Sparkassen Testbericht

Kreissparkasse Tübingen - die Bank in guten und schlechten Zeiten ???
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Wir sind von klein auf Kunden der Kreissparkasse Tübingen. Die ist im Ort, da muss ich nicht weit fahren. Da gibt es auch überall Filialen, was ich sehr praktisch finde. Überall in Deutschland, in jedem kleinen Dorf finde ich eine Filiale der Kreissparkasse, und kann dann dort Geld abheben, von unserem Konto in Tübingen. Das kostet dann meist auch keine extra Gebühr. Die Kontoführungsgebühr ist dafür happig. Monatlich 7.50 Euro. Bei der Postbank zum Beispiel würde ich das Konto umsonst bekommen. Aber mein Schatz liebt das bewährte und möchte gerne bei der Kreissparkasse Tübingen bleiben. Es ist ja auch praktisch, dass wir die Kontonummer und die Bankleitzahl nun auswendig wissen. Beim Wechsel des Girokontos würde es wieder eine Menge Schreibereien geben. Ich frage mich aber wirklich ob wir nicht wechseln sollten. Früher war das kein Thema. Aber so wie wir in der letzten Zeit behandeltet wurden, dafür noch eine extra dicke Gebühr zu bezahlen, das sehe ich auch nicht ein.

Die Kreissparkasse verteilt großzügig Kuscheltiere und sonstiges für die Kinder zum Weltspartag. Mal ein Wecker, mal ein Fahrradschloss, mal ein Schlampermäppchen, es ist immer wieder etwas geschicktes dabei. Für die Kinder gibt es noch den Knax-Club, da ist dann immer mal wieder etwas geboten, z.B. ein Filmnachmittag. Die Kreissparkasse beteiligt sich dann auch am örtlichen Kinderferienprogramm. Zur Geburt der Kinder bekam ich jeweils ein Päckchen mit einem Sparbuch mit einem Startguthaben von 5.- DM , einer Spardose in Form eines Clowns ( der auf einem Schaukelpferd reitet ) , und einer Trinklerntasse. Vom 1. bis zum 5.Geburtstag dürfen sich die Kinder zum Geburtstag ein Geschenk aussuchen. Zur Einschulung bekommen die Kinder dann einen Turnbeutel und ein Knax-Jugendsparbuch mit 5.- DM Startguthaben. Das ist ein Sparbuch, bei dem sie im Rahmen ihres Taschengeldes selbst einzahlen und abheben können, das man ihnen um den Umgang mit dem Geld zu erlernen selbst überlassen kann. Zur Konfirmation gibt es dann für das Kind wieder 5.-DM aufs Sparbuch. In modernen Filialen, in Tübingen und Kusterdingen zum Beispiel, gibt es für die Kinder auch Knax-Geldautomaten mit eines speziellen Knax-Karte dazu. Da bekommen sie schon ein Passwort und können ihr Taschengeld selbst einzahlen, dann kommen unten Aufkleber mit dem Sparkassen Symbol heraus. Damit kleben die Kinder ein Sammelbuch voll. Das können sie dann gegen Spielzeug einlösen. Es wird alles getan, um den Kindern die Kreissparkasse schmackhaft zu machen. Wenn alles gut läuft, regelmäßige Gehaltseingänge auf das Konto kommen, und man immer schön sparen kann, ist man dort ein angesehener Kunde. Aber wehe, es läuft mal nicht mehr so gut, und man wird arbeitslos, oder ist womöglich noch auf Sozialhilfe angewiesen. Dann kassieren sie an den Sollzinsen zwar deftig. Und wenn es dann erst über den Dispositionskredit hinausgeht, bekommen sie auch noch extra hohe Überziehungszinsen. Da könnten sie sich eigentlich dran freuen. Wenn die Arbeitslosigkeit dann auch noch richtig lange dauert, wie bei mir jetzt ein Jahr, dann hat man es bei dieser Bank schwierig. Jetzt wurde uns der Dispositionskredit genommen. Es komme ja nur Wohngeld, Kindergeld und Arbeitslosengeld herein und das sei unpfändbar. Das rechtfertige keinen Dispositionskredit mehr. Wir hatten von Weihnachten bis zum Frühjahr eine sehr schwierige Phase, wo ich betteln musste, um auch nur 20 Euro holen zu können. Das Arbeitslosengeld kam drauf, und wurde munter für die Abtragung der Überziehung verwendet. Das Kindergeld kam, ich sah auch kein Cent davon. Weihnachten war, es war kein Geld für Geschenke für die Kinder da. Ich fragte ein paar Mal ob ich nicht wenigstens 20 Euro für Lebensmittel holen könnte, sie schüttelten nur bedauernd den Kopf. Ich wurde deswegen in die Kreditabteilung verwiesen, auch dort wurde mir klar gemacht, dass ich bei unserer Überziehung nichts bekomme. Das wir vier Kinder haben, die auch etwas essen wollen, ist ja bedauerlich. Meinem Sohn gingen die Schuhe kaputt, er musste halt in Gummistiefel herumlaufen, und für den Winter bekam er von seinem großen Bruder abgetragene Stiefel die 3 Nummern zu groß waren .es war eine bittere Zeit. Allerdings brachten wir so auch unsere gewaltige Überziehung weg. Jetzt wird es noch nicht besser werden, ab April bekomme ich nur noch Arbeitslosenhilfe. Das sind monatlich 160 Euro weniger, da müssen wir eben noch mehr sparen, ich frage mich nur an was denn noch ? Wir hatten ein Haus gekauft, und das meiste mit Lakra Gelder finanziert, und den Rest über die Kreissparkasse. Wenn die Rate für das Haus am 1. kommt, und das Geld nicht drauf sei, werden sie alles zurückgeben lassen, das haben sie uns schon angekündigt. Überziehungen werden sie auf keinen Fall mehr zu lassen, solange bei uns keiner in Arbeit ist. Ich wollte meinen Kontostand bei einem Automaten der Kreissparkasse im Handelshof in Tübingen erfragen. Dort wurde meine EC-Karte gleich vom Automaten einbehalten. Ich fragte bei der Kreissparkasse nach, was denn das nun soll. Sie sagten das sei eine Pool-Sperre , die hätten sie jetzt eingebaut. Mir stehe ohne festes Einkommen keine EC-Karte mehr zu. Ohne Vorwarnung ist nun diese Karte auch noch fort. Ich soll eine S-Karte beantragen, mit der kann ich dann an den Automaten der Kreissparkasse abheben, wenn Geld drauf ist, das funktioniert dann auf Guthaben Basis.

Am liebsten würde ich jetzt das Konto kündigen. Den dann spare ich wenigstens diese horrende Kontoführungsgebühr, die steht ja nun in keiner Relation mehr zu den Leistungen. Das sehe ich irgendwo nicht ein, es gibt ja schließlich genug Banken, die diese Leistungen umsonst anbieten.



Sabine Luz,Tübingen den 8.April 2003