Sony Ericsson V800 Testbericht

Sony-ericsson-v800
ab 7,66
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Erfahrungsbericht von follio

Die eiserne Lady

5
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  gut

Pro:

Elegant, zuverlässig, leicht, viele Extras .

Kontra:

Kleinigkeiten wie z . T . Tastendesign und schlechte Kopfhörer

Empfehlung:

Ja

Das Sony Ericsson V800 ist auf den ersten Blick eines der typischen Klapp-Handies dieser Marke wie z.B. das Z600 oder das Z1010. Im Gegensatz zu diesen ist es aber kein GSM-, sondern ein UMTS-Telefon. UMTS-Telefone versprechen mit ihren hohen Datendurchsatzraten Features wie mobile Videotelefonie, Musikdienste und Fernsehen über das Handy. Bis jetzt ist Vodafone der einzige Provider, der das V800 in seinem Sortiment führt; O2Genion, T-Mobile und E-Plus bieten das Handy meines Wissens nicht an. Wenn Sie also mit dem Gedanken spielen, sich dieses Handy zuzulegen sind Sie auf die Tarife von Vodafone angewiesen, es sei denn Sie kaufen das Handy ohne Vertrag.

Warum UMTS?

Die erste Frage die Sie sich stellen sollten lautet: Brauche ich eigentlich ein UMTS-Handy? Möchte ich lediglich telefonieren oder will ich mehr? Will ich mobil unterhalten werden mit Musik, Fernsehen und WAP-Diensten? Wenn Sie nur ein Telefon brauchen, genügt auch ein normales GSM-Telefon, denn das reine Telefonieren wird durch UMTS nicht wirklich komfortabler. UMTS-Telefone haben die Eigenschaft, groß, schwer und energiehungrig zu sein - wenn Sie auf die meisten UMTS-Merkmale wie TV, Videotelefonie und Musikdownloads verzichten können, empfielt sich ein günstigeres und für Ihre Zwecke dienlicheres GSM-Gerät.

Das V800 - Aussen

In der Aussenansicht macht das V800 schon einiges her. Es ist zwar ziemlich groß, allerdings fällt es recht elegant aus. Bei Vodafone wird dieses Handy in Schwarz/Silber angeboten und ist Vodafone-typisch mit den Logos des Providers dezent bedruckt. Auf der Frontseite der Klappe befinden ein etwa briefmarkengroßes Farbdisplay und ein Lautsprecher. Unter dem Display befindet sich eine kleine Blinkdiode die je nach Akkuzustand grün oder orange blinkt. Die schwarz-silberne Ausführung sowie die klaren, zumeist geraden Linien des Gehäuses muten ein wenig \"Art Dèco\" an, anders als andere Sony Ericsson Handies die ich bis dato besessen habe. Die Seiten zieren 4 in Leisten verborgene Knöpfe - 2 auf jeder Seite. Sie bedienen Funktionen wie die Kamera und das Kameralicht, die linken 2 benutzen Sie zum scrollen. Die beiden Klapphälften des Handies werden von einem großen Scharnier zusammengehalten, das auch die Kamera verbirgt. Front- und Rückblende sind lackschwarz.

Das V800 - Innen

Nach dem Aufklappen sehen Sie das etwa 4,5x3.5cm große Hauptdisplay mit 262.144 Farben. Das Display macht einen feinkörnigen Eindruck und die Farben sind satt. Sie können die Beleuchtungsstärke per Menü einstellen um Energie zu sparen. Probieren Sie die Einstellungen aus und stellen Sie die Hintergrundbeleuchtung auf das niedrigste für Sie sichtbare Niveau um Energie zu sparen. Die Tasten sind sehr breit und großzügig ausgefallen und liegen ein wenig vertieft. Neben 4 Funktionstasten und 3 Sofortmenütasten findet sich dort auch das kreisförmige Steuerkreuz, mit dem Sie durch die Menüs navigieren. Das Handy ist sehr gut für große Hände geeignet, allerdings liegen die Tasten für kleine Hände einen Hauch zu weit auseinander, was sich beim Schreiben von SMS ermüdend auswirken kann. Mikrofon und Lautsprecher haben eine gute Qualität, so dass die Sprachwiedergabe sehr gut ausfällt. Neben dem Mikrofon befindet sich der Haupt-Ein/Ausschalter, den sie erst recht lange drücken müssen um das Handy vollkommen zu deaktivieren. Wenn Sie das Akkufach öffnen haben Sie Zugriff auf den Akkumulator, die SIM-Karte und den MemoryStick Duo (ein passender 32MB-Stick inclusive Adapter ist mitgeliefert). Sie können den MemoryStick auch wechseln während das Handy in Betrieb ist. Die Batterie klemmt auch noch leicht in ihrem Fach wenn Sie die Rückklappe aufdrücken, ein \"fliegender\" Memorystickwechsel sollte also kein Problem darstellen. Um die SIM-Karte zu wechseln müssen Sie den Akku jedoch herausnehmen.

Die Kamera

Wie bereits erwähnt werden die beiden Handyhälften von einem Scharnier zusammengehalten. In diesem Scharnier befindet sich ebenfalls die Kamera, die Sie mit dem Daumen in die richtige Position schrauben können. Das geht sehr einfach und unkompliziert. Je nachdem ob Sie ein Umgebungsfoto oder ein Foto Ihrer selbst machen wollen während Sie auf den Bildschirm schauen drehen Sie die Kamera in die Rastposition nach aussen oder innen. Die Kamera registriert automatisch, wie herum sie das Bild je nach Rastposition drehen muss, d.h. das Bild steht nicht auf dem Kopf wenn Sie die Kamera in eine andere Richtung drehen. Eine 3. Einrastposition erlaubt das \"Parken\" der Kamera hinter dem Handy, wo sie vor Staub und Schmutz geschützt ist. Links und rechts neben der Kameralinse befinden sich jeweils 3 Leuchtdioden, die für ein optionales Licht bei Aufnahmen sorgen können. So können Sie auch Fotos von sich schiessen, wenn Sie gerade in einem dunklen Raum sitzen. Erwarten Sie aber keine \"Blitzlicht\"-artigen Aufhellungen des Raumes, denn das Licht reicht lediglich für Nahaufnahmen. Sony Ericsson hat aus den Vorgängermodellen gelernt und spendierte dem V800 endlich einmal eine Kamera, die etwas taugt. Mit 1280x1024 Pixeln (sprich: 1.3 Megapixel) ist die Auflösung durchaus ausreichend für ein paar Porträtaufnahmen und Umgebungsbilder. Die Kamera hat einen Nachtmodus, einen 8fachen elektronischen Zoom, einen automatischen Helligkeitsausgleich und verschiedene Farbveränderungseffekte. Ausserdem können Sie sich in einem \"Rahmen\" fotografieren, das heisst sie rücken Ihren Gesichtsausschnitt unter einen auf dem Display projezierten Cowboyhut oder Ähnliches. Auf dem 32MB-MemoryStick finden über 100 Bilder in höchster Auflösung Platz. Sie können die Auflösung auch herunterregeln, um kleinere Bilder für MMS zu schiessen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Panoramaaufnahmen aus bis zu 3 Bildern zusammenzusetzen. Wenn sie das 1. Bild geschossen haben wird der rechte Rand dieses Bildes als Schatten im linken Displayrand angezeigt. Jetzt drehen Sie sich einfach ein wenig nach rechts bis die Schatten auf dem Display mit der Umgebung übereinstimmen uns schiessen das nächste Bild. Zwischen den Bildern im Anhang sehen Sie ein Beispiel dieser Technik. Man kann mit der Kamera natürlich auch Videos aufnehmen.

Medienwiedergabe

Da das V800 als Multimediainstrument ja in den höchsten Tönen angepriesen wird folgt eine genaue Überprüfung der Multimediaeigenschaften des V800. Das Gerät spielt gespeicherte MP3-Dateien ohne Probleme ab, ebenso das MP4-Format, 3GP und WAV. Vodafone hat allerdings einen unnötigen Stolperstrick eingebaut, der einem unerfahrenen Nutzer doch ein wenig den Spaß am neuen Gerät verleiden kann. Von Vodafone aus können Sie die auf dem MemoryStick gespeicherten eigenen MP3-Dateien nicht als Klingelton konfigurieren. Schuld daran ist DRM (digital rights management/digitales Rechtemanagement). Mit dem von Sony eingebauten aber standardmäßig ausgeschalteten DRM kann Vodafone es Handybenutzern verbieten, MP3-Dateien als Klingeltöne abzuspielen, die nicht elektronisch freigegeben wurden. Schlicht gesagt: Sie können keine MP3-Klingeltöne besitzen, die nicht von Vodafone kommen (sprich: es geht ums liebe Geld). Wie bekommen Sie aber die Stimme Ihrer Freundin oder das Lachen Ihres Kindes platzsparend als MP3-Klingelton auf Ihr Handy? Die Möglichkeit besteht in Form eines von Sony-Ericsson herunterladbaren Tools namens \"DRM Packager\", das sie auf der Entwicklerseite von Sony-Ericsson finden (suchen Sie ein wenig bei Google, ich möchte Vodafones Marketingstrategie nicht noch weiter untergraben als ich es ohnehin schon tue). Sie müssen sich bei Sony Ericsson anmelden um das Tool herunterladen zu können, aber Ihre Daten werden nicht kontrolliert. Mit dem DRM Packager können Sie MP3-Dateien in DR-Dateien konvertieren, die Sie dann auf dem MemoryStick speichern können. Sorgen Sie sich nicht, wenn der Windows-Mediaplayer DR-Dateien nicht erkennt, ihr Handy erkennt sie mit Sicherheit! DR-Dateien sind genauso groß wie MP3-Dateien, allerdings besitzen Sie die erforderlichen Zertifikate um auf Ihrem Handy als Ruftonmelodie abgespielt werden zu können.Bei Videos sind mir Probleme mit den digitalen Rechten noch nicht untergekommen, aber Sie wissen ja jetzt, wie sie diese im Falle des Falles selbst einstellen können. Videos spielt der handyeigene Mediaplayer übrigens in guter Qualität ab. Es ist durchaus komfortabel möglich mit dem Handy fernzusehen bzw. Videos zu schauen - Vodafone bietet in seinem Portal eine Auswahl an, die Ihnen die Langeweile unterwegs vertreiben soll. Wenn man eine MemoryStick-Duo Karte mit der entsprechenden Kapazität besitzt (bis zu einem Gigabyte) kann man eine große Menge Videos und Musikdateien mitnehmen. Der Mediaplayer kann Playlisten konfigurieren und besitzt sämtliche Funktionen eines handelsüblichen MP3-Players inclusive Shuffle-Funktion, Schleifenwiedergabe und einem Equalizer. Die Qualität der Musikwiedergabe ist in Ordnung, erwarten Sie aber keine Apple-ähnlichen Soundergüsse.

Datenübertragung

Das mitgelieferte USB-Kabel macht die Synchronisation mit dem PC zum Kinderspiel, ebenso die Übertragung von Bildern, Musik und anderen Daten. Ebensogut kann man die Infrarotschnittstelle an der linken unteren Gehäuseecke oder Bluetooth zur Datenübertragung nutzen. Das Handy erkennt das vCard-Format und wenn der Taschencomputer das entsprechende IR-Protokoll unterstützt (mein Palm unterstützt es zum Beispiel) ist die Übertragung von mehreren Hundert Einträgen sehr schnell erledigt. Die Datenübertragung ist ausreichend, ginge aber schneller (siehe unten). Die Infrarotschnittstelle ist eher für Kurzstreckenübertragungen auf Sichtlinie gedacht, während man Bluetooth über bis zu 10 Meter Abstand nutzen kann. Im Internet lässt sich laut Vodafone-Mitarbeitern mit halber DSL-Geschwindigkeit surfen, diesen Optimismus teile ich jedoch nicht ganz. Zudem ist die Geschichte ziemlich teuer. Wenn Sie einen Laptop mit WLAN besitzen, schauen Sie sich doch lieber nach einem offenen HotSpot in Ihrer Umgebung um. WAP mit GPRS-Geschwindigkeiten ist übrigens auch möglich, falls UMTS in der Umgebung gerade nicht vorhanden ist.

Software

Das V800 ermöglicht es dem Benutzer, MMS mit Videoinhalten zu verschicken, ebenso wie natürlich eMail und SMS mit der üblichen T9 Texterkennung, die man aber sehr gut über das Steuerkreuz regeln kann. Nach kurzer Eingewöhnungsphase ist man in der Lage, komplexere Worte sehr schnell zusammenzusetzen, indem man durch die angezeigten Möglichkeiten navigiert. Man kann Videotelefonie führen (d.h. sich beim Telefonieren gegenseitig sehen), Java-Spiele sowie Java 3D-Spiele spielen. Die Spiele \"Alpha Wing EX\", \"FiveStones\" und \"Super Real Tennis\" sind bereits vorinstalliert und werden zügig geladen. Ein Währungsumrechnungsprogramm und eine Weltzeituhr sind ebenfalls installiert. Ein WAP-Browser ist ebenfalls integriert. Das Handy ermöglicht es dem Besitzer, Anrufern ihre eigenen Bilder und Klingeltöne zuzuteilen, besitzt eine MS-Outlook-kompatiblen Miniorganizerfunktion, den bereits erwähnten Mediaplayer, das Telefonbuch und Einstellungen, in denen man Profile, SIM-Funktionen usw. regeln kann. Das Telefonbuch sowie die SMS- und MMS-Nachrichten werden im großzügig bemessenen internen Speicher gelagert (ca. 8MB frei, neben Applikationen).

Das Zubehör

Neben dem Handy liegt dem Paket auch eine Freisprecheinrichtung inclusive Kopfhörer und ein USB-Datenkabel bei. Über das Datenkabel können Sie einen Laptop an das Handy anschliessen und im Internet surfen oder Daten übertragen. Eine entsprechende CD mit passender Software liegt ebenfalls bei. Die Kopfhörer haben eine mittelmäßíge Qualität - ich hätte es lieber gesehen wenn das Kabel für die Freisprecheinrichtung sich nicht am Mikrofon in die 2 Kopfhörer teilt sondern diese noch einmal durch einen Klinkenstecker ans Mikrofon angeschlossen wären. Dann könnte man die Kopfhörer durch qualitativ hochwerigere Modelle (ich bevorzuge geschlossene Kopfhörer) ersetzen. Mein Tipp: Wenn die Kopfhörer in der Garantiezeit den Geist aufgeben, einfach zu Vodafone dackeln und neue verlangen. Der Akku wird halbgeladen ausgeliefert. Ausserdem gibt es natürlich einen Netzladestecker sowie ein Reinigunstuch für das neue Schätzchen.

Akkulaufzeiten / Materialeigenschaften

Zum Handy mitgeliefert bekommt man einen 900mAh Lithium-Polymerakku der nach 2 Stunden etwa 90%igen Ladezustand erreicht. Standbyzeit liegt laut Vodafone bei 200 Stunden und 8 Stunden Sprechzeit. Die Werte kann man um gut 1/4 nach unten korrigieren, allerdings lässt es sich mit vollem Akku gut 4-5 Stunden MP3s hören, je nach Lautstärke und eingestelltem Verbrauch. Das Kameralicht und die Hintergrundbeleuchtung brauchen sehr viel Strom, ebenso sollten Bluetooth und Infrarotport ausgeschaltet bleiben um Energie zu sparen. Nach der Eingewöhnungszeit bin ich mit dem Handy immer noch sehr zufrieden. Das Gehäuse ist recht resistent gegen Macken (mir ist bis jetzt noch keine aufgefallen), allerdings lagere ich es auch in einer Tasche. Durchschnittlich muss ich das Handy vielleicht alle 2 Tage bei häufiger Nutzungsfrequenz aufladen. Weder Tasten noch Drehkamera zeigen irgendwelche Abnutzungserscheinungen. Insgesamt ist das V800 sehr haltbar und solide verarbeitet.

Was mir an Mängeln auffiel

Ärgerlich erscheint mir, dass Sony Ericsson es immer noch nicht für nötig hält, die Schnittstelle an der Handyunterseite durch einen Kunststoffdeckel zu schützen wie ihn die USB-Schnittstelle hat. So verschmutzen die Kontakte nach einer Weile und man muss sie erst sauberbürsten, sonst bekommt der Akkuladestecker keinen richtigen Kontakt und die Freisprecheinruchtung funktioniert nicht richtig. Allerdings ist das Handy sowieso ein wenig zu groß für die Hosentasche (wenn Sie Jeans tragen) - in einer Handytasche gelagert verschmutzen die Kontakte deutlich seltener. Wenn man eine USB-Schnittstelle einbaut wäre es zudem sehr schön, wenn es eine USB 2.0 Schnittstelle wäre, die eine erheblich schnellere Datenübertragung ermöglicht als das entsprechende 1.1 Pendant. 500 Megabye MP3s brauchen so doch deutlich länger um transferriert zu werden. Ein Tipp: schliessen Sie das Handy wenn Sie Daten übertragen, dann geht es schneller. Wenn gleichzeitig Animationen laufen braucht die Datenübertragung ewig. Die beiden linken Schalter hätten ruhig zu einem Wippschalter zusammengefasst werden können. Damit wäre das Scrollen in den Menüs leichter und das Einstellen der Lautstärke liefe auch intuitiver ab. Allerdings sieht das Handy so natürlich symmetrischer aus. Dann ärgert mich ein wenig dass das Handy leider nicht aus Aluminium oder Magnesium besteht. Ich sehe jetzt schon die Stellen, an denen in Zukunft die silberne Farbe abgenutzt wurde.

Herausragende Qualitäten

Zuerst einmal ist das V800 eines der bestverarbeitesten Handies die ich jemals in der Hand hatte. Es ist sehr leicht (mit 110 Gramm das leichteste UMTS-Handy), allerdings knirscht und quietscht es nicht, wenn man darauf herumdrückt. Das Scharnier ist sehr stabil und torsionssteif. Die beiden Klappen lassen sich nur sehr gering gegeneinander verschieben und schliessen mit einem satten Geräusch dicht. Zwischen die beiden Klappen passt bei meinem V800 nach dem Schliessen nicht mal mehr ein dünnes Blatt Papier. Die Tastatur hat einen klaren Andruckpunkt und liegt solide. Nachdem ich mehrere Siemens- und Nokiahandies besessen habe muss ich sagen, dass mir die Menüführung der Sony-Ericsson Produkte bei weitem am Besten gefällt, da sie sehr intuitiv und leicht verständlich ist. Eine witzige Idee ist, dass man das Handy als Taschenlampe benutzen kann, wenn man etwas länger auf den Licht-Knopf drückt und die Kamera nach vorne gerichtet hat. Die drehbare Kamera halte ich ebenfalls für innovativ. Andere Handymodelle behelfen sich für Porträtaufnahmen mit einer zweiten, schwächeren Kamera, das V800 umgeht diesen Mangel. Das Design ist schlicht aber elegant ausgefallen und äusserst zeitlos. Es ist weniger bieder als die typischen Businesshandies sondern eher modisch - allerdings ohne grell und aufgesetzt zu wirken. Zusätzlich begeistert mich die Erweiterbarkeit des Speichers auf bis zu einem Gigabyte.

Fazit

Ein äusserst vielseitiges, gut verarbeitetes UMTS-Handy, das den schlechten Eigenschaften der Konkurrenz (kurze Akkulaufzeiten, schwer, hässlich) mal so gar nicht entspricht. Obwohl ich Mängel entdeckt habe sind es hauptsächlich vernachlässigbare Details die den exzellenten Gesamteindruck des Handys nicht schmälern. Ich muss hierbei zugeben dass ich ein Fan von Sony-Ericsson Handies bin und die Marke beim Kauf bevorzuge. Allerdings bin ich auch gegenüber diesen Handies sehr kritisch weil ich sie halt recht genau kenne und weiss wo es meist wackelt, knirscht und woran es mangelt. Das V800 habe ich mit Spannung erwartet und mir dementsprechend schon meine Gedanken gemacht, was denn nun fehlen könnte und wo die potentiellen Schwachpunkte wären. Insgeheim habe ich schon mit einem anderen Handy von Sharp geliebäugelt. Beim V800 (wenn man ganz genau ist wird in Deutschland die Version V802SE verkauft, das originale V800 verfügt darüber hinaus über einen Messenger wie ICQ oder MSN) wurden jedoch die meisten Mängel und Wermutstropfen der Vorgängermodelle beseitigt ohne für mich ersichtliche neue Mängel zu schaffen. Das V800 ist wirklich ein schönes Stück Ingenieurskunst und auch ein wenig was zum Angeben (wer es will) und stellt so ziemlich alle momentan verfügbaren UMTS-Handies die ich bis heute in den Händen hatte in den Schatten.

Vodafone-Tipps:

Die Vodafone-Verträge werden in Freiminutenstaffelungen von 40, 100, 200 und 500 Minuten angeboten. Wählen Sie je nachdem wie häufig Sie telefonieren. Dementsprechend gibt es auch SMS-Inclusivpakete. Manchmal behaupten Vodafone-Mitarbeiter, die gäbe es bei UMTS nicht, das ist falsch! Ebenso ist eine 10sekündige Taktung möglich UND eine Anrechnung der Freiminuten auf Fremdnetze (kostet aber beides extra).

Empfohlenes Zubehör:

MemoryStick Duos mit Speicherkapazität von 512 MByte gibt es für gut 50 Euro, die Gigabyte-Sticks sind schon viel teurer. Für Vieltelefonierer und für\'s Auto lohnt sich vielleicht eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung weil die mitgelieferte doch recht billig ist. Handyetuis o.Ä. habe ich bis jetzt noch nicht speziell fürs V800 gesehen, allerdings passt es prima in die Golla Cordtaschen.

Langzeiterfahrungen:

Das Handy ist wie bereits erwähnt sehr gut verarbeitet. Das Scharnier schliesst immer noch sehr satt und quietscht nicht einmal ansatzweise. Das Gehäuse quietscht auch nicht wenn man einmal fester zupackt und die schwenkbare Kamera mit Licht lässt sich immer noch problemlos drehen, wie am 1. Tag. Bis auf einige Stecknadelspitzen-große Macken an den Rändern weist das Handy auch keine Kratzer auf, obwohl ich es mittlerweile einfach in der Hosentasche mit mir führe. Die Batterie hat sich als sehr langlebig erwiesen und hält 2-3 Tage ohne Aufladepause mit mäßigem Telefonverkehr problemlos durch. Trotzdem habe ich von Sony-Ericsson ein mobiles Ladegerät gekauft, das man einfach in die Steckdose stecken kann und das Handy gleich darauf. Durch den Wegfall des Kabelsalats kann man das Ladegerät immer sehr bequem mit sich führen, was sich als äusserst praktisch erwiesen hat. Wie MP3-Funktion des Handies hat sich als für mich recht überflüssig erwiesen, da ich normalen MP3-Playern den Vorzug gegenüber meinem Handy gebe - allerdings für abwechslungsreiche Klingeltöne ist sie praktisch. Da ich das Handy aber praktisch immer lautlos gestellt habe, ist das auch relativ gleich. Sehr oft nutze ich das bei meinem Vodafone-Vertrag kostenlose WAP um z.B. die Fahrpläne von Bussen und Bahnen (wap.bahn.de) zu erfahren. Beim WAP habe ich die negative Erfahrung gemacht, dass sehr langes surfen im WAP (etwa eine halbe Stunde) darin resultiert, dass die Verbindung zum ISP unterbrochen wird und nur durch Neustart des Handies wieder aufgebaut werden kann. Ich denke dass hier einfach Vodafone einen Riegel gegen Vielsurfer vorschiebt. Ich konnte bis jetzt keine Mängel an Displays, Audioqualität oder sonstigen Teilen des Handies erkennen. Zur Reparatur musste es noch nie (was man nach 6 Monaten ja auch erwarten kann). Immer noch negativ fällt das laute Klicken der Kamera auf, während man ein Foto schiesst, allerdings werde ich wohl auf diesem Problem sitzen bleiben. Vermutlich hat Sony-Ericsson das wirklich unüberhörbare Auslösesignal integriert damit niemand klammheimlich irgendwelche Fotos machen kann. Die Foto-Funktion selbst ist jedoch unglaublich praktisch - ich nutze sie mittlerweile täglich, sie ist in den normalen Gebrauch übergegangen. Egal ob ich mir nun Parkplatznummern, Preise oder Bushaltestellen merken muss, ich mache ein Foto. Das geht auch ohne das V800 aufklappen zu müssen, man drückt einfach die Kamera-Taste auf der rechten Seite 3 Sekunden lang, dann wird der Minibildschirm auf der Klappe zum Sucher. Einen weiteren Druck auf die Kamerataste später hat man schon sein Bild. Schnappschüsse sind mit einer Handy-Kamera immer ein grenzwertiges Unterfangen, da die Kamera dafür zu sehr verzögert, aber für Bilder ohne viel Bewegung reicht es allemal. Dabei sollte man natürlich darauf achten dass die eingebaute Kamera nach aussen gedreht ist. Das eingebaute Licht hat sich in dunklen Fluren und Nächten schon als sehr praktisch erwiesen, wobei es auch wenig Strom verbraucht. Dabei ist es so leicht anzuschalten als wäre es eine normale Taschenlampe und dementsprechend oft benutze ich das Licht auch. Während eines Anrufes ist es übrigens auch möglich, im Telefonbuch zu stöbern und andere Handyfunktionen zu nutzen - selbst im WAP zu surfen ist möglich. Für die, die sich Zahlen schlecht merken können ist die Codememo-Funktion gedacht. Hier können Sie bis zu 10 Passwörter und Codes notieren und mit einem Masterpasswort schützen. Ob es jetzt so ratsam ist, seine Zugangspasswörter auf dem Handy zu speichern ist fraglich, ich nutze die Funktion jedenfalls nicht. Dinge, die mich damals geärgert haben finde ich mittlerweile akzeptabel. Die oben erwähnte Verschmutzung der Docking-Kontakte hat sich bis heute nicht eingestellt. Das Handy lässt sich immer noch problemlos aufladen und Datentransfers funktionieren auch einwandfrei. Über Bluetooth und IR kann man Daten auch kabellos mit Laptops und PDAs austauschen, was absolut problemlos und ohne Kompatibilitätsprobleme klappt. Nachdem ich das Handy nun 6 Monate besitze möchte ich nochmals die enorme Stabilität und die vielen Extras hervorheben, die das Handy zu einem echten Meisterstück machen. Mittlerweile gibt es ein Software-Update, das kleinere Fehler beheben soll, aber die Performance nicht wesentlich bessert. Man kann es nur installieren sofern man über eine Docking-Station verfügt oder es beim nächsten Sony-Ericsson Service-Point überspielen lassen. Das V800 hat übrigens bereits einen Nachfolger: Das Z800i, das (bis auf die Farbe) absolut baugleich ist, wahrscheinlich mit leichten Software-Veränderungen und in einer niedrigeren Preisklasse.

ZUSAMMENFASSUNG

+ Hervorragende Verarbeitung
+ schönes Design
+ reichhaltiges Zubehör
+ UMTS Funktionen
+ gute Empfangsqualität
+ gute Akkulaufzeit
+ gute Digitalkamera mit vielen Funktionen
+ farben- und kontrastreiche Displays
+ viele Extrafunktionen

- USB 1.1 statt 2.0
- komplizierter MP3-Hickhack bei Vodafone
- gewöhnliche Kopfhörer ohne Wechselmöglichkeit
- Kleinigkeiten im Design wie z.B. Einzelknöpfe statt Kippschalter

Datenblatt (gekürzt):

Tri-Band
102x48x24 (BxHxT in mm)
Farbdisplays 262.144 + 65.000 Farben
UMTS + GPRS
1.3 MPixel Kamera mit digitalem 4fach-Zoom
MP3-Player
Videoplayer
Polyphone Klingeltöne
Voicedial
Freisprech-Funktion
Organizer
USB-Kabel
interner Speicher: 4 MB (fragwürdig, eigentlich mehr).
Sprechzeit: 8 Std.
Standby: 200 Std.

21 Bewertungen, 3 Kommentare

  • hoink123

    11.04.2006, 19:53 Uhr von hoink123
    Bewertung: sehr hilfreich

    <b> ich hab das auch. super Bericht, LG Alice </b>

  • kati13

    12.09.2005, 23:49 Uhr von kati13
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht!

  • Nicoleoprz

    12.09.2005, 19:32 Uhr von Nicoleoprz
    Bewertung: sehr hilfreich

    hört sich richtig interessant an. GLG Nici