Sparkassen Testbericht

Lieber Leser!

Da es sich um einen älteren Bericht von mir handelt, sind hier sämtliche Werte noch in DM gehalten. Ich hoffe, daß mir dieses hier nicht zu lasten legt wird.

Deutschland gehört vom Pro-Kopf-Einkommen zu den reichsten Ländern der Welt. Beim Sparen sind sie allerdings fast die Dümmsten. 90 Prozent der Deutschen legen ihr hart erarbeitetes Geld auf Sparbüchern für durchschnittlich 1,5 – 2,5 Prozent an. Hat es dann endlich jemand geschafft 10000,-DM zusammenzusparen, legt er sein Geld über mehrere Jahre fest, für durchschnittlich 4-5 Prozent Zinsen an. Mit diesen Prozentsätzen schafft man es gerade so, die Inflationsrate zu übertreffen.
Ein Großteil der Deutschen schließt auch Lebensversicherungen ab, um nach 30 Jahren dann das 3-fache der eingezahlten Summe herauszubekommen. Fraglich ist, ob man nach 30 Jahren auch das 3-fache für sein Geld bekommt.
Schauen wir 30 Jahre zurück. Damals bekam mein Vater als 6-jähriger von seinem Vater 5,-DM um sich einen ordentlichen Haarschnitt machen zu lassen. Er kam dann gut frisiert zurück und hielt freudestrahlend einen Lutscher in seiner Hand, den er gratis dazu bekam. Schicken wir heute einen Jungen mit 5,-DM zum Friseur, kommt er auch mit einem Lutscher zurück. Nur seine Harre wurden nicht geschnitten, da jetzt ein einfacher Haarschnitt durchschnittlich 30,-DM kostet. Gleiches gilt für das Porto bei Briefen. Reichte früher noch eine 10,-Pfennig Briefmarke aus, muss man heute schon 110 Pfennig für die gleiche Dienstleistung bezahlen. Einen Wagen von Daimler Benz konnte man früher für 8500,-DM kaufen, heute muss man für ein ähnliches Fahrzeug 40000,-DM berappen. Diese Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen. Wenn wir jetzt nach oben zu unser eingangs gestellten Frage schauen, können wir erkennen , dass wir froh sein müssen, wenn wir nach 30 Jahren für die dreifache Menge des Geldes die selben Sachen kaufen können, wie heute für die einfache Menge des Geldes. Fraglich ist, warum unsere Anlageberater uns auf diese Fakten nicht hinweisen. Wenn ein Kunde sein Geld für mehr als 5-6 Prozent in einen Aktienfond anlegen will, wird er stundenlang über die damit verbunden Risiken aufgeklärt ohne das ihm gleichzeitig die Chancen aufgezeigt werden. So betrug die jährliche Steigerungsrate bei internationalen Fonds in den letzten 40 Jahren durchschnittlich 12 Prozent.