Sprit sparen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Mallonn

Sprit sparen - aber wie?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Tja, Sprit wird immer teurer, und Sparen ist angesagt! Deswegen fühl ich mich jetzt dazu berufen, einmal meine mit den Jahren aus verschiedenen gelesenen, gesehenen und gehörten Spartips, die ich auch verinnerlicht habe.

Was jetzt ausgerechnet mich zum \"Spritspar-Guru\" macht? Also, ich fahre einen 15 Jahre alten Mercedes mit durchschnittlich 8,5 Liter auf 100 km - reicht das? :-)

Wer jetzt glaubt, das schaff ich nur als \"Wanderdüne\" bzw rollendes Verkehrshindernis, der sei im folgenden eines besseren belehrt.

Also, los geht\'s!

1. Das Auto

Grundsätzlich sollte man sich überlegen, wie viel Auto man überhaupt braucht. Ich will jetzt niemand vorschreiben, sich die kleinste Kiste zu holen die es so gibt (ich fahr auch nicht grad nen Kleinwagen), eine Überlegung ist es in jedem Fall immer wert, ob es nicht auch ne Nummer kleiner tut. Das muss aber letzten Endes jeder für sich selbst entscheiden.

Wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, braucht nicht allzuviel Leistung, und ein kleines Auto ist hier von Vorteil bei der Parkplatzsuche.

Wer jedoch öfters auf der Autobahn fährt, sollte sich schon überlegen, ein bis zwei Nummern grösser einzusteigen. So ein Autochen mit 50PS muss ganz schön ausgequetscht werden, um eine normale Reisegeschwindigkeit von 130-150 zu erreichen. Das bedeutet nämlich viel Vollgas, und Vollgas kostet auch in kleinen Autos Sprit. Ein grösseres Auto mit 100 PS kommt wesentlich lockerer auf Tempo und ist dabei leiser, ohne wesentlich mehr Sprit zu verbrauchen. Dazu kommt Schonung des Materials, weil meistens auf Vollgas verzichtet werden kann, sowie des Nervenkostüms der Passagiere, aufgrund höheren Komforts und niedrigerem Geräuschpegel.

Jetzt steht das Auto vor der Tür, und jetzt?

Zuerst wird mal der Kofferraum aufgemacht und der überflüssige Ballast rausgeräumt, als da wären: leere Getränkekisten, der schwere Werkzeugkasten usw usw usw. 100kg Mehrgewicht machen ungefähr 1 Liter Mehrverbrauch aus.

Dann wird der Reifendruck kontrolliert. Und das bitte regelmässig! Zweckmässig ist ein rundherum auf ca. 2,5 bar erhöhter Reifendruck. Das verringert den Rollwiderstand und damit den Benzinverbrauch. Aber nicht übertreiben! Wenn der Reifen infolge zu hohen Reifendrucks nicht mehr mit der kompletten Lauffläche auf der Strasse aufliegt, dann leidet das Fahrverhalten, und der Reifen verschleisst vorzeitig, da er nur in der Mitte abgenutzt wird. Zu niedriger Reifendruck ist nicht nur schlecht für Rollwiderstand und Benzinverbrauch, sondern auch gefährlich: durch erhöhte Erwärmung und Walkarbeit im Reifen erhöht sich die Gefahr von Reifenplatzern, ausserdem verschleisst der Reifen schneller. Einen Reifen, der mit zu wenig Luft gefahren wurde, erkennt man an unregelmässig an den Seiten der Lauffläche abgenutzten Reifen.

Ich fahre nur die vom Hersteller angegebene Standard-Reifengrösse. Auf Breitreifen verzichte ich, weil sie den Roll- und Luftwiderstand erhöhen und somit mehr Benzin kosten.

Dann ist es wichtig, dass der Wagen technisch in Ordnung ist. Die Zündeinstellung muss stimmen, Luft- und Kraftstoffilter müssen sauber sein, die Zündkerzen müssen in Ordnung sein usw usw usw.

Öl: Regelmässige Ölwechsel innerhalb der vom Hersteller geforderten Intervalle sollten eigentlich selbstverständlich sein. Sparen am Öl bedeutet sparen am falschen Ende. Am besten fährt man mit einem (im kalten Zustand) dünnflüssigen Synthetiköl der Viskositätsklasse 5W 40. Im Vergleich zu einem Standardöl 15W 40 kann man zwischen 5 und 20 Prozent Kraftstoff sparen, je nach Jahreszeit und Beanspruchung des Motors. Je mehr Kurzstreckenverkehr der Wagen fährt, desto höher ist der Anteil von Kilometern, die man mit kalten oder nicht ganz warmen Motor fährt. Das im kalten Zustand dünnflüssigere Öl verringert in diesem Zustand die inneren Widerstände des Motors und ist beim Kaltstart auch schneller an allen Schmierstellen. Das spart nicht nur Sprit, sondern wirkt sich auch positiv auf die Motorlebensdauer aus.

Ölzusätze sind zu meiden. Bestenfalls schaden sie nicht, aber bringen auch keinen Nutzen. Schlimmstenfalls beeinträchtigen sie die Schmiereigenschaften des Öls.

Einmal im Monat sollte man seinem Töff ein Fitnessprogramm gönnen. Das heisst: Rauf auf die Autobahn und VOLLGAS!!! Mindestens 50km. Das befreit den Motor von Ablagerungen an Ventilen und Zündkerzen, was sich positiv auf Verbrauch und Leistung auswirkt. Diese Ablagerungen entstehen, wenn der Wagen überwiegend im Kurzstreckenverkehr bewegt wird. Ausserdem sammeln sich Wasser und Kraftstoff im Motoröl an, das bei schneller Fahrt \"auskocht\". Ausserdem kriegt man evtl. Leistungsverluste eher mit, wenn der Wagen z.B. seine Höchstgeschwindigkeit nicht mehr erreicht.

Aber VORSICHT!!!!

Wurde der Wagen über tausende von Kilometern nur im Kurzstreckenverkehr bewegt, dann könnte man den Motor durch so eine Aktion ernsthaft schädigen. Da empfiehlt es sich, mal eine längere Tour zu machen, den Wagen ein paar 100 km mit nicht mehr als 120 zu bewegen und sich dann langsam zu steigern. Genau das sollte man auch machen, wenn man sich einen \"neuen\" Gebrauchten gekauft hat.

Ich zum Beispiel habe mein jetziges Auto von einem Rentner übernommen, der nur von einem Dorf zum nächsten gefahren ist. Ich bin erstmal 500km nur 120 gefahren, wobei der Wagen über 10 Liter verbraucht hat. Auf der Rücktour waren es schon nur noch 9 Liter, und jetzt lieg ich wie schon erwähnt bei etwa 8,5 Liter auf 100 km, wobei ich ziemlcih genau jeweils 1/3 Stadtverkehr, Autobahn und Landstrasse fahre.

2. Fahren

Wichtig: Vorausschauend fahren. Wer weit nach vorne schaut, und vor allem genügend Abstand zum Vordermann hält, vermeidet unnötiges Bremsen und Beschleunigen. So reicht es, wenn der Vordermann bremst, meistens durch Gaswegnehmen die Geschwindigkeit anzupassen, anstatt selbst bremsen zu müssen. Wer auf der Autobahn nur so schnell fährt, dass er die Geschwindigkeit nur mit dem Gaspedal regeln kann, ist unterm Strich genauso schnell unterwegs wie der Bleifuss-Fahrer, der hinter dem nächsten Vorausfahrenden sowieso den Anker werfen muss. Je nach Verkehrsdichte kann man so auch problemlos streckenweise 180 und mehr fahren. Ich sagte ja, sparsam fahren hat überhaupt nichts mit langsam fahren zu tun! Je nach Strekenlänge kann der Vorausschauend fahrende den anderen vom ersparten Spritgeld locker zum Essen einladen.

Ordentlich Gas geben, dabei aber früh schalten. Anstatt die Gänge mit wenig Gas auszudrehen, ist es besser, früh zu schalten, das Drezahlniveau niedrig zu halten, und zum Beschleunigen lieber ordentlich auf die Tube zu drücken. Hier sind bei gleicher Leistung hubraumstärkere Motoren im Vorteil gegenüber kleineren Motoren, die ihre Leistung über die Drehzahl holen, weil sie bei niedrigen Drehzahlen ein höheres Drehmoment bereitstellen. Besser für die Lebensdauer des Motors sind niedrige Drehzahlen allemal.

Zügig beschleunigen, um dann im höchstmöglichen Gang zu rollen. Wenn ich ordentlich Stoff gebe, um auf die gewünschte Geschwindigkeit zu kommen, und dann im höchsten Gang weiterrolle (was bei modernen Autos problemlos ab 50 km/h möglich ist) dann bin ich sparsamer unterwegs als wenn ich sachte mit wenig Gas beschleunige wie eine Wanderdüne. Am besten probiert man mal aus, wie langsam man in den höheren Gängen (3./4./5.) fahren kann, ohne dass der Motor brummig wird, vibriert oder gar stottert.

Schubabschaltung nutzen! Mittlerweile haben alle Autos, zumindestens die mit elektronischer Zündsteuerung (und das sind z.B. ALLE Autos mit geregeltem Katalysator) eine Schubabschaltung. Viele Leute machen den Fehler, dass sie vor einer Ampel z.B. im Leerlauf auszurollen in dem Glauben, dass sie dann weniger Benzin verbrauchen als wenn der Wagen mit eingelegtem Gang in höherer Drehzahl ausrollt. Weit gefehlt! Die Schubabschaltung sorgt nämlich dafür, dass beim Gas wegnehmen die Benzinzufuhr unterbrochen wird und man im Endeffekt garkein Benzin verbraucht. bis die Drehzahl unter einen bestimmten Wert sinkt. Dann greift wieder die Leerlaufsteuerung. Wer also im Leerlauf auf eine Ampel zurollt, der setzt die Schubabschaltung ausser Gefecht und verbraucht somit mehr Kraftsoff als nötig. Selbst im höchsten Gang kann man bis fast zum Stillstand ausrollen, bevor man auskuppeln und den Wagen mit der Bremse zum Stehen bringen muss. Die \"Motorbremse\", also das Runterschalten zum Abbremsen empfieht sich nicht, das geht auf die Kupplung.

So, ich glaub ich hab jetzt alles wichtige. Wenn mir noch was einfällt, kann ich ja updaten. Jetzt kann ich nur noch viel Spass beim sparen wünschen!

1. Update:

Ach ja ich vergass: Was die Hersteller so an Sparmodellen auf den Markt bringen ist ne ziemliche Lachnummer: Ein Golf FSI (der aus der Werbung mit A****loch-Papa und A****loch-Kind - Willste auch mal?) braucht laut Testberichten verschiedner Autozeitschriften nen lächerlichen halben Liter weniger als meiner - noch dazu Super Plus (bei vergleichbaren Fahrleistungen). Wo bleibt da der Fortschritt?

2. Update: Neuer Sparrekord!

Kürzlich war ich wegen eines Elektrikdefekts beim Bosch-Dienst, und dabei wurde auch die Verteilerkappe und der Verteilerfinger gewechselt. Daraufhin konnte ich meinen Sparrekord auf 7l/100km verbessern! Der Durchschnitt liegt momentan bei 8 Litern.

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