Spanien Testbericht

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Erfahrungsbericht von kerlimaus99

Eine Runde zu spät zu recht ausgeschieden, aber am Ende doch unglücklich

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Zweimal zappelte der Ball im Netz der Südkoreaner, aber keiner dieser Treffen fand zu Unrecht die Anerkennung des Schiedsrichters.


Warum auch immer er das erste Tor nicht gegeben hat, wird nur er selber wissen, aber das zweite Versagen eines Treffers in der Verlängerung war auf jeden Fall ein Fehlentscheidung, aber diese wird es im Fußball immer geben, zumal solange man den Schiedsrichtern aus welchen Gründen auch immer keine Zeitlupe am Spielfeldrand zur Verfügung stellen kann oder will.


Ich will damit kein Plädoyer dafür halten, jede Szene im einzelen aufzudröseln, aber bei entscheidenden oder knappen Entscheidungen sollte man diese Möglichkeit schon haben, etwa bei Szenen wie Elfmeter oder Schwalbe, oder bei erzielten Toren Abseits ja oder nein.


Wie dem auch sei, trotzdem bin ich der Meinung, daß Spanien zu recht ausgeschieden ist, wenn auch Südkorea jetzt mehr als glücklich im Halbfinale steht, warum will ich versuchen im folgenden Beitrag darzulegen.


Spanien startete mit einer souveränen Vorrunde in die Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan.


Mit drei Siegen und 9:4 Toren ließen sie keinen Zweifel daran, wer in der Gruppe B das Sagen hat.


In jedem Spiel erzielten sie drei Tore und nur im Spiel gegen Südafrika kam man in die Nähe einer Situation, wo man ein Spiel nicht hätte gewinnen können, weil die Südafrikaner in einere kämpferischen Partie zweimal ausgleichen konnten.


Die Spanier gerieten aber nie an den Rand einer Niederlage und waren ja auch durch die Siege gegen Slowenien und Paraguay jeweils mit 3:1 bereits nach zwei Spielen für das Achtelfinale qualifiziert.


In den darauffolgenden Spielen sowohl im Achtelfinale gegen Irland als auch heute im Viertelfinale gegen Südkorea hatte man allerdings den Eindruck, Spanien hätte die Mannschaft nach der Vorrunde nach Hause geholt und eine ganz andere in das weitere Turnier geschickt.


Begann man gegen Irland noch druckvoll, so ließ man alle Sturmbemühungen nach dem Führungstreffer fahren und beschränkte sich darauf den Vorsprung über die Zeit zu bringen.


Das dies eigentlich nur nach hinten losgehen kann, hatten aber gerade die Iren schon gegen Deutschland bewiesen, wo sie in der Nachspielzeit das Ausgleichstor erzielten.


So mußten sie Spanier also erstmals in die Verlängerung, wo allerdings kein Tor fiel, aber die Iren einem Golden Goal viel näher waren als die Spanier und dieses auf verdient gehabt hätten.


Im folgenden Elfmeterkrimi, indem überhaupt nur 5 der 10 geschossenen Elfmeter verwandelt werden konnte, avancierte Iker Casillas der spanische Torhüter zum Helden, weil er nach einem bereits in der regulären Spielzeit gehaltenen Elfmeter zwei weitere halten konnte.


Ihm allein haben die Spanier das mehr als glückliche Erreichen des Viertelfinales zu verdanken.


Aber statt aus dieser Erfahrung zu lernen, machten die Spanier im Spiel gegen die Südkoreaner vielfach die gleichen Fehler.


Gerade zum Ende der ersten Halbzeit kamen sie besser ins Spiel und die koreanische Abwehr sah das eine oder andere Mal nicht gerade souverän aus.


Aber statt in der zweiten Halbzeit nachzusetzen, zogen sich die Spanier immer weiter zurück und machten natürlich auch so den Gegner stark und brachten die Südkoreaner immer besser ins Spiel, die sich auch dann ihre Chancen erarbeiteten, wenn die Mannschaft insgesamt nach dem Spiel gegen Italien aber auch etwas ausgepowert wirkte.


Wieder mußte Spanien in die Verlängerung, erzielte eigentlich auch das Golden Goal, aber es wurde wie bereits erwähnt nicht anerkannt.


Iker Casillas vereitelte noch einige koreanische Chancen, konnte aber im anschließenden Elfmeterschießen diesmal keinen halten, wenn es auch beim ersten koreanischen Elfmeter mehr als knapp war und ihm dieses Kunststück fast gelungen wäre und dann hätten meiner Meinung nach die Spanier auch dieses Elfmeterschießen gewonnen.


So aber wurde der Spanier Joaquin zur tragischen Figur und der Koreaner Lee im Tor zum Helden, als er eben diesen Elfmeter hielt.


Spanien fährt als meiner Meinung nach zurecht nach Hause, denn nach der souveränen Vorrunde haben sie eigentlich auf der ganzen Linie enttäuscht und es versäumt sowohl das Spiel gegen die Iren als auch gegen Südkorea vorzeitig zu entscheiden. Das dies dann auch mal nach hinten losgehen kann, hat sich heute gezeigt.


Südkorea steht nun also ebenso sensationell im Halbfinale wie die deutsche Mannschaft, denn von dieser hatte man es wohl auch vor dem Turnier nicht erwartet und ob es nach den Leistungen gegen Irland, Paraguay und die USA verdient ist, lassen wir mal dahingestellt.


Es bleibt natürlich der bittere Nachgeschmack der zwei nicht anerkannten spanischen Tore, aber solche Fehlentscheidungen kommen immer wieder im Fußball vor und Südkorea ist sicherlich nicht der erste Gastgeber eine Turniers, egal ob Welt- oder Europameisterschaft, der bei solchen Entscheidungen etwas bevorzugt wurde.


Vielleicht nehmen FIFA und UEFA dies ja doch einmal zum Anlaß ernsthaft über die Möglichkeit nachzudenken, den Unparteiischen für knappen Entscheidungen doch Wiederholung und Zeitlupe zur Verfügung zu stellen.


Nun darf man aber gespannt sein, welche der glücklichen Mannschaften im Halbfinale, Deutschland oder Südkorea, noch glücklicher ist und sogar ins Finale vorstoßen kann.


Danke fürs Lesen und Euer Interesse.


Liebe Grüße und ein schönes Wochenende


Euer kerlimaus99

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