Das Lächeln der Sterne (gebundene Ausgabe) / Nicholas Sparks Testbericht

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ab 7,17
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Erfahrungsbericht von luckynina

Hier lächelt der Kitsch-Fan

Pro:

an sich ganz nette story

Kontra:

Kitschig, enttäuschend, nicht die geringste Spannung!

Empfehlung:

Nein

Kürzlich sah ich einen mir noch unbekannten Roman von Nicholas Sparks im Regal meiner absoluten Ausnahme-Schwiegermutter stehen. (Warum Ausnahme-Schwiegermutter? Weil sie einfach überhaupt nicht dem allgemeingültigen Bild der Schwiegermütter entspricht…)
Da die Kleine grad begeistert spielte (mit der ebenso begeisterten Omi) und ich somit meine Aufsichtspflicht ein wenig schleifen lassen konnte, fing ich gemütlich zu lesen an, und gnädigerweise lieh Schwiegermama mir das Buch – weiß sie doch, dass sie es von mir Leseratte nach spätestens 2 Tagen wiederbekommt…


° Inhalt

Als Amandas Söhne Max und Greg sechs und vier Jahre alt sind, stirbt ihr Mann Brent an Krebs. Völlig am Boden zerstört, überlässt sie die Betreuung ihrer Kinder immer mehr ihren Brüdern und ihrer Mutter, und zieht sich ganz in ihren Kummer und ihre Verzweiflung zurück. Als dieser Zustand sich nicht bessert, sondern immer schlimmer wird, sodass Amandas Söhne sehr darunter zu leiden beginnen, beschließt ihre Mutter Adrienne, ihr eine Geschichte zu erzählen…

14 Jahre früher. Paul Flanner, 54, sehr erfolgreicher Schönheitschirurg, frisch geschieden, beschließt über Nacht, sein bequemes Luxus-Leben an den Nagel zu hängen. Er verkauft sein Haus, kündigt seinen Job und kauft sich ein One-Way-Ticket nach Ecuador, wo er mit seinem Sohn, zu dem er jahrelang keinen Kontakt hatte, in einem Armenspital arbeiten will. Zuvor fliegt er jedoch nach Rodanthe, um sich dort mit dem Ehemann einer seiner Klientinnen zu treffen, die unerwartet gestorben war, nachdem er ihr einen gutartigen Tumor operativ entfernt hatte. Nun freut er sich auf ein gemütliches Wochenende an der Küste, bevor er die USA für mindestens ein Jahr verlässt.

Adrienne Willis ist 45 und frisch geschieden. Ihre Kinder Amanda, Matt und Dan sind Teenager und erfordern viel Aufmerksamkeit. Eines Tages ruft ihre Freundin Jean an und bittet sie, sie ein Wochenende lang in ihrer kleinen Pension in Rodanthe zu vertreten. Es sei ohnehin nur ein Gast erwartet…

Tja, und mehr kann ich an dieser Stelle unmöglich verraten, ohne zu viel von der sowieso ziemlich vorhersagbaren Handlung auf nur 220 Seiten vorwegzunehmen.


° Autor

Nicholas Sparks sieht einfach umwerfend aus, ist sportlich und wurde vom Magazin „People“ zum „sexiest Author“ gekürt. Und zudem ist der Mann auch als Schriftsteller Mega-erfolgreich: Er begann seine außergewöhnliche Karriere 1996 mit dem Bestseller „Wie ein einziger Tag“ und hat seither folgende Werke veröffentlicht: „Message in a bottle (Weit wie das Meer)“ (erfolgreich verfilmt mit Kevin Costner *seufz*), „Du bist nie allein“, „ Wokini oder die Suche nach dem verborgenen Glück“, „Weg der Träume“, „Das Schweigen des Glücks“, „Zeit im Wind“.
Und was muss ich dann noch über diesen tollen Mann erfahren? Dass er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in North Carolina lebt! :-)


° Bemerkungen

Jaaaa, was kann man zu diesem Schnülzchen sagen? „Das Lächeln der Sterne“ ist sicher nicht Sparks bestes Buch – schon den Titel finde ich blöd. Da ist der englische Originaltitel wenigstens nicht ganz so kitschig: „Nights in Rodanthe“ – das geht ja noch.
Wie in allen Romanen von Sparks geht es auch hier um die große Liebe und zwei Menschen, die dies nicht ausleben können. Auch dieser Roman endet sehr tragisch, aber diesmal hatte Sparks Stil, der immer sehr emotionell (um nicht zu sagen Auf-die-Tränendrüse-drückend ) ist, bei mir keine Wirkung in Form von Tränenbächen. Nicht mal ein einziges feuchtes Tränchen kam mir aus, und das will bei mir heimlicher Romantikerin was heißen.
Bei Message in a bottle waren es wahre Sturzfluten – da kam ich aus dem Heulen nicht mehr raus…

Was war hier also anders? Wie bereits erwähnt, war die Handlung einfach gar zu vorhersehbar. Ab der Seite, als sich Paul und Adrienne in der Pension begegnen, ist irgendwie schon alles klar, und das Ende nicht im geringsten überraschend. Dass keine Überraschungen zu finden sind und null Spannung aufkommt, ändert auch nicht die kleine Nebenepisode um Pauls Kunstfehlerprozess.

Sicher, die Thematik ist in allen Sparks-Büchern die selbe: Die große Liebe und die Hindernisse, die das Leben und das Schicksal eben dieser in den Weg stellt. Aber im Gegensatz zu Sparks anderen Romanen sind hier keine großen Gefühle und aufwühlende Begegnungen im Spiel, sondern es plätschert nett und gemütlich dahin. Die Personen sind eher flach und klischeehaft und machen keine nennenswerte Entwicklung durch, wie das zum Beispiel in „Message in a bottle“ sehr wohl der Fall ist.
Ich finde, auch von einem romantisches Liebes-Frauen-Roman kann man ein Mindestmaß an Spannung und Anspruch erwarten!!!

Tja, Mr. Sexiest Author, hierfür erhältst du von mir gerade mal 2 Sternchen – und eins davon dafür, dass du so nett von der Buchrückseite lächelst… :-)


Originaltitel: Nights in Rodanthe
Erschienen 2002 bei Warner Books, NY
ISBN 3453873378
Gesehen um € 7,95

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