Sony Ericsson T68 Testbericht

Sony-ericsson-t68
ab 6,14
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von xenophobe

KAnn man damit auch telefonieren?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

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Vorwort
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Was tut man, wenn man einer dieser Typen ist, die überall auf der Welt erreichbar sein wollen oder müssen, die aber in eines dieser rückständigen Gefilde verschlagen werden, wo man mit herkömmlichen Wald und Wiesen DualBand-Handys nur noch spielen und Nägel in die Wand schlagen, jedoch nicht mehr telefonieren kann?

Man flucht, als jahrelanger Nokiajünger erst einmal auf Nokia, weil diese es immernoch versäumen ihre Handys auch für Amerikanische und Japanische Handynetze mit TriBand- Funktionalität auszustatten.

Dann schaut man sich bei der Konkurrenz um und wird im grossen Maße nur bei Motorola und SonyEricsson fündig. Während Motorola-Handys für mich nach wie vor von Funktionalität und Design her nicht wirklich in Frage kommen, hat SonyEricsson seit der Zusammenlegung der Handyentwicklung und Produktion einiges dazugelernt.

Und daher nun mein Bericht über das SonyEricsson T68i.

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technische Daten
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Gewicht: 84 Gramm
Maße: 100 x 48 x 20mm

Akku: 700 mAh LithiumPolymer
Stand-by Zeit: 195-390 Stunden
Gesprächszeit: 3-12 Stunden
Ladezeit: ca. 2 Stunden

Standards:
GSM 900/1800/1900
HSCSD (max. 28,8 kbps)
GPRS (max. 53,6 kbps)
Bluetooth
SMS/EMS/MMS
IMAP/POP3

Weitere Ausstattungsmerkmale:
- Display mit 101 x 80 Pixeln und 256 Farben
- Vibrationsalarm
- Sprachmemos bis zu 30 Minuten
- Kalender mit Tages-, Wochen- und Monatsansicht
- Aufgabenverwaltung
- Telefonbuch mit bis zu zehn Einträgen je Datensatz
- mit MS Outlook synchronisierbar
- Spiele
- Rechner
- Wecker, Stoppuhr

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nach dem Kauf
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Hat man sich dazu entschlossen eine nicht unerhebliche Summe in den Erwerb des t68i zu stecken, so beginnt auch diese Verbindung zuerst mit dem Kennenlernen.
Während es sich das Handy für ca. zwei Stunden am Universalladegerät (100-240 Volt) gemütlich macht, darf sich der stolze Besitzer mit der insgesamt recht gut gelungenen Bedienungsanleitung beschäftigen um dann später nicht wie der Ochs vor dem Tor dazustehen.

Hat man erstmal sämtliche Übersetzungsfehler in der ansonsten gut gelungenen Anleitung entdeckt, ist dem Lithium-Polymer-Akku sicher schon wohler, so dass die neueste Errungenschaft in näheren Augenschein genommen werden kann.

Das von der Grösse mit dem Nokia 8310 vergleichbare Gerät ist derzeit nur in einer Farbe zu erstehen, welche sich Arctic Blue nennt und damit die Farbe der Kunststoffhülle auch gut beschreibt(sieht in etwa wie ein Stück Eisberg in der Nähe der Wasseroberfläche aus, wenn das jemandem hilft) Diese Farbe sollte einem auch zusagen, denn auswechselbar ist das Cover nicht. Während jedoch die Snap-On-Cover von Nokia relativ leicht zerkratzen, hat man es als Handyvielnutzer bei der Hülle des t68i wesentlich schwerer einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Auffallend ist der knapp unterhalb des Displays untergebrachte Joystick, der fünf Aktionen (links,rechts,oben,unten und Druck) zulässt und somit eine schnelle und bequeme Art der Navigation in den Menüs ermöglicht. Ein Druck auf den Joystick bestätigt die Eingabe (also sozusagen OK bzw. Yes), wodurch man Einstellungen mit einem einzigen Finger vornehmen kann.

Schaltet man das Handy ein, so fällt einem sofort das sehr helle Farbdisplay und die blaue Tastaturbeleuchtung auf. Sollte man irgendwann in ferner Zukunft einmal einen Stromausfall haben oder es einen in eine finstere Höhle verschlagen, mit dem t68i verfügt man über eine recht effektive Taschenlampe.
Und da das Display ohne Hintergrundbeleuchtung absolut hilflos wäre (das STN-Display muss von hinten durchleuchtet werden), erstrahlt sie auch am Tage. Schon Thomas A. Edison wusste, dass man zur Erzeugung von Licht, Energie benötigt, die im Falle des t68i natürlich aus dem Akku kommt. Und damit man das Gerät auch für andere Dinge, als als Unfallstellenabsicherung und Taschenlampe nutzen kann, kann man die Beleuchtung auch nach einem definierbaren Zeitraum abschalten lassen. Damit es dann nicht langweilig wird hopst im Minutentakt die Uhrzeit in Bildschirmschonermanier, grau auf schwarzem Hintergrund umher. Das schont den Akku und die Sakkotasche bleicht nicht so schnell durch zuviel Bestrahlung aus ;-)

Im Sonnenlicht betrachtet verblasst nicht der Glanz des Displays, wohl aber die Auskunftsfreudigkeit desselben. Denn wie man es von hintergrundbeleuchteten Farbdisplays kennt haben sie so ihre Probleme mit dem Sonnenlicht. Während Monochromdisplays mit zunehmender Umgebungshelligkeit nämlich an Kontrast gewinnen, leidet der Kontrast hintergrundbeleuchteter Displays unter zu viel Licht.
Doch glücklicherweise braucht man für diverse Aufgaben und zum wählen einer Telefonnummer nicht auf das, dann nicht mehr zu entziffernde Display, zu schauen sondern kann sich auf die Sprachbefehle bzw. Sprachwahl vertrauen. Und zu meiner grossen Freude kann man sich auch beim t68i über die, bei mir sehr beliebte Zufallswahl freuen. Taste drücken, einen beliebigen Kraftausdruck mit gesteigerter Lautstärke in Richtung des Handys brüllen und schon wählt das Handy irgendwen aus dem Telefonbuch an.

Doch wer will schon mit so einem kleinen, technologischen Meisterstück telefonieren.
Wo es doch so viel zum herumspielen gibt.

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Personalisierung
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Das t68i lässt sich nämlich sehr nett an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Neben fünf vorkonfigurierten Themes (klassisch, Frühling, Sommer, Herbst und Winter) kann man auch ein Hintergrundbild definieren. Dazu nutzt man entweder eines der 55 schon vorhandenen Bilder, lädt sich welche aus dem Netz, lädt sie vom Rechner hoch (JPG, GIF, BMP) oder nutzt die separat und auch im Bundle angebotene CommuniCam, die ich aber nicht besitze und daher auch keine weiteren Einlassungen dazu mache.

Akkustisch wurde das t68i leider nicht so üppig bedacht, wie es das in visueller Hinsicht wurde. In frischem Zustand verfügt es nämlich nur über 17 Melodien, die man allerdings vollkommen frei nutzen kann. Egal ob man die Melodie als SMS/EMS/MMS-Signalton nutzen möchte oder als Klingelton. Auch als klangliche Untermalung von MMS sind die Melodien geeignet und nutzbar. Wem das nicht reicht, der nutzt das „virtuelle Keyboard“ um seine eigenen Hits zu kreieren und anschliessend zu versenden. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit und Verbreitung des Handys sein bis man aus einem reichen Schatz an Melodien und Tönen wählen kann. Ist man nicht so virtuos kann man auch eines der insgesamt bis zu dreissig Minuten langen Sprachmemos versenden.

Das Neue von SonyEricsson bietet auch die beliebten Umgebungsprofile in denen man konfigurieren kann, wie laut mir welcher Melodie und so weiter sich das Handy meldet. Auch diese sind per Sprachbefehl aktivierbar und somit auch im prallsten Sonnenschein zu wechseln.

Desweiteren kann man auch das Menu an seine eigenen Bedürfnisse anpassen, indem man sogenannte Verknüpfungen in der obersten Ebene platziert und somit zügigen Zugriff auf die meistbenutzten Menüpunkte erlangt. Ausserdem lässt sich die Schriftgrösse in drei Stufen anpassen, so dass sowohl informationswütige, als auch Extrembrillenträger bequem an die Informationen auf dem Display kommen.

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Telefonieren
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Nicht erschrecken, aber mit dem t68i kann man sogar telefonieren. Und das nicht nur in der alten Welt sondern dank Tribandfährigkeit auch in Kanada, USA, Karibik und (vor der WM besonders wichtig) Japan. Die Sprachqualität ist zumindest bei Vodafone sehr gut und gibt keinen Anlass zur Klage. Kann man auf ein wenig Qualität verzichten und hat dafür lieber etwas mehr Akkulaufzeit kann man natürlich auch bei diesem Handy auf EFR (Enhanced Full Rate) verzichten und stattdessen Halfrate nutzen. Trotz integrierter Antenne hat man in der Regel auch einen guten Empfang, was natürlich auch in nicht allzu geringem Maße vom Netzausbau im jeweiligen Land abhängt.

Wird man angerufen und hat seinen Spezis im Telefonbuch Bilder zugeordnet, so sieht man seinen Gesprächspartner schon vor dem Telefonat, was mit aber dank fehlender CommuniCam glücklicherweise aber nicht vergönnt ist.(Man stelle sich den Schock vor, wenn Frau Heise anriefe.)

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Kommunikation
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Neben SMS,EMS und MMS kann man auch per E-Mail kommunizieren. Dank des integrierten E-Mail Clients ist man mit diesem Handy also immer up to date und weiss was sich beispielsweise bei CIAO so tut. Der E-Mail Client versteht sich auf POP3 und IMAP, was die meisten E-Mail Accounts abdecken dürfte. Sollte man das vergleichsweise teure GPRS nutzen, so ist man gut beraten IMAP zu verwenden, da hier zuerst nur die Betreffzeilen übertragen werden, was widerum den Geldbeutel schont.

Zur Eingabe von Textnachrichten steht einem das gewohnt praktische T9 zur Verfügung, dass ähnlich schnell wie auf Nokia Handys funktioniert und auch beim t68i für keinerlei Überraschungen sorgt.
Da es sich bei diesem Gerät ja um ein EMS und MMS- fähiges Handy handelt ist es natürlich möglich, Bilder, Töne und schier endlose Nachrichten zu schreiben. Man ist also nicht auf 160 Zeichen beschränkt, was aber aufgrund der nach wie vor anstrengenden Texteingabe dank 10er Tastatur eher zur Geduldsprobe wird.

Auch der beliebte und kostentreibende SMS-Chat, wie man ihn vom Nokia 3310/3330 her kennt ist mit diesem Handy möglich, meines Erachtens nach in einem eher businessartig ausgelegtem Handy fehl am Platz.

Wirklichen Nutzen bringen hingegen die Infrarot.- und insbesondere die Bluetoothschnittstelle, mit denen man die Verbindung zu anderen Geräten herstellt. Die Synchronisation mit Outlook gestaltet sich dann dank Funkverbindung sehr einfach und schnell, wenn man Rechner und Handy erst einmal miteinander bekannt gemacht hat. Ist noch etwas Kleingeld übrig, nachdem man das rund € 500 teure Gerät erworben hat, so kann man sich noch das Blutooth Headset und eventuell die Bluetooth Freisprechaneinrichtung fürs Auto anschaffen. Damit hat man dann immer alle Hände frei und kann sein Handy in der Aktentasche lassen. Dem Techie ist halt nichts zu teuer ;)

Natürlich versteht sich das t68i auch auf WAP und das sogar in Version 2.0, was farbiges WAP-Vergnügen sicherstellt. Doch da sich in der Regel nur ganz wenige Personen fürs wappen interessieren (mich eingeschlossen) gehe ich hier nicht weiter darauf ein.

Nicht zu vergessen, dass das kleine Schmuckstück von SonyEricsson auch über HSCSD und GPRS verfügt. So dass man auch mit dem mobilen Rechenknecht (PDA) oder dem Schenkelröster (Notebook) recht flott ins Internet kommt. Leider bietet das t68i beim hierzulande wesentlich günstigeren HSCSD nur 28,8 kb/s, während es beim kontostrapazierenden GPRS ganze 52,6 kb/s sind. Hilfreich ist hierbei der integrierte Zähler, der über die übertragene Datenmenge informiert und so den Schock beim Anblick der Rechnung im voraus etwas mildert.
Verbindungsabbrüche habe ich auch unter widrigen Bedingungen (Biergarten) bisher nicht erleben müssen, was mich auf eine gelungene Verarbeitung und recht stabile Software schliessen lässt.


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Gimmicks
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Als Gimmicks zu bezeichnen sind die Spiele (Schiffe versenken, eine Reversivariante und diverse Kartenspiele), die es leider nicht schaffen über langweilige Meetings hinwegzuttrösten und das bei SonyEricsson „Codememo“ genannte Tool, bei dem man ähnlich dem Nokia 6510 bis zu zehn Kennwörter und PINs im Handy ablegen und mit einem Passwort sichern kann. Diese Daten werden im Handy verschlüsselt gespeichert und nur mit dem korrekten Passwort wieder hevorgezaubert.

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Fazit
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Für mich persönlich das erste interessante Handy von Ericsson, dass nun unter dem neuen Label SonyEricsson vermarktet wird. Neben dem recht grossen Farbdisplay, dass allerdings noch mit den Wehwehchen der hintergrundbeleuchteten Passivmatrix zu kämpfen hat, GPRS, HSCSD, E-Mail Client, Infrarot, Bluetooth und insbesondere die TriBand- Fähigkeit lässt das t68i kaum Wünsche offen. Diverse Nettigkeiten, wie die gute und zuverlässige Sprachwahl, der hervorragend gelöste Kalender und die schnelle Synchronisation mit Outlook suchen ihresgleichen, auch wenn es dank spacigem Design bei dem einen oder anderen Meeting für kleine Schmunzler sorgt. Sollen sie nur lachen, denn ein Farbdisplay haben sie nicht. Dafür aber eventuell € 500 mehr in der Tasche, denn so viel kostet der Spass. Möchte man dann noch die CommuniCam und das Bluetooth Headset sein Eigen nennen kann man getrost noch um einiges tiefer in die Tasche greifen. Insgesamt also für Technikfreaks und USA-Reisende voll empfehlenswert. Für den Normalhandynutzer aber wahrscheinlich zu teuer und nicht wirklich richtig interessant.

P.S.: Ihr könnt jetzt wieder aufwachen.

26 Bewertungen, 4 Kommentare

  • ahaefner

    17.06.2002, 10:40 Uhr von ahaefner
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich bin wach und werde mir das Teil wohl demnächst ordern... Danke für diesen ausführlichen Bericht! Liebe Grüße, Andreas

  • godjul

    28.05.2002, 20:35 Uhr von godjul
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wo ist die Telefonnummer?

  • BrainBug

    28.05.2002, 15:10 Uhr von BrainBug
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, und sehr auführlich!

  • martinius

    28.05.2002, 14:47 Uhr von martinius
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht!