Soulfly 3 - Soulfly Testbericht

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Erfahrungsbericht von Eiswolf

the third invasion

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Soulfly, eine Band, die nicht zuletzt durch den EMP Katalog immer mehr Bekanntheit erlangt und mit ihrer harten, spirituellen Musik auf sich aufmerksam machen. Die Texte, zum Teil mit traditionellen südamerikanischen Instrumenten, wie Riesentrommeln untermalt sind extrem religiös und drücken den tiefen Glauben der Bandmitglieder aus. Die Band selbst stammt hauptsächlich aus Brasilien und besteht aus dem fast schon legendären May Cavallera, der früher auch bei Sepultura und Nailbomb gesungen hat und nun für Soulfly singt, Gitarre spielt und auch mal auf die Trommeln haut, dem Drummer Roy Mayorga, der auch mal bei Thorn war, dem Gitarristen Mikey Doling, ehemals Snot und dem Bassisten Marcello Dias, früher bei The Mist. Auffällig natürlich, dass Soulfly für keinen der Typen die erste Band ist, anfangs wurde Soulfly auch eher als Projekt denn als eigenständige Band gesehen.

Bisher haben Soulfly zwei Alben rausgebracht: Soulfly und Primitive. Von jeder gibt es eine limited Edition mit Papp Hülle und Bonus Tracks sowie im Falle der ersten CD sogar eine Bonus CD mit Remixen. Als ich mir das neue Album „Three“ kaufte habe ich daran natürlich nicht gedacht und so hab ich nun nur die normale Version ohne die vier Bonus Tracks, weil der Media Markt die zu der Zeit noch nicht hatte, deshalb kann ich hier nur über die 14 regulären Tracks schreiben, die aber trotzdem den Kauf wert sind.

1. downstroy [4:25]
Das Wort ist eine Mischung aus destroy und down, weist schon auf eine gewisse Menge Rage hin, was man sofort merkt. Die tiefe wütende Stimme Max’ legt gleich los und schreit seinen Hass hinaus. Passend dazu gibt’s fette Drums, schwere, harte Riffs und zwischendurch „Urwaldgeräusche“, die sich irgendwie wie Frösche anhören. Echt heavy. Zum Ende hin wird’s dann etwas ruhiger, Bongoklänge und Schlagzeug lassen das Lied ausklingen.

2. seek ‘n strike [4:27]
Die erste Single des Albums beginnt mit Glockenklängen, die von einer Gitarre abgelöst werden bis Max seiner Wut freien lauf lässt. Schlachtrufartig beginnt jede Zeile mit „here we go“ diesen Song könnte man als Hymne bezeichnen, hat Ohrwurmqualität. Besonders hervorzuheben hierbei ist die Zeile: “I’d rather die on my feet than keep living on my knees“, die sehr schön Max’ Motivation widerspiegeln. Ein Video gibt’s dazu auch, das gefällt mir aber überhaupt nicht, die band steht in der Wüste vor Kakteen und performt das Lied während Fans dazukommen und dann alle zusammen den Regen als ein Geschenk Gottes empfangen.

3. enterfaith [4:46]
Hier gehts um den Glauben als Waffe, kraftvolle Töne bringen dies wunderbar zum Ausdruck. Beim Refrain brüllt die ganze Band „Enterfaith“, das kommt ziemlich cool rüber und macht Bock Mitzubrüllen. Der Song endet mit Max’ „Fate“ Schreien, die elektronisch bearbeitet wurden und sich immer merkwürdiger anhören, der erste Teil des Lieds geht mehr ab.

4. one [5:21]
Undefinierbare Geräusche dringen aus den Boxen und gehen in einen schwerfälligen Gesang über. Danach jedoch beginnt gleich die erste Strophe, man merkt, dass hier ein etwas ruhigerer aber dennoch nicht beruhigender Track kommt.

5. L.O.T.M.[2:35]
Die Abkürzung steht für last of the mohicans. Max holt wieder sämtliche Kraft aus sich heraus, bündelt sie in seiner Kehle und brüllt sie der Welt entgegen. Trotz der Kürze des Lieds ist der reguläre Text schon nach 1:45 zu Ende danach folgen diverse Rufe von einer Menge Menschen, die auch alle im Booklet aufgelistet sind.

6. Brasil [4:55]
Da der Text auf portugiesisch [schätz ich mal] ist, kann ich hier nicht sagen, worum es geht, es klingt jedenfalls nicht nach Hass oder ähnlichem, es kommt eher einem Loblied gleich, besticht dennoch durch seinen Sound.

7. tree of pain [8:19]
Tree of pain stellt das Kernstück des Albums dar, deshalb steht es auf der Tracklist genau in der Mitte [wenn man 9-11-01 weglässt, ich komme da später noch drauf zurück]. Sofort bemerkt man die weichen Klänge der Akustikgitarre, kurz nach Beginn setzt Asha Rabouin mit ihrem bezaubernden Gesang ein, der auch schon bei Fligh High auf dem zweiten Album zum Einsatz kam. Sie singt von Unsicherheit, Verlorenheit und Einsamkeit und schafft es diese gefühle wunderbar zu vermitteln. Nach ungefähr zwei Minuten ist dann Max an der Reihe und schreit sich sofort die Seele aus dem Leib, nach der fünften Minute wird er von seinem Stiefsohn Ritchie abgelöst, der genauso loslegt. Dessen Stimme passt zwar nicht einwandfrei zum Sound, er hat aber trotzdem seine Berechtigung in diesem Werk mitzumischen. Nach weiteren zwei Minuten setzt dann wieder Asha ein und beendet das Epos mit ihrer wunderbaren Stimme. Das Lied ist Max’ verstorbenem Stiefsohn Dana gewidmet, dessen Foto man in sämtlichen Soulfly CDs [sowie in around the fur von den Deftones] finden wird, weil Max ihn sehr vermisst.

8. one nation [3:42]
Kinderstimmen sagen im Chor einen Spruch auf, wonach dann die gewohnt harten Gitarren einsetzen, besonders an diesem Song dürfte noch einmal der Gastauftritt von Ritchie sein. Das Stück wird durch die besagten Kinder beendet. In dem Track geht es um Einheit und Weldfrieden.

9. 9-11-01 [1:00]
An dieser Stelle hört man eine Minute lang gar nichts. Dies haben Soulfly arrangiert um ihren Respekt vor den Opfern des 11 Septembers auszudrücken, da sie der Ansicht sind, keine Worte könnten dies so gut ausdrücken wie respektvolle Stille.

10. call to arms [1:23]
Es folgt ein richtig schneller Song, in dem sich alle richtig ins Zeug legen, was auch erklärt, dass er schon nach so kurzer Zeit zu Ende ist.

11. four elements [4:22]
Mit den vier Elementen sind nicht etwa Feuer, Wasser, Erde und Luft gemeint sondern das Herz, die Faust, die Seele und das Bewusstsein des Menschen. Wieder ein Song in dem traditionelle Trommeln und Zupfinstrumente gebraucht werden. Dies geht etwas länger als die Hälfte des Lieds so, was im Kontrast zum harten ersten Teil steht. Kurz vor Schluss wird dann aber doch noch mal der fette Refrain wiederholt.

12. Soulfly III [5.00]
Wie auf jedem Album findet sich auch auf Three ein Teil der Soulfly Reihe. Er ist durchgängig instrumental und ruhig gespielt, passt sehr gut ins Konzept des Albums, aber ich finde, dass er mir als selbstständiger Song zu lngweilig ist.

13. Sangue de Barrio [2 :18]
Heißt auf englisch Blood of the Barrio und ist ein Cover der dreißiger Jahre Band Chico Science aus Brasilien. Hier wird ein mittleres Tempo angeschlagen und der Song wird zum Teil wieder instrumental gespielt und ist nicht ganz so hart wie die anderen Songs.

14. Zumbi [6:14]
Der letzte Track des Albums ist ein typischer letzter Song. Zuerst kommen 3 Minuten lang Instrumente pur, danach gibt’s eine zweiminütige Pause, auf die dann bis zum Ende leises Glockengeläut folgt. Dieses Lied drückt wieder einmal die Heimatverbundenheit der Band aus, macht sich aber denkbar schlecht, wenn man das Album per Random hört, weil man sich das dann die ganze Zeit anhören muss bis es weitergeht, ist halt nur als Ausklang gedacht.

Die CD hat eine Gesamtspieldauer von 59:03 Minuten, ist damit also nicht allzu kurz geraten, wie die anderer Bands. Ich finde, dass dies das beste Soulfly Album überhaupt ist, also wer die anderen hat sollte dieses auf gar keinen Fall auslassen!

Dieses Jahr waren Soulfly wieder auf Tour in Europa und haben dabei auch nicht das Hurricane Festival vergessen auf dem ich war. An allen Ecken und Enden hat man dort Soulfly Fans gesehen, dafür war aber beim Auftritt der Band recht wenig zu merken irgendwie gingen die Fans gar nicht richtig ab. Trotzdem lieferten Soulfly einen erstklassigen Auftritt und holten sogar die Trommeln raus und haben richtig gerockt.

Falls ihr auf die Musik steht und die mal in eurer Nähe spielen solltet ihr unbedingt mal hingehen und noch wichtiger holt euch die Platte!

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