Spider-Man 2 (VHS) Testbericht

Spider-man-2-vhs-fantasyfilm
ab 19,19
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Erfahrungsbericht von rengert

Will er nun ein Held sein?

Pro:

Action, Effekte, Stunts, etc.

Kontra:

zu konstruiert und steif wirkende Gefühlsduselei, Dunst im Gegensatz zum ersten Teil

Empfehlung:

Ja

Ein Weilchen ist es zwar schon wieder her, aber ich möchte euch trotzdem von meinem Filmerlebnis in Spiderman erzählen.

Der Film


Damit auch alle wissen wie es damals war im letzten Film, ist der Vorspann so eine Art Rückblende. In schönen Comiczeichnungen wird der erste Teil zusammengefasst. Aber dann darf es nun wirklich losgehen.
Peter Parker gibt es immer noch und er ist natürlich immer noch Spiderman, seine Kräfte sind hinderlich geworden. Er hilft zwar vielen aber sich selbst tut er damit nicht gut. Er ist Pizzabote und schafft es einfach nie pünktlich zu sein, immer kommt ein Unfall dazwischen oder Kinder rennen vor einen LKW. Auf die Uni kann er sich auch nicht mehr richtig konzentrieren, das muss ihm dann aber auch erst der Professor sagen. Und sogar seine Freunde kann er nur enttäuschen, schafft er es nicht einmal eine Theatervorstellung der Freundin Mary Jane zu besuchen.

Man könnte aber sagen. Na und dafür ist er halt ein Superheld. Was ist ein Superheld der eigentlich keiner sein will. Der sich innerlich dagegen wehrt. Er bekommt es mit der Psyche und seine Kräfte setzen einfach nach belieben aus. Das kann ganz schön unangenehm sein. Besonders dann wenn, der Stadt und seiner Freundin eine neue Gefahr droht.

Doktor Octavius ist ein genialer Wissenschaftler, er will der Menschheit Energie geben, eine saubere Energiequelle dafür leben er und seine Frau. Er hat eine Maschine entwickelt für die Fusion aber um diese zu beherrschen braucht es mehr als menschliche Kraft. Es bedarf mehr als die zwei Schwächlichen Menschenhände und somit hat er mechanische Arme entwickelt die ihm helfen sollen, direkt an seine Wirbelsäule angeschlossen, sollen die intelligenten Greifen ihn bei seiner Arbeit unterstützen.
Natürlich geht bei der Vorführung seiner Energie-Erfindung etwas schief. Seine Frau stirbt und der Chip an den Greifern, der verhindern soll, dass die Greifer Octavius übernehmen geht zu Bruch.

Statt zu trauern will er eine neue Maschine bauen, größer, besser. Doch wenn es nicht klappen würde, könnte das eine Gefahr für Millionen Einwohner der Stadt bedeuten. Aber er braucht für seine Maschine einen Rohstoff, den er nur bei Harry Osborn, für den er die erste Maschine entwickelte, findet. Dieser willigt ein unter einer Bedingung, er will Spiderman. Wir erinnern uns noch an Teil eins, da war Harrys Vater der Böse und Spiderman hat ihn zur Strecke gebracht. Harrys innerer Hass auf Spiderman ist noch viel größer geworden, was würde er wohl machen, wenn er wüsste wer hinter der Maske steckt.
Damit man Spiderman fangen kann, braucht es schon einen Köder, aber der ist in Mary Jane schnell gefunden.


Die Geschichte ist dieses Mal ziemlich voll gespickt mit sentimentalem Zeugs – nicht dass es im ersten Teil nicht so war – der eine hasst den, der andere liebt sie, kann es ihr aber nicht sagen, sie liebt wieder einen anderen sehnt sich aber nach einem anderen und so weiter. Die Tante von Peter dürfen wir auch nicht vergessen, sie ist immer noch in Trauer um ihren Mann und gibt sich selbst die Schuld an seinem Tod, aber sie wird die Wahrheit erfahren und sie wird sie verkraften müssen, hat sie doch noch andere Probleme.
Und Peter muss seine inneren Zweifel bekämpfen, wenn er eine Chance haben will.

Meine Meinung

Puh es ist schwer eine Meinung zu bilden. Wenn man den Film aufteilen würde, dann würde ein toller Teil rauskommen und ein nicht gelungener. Man müsste ihn so teilen, dass auf der einen Seite die Actionszenen, die Szenen mit Spiderman bleiben und auf der anderen Seite der ganze Rest. Die Actionszenen sind wirklich gelungen, man überrascht mit Effektfeuerwerk und übertrifft den ersten Teil darin bei weitem, man sieht zwar zum Teil deutlich wo die Computerspezialisten ihre Finger im Spiel hatten, aber das könnten andere Film auch nicht besser, außerdem weiß man ja wo man hinschauen muss.
Bei den Actionszenen war hat man sich mal wieder etwas einfallen lassen und hat zum Teil mal wieder maßlos übertrieben, aber was soll es denn, es ist der Actionteil des Film. So muss auch mal was kaputt gehen oder eine Hochbahn auf den Fluss zurasen. Das Spiderman dies meistert ist ja wohl klar, schließlich soll er ja alle retten auch wenn es zwischenzeitlich so aussieht, dass es keinen Spiderman mehr gibt.
Das Ende ist mal etwas überraschender, aber das es sich so leicht zum guten wenden kann, will man kaum glauben, aber es rettet die Ehre der einen handelnden Person.

Der zweite Teil ist de Rest, die Gefühlsduselei, die inneren Zweifel, die Beziehungsgeschichte zwischen den Personen. Es mag sein, dass ein Film auch etwas hintergründliches braucht, aber das wirkt meistens etwas steif und dem Zuschauer dahin geworfen. Mal will der eine und der andere nicht, dann ist es wieder anders herum, das kann schon nerven, dass sich da keiner entscheiden kann, besonders wenn man ahnt, dass sie sowieso irgendwann zueinander finden, wenn nicht jetzt dann eben erst im nächsten Teil.

Im ersten Teil hat mir von den Schauspielern wenigstens noch Kirsten Dunst richtig gut gefallen, eben der Teil des Film der die Augen der Männer in meinem Alter verwöhnen soll. Ich kann es mir nicht erklären, aber in Spiderman fand ich so gar nicht mehr so toll – es hat sich doch nicht mein Geschmack geändert. Das beginnt schon ab Anfang auf der Geburtstagsparty, da dachte ich wie versifft sitzt sie denn da, hatte man sie kurz zuvor noch auf einem Werbeplakat gesehen und dachte sie hätte es geschafft (Erinnerung an den ersten Teil: Sie wollte Schauspielkarriere machen). Aber Mary Jane Watson weiß nicht in jedem Fall zu überzeugen, voll Sehnsucht erinnert man sich dann an die Kussszene im Regen in Teil 1 zurück ;)

Harry Osborn (James Franco) scheint da nicht besser. Obwohl er jetzt den großen Konzern seines Vaters weiterführt und man ihm womöglich gleiche charakterliche Eigenschaften zuspricht, kommt er zu meist weinerlich daher. Das liegt natürlich daran, dass er seinen Vater verloren hat, wirkt aber für einen Actionfilm doch arg übertrieben und man merkt schnell dass sich da mehr entwickelt als nur Abneigung gegen Spiderman und wer die Serie Spiderman etwas kennt, ahnt dann auch schon etwas, was am Ende dann bestätigt wird und wohl als Wink für Teil drei zu verstehen ist (wird natürlich nicht verraten).

Besser hat mir das schon Dr. Octavius gefallen. Alfred Molina scheint ein exzellenter Schauspieler zu sein. Habe noch nicht so viel von ihm gesehen oder eher nicht darauf geachtet. So spontan würde ich auf „Identity“ und „Chocolat“ tippen (Angaben ohne Gewahr ;) ). Die ruhigen Phasen, werden da genauso gemeistert wie die Actionszenen, wobei da das meiste wohl eher aus dem Computer stammt und Molina nur noch für die Bewegung zuständig war. Insgesamt kommt der Böse in vielen Szenen recht cool rüber mit seiner Brille und das obwohl er der Böse ist oder gerade deswegen?

Und da hätte ich fast den guten alten Peter Parker vergessen. War schon im ersten Teil nicht der Superheld mit dem man sich gerne identifiziert. Mit Maske ein starker Kerl, aber wenn die Maske ab ist, wandelt er sich zum kleinen Jungen und ist stark abhängig von seinen Gefühlen, was ja dann auch Aussetzer für seine Kräfte bedeutet. Damit will man etwas mehr Spannung schüren, weil ja Peter Parker so sehr von Selbstzweifeln erfüllt ist, dass er seine Heldennummer aufgibt. Aber dass glaubt man nicht schließlich hat Tobey Maguire für drei Filme unterschrieben ;) – man weiß dass zum Schluss alles gut wird und was soll denn schon geschehen – soll Spiderwoman auftauchen?

Insgesamt ist es aber kein wo man die hohe Schauspielkunst bewundern kann. Der Film lebt von seinen Effekten und den Actioneinlagen, weiß aber insgesamt nicht so recht zu überzeugen. Fans und Actionnarren können sich den Film aber dennoch ohne Bedenken anschauen, solange man nicht zuviel erwartet.

Ich vermisse immer noch den Charme der Comicserie und der Comicbücher. Besonders Peter Parker war da einfach etwas coole und lockerer, oder erinnere ich mich da an einen anderen?

J.K. Simmons hat wieder die Rolle des J. Jonah Jameson, Herausgeber vom Dailey Bugle, übernommen. Es ist der lustige Lichtblick im Film, hat aber seinen Reiz seit dem ersten Film verloren.

Filmdaten

Darsteller: Tobey Maguire, Kirsten Dunst, Alfred Molina, James Franco, Rasemary Harris, J.K.Simmons.
Director: Sam Raimi
Ausführender Produzent: Stan Lee, sollte Comicfans bekannt sein, seine Phantasie sind so manche Superhelden entsprungen (Spider-Man, Hulk, X-Men, Daredevil,…)

Fazit

Nett anzusehen, aber kann der Film den Comics gerecht werden? Ich finde nein, trotzdem kann man sich den Film ruhig mal ansehen. Aber besser im Kino, man weiß nie wie sehr die Effekte auf dem heimischen Fernseher verblassen.
Wegen der genannten Mängel, gibt es natürlich deutliche Abzüge, die den Film ins Mittelmaß zurückdrängen.
Trotzdem viel Spaß im Kino und danke für eure Aufmerksamkeit.

Thomas

RengerT

26 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Cicila

    26.11.2005, 11:38 Uhr von Cicila
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde die Zwischenmenschlichen Beziehungen allerdings auch sehr gut! <br/>LG Cicila

  • loppo

    22.08.2004, 15:42 Uhr von loppo
    Bewertung: sehr hilfreich

    super klasse Bericht, mach weiter so, ich werd jetzt noch ein bissl bei dir lesen, mfg Marcel

  • mima007

    20.08.2004, 19:58 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    ordentlich & kritisch geschriebener Filmbericht - Reschbeggd! VG, mima