Spider-Man (VHS) Testbericht

Spider-man-vhs-fantasyfilm
ab 10,88
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Erfahrungsbericht von Pinki1985

Die charmante Spinne schwingt sich jetzt auch auf VHS durch Hochhaus-Schluchten!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Darsteller: Tobey Maguire, Kirsten Dunst
Regie: Sam Raimi
Musik: Danny Elfman


Infos zu diesem Titel
• Sprache: Deutsch
• Dolby, Surround Sound, Widescreen, PAL
• Laufzeit: 116 Minuten
• Video Erscheinungstermin: 5. Dezember 2002
• Produktion: 2002
• ASIN: B00006684N


Fans von Marvel Comics warten schon seit dem Comic-Heft-Debüt von Spider-Man im Jahre 1962 auf diesen Kinofilm mit ihrem Helden. Das hat diesem Film geradezu unerfüllbare Erwartungen aufgebürdet, der als voller Erfolg gilt, obwohl er nicht so konsequent aus der Spandex-Ecke ausgebrochen ist wie Batmans Rückkehr oder X-Men.


Kurzinhalt

Peter Parker ist ein normaler Junge, der als Waise bei Tante May und Onkel Ben aufwächst und obendrein für die schöne Nachbarstochter Mary Jane schwärmt. Als er jedoch bei einer Schul-Exkursion von einer genmanipulierten Super-Spinne gebissen wird, entwickelt Peter plötzlich unglaubliche Fähigkeiten: Phantastische akrobatische Talente, einen übernatürlichen Instinkt für Gefahren und die Begabung, Netze zu spinnen. Begeistert macht er das Beste daraus...

Meine Meinung

Tobey Maguire ist die ideale Besetzung für den bebrillten Peter Parker, einen Highschool-Streber mit persönlichen Problemen. Der Spandex-Anzug und die besonderen Fähigkeiten treten in Erscheinung nachdem er von einer genmanipulierten Spinne (in den Originalheften war sie noch radioaktiv verseucht) gebissen wird und sich in einen netzschwingenden Superhelden verwandelt. Er kommt jedoch zu der Erkenntnis, dass ihm diese Superkräfte auch nicht weiter helfen, wenn es darum geht, das hübsche Mädchen von nebenan (Kirsten Dunst) näher kennen zu lernen oder seinen Vormund (Cliff Robertson) vor der Gewalt auf der Straße zu schützen. Der Bösewicht der Geschichte ist der Vater seines besten Freundes (Willem Dafoe), ein Industrieller, der sich eine Dosis eines Experimentierserums verpasst, das ihn ganz Jekyll-und-Hyde-mäßig in den lachenden Green Goblin verwandelt, der bald einen Groll gegen Spiderm-Man hegt.

Sam Raimi verleiht dem Ganzen ein strahlendes, luftiges, kinetisches Gefühl, mit herrlichen Luftaufnahmen von Spider-Man, wie er sich von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer schwingt. Die Überarbeitung der Originalgeschichte von Stan Lee und Steve Ditko ist gelungen durch eine clevere Mischung aus Originaltreue (J.K. Simmons als der derbe Herausgeber J.J. Jameson ist das Ebenbild der Comic-Figur) und Verulkung (nach einer ausgedehnten Einleitung erscheint Spider-Man endlich beim untauglichen ersten Versuch mit einem Spinnenkostüm). Maguire und die unglaublich süße Dunst bringen eine gelungene zögerliche Teenie-Romanze zu Stande. Die zweite Hälfte jedoch, in der der Bösewicht in Erscheinung tritt, um dem Helden eine Aufgabe zu geben, ist nur aufregend, wenn sie auch gleichzeitig rührend ist.

Marvel Fans sind dieser Tage wahrlich vom Glück gesegnet: erst der furiose Auftritt der X-Men, rasant und düster, jetzt Spiderman, schwindelerregend und bunt, demnächst der unglaubliche Hulk, wie auch immer, mit Sicherheit aber grün. Und Stan Lee hat seine Helden wirklich angemessen auf die Leinwand bringen lassen.
Für alle, die Spidey nicht so gut kennen: er ist der menschlichste aller Superhelden aus dem Marvel-Universum. Er betritt die Bühne als schmächtiger, streberhafter Highscoolboy, der von seinen Mitschülern ständig gehänselt wird. Eines Tages wird er von einer durch Radioaktivität mutierten Spinne gebissen, wodurch sein Leben sich für immer verändert. In seiner Metamorphose zum Superhelden entwickelt der einstige Schmachtlappen übermenschliche Kräfte und die Fähigkeit der Spinnen, an der Wand und der Decke entlangspazieren zu können, außerdem den sogenannten Spinnensinn, mithilfe dessen er unmittelbare Gefahren vorausahnt. Seine neuen Fähigkeiten sind für ihn reizvoll, übersteigen jedoch seine menschliche Kompetenz: er setzt seine Kräfte rein eigennützig ein und verschuldet somit indirekt den Tod seines Onkels, der ihn als Weisenjunge zu sich und seiner Tante aufgenommen hatte. Dieser Verlust bringt Spidey zur Besinnung. Er erkennt die große Verantwortung, die seine neuen Kräfte mit sich gebracht haben, und setzt sie von nun an ein, um unerkannt anderen zu helfen.
Die Story und vor allem der Titelcharakter sind gut von der Comicvorlage aufs Zeluloid übertragen worden. Allerdings gab es einige Änderungen des Storyverlaufs gegenüber dem Comic (sowie einer Aufmöbelung des Spinnen-Kostüms), was aber am Wesentlichen nicht gekratzt hat. Vor allem die typischen Posen und Bewegungen Spidermans sind gut fotografiert und entsprechen absolut den Bildern aus den Marvelheften. Die Tricktechnik lässt nichts zu wünschen übrig, wenn Spidey an seinem Spinnenfaden von Wolkenkratzer zu Wolkenkratzer schwingt.
Alles in allem hat mich der Film gut unterhalten, allerdings gab es auch ein paar Dinge, die mich persönlich etwas gestört haben - was aber wirklich ganz subjektive Geschmackssache ist. So hat mir die Umsetzung des Kobolds nicht wirklich gefallen, sein starres Panzerkostüm gab für mich nicht den Kobold wieder, den ich aus den Heften kannte. Auch empfand ich stellenweise doch gelegentlich Längen, wo mir die Handlung etwas zu leer war. Aber wie gesagt, das sind ganz persönliche Eindrücke, die sicherlich nicht die Mehrheit mit mir teilen wird - und die letztendlich meinen Genuß auch nicht wirklich eklatant geschmälert haben.
Also, vier Sterne für ein echt gut gelungenes Comic-Movie, das in den wichtigsten Punkten absolut überzeugt.

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