Spiegel Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  sehr gut
  • Qualität der Bilder und Fotos:  gut
  • Unterhaltungswert:  gut

Erfahrungsbericht von Ruhollah

Mit dem Spiegel ist man gut informiert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach dem Tode des Liberalen und Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein habe ich mir so gedacht, mal wieder einen Spiegel zu kaufen. Dieses Nachrichtenmagazin gehört mitunter zu dem Qualitativsten, was die deutsche Medienlandschaft zu bietet.

Der Spiegel ist ein Hamburgisches Druckerzeugnis. Oft wird der Spiegel als links diffamiert oder durch die politische Linke vereinnahmt. Der Spiegel ist nicht links! Der Spiegel ist demokratisch und liberal. Wenn der Spiegel links wäre, könnte ich nicht nachvollziehen, inwiefern das Titelbild der Ausgabe 47/2002 als Kritik an die gewerkschaftsfreundliche Politik Schröders zu verstehen sei. Der Spiegel ist meines Erachtens liberal (auch im wirtschaftlichen Sinne) und demokratisch. Das Demokratische wird ja allgemein durch sozialdemokratische Gutmenschen für sich vereinnahmt, als wären Konservative und die bösen Neoliberalen im Thomas-Dehler-Haus nicht demokratisch. Aber welche bekannte Publikation ist nicht demokratisch? Was den Spiegel von anderen Magazinen und Zeitungen unterscheidet, ist, was die Demokratie in Deutschland dem Spiegel zu verdanken hat. Kein anderes Medium hat sich so deutlich als vierte Gewalt im Staate zu verstehen gegeben wie der Spiegel. Die Spiegel-Affäre, eigentlich eine Strauß-Affäre, ist hoffentlich jedem ein Begriff.

Und die (noch) aktuelle Ausgabe ist ein weiterer Beleg für die gute Qualität des Spiegels. Die Titelgeschichte handelt über den antireformistischen Linksruck der Bundesregierung, die es schon wieder den Gewerkschaften recht machen will. Dabei wird schön enthüllt, welche (ehem.) Gewerkschaftsbonzen welche Pöstchen bekamen und bekommen haben. Und von 251 SPD-Abgeordneten sind 190 Gewerkschaftsmitglieder; die werden das Land bestimmt nicht richtig reformieren, sondern weiter verriestern und verbürokratisieren. Und schon im morgigen Spiegel darf man lesen, dass Hartz die Verwässerung seines ohnehin verwässerten Konzeptes durch die Gewerkschaften kritisiert und dass sein Konzept auf diese Weise nicht einen Arbeitsplatz schaffen wird. (Täte dies ein linkes und gewerkschaftsnahes Magazin abdrucken?).

Der Spiegel hat aber mehr als einen Artikel pro Ausgabe. Es gibt neben der Titelgeschichte 8 Rubriken: Deutschland, Medien, Wirtschaft, Ausland, Sport, Wissenschaft - Technik, Gesellschaft und Kultur. Es ist für jeden etwas dabei, Schwerpunkt ist aber die Politik. Ich lese den Spiegel mit großer Aufmerksamkeit und Freude, schließlich sind die Artikel gut geschrieben. Der Artikel ?Vietnam - der neue Tiger? fand ich sehr interessant und obwohl ich den Spiegel schon seit Dienstagabend habe, habe ich es noch nicht geschafft, ihn komplett durchzulesen, obwohl ich genügend Zeit habe als GWDLer.

Dieses Wochenmagazin begeistert mich. Anders als Focus und Stern. Den Focus habe ich öfter gekauft und musste frustierend feststellen, dass irgendwelche Berichte über Autos drin waren. Den Focus habe ich auch viel schneller durchgelesen. Vom Stern lasse ich ganz die Finger, da der Sensationsjournalismus im Stern eine zu große Rolle spielt. Beim Spiegel hat Rudolf Augstein lange Zeit dafür gesorgt, dass die Qualität erhalten bleibt; hoffentlich bleibt sie auch nach seinem Tode erhalten. Für ? 3,00 bekommt man ein ordentliches Nachrichtenmagazin mit ca. 250 Hochglanzseiten. Jeden Montag erscheint die neue Ausgabe.