Spider-Man (DVD) Testbericht

Spider-man-dvd-fantasyfilm
ab 29,80
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Erfahrungsbericht von Kuhli

Held in Strumpfhosen...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das Leben könnte so schön ruhig sein. Doch Dank der Erfindung von radioaktiver Strahlung, wurden der Menschheit eine ganze Menge Superbösewichte und Superhelden geschenkt, die das ruhige Leben einen Hauch interessanter machen.
Der durch ein Experiment radioaktiv verseuchte Bruce Banner, der zum Hulk wird, die mutierten X-Men, die „strahlenden“ fantastischen Vier (nein, liebe Kinder, nicht die aus den Charts bekannten 4) und natürlich Spider-Man, Spider-Man mit Bindestrich in der Mitte, nicht zu verwechseln mit Spiderman ohne Bindestrich, den es eigentlich gar nicht gibt…

Story:

Peter Parker (Tobey Maguire) ist ein ganz normaler Außenseiter. Unsportlich, mit Brille und zu schüchtern um sich an die Schulschönheit heranzuwagen. Und dabei wohnt diese, Mary Jane (Kirsten Dunst), doch seit Jahren im Haus nebenan.
Doch eines schönen Schultages, als die Klasse gerade einen Ausflug in die örtliche Universität von New York macht, passiert der radioaktive Supergau.
Während Peter Mary Jane mit ein paar Spinnen fotografiert, die in der Universität zu Superspinnen gezüchtet werden, wird er von einer dieser Spinnen gebissen.
Anfangs noch ein kleiner schmerzender Biss entfaltet sich bald dessen volle Wirkung und ändert Peters’ Leben. Wo früher eine Hühnerbrust und schlaffe Ärmchen waren, thronen jetzt gestählte Muskeln, die Brille kann auch entsorgt werden und die anderen Kleinigkeiten die in seinem Körper vorgehen, sollte man auch nicht unbeachtet lassen.
Dank kleiner Widerhaken in den Fingern wird Klettern für Peter zum Kinderspiel und mit Hilfe von Spinnwebendrüsen in den Handgelenken, hangelt sich Peter nach ein wenig Übung durch den Großstadtdschungel wie Tarzan einst durch den echten Dschungel.
Und was macht ein Teenager so, wenn er auf einmal über Superkräfte verfügt? Natürlich erst mal an sich selbst denken und etwas Geld verdienen. Und genau das macht Peter in einem Wrestlingkampf, den er natürlich gewinnt. Doch nachdem er von dem Veranstalter um den Großteil seines Gewinns geprellt wurde, verlässt Peter nicht nur verärgert dessen Büro, sondern unternimmt auch nichts gegen den Mann, der genau diesen Veranstalter kurz danach sein Geld beraubt.
Doch nach einem kurzen Gefühl der Genugtuung, wird Peter mit der bitteren Realität konfrontiert. Denn genau dieser Mann, dem er zur Freiheit geholfen hat, hat Peters Onkel, bei dem er seit dem Tod seiner Eltern lebt, auf seiner Flucht erschossen.
Bekräftigt durch diesen Gewissenskonflikt wird Peter endgültig zum Superhelden und kämpft fortan gegen alles Böse, wo von es in New York anscheinend genug gibt.
Neben allen Überfällen, Vergewaltigungen, Bränden und sonstigen Delikten muss sich Peter aber bald zwei neuen Gegnern aussetzten, die nicht so leicht zu besiegen sind – Den wahrheitsverzerrenden Medien und dem „grünen Kobold“ (Willem Dafoe) einem Wissenschaftler, der nach einem Selbstexperiment zum wahnsinnigen Superschurken wurde. Das dieser Wissenschaftler, der Vater von Peters’ bestem Freund ist, macht die Sache noch etwas komplizierter…

Kritik:

Superman, Batman 1&2 und X-Men stehen gegen Batman 3&4, Spawn und sonstigen Comicmüll. Im Gegensatz zu Videospieleverfilmungen gab’s bei Comicverfilmungen in der Vergangenheit durchaus brauchbare Filmchen, aber die Zahl der Rohrkrepierer darf man dabei nicht unterschlagen. Deswegen steht jedes Mal die Chance 50/50 ob eine Comicverfilmung, das halten kann was die Sprechblasen und Tuschestifte versprechen. Schöne, effektvolle Bilder haben sie alle, deswegen kann ein aufregender Trailer, wie der von Spider-man durchaus täuschen. Erst wenn man den Film sieht, merkt man, ob die 2-dimensionalen Charaktere nicht nur optisch in die dritte Dimension importiert wurden, ob die Schauspieler die altbekannte Story tragen können und ob die Logiklöcher gut vertuscht werden konnten.
Dank der unblutigen Inszenierung von Regisseur Sam Raimi wurde Spider-man für mich zur 2. Überraschung nach der gelungenen Inszenierung von Peter Jackasons’ „Herr der Ringe“. Zwei Filme mit so viel Fans und Potential, die nicht in den Sand gesetzt wurden. Und warum? Ganz einfach. Beide Regisseure machten ihre Anfänge im Splattergenre und drehten ihre selbstironischen Filme mit Freunden und minimal Budgets an Wochenenden und so was zeichnet einen Filmfreund aus, die liebe zum Film und der Story und nicht die Liebe als welterfolgreichster Regisseur zu enden. Die selbstgefälligen Herren Bay und Lucas könnten sich da mal eine Scheibe abschneiden.
Diesen Einfluss merkt man Spider-man glücklicherweise an. Raimi nimmt sich sehr viel Zeit, die Vorgeschichte dieses Superhelden zu zeigen, das ist witzig, wenn Peter die erstehen Versuche mit seinen neuen Kräften unternimmt und das ist traurig, wenn Peter erkennt, dass er nicht immer überall sein kann.
Ein ganz normaler, realistischer Held, der unmaskiert die Probleme jedes Teenagers durchlebt. Die erste unerfüllte Liebe, Eifersucht, Verlust und das Gefühl anders als alle anderen zu sein, egal wie sich dieses Anderssein zeigt. Und da die Inszenierung und die Bilder nicht so surreal und comichaft wie z.B. bei Batman ist, wirkt der Film anfangs eher dramatisch als wie ein Comicfilm, so dass die Identifikation mit den Charakteren nie verloren geht.
Aber keine Angst, so schlimm ist es dann auch nicht, denn bevor der Film dann in der zweiten Hälfte an Action und Effekten zulegt, gibt es auch am Anfang immer wieder optische Leckerbissen und leichte Szenen, denn immerhin ist der Film immer noch geradlinige Comicaction, aber halt realistischer und dramatischer, als manch aufgesetzter, pseudodramatischer Comicquark.
Aber zurück zur Action: Die ist zwar nicht übermäßig gesät, aber wenn sie kommt, dann ordentlich. Zeitlupen in Nahaufnahmen und computergenerierte Stunts in Totalen wissen zu gefallen. Manchmal könnten die Szenen etwas länger dauern, da sie oft wirklich zu spärlich verstreut sind um sie richtig zu genießen.
Zusätzlich zu den Schwindelerregenden Actioneinlagen bietet der Film eine gute Prise Humor, neben Wortwitz vor allem selbstironische Referenzen an andere Comichelden.
Überraschenderweise zeigt der eher in anspruchsvollen Dramen beheimatete Tobey Maguire hier nicht nur erschreckend viel Muskelmasse, sondern auch sein Komödientalent. Wer hätte das gedacht, dass dieser magere Bursche lustig sein kann? Ich hatte da zuerst meine Bedenken, aber ich muss eingestehen, dass er ein Gefühl für Timing hat.
Kirsten Dunst, hier mal mit roter Mähne, ist schnuckelig wie immer und vollführt auch ihren Sprung von der flachen Comicvorlage zur filmtauglichen, verletzbaren Figur.
Willem Dafoe ist dämonisch gut wie immer, auch wenn leider seine Augen und das Grinsen in den wichtigen Szenen von einer Maske bedeckt werden. Schade eigentlich, aber besser so eine Maske, als eine körperliche Mutation zum kleinen grünen Menschchen wie in den Comics.
Die Musik kommt von Danny Elfman, den der informierte Filmfan eigentlich sonst hauptsächlich aus Tim Burton Filmen kennt, und da dieser dadurch auch schon die ersten zwei Teile von Batman vertonen durfte, war er schon mit Comicverfilmungen geübt. Und sein gotisch-düster angehauchter Stil passt auch hier zu den eigentlich knallig-bunten Bildern.

Fazit:

Ein Regisseur, der die Liebe zum Film trotz großen Budgets nicht verloren hat inszenierte mit erstklassigen Schauspielern, einen manchmal ernsten, oft witzigen und spannenden, hintergründigeren Film, der manchmal vielleicht doch etwas mehr Action vertragen hätte können. Aber trotzdem: Spider-man ist einfach der coolsten aller Superhelden, menschlich und mit einem windschnittigen Kostüm.


### DVD ###

* Bildqualität *

Fangen wir mal mit dem größten Manko der DVD an. Das Bild ist für so einen neuen und teuren Film miserabel. Zwar ist das Bild nicht wirklich schlecht, aber leichte Unschärfen und Hintergund-Grieseln lassen sich nicht verleugnen. Zudem liegt das Bild nur in 1,85:1 vor, also vergleichbar mit dem normalen TV-Widescreen. Ich persönlich bevorzuge aber das bei solchen Blockbustern immer verwendete 1: 2,35 bei dem die schwarzen Balken fast breiter sind als das eigentliche Bild. Glücklicherweise sind die Farben des Bildes aber dafür sehr kräftig, was bei den bunten Bildern mehr als wichtig ist. Immerhin.

* Tonqualität *

Im Gegensatz zum Bild kann man beim Ton nicht viel meckern, zwar könnte der Ton manchmal etwas dynamischer und wuchtiger sein, aber ansonsten sind die Effekte gut verteilt und die Stimmen sind klar. Sowohl in Deutsch als auch in Englisch liegt der Ton in Dolby Digital 5.1 vor. In der englischen Fassung sind die Untertitel ausblendbar.

* Menüs *

Hierfür gibt’s einen riesigen Pluspunkt. Zwar sind die Menüs nicht immer wirklich übersichtlich und man braucht anfangs gute Augen um zu gucken welchen Punkt man ausgewählt hat, aber alles ist schön animiert und musikuntermalt. Die Menüs der Bonus-DVD sind ebenfalls so aufwendig animiert, hier gefallen vor allem die Menüs in der Sektion über die Comics.

* Extras *

DVD 1

Neben dem Film befinden sich auf der 1. DVD noch eine Menge zusätzliche Features, die die schlechte Bildqualität erklären. Ein paar davon hätte man besser auf die 2. DVD gepackt und dafür mehr am Bild geschraubt.

- 2 Audiokommentare – einen mit dem Regisseur, dem Drehbuchautor, der Produzentin und Kirsten Dunst und einen mit der Design- und Effektcrew. Ganz nett, aber nicht immer interessant, dafür aber erfreulicherweise untertitelt.

- Der Spinnen-Sinn – Ähnlich wie bei „From Dusk till Dawn“, „Moulin Rouge“ oder „Matrix“ tauchen hier an verschiedenen stellen des Films Spinnenköpfe auf, wobei amn dann durch einen Klick zu mehr Informationen gelangt. Anders als bei oben erwähnten DVD’s sind diese Zusatzinfos aber kaum szenenbezogen und lediglich Interviews mit einem Spinnendompteur, dem Wrestler aus dem Film, Design- und Kostümleuten.

- Exklusive Hintergrundinfos – Was hier einen so unspektakulären Namen hat, ist eigentlich mein Lieblingsfeature der ganzen DVD. Hat man es aktiviert erscheinen beim betrachten des Films im Sekundentakt kleine Infotafeln in Comicoptik auf dem Bildschirm, die mehr Hintergrundinfos zu dem Comic, den Schauspielern und dem Dreh geben. Und das nicht zu knapp, manchmal kommt man kaum mit dem Lesen hinterher. Nicht nur informativ sondern auch ganz lustig. Als Beispiel gibt’s in der Szene, in der Peter zum ersten Mal die Spinnenfäden entdeckt, die Info, dass bei Spinnnen die Fäden aus dem Hinterteil kommen, zwei Sekunden später kommt dann die Einblendung, dass das bei Spider-man zum Glück nicht der Fall ist.

- Filmographien – Neben der Auflistung der wichtigsten Filme der 6 Hauptdarsteller (Tobey Maguire, Kirsten Dunst, Willem Dafoe, J.K. Simmons, Rosemary Harris, Cliff Robertson) gibt es auch noch Hintergrundinfos zu den Charakteren, die diese Schauspieler finden. Leider ist das etwas versteckt. Man muss jeweils auf der zweiten Seite der Filmographie einmal mit dem Cursor nach oben gehen, so dass der Schauspielername markiert ist und dann einfach mit Enter bestätigen.

- Marketing Kampagne – Trailer zu Spider-man, Tripple X, Stan Lee’s Monster, Mutanten und Helden, Mr. Deeds und Men in Black 2, 2 Musikvideos (Chad Kroeger – Hero, Sum 41 – What we’re all about) und 10 TV-Trailer zu Spider-man

- DVD-Rom-Teil – Sehr schön umgesetzter Comic/Film-Vergleich während der ganzen Länge des Film und die Möglichkeit einen eigenen Kommentar aufzunehmen. Lustige Spielereien

DVD 2

Die zweite DVD teilt sich in zwei Teile auf, einen über die Comics und einen über den Film. Alle Extras sind deutsch untertitelt.

‚zusätzliche Comicinfos’

- Spider-man: Die Mythologie des 21. Jahrhundert – Stan Lee, der Schöpfer von Spider-man redet in 25 Minuten und 30 Sekunden über seine Kreation

- Spider-man-Archiv – Hier findet man unzählige Deckblätter der Comics aus 4 Jahrzehnten.

- Schurkengalerie – Wie der Name schon andeutet, findet man hier zu den 14 wichtigsten von Spider-mans Gegnern Bilder, Infos und eine dreidimensionale rotierende Figur des jeweiligen Schurken, so dass man ihn sich von allen Seiten anschauen kann.

- Peter Parker und die Frauen – MJ ist nicht die einzige Frau in Peters Leben, zumindest nicht im Comic. Hier erfährt man auf schön designten Texttafeln alles über MJ und ihre drei Konkurrentinnen.

- Peter Parkers’ Dunkelkammer – Unterteilt in die 4 Kategorien Schauplätze, Spider-man, der grüne Kobold und Galerie der Künstler, findet man eine Galerie von unzähligen gezeichneten Bildern, verschiedenster Zeichner. Übrigens findet man hier ein Easteregg. In der Künstler-Galerie bis zu dem Bild von Terry Dodson gehen und dann mit dem Cursor einmal nachoben, bis ein Autogramm erscheint und bestätigen. So kommt man zu noch mehr Bildern dieses Künstlers.

- Activision Game : Tipps und Hinweise – Unter diesem Punkt findet man drei kurze Filmchen, die einem Tipps für das PC-Spiel zu dem Film geben. Wohl mehr als Werbung gedacht.

- Auch auf der zweiten Scheibe gibt es einen DVD-Rom Part. Hier findet man eine Demo des eben erwähnten PC-Spiels, einen Bildschirmschoner, Skins für den Realplayer oder Winamp und eine nette Visualizierung für den Mediaplayer.

‚zusätzliche Filminfos’

- HBO – Making of (24:43) – Ein Werbe-Making of, das aber doch einen kleinen Blick hinter die Kulissen gibt. Aber doch hauptsächlich Filmszenen und selbstlobende Interviews.

- Spider Mania (40:32) – Eine TV-Doku über den Spider-man-Kult und –Boom. Wieder eine Menge Interviews und Filmszenen, aber immerhin kommen hier auch die Fans mal zu Wort.

- Der Regisseur Sam Raimi (7:05) – Viel erfährt man nicht über seine vorherigen Filme, alles wieder sehr auf Spider-man bezogen

- Der Komponist Danny Elfman (7:27) – siehe oben. Alle die an dem Film mitgewirkt haben, sind die Besten, wir wissen es.

- Probeaufnahmen – Screentest der Schauspieler Tobey Maguire (1:13) und des schnurbartlosen J.K. Simmons (0:49), sowie erste einfache Tests der Computereffekte(0:21), sowie erste Anproben von Make-up und Kostümen (2:55)

- Gags und Outtakes (3:05) Versprecher und Patzer. Recht witzig.

Fazit:

Schlechte Bildqualität dank massiger Extras auf der ersten Disk. Die zweite Disk enttäuscht etwas bei den werbelastigen Filminfos, doch überzeugt umso mehr bei den grandiosen Comicinfos. Das Menü hingegen ist schwer zu navigieren, aber wunderschön anzuschauen.


### FILMDATEN ###

Spider-man, USA’02
Von Sam Raimi
Mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst, Willem Dafoe, James Franco, J.K. Simmons u.a.
Musik: Danny Elfman
Nach einem Marvel-Comic von Stan Lee

Ca. 116 Minuten
FSK 12

21 Bewertungen