Spider-Man 2 (VHS) Testbericht

Spider-man-2-vhs-fantasyfilm
ab 19,19
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Erfahrungsbericht von starfax

Müde Spinne

Pro:

nette unterhaltung

Kontra:

typischer zweiter versuch

Empfehlung:

Ja

Es gibt Filme, die sind in aller Munde und gerade deshalb interessieren sie mich nicht sonderlich – haben das aber gar nicht verdient!
Spiderman 1 war so ein Fall – als ich ihn auf Video gesehen habe, war ich richtiggehend überrascht, wie gut er funktioniert, als Action – aber auch als Liebesfilm und Komödie.
Als mich jetzt eine Freundin anrief, Spiderman 2 anzugucken , mußte ich nicht lang überlegen. Meine Neugier hielt sich zwar in Grenzen, aber der guten Erfahrung mit Teil 1 wegen...

DIE STORY:

Peter Parker ist Spiderman. Soviel ist noch bekannt. Die „Beziehung“ , so man denn das so nennen möchte, mit Mary Jane hängt ein wenig durch, desgleichen seine akademische Ausbildung – sein Zweitleben als Spiderman braucht einfach zuviel Aufmerksamkeit.
Kurz nachdem er deshalb seinen Pizzabringjob verliert, gibt ihm MJ den Laufpaß, weil er sich einfach nicht im Theater sehen läßt, wo sie höchst erfolgreich im beziheungsreichen „Ein idealer Ehemann“ von Oscar Wilde mitspielt.
Alös ihn seine Superkräfte kurzzeitig, aber immer öfter verlassen, merkt er, daß er in einer Krise steckt.
Er kommt zu dem Schluß, daß er einfach auf zu vielen Hochzeiten getanzt hat und gibt seine Heldenlaufbahn auf. Stattdessen konzentriert er sich auf die Uni, nimmt einen Fotografenjob bei der Zeitung an und versucht MJ aus den Fängen eines schmierigen Schönlings zurückzuerobern.
In Schwung kommt die Geschichte, als er ein Physik-Projekt bei dem Wissenschaftler Dr. Octavius beginnt. Der hat eine revolutinäre Entdeckung gemacht und steht vor einem ersten Experiment.
Das jedoch geht schief und aus dem liebenswerten Wissenschaftler wird der besessene Doc Oc – eine Mischung aus Mensch und vier intelligenten Tentakeln.
Um an einen wichtigen Stoff für seine Erfindung zu kommen, geht er ein Geschäft mit Harry Osborn , Peters bestem Freund ein, der sich immer noch an Spiderman für den Tod seines Vaters rächen will: Spiderman gegen den Stoff.
Und Doc Oc macht sich gleich ans Werk...

DER FILM:

Hm. Fortsetzungen sind Fortsetzungen sind Fortsetzungen...heißt: Erwarte keine Überraschungen. Der Rahmen ist vorgegeben vom Erfolg des Erstlings und Riesenexperimente macht dann keiner mehr.
Die Geschichte ist typisch für einen Nachzieher: Identitätskrisesen, Selbstfindungstrip und Beziehungskrisen – will sagen – alles ist ein wenig geerdet, die Leichtigkeit des Neuentdeckens und Überraschens geht über in profanes“ mit dem neuen zurechtkommen“, Alltagserfahrungen und Banalitäten.
Da alles klar ist, muß keine besondere Aufmerksamkeit auf Beziehungen gelegt werden. MJ und Harry sind mehr oder weniger Randfiguren, genauso wie Tante May. Peters Krise steht klar im Mittelpunkt – ist natürlich auch recht unterhaltsam und menschlich erzählt. Allein – so richtig mag kein Spaß aufkommen, zu austauschbar sind die Actionszenen und Doc Oc finde ich nach dem ganzen Gejubel eher langweilig – den irren Kobold aus dem ersten Teil fand ich wesentlich grusliger – ein kleiner Nachhall davon ist am Ende des Films zu spüren – offenbar trauten auch die Produzenten diesem Kobold mehr als dem verunfallten Wissenschaftler.
An den Schauspielern liegt es meiner Meinung nach nicht.
Tobey Maguire und Kirsten Dunst als Liebespaar sind sehr süß und man nimmt ihnen gerne alles ab. James Franco (Harry) wirkt ein bissel, naja, klischeehaft – jung, heißspornig, nicht eben durchdacht.
Rosemary Hays Tante May strahlt Liebenswürdigkeit und Güte aus, gibt aber auch ihren inneren Kämpfen (nach Peters Geständnis) Ausdruck.
Alfred Molina (Romantikliebhabern noch gut als bigotter Bürgermeister in „Chocolat“ bekannt) schließlich ist ganz sympathischer Wissenschaftler bis er eben zum Bösewicht mutiert...glaubhaft, aber nicht mehr - charismatisch schon gar nicht, da hab ich den Herrn dessen Name mir gerade nicht einfällt, der den Kobold gab, lebhafter in Erinnerung.
Die Effekte sind ganz passabel, besonders die Schwünge durch die Straßenschluchten sind atemberaubend. Die Kampfszenen hingegen sind eher Durchschnitt in ihrer Vorhersehbarkeit.
Ärgerlich besonders, wenn die Computerisierung sichtbar wird, wie in dem Kampf auf dem Turm...diese Sequenzen dürften wohl dann auch gleich als Vorlage für das Computerspiel übernommen worden sein, einfacher kann man sichs ja auch nicht machen.
Schöne Bilder gibt es allemal, wenngleich der Charme der schauplätze nicht immer ausgenutzt wird, Doc Ocs neues Hauptquartier ist durchaus sehenswert, aber wird kaum genutzt.
Ach ja – und die Fortsetzung wird natürlich auch angekündigt – die erste wirklich gruselige Szene im ganzen Film...

FAZIT:

Alles in allem ein rechter Zweiter – enttäuschend im Vergleich zum ersten und gemessen an den vielen Ankündigungen. Für die Figurenentwicklung gleichwohl wichtig und funktionell – spätestens im nächsten Teil dürfte sich wieder ein Gleichgewicht gefunden haben.
Noch mehr ein Popcorn – movie als der erste Teil , vor allem, weil man hier der Näscherei mehr Aufmerksamkeit zuwenden wird als dem Film.
Nett, aber auch nicht mehr.

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Zigarrenlukas10

    24.07.2004, 16:34 Uhr von Zigarrenlukas10
    Bewertung: sehr hilfreich

    hi starfax! hab zwar beide spiderman-filme "noch" nicht gesehen, aber vielleicht wird das ja noch. dein bericht ist trotzdem sehr gelungen. mfg Zigarrenlukas10