Sprachen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Murderdog

Sprachbarrieren

Pro:

Sprachbarrieren haben keine positiven Seiten.

Kontra:

s. Text

Empfehlung:

Nein

1. Einleitung

Das Wort Sprachbarriere hat zwei verschiedene, jedoch Ähnliche Bedeutungen. Zum einen ist damit das Verständigungsproblem von Personen, die nicht die gleiche Sprache sprechen gemeint. Aufgrund der Globalisierung ist das Problem aktuell wichtig. Die zweite Bedeutung kommt aus dem soziologischen Bereich und beschreibt die „Behinderung des sozialen Aufstiegs durch vergleichsweise geringe Sprachbeherrschung (mangelhafte Artikulationsfähigkeit, schmaler Wortschatz, undifferenzierte Syntax)“ . Diese Sprachbarriere tritt oft bei Kindern der Unterschicht in Erscheinung. Durch die Ergebnisse der PISA-Studie wurde die Öffentlichkeit auf das Problem der Sprachbarriere aufmerksam gemacht. Da bei nachfolgenden Untersuchungen herauskam, dass Kinder der Unterschicht durch die Sprachbarriere benachteiligt werden. Aufgrund dessen stellt sich die Frage wie es zu diesem Problem kommt und was man gegen Sprachbarrieren machen kann.


2.Gründe und Auswirkungen von Sprachbarrieren

Verständigungsprobleme
„Durch die zunehmende internationale Verflechtung der Unternehmen werden grenzüberschreitende Kontakte in Unternehmen immer alltäglicher.“ Zwar sprechen die meisten Menschen in Europa Englisch, aber nur die wenigsten beherrschen das Fachvokabular um betriebliche Angelegenheiten wie beispielsweise Verträge auf Englisch zu schreiben. So entsteht den Firmen durch Übersetzungen ein erhöhter Zeit- oder Kostenaufwand. Menschen, die über keine Fremdsprache verfügen haben Nachteile bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, da sie nicht die Möglichkeit haben im Ausland zu arbeiten.

Gefährlich werden Sprachbarrieren im Flugverkehr. „Von den 37 großen Flugzeugkatastrophen seit 1996 seien mindestens 13 durch Sprachprobleme verursacht worden“ .

Nicht nur im Wirtschaftlichen Bereich treten Sprachbarrieren auf. Hauptsächlich leiden Privatpersonen an Verständigungsproblemen, da sie sich im Gegensatz zu Unternehmen keine Dolmetscher oder Übersetzer leisten können. Aufgrund dessen meiden viele Menschen den Umgang mit Personen, die nicht die gleiche Sprache sprechen. Beim Urlaub achten sie darauf, dass sie die Sprache des Landes sprechen können. Ältere Menschen, die über keine Fremdsprachenkenntnisse verfügen machen deswegen vermehrt in Deutschland Urlaub. Besonders benachteiligt sind außerdem Menschen aus osteuropäischen Staaten, da nur wenige von ihnen über Englischkenntnisse verfügen.

Der Kulturenaustausch wird durch Sprachbarrieren behindert, weil Werke aus kleineren Ländern, in denen nicht eine der bekannten Sprachen gesprochen wird, nicht übersetzt und so „in anderen Ländern kaum wahrgenommen“ werden.

Soziale Sprachbarrieren
Durch soziale Sprachbarrieren werden hauptsächlich Menschen der Unterschicht benachteiligt. Sie unterscheiden sich in der Sprache von Angehörigen der Mittel –und Oberschicht. Basil Bernstein stellte die Theorie auf, dass es zwei linguistische Codes gibt. Der restringierte Code ist Merkmal der Unterschicht und steht für eine geringe Sprachbeherrschung. Die Sprache der Mittelschicht wird elaborierter Code genannt. Die Sprache der Unterschicht zeichnet sich durch einfache Sätze und einen geringen Wortschatz aus. Der Lernprozess wird gehemmt, da diese Menschen Schwierigkeiten mit Texten des elaborierten Codes haben. So kommt es zum Separatismus dieser Gruppen. Auch Vorurteile sind vorprogrammiert, weil es durch die Isolation an der Kommunikation mangelt.


3. Überwindung der Sprachbarrieren
Übersetzungs- und Dolmetschdienste
Übersetzungs- und Dolmetscherdienste können zum Sprachlichen Austausch der verschiedenen Kulturen führen. Der Nachteil von solchen Diensten ist der hohe Kostenfaktor, so dass sich nur große Firmen und Politiker Übersetzer und Dolmetscher leisten können. Für Privatpersonen ist dieser Dienst normalerweise keine Hilfe. Die Stadt Göttingen bietet einen Dolmetscherdienst für Ausländer und Flüchtlinge, die besonders unter der Sprachbarriere leiden, an. Göttingen hat einen Ausländeranteil von elf Prozent und so kam es oft zu Missverständnissen, die dazu führten, dass der 200.000 Euro teure Dolmetscherdienst eingeführt wurde. Dieses Projekt stößt überall auf positive Resonanz und ist laut der Bewohner der Grund für die Verbesserung der Atmosphäre. Speziell Flüchtlinge profitieren davon, da sie Formulare ausfüllen müssen, die in einer komplizierten Verwaltungssprache geschrieben sind. „Ohne Hilfe von Dolmetschern können die Flüchtlinge diesen Papierkram kaum bewältigen“


Künstliche Weltsprachen
Es gibt eine Vielzahl von künstlichen Sprachen, die erfunden wurden. Mit Hilfe dieser Sprachen sollte das Problem der Sprachbarriere gelöst werden. Das Ziel dieser Projekte bestand darin, dass alle Menschen diese Sprache lernen sollten um sich so auf der ganzen Welt verständigen zu können. Keine dieser Sprachen könnte sich durchsetzen. In der folgenden Tabelle sind einige Versuche, eine künstliche Weltsprache zu erfinden aufgelistet.
Sprache Erfinder Datum Merkmale
Volapük Johann Martin Schleyer (1831 - 1912) 1880 beruht weitgehend auf Englisch und Deutsch
Esperanto Ludwig Lazarus Zamenhof (1859 - 1917) 1887 hauptsächlich westeuropäischer Wortschatz, Syntax und Orthographie vom Slawischen beeinflusst
Latino sine Flexione Giuseppe Peano (1858 - 1932) 1903 Latein ohne Flexionen, Vokabular hauptsächlich Lateinisch
Interlingua International Auxiliary Language Association 1951 Grammatik beruht auf romanischen Sprachen, Wortschatz auf westeuropäischen Sprachen
Glosa W. Ashby and R. Clark 1981 Grundwortschatz aus 1000 Wörtern lateinischen und griechischen Ursprungs

Die bekannteste künstliche Sprache ist Esperanto. Esperanto wurde von Dr. Lazarus Ludwig Zamenhof aus Warschau im Jahr 1887 entworfen. Die Idee dieser Sprache entstand, da Zamenhof in einer Stadt aufwuchs, in der viele verschiedene ethnische Gruppen lebten, die auf keinen Kontakt zueinender hatten. So entwickelte Zamenhof eine neutrale Sprache um die Verständigung der verschiedenen Völker zu ermöglichen. Der Name Esperanto heißt übersetzt internationale Sprache. Am Anfang lernten vor allem Russen und Franzosen diese Sprache. Später kam die Esperanto-Bewegung nach Deutschland, Schweden, Japan, China und Brasilien. Im Jahr 1905 fand der erste Esperanto-Weltkongress statt. „Während des Dritten Reiches wurde Esperanto wegen dem Bestreben hin zur internationalen Völkerverständigung verboten.“ Esperanto hat den Vorteil, dass die Sprache künstlich und somit neutral ist. Esperanto gehört nicht zu einem speziellen Land so dass kein Volk benachteiligt wird. Esperanto hat eine regelmäßige Grammatik und ist deshalb schnell zu lernen. Ein Nachteil von Esperanto ist, dass die Länder an ihren Nationalsprachen festhalten, da die Sprache ein Teil der Kultur ist.

Natürliche Weltsprachen
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit eine bestehende Sprache wie beispielsweise Englisch oder Spanisch zur Weltsprache zu machen. Es stellt sich aber die Frage nach welchen Kriterien man diese Sprache aussuchen soll. Auf jeden Fall gäbe es Länder, die sich durch die Entscheidung benachteiligt fühlten. Auch wenn man eine natürliche Sprache nicht zur Weltsprache macht, sondern die allgemeinen Fremdsprachenkenntnisse verbessert kann das zum Abbau von Sprachbarrieren führen. Der Vorteil einer natürlichen Weltsprache wie Englisch ist, dass viele Menschen sie schon jetzt beherrschen. So muss sie nicht wie eine künstliche Sprache von allen Menschen erlernt werden.

4. Schluss
Sprachbarrieren werden auch in der Zukunft ein Problem bleiben, da es unmöglich scheint, dass eine Weltsprache eingeführt wird. Jedoch werden mehr Menschen Fremdsprachen beherrschen.

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