Erfahrungsbericht von vampire-lady
Sinnkrisenarachnide
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Was macht man an einem heißen Sommertag? Sich beispielsweise einen Ort mit Klimaanlage suchen, weshalb ich letzten Donnerstag im Kino war um dort nach Frostbeulen zu suchen und Toby Macguire im Strampelanzug zu bewundern, was ich irgendwie süß finde.
Ich fand den ersten Spiderman-Film eigentlich ganz gut und habe mir daher von Teil 2 auch wieder einiges erhofft. Leider war Spiderman 2 aber ein richtiger Abschnarcher.
Rückblende zu Teil 1, da ich sonst die Kurve nicht bekomme:
In diesem lernten wir also Peter Parker (Toby Macguire) kennen, der die klassisch-amerikanische Rolle des Highschool-Eierkopfes gab. Superintelligent – aber dabei ziemlich trottelig und die coolen Kids hacken auf ihm rum. Sein bester Kumpel ist Harry (den Nachnamen habe ich vergessen Osborne, Oskopp irgend sowas), dem er durchs Schulleben schleppt. Harry ist das hübsche reiche Jüngelchen und hat den leisen Verdacht, daß sein Vater (ein reicher Industriebonze) lieber Peter als Sohn hätte, da dieser so clever ist. Verknallt sind beide natürlich in Mary-Jane (Kirsten Dunst), die Schulschöne. Zunächst hat Harry mehr Glück, aber sie entdeckt ihre Schwäche für Peter. Dieser wird von einer Thekla gebissen und entwickelt sich im Resultat zu Spiderman, was er aber verborgen hält. Der Tod seines Onkels (er lebt bei Onkel und Tante) lassen ihn zu der Erkenntnis kommen, daß Spidermans Feinde für seine Freunde und seine Familie gefährlich werden können, weshalb er zunächst auf Mary-Jane verzichtet und einen Spleen entwickelt, mit dem der Zuschauer von Spiderman 2 sich wird herumschlagen müssen. Als Spiderman sieht Peter sich gezwungen, den Vater von Harry zu töten – dieser war nämlich durchgedreht und terrorisierte die Stadt als Green Goblin. Harry ist darüber nicht sehr glücklich und die Freundschaft der beiden bekommt einen Riss, da Harry vermutet, daß Peter Spiderman kennt. Da Harry die wahren Zusammenhänge um den Tod seines Vaters nicht kennt, will er Spiderman nämlich tot sehen.
Mit diesem ganzen Seelenmüll belastet, kommen wir also nun zu Teil 2:
Wieder geht es daran ein Monster zu bekämpfen. Ähnlich wie schon zuvor wird der böse Gegenspieler Spidermans nicht freiwillig zum Monster, sondern durch einen dummen Zufall. Eigentlich ist Doctor Octopus (mir hätte der Name Captain Calamares besser gefallen) nämlich ein sehr netter idealistischer Kerl, der sich ein 4 intelligente mechanische Arme ans Nervensystem klemmt, die ihn nach einen Unfall negativ beeinflussen, wodurch er sein eigentliches Ziel aus dem Auge verliert und eine Gefahr für die ganze Stadt wird. Finanziert wird er übrigens von Harry (s.o.), womit auch dieser wieder im Spiel wäre – und dieser will immer noch Rache an Spideylein nehmen, das nimmt schon wahnsinnige Züge an. Peters Freundschaft zu Harry hat in den vergangenen zwei Jahren sehr gelitten, da Peter sich als Spidermans Haus-und-Hof-Fotograf etabliert hat und der einzige Mensch zu sein scheint, der weiß wer Spiderman ist. Peter gibt vor dem „Ungeziefer“ Stillschweigen versprochen zu haben. Für die Liebesgeschichte sorgt Mary Jane. Sie und Peter sind immer noch verknallt, nur er enttäuscht sie immer wieder, nicht zuletzt weil er ihr aus dem Weg geht. Er meint seine Spiderman-Identität und die Liebe passen nicht zueinander. Außerdem würde sie dadurch immer wieder in Gefahr geraten. Als sie einen anderen heiraten will, ist das aber auch wieder nicht richtig (Männer!). Der gute Peter ist so unentschieden über das was er will (der Held sein oder Mary Janes Lover und ein normaler Typ), daß auf einmal seine besonderen Fähigkeiten schwinden. Spiderman fällt voll auf die Schnauze. Ein Gespräch mit seinem Arzt ergibt, daß er sich entscheiden muß, was er will. Peter entscheidet sich, Spiderman zu beerdigen – muß aber bald feststellen, daß sein Leben dadurch auch nicht besser wird. Außerdem ist Spiderman selbst ein Teil von ihm geworden ist – und er lernt beide Seiten zu akzeptieren. Nachdem Octopus Mary Jane entführt hat, kommt es zum unausweichlichem Showdown samt Rettung der Menschheit blabla etc.pp usw. Nicht zuende erzählt wird die Entwicklung zwischen Harry und Peter, denn nachdem Peter seine Identität nicht weiter geheim hält, weiß Harry nun, wer seinen Vater getötet hat. Und da Harry einen versteckten Teil des Nachlasses seines Vaters findet, ist auch schon mit dem Zaunpfahl auf Teil 3 hingewiesen – demnächst in diesem Theater (plumper geht es wohl nicht).
Hm für einen Action (?) – Streifen doch mehr Handlung als man denkt. Aber ehrlich, die Handlung war ja auch mein Problem.
Das will ich jetzt zu diesem Thema ablassen.
Die Action? War komplett an den Rand gedrängt. Ich hatte den Eindruck, daß die Käbbelei mit Octopus nur pro Forma reingeschrieben wurde. Ansonsten? Mehr Drama als alles andere. Spiderman, wie er durch die Wolkenkratzer spinnt? Hat man alles im ersten Teil bereits gesehen, der zweite Teil liefert enttäuschenderweise nichts neues. Ganz nett mag noch Octopus sein, wie er mit seinen vier zusätzliches mechanischen Armen durch die Weltgeschichte stampft. Also ein Haken dahinter. Octopus ist eine tragische Figur, die einem irgendwo leid tut. Ein großartiger Wissenschaftler, dem alles aus dem Ruder läuft und der dadurch alles verliert. Aber hier taucht die böse Logik auf. Ein Genie, der daran scheitert, daß ihm ein dämlicher Chip (wahrscheinlich Microsofttechnik *fg*) zum Verhängnis wird? Sichert man sich da nicht mehr ab? Diese Vorhersehbarkeit! Manchmal denke ich schon, ich habe zuviel gesehen, um mich noch beeindrucken zu lassen. Hinzu kommt, daß die Kampfszenen zwischen ihm und Spiderman die Handlung nicht weiterbringen. Ein Negativpunkt hierbei ist, daß Octopus meiner Ansicht nach in vielem unmotiviert handelt. Er tut unnotwendige Dinge. Im Hinblick darauf, daß er ein Ziel verfolgt, ist das nun einfach nur vollkommen dämlich.
Peter/Spiderman? Nun ja Toby ist schon eine niedliche Besetzung (das Weichei), gefällt mir ganz gut, spielt meiner Ansicht nach auch gut. Aber was das Drehbuch mit ihm treibt ist mir so dermaßen auf den Sack gegangen, daß er schon wehtat. Peter ist mit seinem Leben aber auch so was von überfordert, er studiert, hat mehrere Jobs, muß sich um seine Tante May und seine Wohnung kümmern und nebenbei das Spinnentier spielen. Besonders da er letzteres inkognito tut, gerät alles aus den Fugen und er bekommt nichts auf die Reihe. Ein Privatleben hat er gar nicht erst – kein Wunder, daß Mary Jane zusehends mit der Hasskappe herumrennt. Wir treffen Peter zu dem Zeitpunkt, wo alles den Bach runtergeht. Job weg, Mary Jane weg, der Zeitungschef hat einen Hals, weil er keine Fotos mehr von Spiderman bringt, der Vermieter will Geld sehen, sein Professor hält ihn für faul und sein bester Freund hat einen Hals auf ihn. Diese Umstände muß man sich in epischer Breite reinziehen. Aber nicht nur die großen Dinge gehen schief, auch die Kleinigkeiten im Alltag. Er greift sich ein Glas auf einer Party, und es ist schon leer. Ok, diese Kleinigkeiten waren ausgesprochen witzig gemacht, ich habe sehr gelacht – das hatte so eine Tragikomik, wie Chaplins kleiner Tramp – aber soviel Pech auf einmal? Mag ja sein, aber es ging mir einfach nur auf den Geist.
Peter/Spidermans persönliche Entwicklung ist nachvollziehbar. Er verlangt zu viel von sich, ist noch sehr jung und droht an seinen eigenen Anforderungen zu zerbrechen. Er braucht einige Zeit und einige Fehler um sich selbst zu finden. Zumindest scheint er auf einen richtigen Weg zu gelangen.
Mary Jane? *gääääääähnz* aus Kirsten Dunst ist eine der besten Kreischerinnen Hollywoods geworden. Wie haben wieder das alte Problem, daß man ein Weibchen braucht, daß in Gefahr gerät und herumkreischt. Hat ja auch jahrzehntelang funktioniert, leider haben sich Film“heldinnen“ aber auch emanzipiert und wollen auch mal in die vollen hauen. Deshalb darf sie denn neben dem Kreischen auch einmal versuchen, dem schnöden Octopus ein Brett ins Kreuz zu hauen. Wie süß! Und irgendwann darf sie Peter dann verklickern, daß es ja auch z. T. ihre Entscheidung ist, wenn eine Verbindung zu Spiderman sie in Gefahr bringt. Das zum Thema Quotenfrau. Am besten ist der Spruch „hol sie dir, Tiger“ mit dem sie ihn dann hinter ein paar Verbrechern herschickt. Der Spruch zu Peter hat ungefähr die Qualität als würde man seinen Rehpinscher den Namen Godzilla verpassen. Ansonsten tun mir Mary Jane und Peter doch etwas leid. Sie bekommen einfach keine Gelegenheit sich mal auszutauschen. Die Szenen mit den beiden enden immer abrupt und mit einem Fragezeichen. Eigentlich immer ein passender Zeitpunkt um auf die Toilette zu gehen, da sowieso nur herumgehampelt wird.
Harry? Nun die Entwicklung war absehbar. Allerdings hätte ich eigentlich erwartet, daß die beiden bereits in diesem Film aufeinander losgehen. Hätte der Geschichte auch mal ein wenig Drive gegeben. Wahrscheinlich wollte man dem Goblin aber eine Pause gönnen, immer wieder das gleiche Mistvieh als Gegner, ist ja auch öde. Abgesehen mal davon, daß ich in diesem zweiten Teil dem Schauspieler (keine Ahnung wer das ist und das ist auch völlig egal, weil aus dem wird eh nix) die Rolle nicht abgekauft habe. Im ersten Teil, das Highschooljüngelchen??? Ok, das funzte – aber in diesem zweiten Film war der Typ nur unfreiwillig komisch. Ihm fehlte das richtige Flair, das gewisse Charisma – eine partiell niedliche Fresse ist nicht alles.
Richtig süß ist ja Peters Tante May. So eine schutzbedürftige alte kleine Dame – auf den ersten Blick. Auf der anderen Seite hat sie Peter großgezogen, also ist sie doch nicht so weltfremd und unbedarft. Sie sortiert nur ihr Leben neu, nach dem Tod von Peters Onkel. Ich mag diese Figur eigentlich sehr. Leider hält sie in diesem Film Peter einen Vortrag über Heldentum und das beste was man tun kann blabla, was genau der Punkt war, an dem ich zu dem Schluss kam, daß mir langweilig ist. Auch wenn diese Szene wichtig für die Rückkehr von Spiderman ist. Genauso wie eine Szene als der verstorbene Onkel noch einmal zu Peter spricht... als hätten sich Obiwan und Yoda zusammengetan, um sich in den Film zu schleichen, mit der Absicht das Publikum mit amerikanischem Heldenpathos zu Tode zu langweilen.
Ganz nett dagegen die Bemühungen Spiderman möglichst in die Realität einzubeziehen. Spiderman ist wesentlich bodenständiger als beispielsweise Batman (auch wenn jemand im Kino meinte, Batman sein wäre cooler, das wäre wenigstens kein armer Schlucker). Allerdings driftet gerade die Zeitungsredaktion, in der Peter freiberuflich arbeitet wieder ins abgedrehte. Hier findet man die Figuren, die einfach nur überzogen und karikiert agieren... auch wenn ich den Chef dort einfach nur witzig finde.
Dagegen stehen die Unstimmigkeiten, die man immer dann entdeckt, wenn man in Sachen Action die Birne einschaltet. Beispiel? Spiderman verliert seine Fähigkeiten, sieht schlecht und die Spinnenfadenproduktion funzt unzuverlässig. Sein Doc meint, das wäre eine reine Kopfsache. Wenn er aber seine Fähigkeiten verliert, wie kommt es dann, daß er von einem Wolkenkratzer fallen kann ohne einen Kratzer zu bekommen? Während eines Kampfes auf einem Zug nimmt Peter plötzlich seine Kappe ab, was dazu führt, daß er sich zwangsläufig outet? Aber warum eigentlich? Warum gibt er gerade dort seine Identität preis? Ich habe es nicht begriffen, Asche auf mein Haupt.
Da Teil 3 unausweichlich zu sein scheint, und ich an das Gesetz der Trilogien glaube, daß da heißt, der zweite Teil ist immer scheiße, bleibt also zunächst nur einmal die Hoffnung auf die Zukunft.
Ich fand den ersten Spiderman-Film eigentlich ganz gut und habe mir daher von Teil 2 auch wieder einiges erhofft. Leider war Spiderman 2 aber ein richtiger Abschnarcher.
Rückblende zu Teil 1, da ich sonst die Kurve nicht bekomme:
In diesem lernten wir also Peter Parker (Toby Macguire) kennen, der die klassisch-amerikanische Rolle des Highschool-Eierkopfes gab. Superintelligent – aber dabei ziemlich trottelig und die coolen Kids hacken auf ihm rum. Sein bester Kumpel ist Harry (den Nachnamen habe ich vergessen Osborne, Oskopp irgend sowas), dem er durchs Schulleben schleppt. Harry ist das hübsche reiche Jüngelchen und hat den leisen Verdacht, daß sein Vater (ein reicher Industriebonze) lieber Peter als Sohn hätte, da dieser so clever ist. Verknallt sind beide natürlich in Mary-Jane (Kirsten Dunst), die Schulschöne. Zunächst hat Harry mehr Glück, aber sie entdeckt ihre Schwäche für Peter. Dieser wird von einer Thekla gebissen und entwickelt sich im Resultat zu Spiderman, was er aber verborgen hält. Der Tod seines Onkels (er lebt bei Onkel und Tante) lassen ihn zu der Erkenntnis kommen, daß Spidermans Feinde für seine Freunde und seine Familie gefährlich werden können, weshalb er zunächst auf Mary-Jane verzichtet und einen Spleen entwickelt, mit dem der Zuschauer von Spiderman 2 sich wird herumschlagen müssen. Als Spiderman sieht Peter sich gezwungen, den Vater von Harry zu töten – dieser war nämlich durchgedreht und terrorisierte die Stadt als Green Goblin. Harry ist darüber nicht sehr glücklich und die Freundschaft der beiden bekommt einen Riss, da Harry vermutet, daß Peter Spiderman kennt. Da Harry die wahren Zusammenhänge um den Tod seines Vaters nicht kennt, will er Spiderman nämlich tot sehen.
Mit diesem ganzen Seelenmüll belastet, kommen wir also nun zu Teil 2:
Wieder geht es daran ein Monster zu bekämpfen. Ähnlich wie schon zuvor wird der böse Gegenspieler Spidermans nicht freiwillig zum Monster, sondern durch einen dummen Zufall. Eigentlich ist Doctor Octopus (mir hätte der Name Captain Calamares besser gefallen) nämlich ein sehr netter idealistischer Kerl, der sich ein 4 intelligente mechanische Arme ans Nervensystem klemmt, die ihn nach einen Unfall negativ beeinflussen, wodurch er sein eigentliches Ziel aus dem Auge verliert und eine Gefahr für die ganze Stadt wird. Finanziert wird er übrigens von Harry (s.o.), womit auch dieser wieder im Spiel wäre – und dieser will immer noch Rache an Spideylein nehmen, das nimmt schon wahnsinnige Züge an. Peters Freundschaft zu Harry hat in den vergangenen zwei Jahren sehr gelitten, da Peter sich als Spidermans Haus-und-Hof-Fotograf etabliert hat und der einzige Mensch zu sein scheint, der weiß wer Spiderman ist. Peter gibt vor dem „Ungeziefer“ Stillschweigen versprochen zu haben. Für die Liebesgeschichte sorgt Mary Jane. Sie und Peter sind immer noch verknallt, nur er enttäuscht sie immer wieder, nicht zuletzt weil er ihr aus dem Weg geht. Er meint seine Spiderman-Identität und die Liebe passen nicht zueinander. Außerdem würde sie dadurch immer wieder in Gefahr geraten. Als sie einen anderen heiraten will, ist das aber auch wieder nicht richtig (Männer!). Der gute Peter ist so unentschieden über das was er will (der Held sein oder Mary Janes Lover und ein normaler Typ), daß auf einmal seine besonderen Fähigkeiten schwinden. Spiderman fällt voll auf die Schnauze. Ein Gespräch mit seinem Arzt ergibt, daß er sich entscheiden muß, was er will. Peter entscheidet sich, Spiderman zu beerdigen – muß aber bald feststellen, daß sein Leben dadurch auch nicht besser wird. Außerdem ist Spiderman selbst ein Teil von ihm geworden ist – und er lernt beide Seiten zu akzeptieren. Nachdem Octopus Mary Jane entführt hat, kommt es zum unausweichlichem Showdown samt Rettung der Menschheit blabla etc.pp usw. Nicht zuende erzählt wird die Entwicklung zwischen Harry und Peter, denn nachdem Peter seine Identität nicht weiter geheim hält, weiß Harry nun, wer seinen Vater getötet hat. Und da Harry einen versteckten Teil des Nachlasses seines Vaters findet, ist auch schon mit dem Zaunpfahl auf Teil 3 hingewiesen – demnächst in diesem Theater (plumper geht es wohl nicht).
Hm für einen Action (?) – Streifen doch mehr Handlung als man denkt. Aber ehrlich, die Handlung war ja auch mein Problem.
Das will ich jetzt zu diesem Thema ablassen.
Die Action? War komplett an den Rand gedrängt. Ich hatte den Eindruck, daß die Käbbelei mit Octopus nur pro Forma reingeschrieben wurde. Ansonsten? Mehr Drama als alles andere. Spiderman, wie er durch die Wolkenkratzer spinnt? Hat man alles im ersten Teil bereits gesehen, der zweite Teil liefert enttäuschenderweise nichts neues. Ganz nett mag noch Octopus sein, wie er mit seinen vier zusätzliches mechanischen Armen durch die Weltgeschichte stampft. Also ein Haken dahinter. Octopus ist eine tragische Figur, die einem irgendwo leid tut. Ein großartiger Wissenschaftler, dem alles aus dem Ruder läuft und der dadurch alles verliert. Aber hier taucht die böse Logik auf. Ein Genie, der daran scheitert, daß ihm ein dämlicher Chip (wahrscheinlich Microsofttechnik *fg*) zum Verhängnis wird? Sichert man sich da nicht mehr ab? Diese Vorhersehbarkeit! Manchmal denke ich schon, ich habe zuviel gesehen, um mich noch beeindrucken zu lassen. Hinzu kommt, daß die Kampfszenen zwischen ihm und Spiderman die Handlung nicht weiterbringen. Ein Negativpunkt hierbei ist, daß Octopus meiner Ansicht nach in vielem unmotiviert handelt. Er tut unnotwendige Dinge. Im Hinblick darauf, daß er ein Ziel verfolgt, ist das nun einfach nur vollkommen dämlich.
Peter/Spiderman? Nun ja Toby ist schon eine niedliche Besetzung (das Weichei), gefällt mir ganz gut, spielt meiner Ansicht nach auch gut. Aber was das Drehbuch mit ihm treibt ist mir so dermaßen auf den Sack gegangen, daß er schon wehtat. Peter ist mit seinem Leben aber auch so was von überfordert, er studiert, hat mehrere Jobs, muß sich um seine Tante May und seine Wohnung kümmern und nebenbei das Spinnentier spielen. Besonders da er letzteres inkognito tut, gerät alles aus den Fugen und er bekommt nichts auf die Reihe. Ein Privatleben hat er gar nicht erst – kein Wunder, daß Mary Jane zusehends mit der Hasskappe herumrennt. Wir treffen Peter zu dem Zeitpunkt, wo alles den Bach runtergeht. Job weg, Mary Jane weg, der Zeitungschef hat einen Hals, weil er keine Fotos mehr von Spiderman bringt, der Vermieter will Geld sehen, sein Professor hält ihn für faul und sein bester Freund hat einen Hals auf ihn. Diese Umstände muß man sich in epischer Breite reinziehen. Aber nicht nur die großen Dinge gehen schief, auch die Kleinigkeiten im Alltag. Er greift sich ein Glas auf einer Party, und es ist schon leer. Ok, diese Kleinigkeiten waren ausgesprochen witzig gemacht, ich habe sehr gelacht – das hatte so eine Tragikomik, wie Chaplins kleiner Tramp – aber soviel Pech auf einmal? Mag ja sein, aber es ging mir einfach nur auf den Geist.
Peter/Spidermans persönliche Entwicklung ist nachvollziehbar. Er verlangt zu viel von sich, ist noch sehr jung und droht an seinen eigenen Anforderungen zu zerbrechen. Er braucht einige Zeit und einige Fehler um sich selbst zu finden. Zumindest scheint er auf einen richtigen Weg zu gelangen.
Mary Jane? *gääääääähnz* aus Kirsten Dunst ist eine der besten Kreischerinnen Hollywoods geworden. Wie haben wieder das alte Problem, daß man ein Weibchen braucht, daß in Gefahr gerät und herumkreischt. Hat ja auch jahrzehntelang funktioniert, leider haben sich Film“heldinnen“ aber auch emanzipiert und wollen auch mal in die vollen hauen. Deshalb darf sie denn neben dem Kreischen auch einmal versuchen, dem schnöden Octopus ein Brett ins Kreuz zu hauen. Wie süß! Und irgendwann darf sie Peter dann verklickern, daß es ja auch z. T. ihre Entscheidung ist, wenn eine Verbindung zu Spiderman sie in Gefahr bringt. Das zum Thema Quotenfrau. Am besten ist der Spruch „hol sie dir, Tiger“ mit dem sie ihn dann hinter ein paar Verbrechern herschickt. Der Spruch zu Peter hat ungefähr die Qualität als würde man seinen Rehpinscher den Namen Godzilla verpassen. Ansonsten tun mir Mary Jane und Peter doch etwas leid. Sie bekommen einfach keine Gelegenheit sich mal auszutauschen. Die Szenen mit den beiden enden immer abrupt und mit einem Fragezeichen. Eigentlich immer ein passender Zeitpunkt um auf die Toilette zu gehen, da sowieso nur herumgehampelt wird.
Harry? Nun die Entwicklung war absehbar. Allerdings hätte ich eigentlich erwartet, daß die beiden bereits in diesem Film aufeinander losgehen. Hätte der Geschichte auch mal ein wenig Drive gegeben. Wahrscheinlich wollte man dem Goblin aber eine Pause gönnen, immer wieder das gleiche Mistvieh als Gegner, ist ja auch öde. Abgesehen mal davon, daß ich in diesem zweiten Teil dem Schauspieler (keine Ahnung wer das ist und das ist auch völlig egal, weil aus dem wird eh nix) die Rolle nicht abgekauft habe. Im ersten Teil, das Highschooljüngelchen??? Ok, das funzte – aber in diesem zweiten Film war der Typ nur unfreiwillig komisch. Ihm fehlte das richtige Flair, das gewisse Charisma – eine partiell niedliche Fresse ist nicht alles.
Richtig süß ist ja Peters Tante May. So eine schutzbedürftige alte kleine Dame – auf den ersten Blick. Auf der anderen Seite hat sie Peter großgezogen, also ist sie doch nicht so weltfremd und unbedarft. Sie sortiert nur ihr Leben neu, nach dem Tod von Peters Onkel. Ich mag diese Figur eigentlich sehr. Leider hält sie in diesem Film Peter einen Vortrag über Heldentum und das beste was man tun kann blabla, was genau der Punkt war, an dem ich zu dem Schluss kam, daß mir langweilig ist. Auch wenn diese Szene wichtig für die Rückkehr von Spiderman ist. Genauso wie eine Szene als der verstorbene Onkel noch einmal zu Peter spricht... als hätten sich Obiwan und Yoda zusammengetan, um sich in den Film zu schleichen, mit der Absicht das Publikum mit amerikanischem Heldenpathos zu Tode zu langweilen.
Ganz nett dagegen die Bemühungen Spiderman möglichst in die Realität einzubeziehen. Spiderman ist wesentlich bodenständiger als beispielsweise Batman (auch wenn jemand im Kino meinte, Batman sein wäre cooler, das wäre wenigstens kein armer Schlucker). Allerdings driftet gerade die Zeitungsredaktion, in der Peter freiberuflich arbeitet wieder ins abgedrehte. Hier findet man die Figuren, die einfach nur überzogen und karikiert agieren... auch wenn ich den Chef dort einfach nur witzig finde.
Dagegen stehen die Unstimmigkeiten, die man immer dann entdeckt, wenn man in Sachen Action die Birne einschaltet. Beispiel? Spiderman verliert seine Fähigkeiten, sieht schlecht und die Spinnenfadenproduktion funzt unzuverlässig. Sein Doc meint, das wäre eine reine Kopfsache. Wenn er aber seine Fähigkeiten verliert, wie kommt es dann, daß er von einem Wolkenkratzer fallen kann ohne einen Kratzer zu bekommen? Während eines Kampfes auf einem Zug nimmt Peter plötzlich seine Kappe ab, was dazu führt, daß er sich zwangsläufig outet? Aber warum eigentlich? Warum gibt er gerade dort seine Identität preis? Ich habe es nicht begriffen, Asche auf mein Haupt.
Da Teil 3 unausweichlich zu sein scheint, und ich an das Gesetz der Trilogien glaube, daß da heißt, der zweite Teil ist immer scheiße, bleibt also zunächst nur einmal die Hoffnung auf die Zukunft.
48 Bewertungen, 3 Kommentare
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01.11.2004, 12:27 Uhr von Sorsha
Bewertung: sehr hilfreich... davon abgesehen, dass ich Spider-Man 2 jetzt gar nicht mal so schlecht fand. Du findest also Teil zweite Teil bei Triologien ist der scheiße. Interessant! Also Star Wars - Ep. V ist scheiße! Indiana Jones und der Tempel des Todes ist schei&
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09.08.2004, 00:26 Uhr von kleenerknuffi
Bewertung: sehr hilfreichihn mir wohl wenn er in die Videothek kommt mal ausleihen, aber auf Kino werde ich wohl verzichten Liebe Grüße Bine
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08.08.2004, 20:27 Uhr von dannebrog
Bewertung: sehr hilfreichnich wenig! prost
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