Sony ICF-C60RC Testbericht

ab 89,40
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Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Klangqualität:  gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Akkulaufzeit:  durchschnittlich
  • Design:  sehr gut
  • Support & Service:  gut

Erfahrungsbericht von denali

Mein neuer Quälgeist

Pro:

Funkuhr, lauter Buzzer, Maße

Kontra:

Radioteil, Preis

Empfehlung:

Ja

Irgendwann ist auch bei dem solidesten Produkt einmal die Haltbarkeitsgrenze überschritten. So auch bei meinem langjährigen Radiowecker, der vor Wochen mit Heiserkeit glänzte und seine eigentliche Bestimmung nicht mehr so recht erfüllen konnte.

Nun musste also ein neuer Wecker her. Mit Radio sollte es auch wieder sein, CD-Abspielmöglichkeit nicht unbedingt. Aber da ich mit den Ohren nicht gut zu Fuß bin, musste er noch eine andere Aufgabe erfüllen. Der Wecker als solches sollte bitteschön auch laut sein. Mit diesen Vorgaben marschierte ich also ins Fachgeschäft und testete mich durch das Regal der möglichen Kandidaten. Letztendlich blieb ich bei dem Sony ICF-C60/RC hängen. Eigentlich nur dritter Sieger, aber der Gewinner war ausverkauft und eine Neulieferung nicht abzusehen. Gegenüber dem Zweitplatzierten gewann das Sony-Radio durch sein besseres Design im Silberlook. So dann noch schnell die 47,95 Euros an der Kasse abgedrückt und der Laden konnte verlassen werden.


Das Gerät:

Der Verpackung, die kaum größer als das eigentliche Gerät war, entkam nun der Silberling. Die rechteckige Form mit ihren Maßen von 133x91x140 mm kann man als kompakt bezeichnen und findet auf der Ablagefläche bequem Platz. Beim Aufstellen sollte man darauf achten, dass einerseits eine Steckdose in der Nähe ist und andererseits ein guter Empfang für die eingebaute Funkuhr gewährleistet wird (TV-Geräte, Computer und metallische Gegenstände beeinflussen die Funkverbindung negativ). Als Buchstütze also nicht sehr zu empfehlen. Dadurch das an der linken Gehäuseseite sich der Lautsprecher befindet, verbieten sich sowieso einige Platzierungsvarianten.

Sobald das Gerät an das Stromnetz angeschlossen ist, versucht die Funkuhr sich auch schon einzustellen. Durch das Aufblinken eines Symbols in Funkturm-Format wird dieser Vorgang für den Anwender im LCD-Display auch deutlich sichtbar gemacht. Nach wenigen Augenblicken war das auch erledigt und auf der großen Anzeigefläche erschien neben der aktuellen Zeit auch das Datum. Jetzt, wo die richtige Zeit gefunden wurde, hörte das Funkturm-Symbol mit seiner Blick-Attacke auch auf und wurde zu einer festen Anzeige. Im erfolglosen Falle der automatischen Uhreinstellung hilft es, wenn man das Gerät kurzfristig am Fenster platziert. Sollte auch das keine Wirkung zeigen, bleibt nur die manuelle Uhrzeiteinstellung.

Die Anzeige ist gut und Zahlen werden deutlich dargestellt. Auch aus einiger Entfernung lassen sich die Daten noch ablesen. Jedoch verblasst die Anzeige bei schrägem Blickwinkel. Also etwas genauer schauen oder den Winkel ändern. Mittels eines Dimmers auf der Rückseite des Gehäuses lässt sich noch die Helligkeit in zwei Stufen regulieren.

Der Wecker kann in zweierlei Hinsicht aktiviert werden. Zum einen wäre da die Möglichkeit der Radioweckung, die man mittels der A-Taste aktiviert. Hält man die Taste gedrückt, muss nur noch die Weckzeit durch die Vor- bzw. Rücklauftaste am Gehäuserücken eingestellt werden. Gleiches gilt für die Möglichkeit, sich mit dem Buzzer aus dem Reich der Träume holen zu lassen. Nur ist die Taste „B“ in diesem Fall zu betätigen.
Die Einstellung der mit den Vor- bzw. Rücklauftasten geht schnell vonstatten. Zwar werden nur die Zahlen der Minuten-Einstellung bewegt, aber je länger man die Taste gedrückt hält desto schneller wird die Veränderung. Manko hierbei ist aber, dass eine Ein-Hand-Bedienung nur für größere Hand-Formate möglich ist, Filigrantechniker benötigen also beide Hände.
Zwecklos ist die Einstellung beider Weckformate auf die gleiche Uhrzeit. Denn in diesem Fall springt nur das Radio an, der Buzzer schweigt. Bei mir hat sich die Variante bewährt, den Buzzer kurze Zeit laufen zu lassen um dann auf Radio umzuschalten. So wird man gleichzeitig dazu ermahnt, doch endlich den morgendlichen Riten nachzugehen.
Welches Weckformat letztendlich in Betrieb ist, wird einem durch entsprechende Symbole im Display angezeigt.

Mit einem Druck auf die Snooze-Taste lässt sich der Lärm auch kurzfristig unterbinden und kehrt dann nach 8 Minuten vehement zurück. Dieses Spielchen kann man, einen verständnisvollen Arbeitgeber vorausgesetzt, solange wiederholen, bis alles zu spät ist...
Ansonsten tut der Wecker 59 Minuten lang sein Möglichstes, bevor er verstummt.

Abgeschaltet wird der Wecker für den Tag durch Druck auf die Off-Taste. Am nächsten Tag beginnt die gleiche Prozedur von Neuem, ohne dass weitere Einstellungen vorgenommen werden müssen. Leider hat dieser Radiowecker keine Weekend-Abschaltung, so dass man manuell sich einer Störung mittels Ausschaltung des Weckers erwehren muss.

Es besteht auch die Möglichkeit vor dem Einschlafen noch etwas Radio zu hören bis zur automatischen Abschaltung des Gerätes. Mit Beginn des „Snooze“-Modus beträgt die Spielzeit noch 90 Minuten. Durch weitere Betätigungen des Snooze-Schalters verringert sich die Zeitspanne zunächst auf 60 Minuten, dann auf 30, bevor mit 15 Minuten die letzte Wahlmöglichkeit angeboten wird. Zugegebenermaßen eine dürftige Auswahl, das ist bei anderen Herstellen variabler gelöst.

Das Radio dieses Gerätes bietet Empfang auf UKW bzw. Mittelwelle. Mittels eines Einstellrades lässt sich die gewünschte Frequenz einstellen. Eine Darstellung des Frequenzbandes befindet sich unbeleuchtet auf der Oberseite des Gerätes und sieht ziemlich mickrig aus. Der Empfang der großen Sender ist ok, die kleineren lassen sich wegen der groben Skalierung und der kleinen Kabelantenne bzw. Wurfantenne kaum richtig einstellen.

Der Lautsprecher mit einer Leistung von 100 Milliwatt gibt alles, aber für unbeschwerten Hörgenuss ist er natürlich völlig ungeeignet. Aber für die wenigen Minuten Weckmusik am Tage reicht es. Der Lautstärkeregler, der sich ebenfalls an der rechten Gehäuseseite befindet, verändert aber nur die Lautstärke des Radios. Der Buzzer hat eine festgelegte Lautstärke, die nicht verändert werden kann. Eine Möglichkeit zur Benutzung eines Kopfhörers ist leider nicht gegeben.


Fazit:

Ein Wecker hat ja von Hause aus die Aufgabe, einen aus seinem gesunden Schlaf zu reißen. Diese Aufgabe erfüllt das 700 Gramm schwere Gerät mit Bravour. Allerdings mag man dem Radio nicht wirklich einem längeren Zeitraum zuhören, hier wäre ein Kopfhöreranschluss hilfreich, der aber von Sony verweigert wird. Gewöhnungsbedürftig ist das Display, weil sich wie oben beschrieben die Zahlen aus schrägem Blickwinkel nur ungenau ablesen lassen. Durch die eingebaute Funkuhr ist man vor Umstellungen bei Wechsel auf Sommer- bzw. Winterzeit auf der sicheren Seite. Die Abhängigkeit vom Stromnetz könnte man noch als Kritikpunkt einbringen, denn was nützt mir bei Wiederaufnahme die Anzeige der korrekten Zeit, wenn die Weckzeit verloren gegangen ist. Nur lassen sich bei uns die Stromausfälle mangels Masse kaum zählen.
Durch die kompakten Maße und des geringen Gewichtes lässt sich der Radiowecker auch als Urlaubsbegleiter in Deutschland einsetzen. Eine letzte Kritik habe ich am Preis festzumachen. Sony selbst verlangt auf seinen Internetseiten 55 Euro für das Gerät. Ich habe es im Fachhandel für 48 Euro erstanden und konnte aber bei anderen Händlern im Internet noch etwas niedrigere Preise ausmachen. In dieser Preisklasse gibt es bereits Geräte anderer Hersteller, die etwas mehr bieten, aber einen leiseren Weckton haben. Insgesamt empfehlenswert, wenn man auf den Preis achtet.


Viele Grüße
denali

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