Spider-Man (VHS) Testbericht

Spider-man-vhs-fantasyfilm
ab 10,88
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Erfahrungsbericht von TurkishPsycho

Große Macht bringt große Verwantwortung mit sich!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Spiderman

Meine sehr verehrten Leser,

wieder einmal widme ich einem Kinofilm einen Meinungsbericht. Es handelt sich hierbei um den Film Spiderman, der, wie ich finde, zu den ganz großen Film gehört, die in letzter Zeit auf die Leinwände kamen. Nach „Der Herr der Ringe“ endlich mal wieder ein Film, von dem man behaupten kann, dass es sich erstens gelohnt hat, ihn zu sehen und dass er zweitens einen bleibenden, ja sogar zum Nachdenken anregenden Eindruck hinterlassen hat.

Ehrlich gesagt hatte ich nicht vor, diesen Film überhaupt zu sehen, schließlich handelt es sich um eine Comic-Figur, einen Fantasiehelden, und so etwas ist nichts für mich. Doch letztendlich, als der Film schon fast wieder weg war, habe ich mich überreden lassen – und ich wurde eines besseren belehrt. Dieser Comic-Held ist wahrlich ein Held, er hat irgendetwas, was andere Superhelden nicht haben, er ist etwas anderes, etwas ganz besonderes – er ist wie wir!
Natürlich gibt es da einen kleinen Unterschied, denn wir haben keine lustigen rot-blauen Strumpfhosen und auch keine Möglichkeit wie eine Spinne an Wänden hochzuklettern oder sich durch New York zu spinnen, immer schön an den Hochhäusern entlang. Irgendetwas hatte dieser Spiderman, was andere Superhelden nicht haben – er war wie wir.
Wir haben zwar keine Superkräften, wie können nicht plötzlich an einer Wand hochklettern, tausenden von Menschen das Leben retten, usw. und dennoch sind wir alle Superhelden in unserer kleinen Welt.
Bevor das alles zu tiefgründig wird, kommen wir dann erst einmal zu den Tatsachen, kommen wir also zum Film...

Der Film:
°°°°°°°°°°°

Peter Parker (Tobey Maguire) ist ein ganz normaler Loser und Outsider wie wir ihn alle kennen und täglich um uns herum haben. Er trägt eine deftige Hornbrille, er ist schüchtern, er ist schwächlich und dürr, er wird von allen gehänselt, er ist ein Tollpatsch, der stets seinen Schulbus verpasst und wenn er dann reindarf, muss er stehen (und fallen), weil niemand ihn neben sich haben möchte, kurz gesagt, er ist ein typischer Außenseiter. Wie die meisten Loser ist er aber in Wirklichkeit ein Naturwissenschaftsgenie, Mathe, Chemie, Physik, alles kinderleicht für ihn und daher ist er der Stolz seiner kleinen Familie, seiner kleinen heilen Welt, wo man nichts von seinen Hänseleien weiß oder davon, dass Peter schüchtern ist und fast keine Freunde hat.
Wie gesagt ist es eine kleine heile Welt, in der er lebt.
Seine Mutter und sein Vater sind schon früh gestorben und daher lebt Peter bei seinem Onkel und bei seiner Tante, die ihn wie einen Sohn lieben und stolz sind auf ihr kleines Mathegenie.
Peters heile kleine Welt wäre jedoch nur eine halbe heile kleine Welt, gäbe es da nicht Mary Jane Watson (Kirsten Dunst), das Nachbarmädchen, in das Peter seit seiner frühsten Kindheit unsterblich verliebt ist. Stets müht er sich darum, mit ihr wenigstens mal ein Wort zu wechseln oder sie wenigstens anzulächeln – ist dies geschafft ist er einen Monat lang zufrieden und noch tollpatschiger als vorher, da er nur noch an die nächste Begegnung denkt.

Eines Tages macht Peter Parker mit seiner Schulklasse einen Ausflug in ein Museum, das auf Spinnen spezialisiert ist. Peter ist natürlich einer der wenigen (der einzige vielleicht), der sich dafür interessiert. Plötzlich entdeckt er die Gelegenheit, auf die er so lange gewartet hat. Er macht gerade Fotos für die Schülerzeitung, als er plötzlich allein mit MJ (Mary Jane) ist.
Er nutzt seine Chance und sie steht ihm als Fotomodel neben den Spinnen zur Verfügung. Ganz besessen vom Fotografieren merkt Peter nicht, wie er plötzlich von einer genmanipulierten Spinne gebissen wird.
Er merkt es erst, als er die riesige Schwellung an seiner Hand sieht. Zu Hause angekommen wird er ohnmächtig. Als er wieder aufwacht erkennt er sich nicht wieder. Er braucht plötzlich seine Brille nicht mehr, er hat Muskelpakete, er fühlt sich frisch und stark und kann an Wänden laufen.
So rennt er aus dem Haus, der neue Peter Parker. So langsam merkt er, was mit ihm passiert ist und wird sich all seiner neuen Kräfte und Möglichkeiten bewusst. Er schneidert sich ein Kostüm und als sein Onkel stirbt, getötet von einem einfachen Straßen-Gauner, erkennt Peter, was er nun mit seinem Superkräften machen möchte. Denn ihm hallt das Echo der Worte wieder, die ihm sein Onkel kurz vor seinem Tod gesagt hat, „große Macht, bringt große Verantwortung mit sich“!
Er schwört dem Bösen den Kampf, schneidert sich ein Kostüm und schon wird er fündig. Der brillante Wissenschaftler Norman Osbourne entwickelt ein Mittel, welches die Gene des normalen Menschen manipuliert und seine Sinne und Kräfte ums mehrfache steigert. Er testet es an sich selbst und wird zu einem wahnsinnigen und gewaltsüchtigen Monster, in das er sich verwandeln kann, wann immer er will. Als „normaler“ Mensch ist er jedoch niemand anderes als der Vater von Peters bestem Freund. Er sieht in Peter ein Wissenschaftsgenie und fördert ihn so gut es geht.
Doch Spiderman und der grüne Kobold, wie sich Norman als Monster nennt, werden zu Feinden, Gut gegen Böse.
Es kommt natürlich zum großen Showdown der beiden mutierten Menschen. Doch nebenbei bemerkt MJ, dass auch mit Peter seltsames vorgegangen ist und verliebt sich in ihn.
Was aus dem Kampf von Gut und Böse wird und was aus der großen Liebe wird, erfahrt ihr, wenn ihr den Film seht...

Fazit:
°°°°°°

Ich finde den Film großartig. Er ist nicht nur durch die Schlichtheit und durch den Witz so real, und nicht nur wegen der brillanten schauspielerischen Leistungen, nein, er geht uns allen nicht mehr aus dem Kopf, weil wir vieles aus ihm lernen können.
Denn Peter ist wie die meisten von uns und dass er zum Spiderman mutiert heißt nicht, dass auch wir alle Spiderman werden müssen, um Selbstwertgefühlt und Selbstbewusstsein zu erlangen. Wir müssen uns nur der Fähigkeiten bewusst werden, die wir alle besitzen, denn wir alle sind etwas besonderes, wir alle sind Superhelden. Wir müssen nicht immer groß, muskulös, gutaussehend, selbstbewusst, usw. sein, um super zu sein, nein, wir müssen einfach nur wir selbst sein, denn das ist etwas wahrhaft superheldenhaftes.

Der Film zeigt aber auch die Seite. Denn er spricht auch diejenigen an, die eine gewisse Machtposition innehaben. Peter mutiert schließlich zu einem mächtigen Supermenschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, doch er missbraucht seine neue Stellung nicht. Er rächt sich nicht im geringsten an den früheren Hänseleien, die er über sich hat ergehen lassen müssen. Er versucht nicht noch mächtiger zu werden, nein, er hält sich an die Worte seines Onkels, welche meiner Meinung nach die Schlüsselwörter in diesem Film sind: „Große Macht bringt große Verantwortung mit sich!“

Wie dürfen also niemals übermütig werden, auch wenn wir vielleicht besonderer als andere sind. Wir dürfen nicht auf schwächeren herumhacken, im Gegenteil, wir sind dazu verpflichtet uns für sie einzusetzen, ihnen zu helfen.
Unsere Gesellschaft ist leider voll von Idioten, die sich für etwas besseres halten als andere, die sich stärker einschätzen und alle total fertig machen, sich auf Kosten anderer noch mehr Macht verschaffen.
Vielleicht machen auch wir es indirekt, wir alle, hänseln wir nicht auch gerne „blöde“ Außenseiter, damit vielleicht ein hübsches Mädchen in der Nähe darüber lacht? Ist es aber nicht unmenschlich und geradezu abscheulich so etwas zu tun? Wer gibt uns das Recht über anderen zu stehen. Alle Menschen sind gleich, alle werden nackt und hilflos geboren, alle sterben wir irgendwann einmal. Das Leben sollten wir nicht dazu nutzen um Leben zu vernichten und nicht lebenswert zu machen, sondern um jedem die Möglichkeit zu geben, frei zu leben, sich frei zu entfalten, das Leben zu genießen und nicht ständig unterdrückt zu werden.
Auch Hitler hielt Deutsche für etwas besseres als andere Rassen. So seltsam es auch klingen mag, jeder, der sein Leben für mehr wert hält als ein anderes, jeder, der daher Witze über andere macht, jeder, der seine Beliebtheit, seine Macht quasi, nutzt, anderen zu schaden, jeder dieser Menschen ist ein Hitler.

Lasst uns alle wir selbst sein, lassen wir uns von niemandem unterkriegen, lassen niemals zu, dass jemand einen anderen unterzukriegen versucht. Wir leben alle im gleichen Boot und schwimmen alle mit dem gleichen Strom, warum sollen wir welche über Bord werfen? Platz genug ist doch für jeden. Das Leben ist zu einzigartig, zu schön um es uns verderben zu lassen oder es anderen zu verderben.

Ich bedanke mich im voraus für die Lesungen, man liest sich...

© by TurkishPsycho 2002-08-08

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