Sony STR-DB940QS Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von hoschmid
13,5kg Sound bitte, aber im Ganzen...
Pro:
Funktionsvielfalt, Klang, Raumklang, Verarbeitung
Kontra:
sehr groß und schwer, wird recht warm.
Empfehlung:
Ja
STR 940QS
Eigentlich beginnen alle meine Meinungen nach dem selben Schema. „Das alte Ding ist nicht mehr gut genug, ein neues muss her“....na, ja. Jetzt könnte man meinen, das würde mich natürlich dermaßen stören, dass ich mein Einleitungsschema ändern würde. ~g~ Tut es aber nicht, es entspricht ja meist den Tatsachen. Also....
Sieben Jahre tat ein Philips Verstärker der 900er-Serie (DAS war noch solide Technik!!) des Typs FA931 mit 2x70W seinen Dienst. Verwendet wurden hiezu die Lautsprecher „FB696“ welche zum einen sehr groß waren (2x22cm Basslautsprecher + 25mm Kalotten-Hochtöner) zum Anderen aber aufgrund des fehlenden Mitteltonlautsprechers eigentlich keinen wirklich ausgewogenen Klang produzierten. Na, ja. Dann kam mir die Idee, ich könnte mein Wohnzimmer renovieren. Tat ich dann auch, nur, ihr kennt das sicher, da fallen einem dann die irrsten Dinge ein, die „im Zuge des Umbaues“ noch getauscht oder erneuert werden müssen. ~g~ Bei mir fiel der Gedanke auf Verstärker und Lautsprecher.
So kam’s, dass ich mich, da Philips ja an HiFi-Equipment nicht mehr wirklich wahre Highlights produziert, für einen Sony Receiver des Typs STR-940QS entschied. Eigentlich weniger, weil ich 5x110W Sinusleistung benötige (5x50W würden ebenfalls ausreichen) sondern weil der einfach mehr Eingänge/Ausgänge besitzt und außerdem eine sehr ergonomisch in der Hand liegende Zweiwege-Fernbedienung mitbringt. Aber auf diese Details gehe ich später ein.
ANLIEFERUNG/AUSPACKEN/AUFSTELLEN
Die Schachtel ist nicht „klein“. Allerdings auch nicht wirklich untransportierbar. Leichtgewicht ist der 940er nicht, er bringt satte 13,5kg auf die Waage. Das liegt wohl weniger an dem Vollmetallgehäuse und der Vollaluminiumfront, als an dem mit Elektronik überladenen Inneren. In der Packung liegt ein Handbuch für die Fernbedienung, eines für den Verstärker, die Fernbedienung, Batterien (3xAA) sowie, natürlich, der Receiver. Also vorerst mal alles von der Verpackung befreit und auf das HiFi-Möbel gehievt. Wer nicht schön eine Stereoanlage besaß und mit dem Kabelwirrwarr dahinter vertaut ist, dem schwant übles. Denn...
ANSCHLUSS
...denn, Anschluss findet man an den 940QS mehr als genug. Als da wären folgende Anschlussmöglichkeiten:
FM-Antenne
AM-Antenne
5.1-Kanal Eingang (F/R/C/Woofer)
Erdungsschraube für Plattenspieler
1 CTRL-S Eingang für die Videokamera
Je 1 S-Video/Chinch Monitorausgang
3 Optische Digitaleingänge (MD/TV-SAT/DVD)
1 Koaxialer (chinch) Digitaleingang für DVD
1 Optischer Digitalausgang (MD)
1 Plattenspieler Eingang analog
1 CD-Player Eingang analog
je 1 MD Ein- und Ausgang analog
je 1 TAPE Ein- und Ausgang analog
1 TV/SAT audio+video (chinch/s-video) Eingang analog
1 DVD audio+video (chinch/s-video + ctrl-s out) Eingang analog
1 Audio/Video (chinch) in (Video 2)
1 Audio/Video (chinch) out (Video 2)
1 Audio/Video (chinch/s-video) in (Video 1)
1 Audio/Video (chinch/s-video+ctrl-s) out (Video 1)
1 Audio/Video Eingang vorne (Video 3)
1 Control A1-II Schnittstelle
1 analogen Ausgang (nicht verstärkt)
2 paar Frontlautsprecher
1 paar Rear-Lautsprecher
1 Centerspeaker
2 Subwoofer Vorverstärkerausgang (für aktiv-woofer)
je 1 paar Vorverstärkerausgänge für aktive F/R/C-speakers
1 Impedanzumschalter (4/8 Ohm)
1 geschaltete Netzsteckdose (für Woofer, z.B.)
1 Kopfhörerausgang (6,3mm)
So. Das wär’s denn auch schon wieder. Jetzt seid ihr baff, oder?? Im Sony-Prospekt wird zwar das meiste beschrieben, an Anschlüssen, aber es wird einem gar nicht so richtig bewusst, wie VIELE Anschlüsse dieser Receiver aufweist.
Na, ja. Ok. Wie man einen CD-Player usw. anschließt werden die meisten wissen, ansonsten ist bei den Endgeräten alles wie gehabt. Der Receiver kann vermutlich auch die Video-Geräte kombinieren bzw. koordinieren, und man kann z.B. von Video 3 auf Video 1 und 2 aufnehmen. Dafür benutze ich Ihn aber nicht. Auch hat er ein OnScreen-Display, das, meines Wissens aber nur Statusinformationen darbietet. Die Notwendigkeit, den Receiver mit dem Fernseher zu verbinden, sehe ich also nicht. Außerdem hat er keine Scart-Anschlüsse, was die Sache etwas erschwert.
Der Anschluss der Lautsprecher gestaltet sich auch nicht wirklich kompliziert. Front- und Rear-Lautsprecher sind schnell angeschlossen, und den Anschluss für den Aktiv-Woofer findet man auch recht schnell (Chinch, nicht Klemme!). Bleibt nur noch der Center-Speaker übrig. Man MUSS natürlich nicht 5 Lautsprecher anschließen, der Verstärkerteil des 940ers ist sehr gut! Aber es wäre doch rausgeworfenes Geld, einen doch nicht wirklich billigen Surroundverstärker zu kaufen und ihn dann als Stereoverstärker zu missbrauchen. Wie auch immer, man kann sogar zwei Frontlautsprecher-Paare anschließen, wenn man z.B. die teuren Regalboxen für die „normale“ Musik, und kleine Satellitenlautsprecher für das Home-Cinema benutzen will. Alles ist möglich, auch der Parallelbetrieb der beiden Boxenpaare.
Bedienelemente
An der Front – ich beschreibe hier jetzt nicht jedes Knöpfchen! – befinden sich natürlich ein/aus Schalter, Kopfhöreranschluss, Dimmerknopf für’s Display und ein Schalter zum umschalten der RDS-Anzeige des eingebauten Tuners. Als dann hätten wir noch, Senderwahl (+/-) beim Tuner, Wahl der vorgespeicherten „Cinema Studio EX (A/B/C)“ Schemata (=Simulation spezieller Studios per Digitaler Signalaufbereitung), die Wahl von „A.F.D. = Automatic Format Decoding“, Analog-Direct sowie den verschiedenen Klangeffekten und Surroundmodi. Dann gibt’s natürlich noch den Knopf für die Quellenwahl sowie für die Lautstärke. Der ist allerdings nicht so robust anmutend wie der Rest des Verstärkers, obwohl ebenfalls aus Alu. Nichts ist 100% perfekt. Ach ja, Muting-Taste hat er natürlich auch.
Dann ist noch ein Knöpfchen vorhanden, das sich „open door“ nennt. Wenn man da draufdrückt schwenkt die Frontklappe langsam und gedämpft (toll) herunter, sie ist übrigens auch aus Alu, und bietet Zugriff auf den Video 3 Eingang, Klangeinstellungen des Equalizers, Setup, Sender und Quellennamen, RDS und EON-Wahl, PTY-Wahl für den Tuner etc.
SETUP
Das Setup ist einfach. Allerdings sollte man sich einerseits die Anleitung der Lautsprecher (schaut’ euch doch meine Bewertung der Sony VE705 Pascal 7er Lautsprecher hier bei DooYoo an!!) durchlesen, andererseits die des Receivers. Technikfreaks schaffen’s auch ohne. Man betätigt „Setup“ und kann per Cursor + Jogdial (bekannt für Sony-User) die Parameter einstellen. So kann festgelegt werden, wie weit die Fronlautsprecher entfernt sind vom Benutzer, wie weit der Centerspeaker näher beim Benutzer steht als die Frontlautsprecher, wie weit die Rear-Lautsprecher entfernt sind, in welchem Winkel (high/low) sie zum Ohr sich befinden, ob die Lautsprecher groß oder klein sind (viel Bass / wenig Bass auf den Satelliten), ob ein Subwoofer angeschlossen ist, oder nicht, ob die Wände hart oder weich (nicht möbliert / stark möbliert, viel Stoff und Polster) sind usw. Dann kann noch der Equalizer für jedes Klangfeld separat konfiguriert werden. Sowohl die Lautstärke der F/C/R speakers als auch des Woofers können justiert werden, die Grenzfrequenzen können eingestellt werden usw. Aber das alles (Setup schon!) muss man nicht unbedingt machen. Die Klangfelder und die Grenzfrequenzen sind ab Werk sehr gut eingestellt, sodass nur der Freak noch feilen kann.
KLANGFELDER
A.F.D (Automatic Format Decoding)
2CH Stereo (Normale Stereowiedergabe – OHNE WOOFER!)
Analog Direct (Abschaltung jeglicher digitaler Signalverarbeitung!)
Normal Surround
Cinema Studio EX.A
Cinema Studio EX.B
Cinema Studio EX.C
Semi Cinema Studio EX.A
Semi Cinema Studio EX.B
Semi Cinema Studio EX.C
Night Theater (für Surroundsound bei leiser Lautstärke)
Mono Movie
Stereo Movie
Headphone
Virtual Multi Dimension (Genial, es werden 12 Lautsprecher simuliert!)
Virtual Multi Rear (Es werden mehrere Rear-Lautsprecher simuliert)
Virtual Semi Multi Dimension (Es werden R-Lautspr. Ohne selbige simuliert)
Virtual Enhanced A
Virtual Enhanced B
Small Hall
Large Hall
Opera House
Jazz Club
Disco/Club
Church
Live House
Arena
Stadium
Game
Das sollte doch reichen, oder? Wobei ich anmerken muss, dass alle diese Digitaleffekte mit Vorsicht zu genießen sind. Jessye Norman, gospelsingend mit dem Klangfeld Church hört sich absolut genial an. Und Ella Fitzgerald im Jazz-Club ebenfalls. Aber ansonsten kann man diese Felder eher selten einsetzen. Virtual Multi-Dimension bringt gegenüber „AFD“ einen Vorteil, der reißt einen aber nicht vom Hocker, und wer denkt, er könne mit Virtual Semi Multi Dimension (hier werden ohne Vorhandensein von Rear-Speakers bis zu 10 selbige simuliert) sich die hinteren Lautsprecher ersparen, täuscht sich auch gewaltig. Noch kann man auch mit Digitaltechnik das Ohr und die Physik nicht sooo gewaltig täuschen.
Cinema Studio EX. A bis C sind ganz nett, es werden vordefinierte Räumlichkeiten simuliert. Drei verschiedene Studios sind gespeichert – können nicht verändert werden!
Aber auch hier gilt, jedem das seine, wem der totale Nachhall den richtigen Kick gibt, der schaltet eben beim Pop-Musik-Sender auf „Opera House“...wer’s mag.
Ach ja. „A.F.D“ wollte ich noch beschreiben. Das heißt „Automatic Format Decoding“. Wenn der Receiver z.B. über den Digitaleingang von DVD ein Dolby-Digital 3/2 Signal erhält, schaltet er automatisch auf Dolby Digital und der schöne blaue Balken leuchtet stirnseitig zentral. Das sieht am Abend nebenbei bemerkt auch ganz gut aus.
TUNER
Der 940er hat einen eingebauten Tuner. Zunächst war ich ja skeptisch ob ein eingebauter Tuner auch gute Klangqualität bieten würde. Aber, auch hier erlaubt sich der 940er keine Schwächen. Die Sender können automatisch gespeichert werden, sie kommen nahezu rauschfrei, sogar in unserer gebirgigen Gegend rein, der Receiver speichert auch die RDS-Signale zwischendurch. Das heißt, wenn man auf „RDS-Info“ drückt so reißt die Botschaft nicht mittendrin’ ab, sondern wird vorerst gespeichert (am Display des Receivers leuchtet „Message waiting“) und dann über’s Display leicht leserlich ausgegeben. Die restlichen Tuner-Funktionen entsprechen dem RDS Standard, die beschreibe ich nicht separat.
FERNBEDIENUNG
So. Letztes Kapitel. Das soll ja hier kein Buch werden ;-)
Die Fernbedienung ist zwar recht groß aber liegt sehr gut in der Hand. Wer das Nokia-Handy 7110 kennt, dem wird die Navigationstaste auffallen. Sie übernimmt das Scrollen in den Listen sowie das Bestätigen per Tastendruck. Das geht nach ein wenig Übung leicht von der Hand. Auch sind Receiver und Fernbedienung als zweiwege System ausgelegt. Wird die Fernbedienung eingeschaltet, erhält sie vom Receiver als Info, welche Quelle gerade gewählt ist, in welchen Steuermodus sie also schalten soll. Ist also z.B. der Tuner aktiviert, so übermittelt der Receiver zunächst welche Quelle eingeschaltet ist, schaltet somit die Ferbedienung um und sagt auch gleich noch, welcher Sender gerade läuft. Der erscheint dann mit Namen sowie Frequenz im großen, hintergrundbeleuchteten Display.
Die FB ist lernfähig, sie kann bis zu einem gewissen Grad alle anderen vorhandenen Geräte steuern.
Kleiner Tipp für Besitzer eines Infrarotdimmers für die Deckenbeleuchtung: BAUT DEN AUS!! Ich hatte solch einen Dimmer, es machte mich wahnsinnig! Durch das ständige hin- und her zwischen FB und Receiver ging andauernd das Licht an und aus. Zum Vergessen.
Unter einer Klappe befinden sich dann noch selten benutzte Tasten, gut gelöst. Die großen, für Sony recht übersichtlich angeordneten Tasten auf dieser Klappe leuchten im Dunklen, so hat man sich einerseits die stromfressende Beleuchtung gespart, und sich elegant aus der Affäre der motzenden Kunden gezogen.
Einen Mangel hat die FB allerdings schon. Angenommen es wird gerade eine DVD angesehen, und man möchte den Ton am Fernseher regulieren. Man drückt also eine Taste um die FB einzuschalten (die spart nämlich Energie, und schaltet sich aus – kann man aber abschalten) und wählt „TV“. Nun glaubt aber der Receiver, er solle die Quelle auch auf TV umschalten, was dann darin resultiert, dass die DVD weiterläuft aber der TON vom TV wiedergegeben wird. Und in meinem Fall ist aber der DVD-Player am Verstärker und nicht am TV angeschlossen.....pffff. Na, ja. Indem man die Hand vor das Infrarotfenster der Fernbedienung hält, während man eine andere Quelle wählt geht’s auch. Alternativ könnte man ggf. auch die „2wege Kommunikation“ abschalten. Das würde ich aber nicht empfehlen, da man so dem Receiver/Fernbedienungs-Gespann einige Features nimmt.
Ach ja. Es sind auch hunderte Geräte anderer Marken im Speicher der Fernbedienung, mit etwas herumprobieren hat man oft Glück.
FAZIT:
Erstens: Dieser Text ist jetzt über 5 A4-Seiten lang, und das ist entschieden ZU lang ;-) Also ist hier Schluss. Wer noch Fragen hat, der kann mir ja unter holger.schmidt@surfeu.at gerne mailen.
Zum Receiver: Der STR-940QS ist ein Spitzengerät, der durch sehr schönen, ausgewogenen Digitalklang brilliert, und auch bei Analogbetrieb überzeugen kann (wenngleich er im Digitalbetrieb viel besser ist). Mit 110W Sinusleistung an 8 Ohm pro Kanal (F/C/R/Sub) ist Leistung und Lautstärke für alles und jeden in Massen vorhanden. Die Bedienung ist einfach, ebenso die Konfiguration.
Das Gerät ist gelungen und auch für den Surround-Anfänger zu empfehlen. Ich bin absolut zufrieden damit.
So, und das war’s nun auch!
Eigentlich beginnen alle meine Meinungen nach dem selben Schema. „Das alte Ding ist nicht mehr gut genug, ein neues muss her“....na, ja. Jetzt könnte man meinen, das würde mich natürlich dermaßen stören, dass ich mein Einleitungsschema ändern würde. ~g~ Tut es aber nicht, es entspricht ja meist den Tatsachen. Also....
Sieben Jahre tat ein Philips Verstärker der 900er-Serie (DAS war noch solide Technik!!) des Typs FA931 mit 2x70W seinen Dienst. Verwendet wurden hiezu die Lautsprecher „FB696“ welche zum einen sehr groß waren (2x22cm Basslautsprecher + 25mm Kalotten-Hochtöner) zum Anderen aber aufgrund des fehlenden Mitteltonlautsprechers eigentlich keinen wirklich ausgewogenen Klang produzierten. Na, ja. Dann kam mir die Idee, ich könnte mein Wohnzimmer renovieren. Tat ich dann auch, nur, ihr kennt das sicher, da fallen einem dann die irrsten Dinge ein, die „im Zuge des Umbaues“ noch getauscht oder erneuert werden müssen. ~g~ Bei mir fiel der Gedanke auf Verstärker und Lautsprecher.
So kam’s, dass ich mich, da Philips ja an HiFi-Equipment nicht mehr wirklich wahre Highlights produziert, für einen Sony Receiver des Typs STR-940QS entschied. Eigentlich weniger, weil ich 5x110W Sinusleistung benötige (5x50W würden ebenfalls ausreichen) sondern weil der einfach mehr Eingänge/Ausgänge besitzt und außerdem eine sehr ergonomisch in der Hand liegende Zweiwege-Fernbedienung mitbringt. Aber auf diese Details gehe ich später ein.
ANLIEFERUNG/AUSPACKEN/AUFSTELLEN
Die Schachtel ist nicht „klein“. Allerdings auch nicht wirklich untransportierbar. Leichtgewicht ist der 940er nicht, er bringt satte 13,5kg auf die Waage. Das liegt wohl weniger an dem Vollmetallgehäuse und der Vollaluminiumfront, als an dem mit Elektronik überladenen Inneren. In der Packung liegt ein Handbuch für die Fernbedienung, eines für den Verstärker, die Fernbedienung, Batterien (3xAA) sowie, natürlich, der Receiver. Also vorerst mal alles von der Verpackung befreit und auf das HiFi-Möbel gehievt. Wer nicht schön eine Stereoanlage besaß und mit dem Kabelwirrwarr dahinter vertaut ist, dem schwant übles. Denn...
ANSCHLUSS
...denn, Anschluss findet man an den 940QS mehr als genug. Als da wären folgende Anschlussmöglichkeiten:
FM-Antenne
AM-Antenne
5.1-Kanal Eingang (F/R/C/Woofer)
Erdungsschraube für Plattenspieler
1 CTRL-S Eingang für die Videokamera
Je 1 S-Video/Chinch Monitorausgang
3 Optische Digitaleingänge (MD/TV-SAT/DVD)
1 Koaxialer (chinch) Digitaleingang für DVD
1 Optischer Digitalausgang (MD)
1 Plattenspieler Eingang analog
1 CD-Player Eingang analog
je 1 MD Ein- und Ausgang analog
je 1 TAPE Ein- und Ausgang analog
1 TV/SAT audio+video (chinch/s-video) Eingang analog
1 DVD audio+video (chinch/s-video + ctrl-s out) Eingang analog
1 Audio/Video (chinch) in (Video 2)
1 Audio/Video (chinch) out (Video 2)
1 Audio/Video (chinch/s-video) in (Video 1)
1 Audio/Video (chinch/s-video+ctrl-s) out (Video 1)
1 Audio/Video Eingang vorne (Video 3)
1 Control A1-II Schnittstelle
1 analogen Ausgang (nicht verstärkt)
2 paar Frontlautsprecher
1 paar Rear-Lautsprecher
1 Centerspeaker
2 Subwoofer Vorverstärkerausgang (für aktiv-woofer)
je 1 paar Vorverstärkerausgänge für aktive F/R/C-speakers
1 Impedanzumschalter (4/8 Ohm)
1 geschaltete Netzsteckdose (für Woofer, z.B.)
1 Kopfhörerausgang (6,3mm)
So. Das wär’s denn auch schon wieder. Jetzt seid ihr baff, oder?? Im Sony-Prospekt wird zwar das meiste beschrieben, an Anschlüssen, aber es wird einem gar nicht so richtig bewusst, wie VIELE Anschlüsse dieser Receiver aufweist.
Na, ja. Ok. Wie man einen CD-Player usw. anschließt werden die meisten wissen, ansonsten ist bei den Endgeräten alles wie gehabt. Der Receiver kann vermutlich auch die Video-Geräte kombinieren bzw. koordinieren, und man kann z.B. von Video 3 auf Video 1 und 2 aufnehmen. Dafür benutze ich Ihn aber nicht. Auch hat er ein OnScreen-Display, das, meines Wissens aber nur Statusinformationen darbietet. Die Notwendigkeit, den Receiver mit dem Fernseher zu verbinden, sehe ich also nicht. Außerdem hat er keine Scart-Anschlüsse, was die Sache etwas erschwert.
Der Anschluss der Lautsprecher gestaltet sich auch nicht wirklich kompliziert. Front- und Rear-Lautsprecher sind schnell angeschlossen, und den Anschluss für den Aktiv-Woofer findet man auch recht schnell (Chinch, nicht Klemme!). Bleibt nur noch der Center-Speaker übrig. Man MUSS natürlich nicht 5 Lautsprecher anschließen, der Verstärkerteil des 940ers ist sehr gut! Aber es wäre doch rausgeworfenes Geld, einen doch nicht wirklich billigen Surroundverstärker zu kaufen und ihn dann als Stereoverstärker zu missbrauchen. Wie auch immer, man kann sogar zwei Frontlautsprecher-Paare anschließen, wenn man z.B. die teuren Regalboxen für die „normale“ Musik, und kleine Satellitenlautsprecher für das Home-Cinema benutzen will. Alles ist möglich, auch der Parallelbetrieb der beiden Boxenpaare.
Bedienelemente
An der Front – ich beschreibe hier jetzt nicht jedes Knöpfchen! – befinden sich natürlich ein/aus Schalter, Kopfhöreranschluss, Dimmerknopf für’s Display und ein Schalter zum umschalten der RDS-Anzeige des eingebauten Tuners. Als dann hätten wir noch, Senderwahl (+/-) beim Tuner, Wahl der vorgespeicherten „Cinema Studio EX (A/B/C)“ Schemata (=Simulation spezieller Studios per Digitaler Signalaufbereitung), die Wahl von „A.F.D. = Automatic Format Decoding“, Analog-Direct sowie den verschiedenen Klangeffekten und Surroundmodi. Dann gibt’s natürlich noch den Knopf für die Quellenwahl sowie für die Lautstärke. Der ist allerdings nicht so robust anmutend wie der Rest des Verstärkers, obwohl ebenfalls aus Alu. Nichts ist 100% perfekt. Ach ja, Muting-Taste hat er natürlich auch.
Dann ist noch ein Knöpfchen vorhanden, das sich „open door“ nennt. Wenn man da draufdrückt schwenkt die Frontklappe langsam und gedämpft (toll) herunter, sie ist übrigens auch aus Alu, und bietet Zugriff auf den Video 3 Eingang, Klangeinstellungen des Equalizers, Setup, Sender und Quellennamen, RDS und EON-Wahl, PTY-Wahl für den Tuner etc.
SETUP
Das Setup ist einfach. Allerdings sollte man sich einerseits die Anleitung der Lautsprecher (schaut’ euch doch meine Bewertung der Sony VE705 Pascal 7er Lautsprecher hier bei DooYoo an!!) durchlesen, andererseits die des Receivers. Technikfreaks schaffen’s auch ohne. Man betätigt „Setup“ und kann per Cursor + Jogdial (bekannt für Sony-User) die Parameter einstellen. So kann festgelegt werden, wie weit die Fronlautsprecher entfernt sind vom Benutzer, wie weit der Centerspeaker näher beim Benutzer steht als die Frontlautsprecher, wie weit die Rear-Lautsprecher entfernt sind, in welchem Winkel (high/low) sie zum Ohr sich befinden, ob die Lautsprecher groß oder klein sind (viel Bass / wenig Bass auf den Satelliten), ob ein Subwoofer angeschlossen ist, oder nicht, ob die Wände hart oder weich (nicht möbliert / stark möbliert, viel Stoff und Polster) sind usw. Dann kann noch der Equalizer für jedes Klangfeld separat konfiguriert werden. Sowohl die Lautstärke der F/C/R speakers als auch des Woofers können justiert werden, die Grenzfrequenzen können eingestellt werden usw. Aber das alles (Setup schon!) muss man nicht unbedingt machen. Die Klangfelder und die Grenzfrequenzen sind ab Werk sehr gut eingestellt, sodass nur der Freak noch feilen kann.
KLANGFELDER
A.F.D (Automatic Format Decoding)
2CH Stereo (Normale Stereowiedergabe – OHNE WOOFER!)
Analog Direct (Abschaltung jeglicher digitaler Signalverarbeitung!)
Normal Surround
Cinema Studio EX.A
Cinema Studio EX.B
Cinema Studio EX.C
Semi Cinema Studio EX.A
Semi Cinema Studio EX.B
Semi Cinema Studio EX.C
Night Theater (für Surroundsound bei leiser Lautstärke)
Mono Movie
Stereo Movie
Headphone
Virtual Multi Dimension (Genial, es werden 12 Lautsprecher simuliert!)
Virtual Multi Rear (Es werden mehrere Rear-Lautsprecher simuliert)
Virtual Semi Multi Dimension (Es werden R-Lautspr. Ohne selbige simuliert)
Virtual Enhanced A
Virtual Enhanced B
Small Hall
Large Hall
Opera House
Jazz Club
Disco/Club
Church
Live House
Arena
Stadium
Game
Das sollte doch reichen, oder? Wobei ich anmerken muss, dass alle diese Digitaleffekte mit Vorsicht zu genießen sind. Jessye Norman, gospelsingend mit dem Klangfeld Church hört sich absolut genial an. Und Ella Fitzgerald im Jazz-Club ebenfalls. Aber ansonsten kann man diese Felder eher selten einsetzen. Virtual Multi-Dimension bringt gegenüber „AFD“ einen Vorteil, der reißt einen aber nicht vom Hocker, und wer denkt, er könne mit Virtual Semi Multi Dimension (hier werden ohne Vorhandensein von Rear-Speakers bis zu 10 selbige simuliert) sich die hinteren Lautsprecher ersparen, täuscht sich auch gewaltig. Noch kann man auch mit Digitaltechnik das Ohr und die Physik nicht sooo gewaltig täuschen.
Cinema Studio EX. A bis C sind ganz nett, es werden vordefinierte Räumlichkeiten simuliert. Drei verschiedene Studios sind gespeichert – können nicht verändert werden!
Aber auch hier gilt, jedem das seine, wem der totale Nachhall den richtigen Kick gibt, der schaltet eben beim Pop-Musik-Sender auf „Opera House“...wer’s mag.
Ach ja. „A.F.D“ wollte ich noch beschreiben. Das heißt „Automatic Format Decoding“. Wenn der Receiver z.B. über den Digitaleingang von DVD ein Dolby-Digital 3/2 Signal erhält, schaltet er automatisch auf Dolby Digital und der schöne blaue Balken leuchtet stirnseitig zentral. Das sieht am Abend nebenbei bemerkt auch ganz gut aus.
TUNER
Der 940er hat einen eingebauten Tuner. Zunächst war ich ja skeptisch ob ein eingebauter Tuner auch gute Klangqualität bieten würde. Aber, auch hier erlaubt sich der 940er keine Schwächen. Die Sender können automatisch gespeichert werden, sie kommen nahezu rauschfrei, sogar in unserer gebirgigen Gegend rein, der Receiver speichert auch die RDS-Signale zwischendurch. Das heißt, wenn man auf „RDS-Info“ drückt so reißt die Botschaft nicht mittendrin’ ab, sondern wird vorerst gespeichert (am Display des Receivers leuchtet „Message waiting“) und dann über’s Display leicht leserlich ausgegeben. Die restlichen Tuner-Funktionen entsprechen dem RDS Standard, die beschreibe ich nicht separat.
FERNBEDIENUNG
So. Letztes Kapitel. Das soll ja hier kein Buch werden ;-)
Die Fernbedienung ist zwar recht groß aber liegt sehr gut in der Hand. Wer das Nokia-Handy 7110 kennt, dem wird die Navigationstaste auffallen. Sie übernimmt das Scrollen in den Listen sowie das Bestätigen per Tastendruck. Das geht nach ein wenig Übung leicht von der Hand. Auch sind Receiver und Fernbedienung als zweiwege System ausgelegt. Wird die Fernbedienung eingeschaltet, erhält sie vom Receiver als Info, welche Quelle gerade gewählt ist, in welchen Steuermodus sie also schalten soll. Ist also z.B. der Tuner aktiviert, so übermittelt der Receiver zunächst welche Quelle eingeschaltet ist, schaltet somit die Ferbedienung um und sagt auch gleich noch, welcher Sender gerade läuft. Der erscheint dann mit Namen sowie Frequenz im großen, hintergrundbeleuchteten Display.
Die FB ist lernfähig, sie kann bis zu einem gewissen Grad alle anderen vorhandenen Geräte steuern.
Kleiner Tipp für Besitzer eines Infrarotdimmers für die Deckenbeleuchtung: BAUT DEN AUS!! Ich hatte solch einen Dimmer, es machte mich wahnsinnig! Durch das ständige hin- und her zwischen FB und Receiver ging andauernd das Licht an und aus. Zum Vergessen.
Unter einer Klappe befinden sich dann noch selten benutzte Tasten, gut gelöst. Die großen, für Sony recht übersichtlich angeordneten Tasten auf dieser Klappe leuchten im Dunklen, so hat man sich einerseits die stromfressende Beleuchtung gespart, und sich elegant aus der Affäre der motzenden Kunden gezogen.
Einen Mangel hat die FB allerdings schon. Angenommen es wird gerade eine DVD angesehen, und man möchte den Ton am Fernseher regulieren. Man drückt also eine Taste um die FB einzuschalten (die spart nämlich Energie, und schaltet sich aus – kann man aber abschalten) und wählt „TV“. Nun glaubt aber der Receiver, er solle die Quelle auch auf TV umschalten, was dann darin resultiert, dass die DVD weiterläuft aber der TON vom TV wiedergegeben wird. Und in meinem Fall ist aber der DVD-Player am Verstärker und nicht am TV angeschlossen.....pffff. Na, ja. Indem man die Hand vor das Infrarotfenster der Fernbedienung hält, während man eine andere Quelle wählt geht’s auch. Alternativ könnte man ggf. auch die „2wege Kommunikation“ abschalten. Das würde ich aber nicht empfehlen, da man so dem Receiver/Fernbedienungs-Gespann einige Features nimmt.
Ach ja. Es sind auch hunderte Geräte anderer Marken im Speicher der Fernbedienung, mit etwas herumprobieren hat man oft Glück.
FAZIT:
Erstens: Dieser Text ist jetzt über 5 A4-Seiten lang, und das ist entschieden ZU lang ;-) Also ist hier Schluss. Wer noch Fragen hat, der kann mir ja unter holger.schmidt@surfeu.at gerne mailen.
Zum Receiver: Der STR-940QS ist ein Spitzengerät, der durch sehr schönen, ausgewogenen Digitalklang brilliert, und auch bei Analogbetrieb überzeugen kann (wenngleich er im Digitalbetrieb viel besser ist). Mit 110W Sinusleistung an 8 Ohm pro Kanal (F/C/R/Sub) ist Leistung und Lautstärke für alles und jeden in Massen vorhanden. Die Bedienung ist einfach, ebenso die Konfiguration.
Das Gerät ist gelungen und auch für den Surround-Anfänger zu empfehlen. Ich bin absolut zufrieden damit.
So, und das war’s nun auch!
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