtragen und glätten, im Falle vom Polish&Wax sind auch noch Silikone und Wachse enthalten, die den neu entstandenen Glanz hernach sofort versiegeln. Laut Hersteller ist die Versiegelung waschfest und die Behandlung soll etwa jedes halbe Jahr aufgefrischt werden.

Polieren an sich ist ein schwieriges, weil kräftezehrendes und vor allem – je nach Fahrzeug – zeitraubendes Anliegen, zwar kann man auch mit diversen Poliermaschinen, dem ermatteten Lack zu Leibe rücken, doch ist nichts so gründlich, wie das Polieren von Hand. Hat man auch noch diverse Zierleisten und Kunststoffteile am Wagen, ist der Gebrauch der Poliermaschine schon nicht mehr anzuraten, da ist man mehr damit beschäftigt die Politur von diesen Teilen aufwendig zu entfernen, als es gedauert hätte das ganze Auto sofort von Hand zu behandeln. Der Aufwand verdoppelt sich entsprechend, wenn dann nach dem Polieren die gleiche Prozedur mit Wachs droht. So weit so gut – dann nix wie her mit der 500 ml Flasche Polish&Wax und mal schauen, ob‘s damit wirklich einfacher geht...

Auftragen
Gemäss Anleitung wird die Tinktur (die übrigens recht angenehm riecht) entweder mir einem weichen Baumwoll-Lappen oder (besser) mit Polierwatte entweder auf den nassen oder trockenen Lack aufgetragen. Dabei bevorzuge ich die Art auf trockenem Lack, da sich dann meiner Erfahrung nach weniger Schlieren bilden. Das Auftragen geschieht am Besten mit wenig Druck und kleinen, kreisenden Bewegungen auf nicht heissem Lack und auch nicht in praller Sonne – die Gefahr das sich Schleifpartikel einbrennen ist dann gegeben, aus diesem Grund sollte man auch nur erst mal kleine Teilbereiche (jeweils nur 1 Kotflügel, Tür etc. auf einmal) behandeln. Keine Panik wenn mal etwas auf Kunststoffteile gerät, mit handelsüblichem Glasreiniger oder Alkohol lassen sich die kleinen Malheure problemlos nach dem Antrocknen entfernen. Nachdem die Flüssigkeit vollständig (!) angetrocknet ist – einen weissen Film bildet – kann nun auspoliert werden.

Abtragen
Der angetrocknete Film wird (wie üblich) ebenfalls mit kleinen kreisenden Bewegungen abgetragen, diesmal aber mit etwas mehr Druck, aber bei weitem nicht so viel, wie bei anderen Polituren nötig – hierbei empfehle ich auf jeden Fall die Verwendung von Polierwatte und nicht Lappen, mit Watte lässt sich einfach genauer und differenzierter arbeiten. Das auspolieren soll gewissenhaft ausgeführt werden, damit sich die Schleifpartikel nicht doch noch in den angelösten Lack fressen, auch hier gilt es immer nur kleine Teilbereiche vollständig zu bearbeiten, bis der Lack an diesen Stellen vollkommen geglättet und sauber ist.

Fazit
Grössere Schrammen (beispielsweise Macken vom Schlüssel in den Türschalen) oder stark verwitterte Lacke kann Polish&Wax nicht wieder hinbiegen, dafür sollte man vorher mit Lackreiniger oder stark schleifender Politur herangehen. Für beinahe neuwertige oder gut gepflegte Lacke ist es aber prima, der Wagen glänzt wie ne Speckschwarte und ist gegen Wiederanschmutzung hernach gut geschützt, die Anwendung ist wirklich leicht, das Auspolieren geht ratz-fatz von der Hand, da bin ich Schlimmeres gewohnt. Selbstredend ist Polish&Wax auch für Metallic-Lacke zu gebrauchen. Die Versiegelung übersteht auch die Waschanlage für eine gewisse Zeit, nach mehrmaligem, extensivem Waschen ist jedoch eine Auffrischung anzuraten. Kleiner Tipp: Ich verwende Polish&Wax auch gern zur Reinigung stark verschmutzter (nikotinisierter) Scheiben, diese sind danach nicht nur streifenfrei sauber, sondern auch schmutzabweisend. Zu Beachten gilt hier nur, dass man Scheiben ohne Druck behandelt, da die Schleifpartikel sonst die Scheibe verkratzen können (also schön vorsichtig sein, dann behält man auch den Durchblick)...Desweiteren eignet es sich auch für die Reinigung bzw. dem Aufpolieren von Chromleisten ganz gut, darauf bin ich per Zufall gestossen, als etwas von der Politur darauf gekommen ist, nach dem abwischen war diese Stelle dann blitzblank. Bleibt zu sagen, dass man mit dem 500 ml-Flachmann den Wagen so etwa 2 – 3 Mal komplett aufmöbeln kann, das hängt natürlich von der Grösse des Autos ab, bei mir ist es ein Mitsubishi Lancer, der zur Kompakt-Klasse gehört, für eine Investition von 12 – 14 € geht das aber vollkommen in Ordnung und ist somit recht sparsam im Gebrauch, wenn auch der Anschaffungspreis ein wenig höher als bei der Konkurrenz liegt. Sonax hat nicht umsonst einen so guten Ruf - auch bei Stiftung Warentest.

Jürgen

Anmerkung:
Dieser Bericht ist auch bei Ciao und Dooyoo zu finden.