Erfahrungsbericht von astrosoft
Metal up your ass!
Pro:
härter, anders, eine Herausforderung
Kontra:
Rough-Mix, tw. zu wenig des Guten
Empfehlung:
Ja
Metallica - St. Anger, das lange erwartete neue Metallica-Album 2003!
Der erste Eindruck vorweg
Hölle! Ist das Ding gewöhnungsbedürftig! Ich habe als Metallica-Fan der ersten Stunde ja viel erwartet, aber...
Alles ziemlich unberechenbar, vor allem der Sound... ziemlich blecherne Drums, James gröhlt meist, fette aber unscharfe Rhythm-Gitarren sowie überhaupt keine Gitarren-Soli und Keyboards!
Klingt wie eine Grungeband, die mal nebenbei in der Garage gejammt hat und das Ganze auf 8 Spuren gebannt hat. Aber das scheint genau so zu sein, wie die Jungs es wollten...
Trotzdem... Schon beim ersten Durchlauf bleiben einige äussert interessante Riffs und Hooklines hängen...
Nun der Reihe nach... Stil der CD... hmmm... Slayer meets Alice in Chains meets Metallica\'s Reload?!? Dazu noch zwei Ticks Punk und Lockerheit.
Die Lyrics sind allsamt ziemlich kritisch um nicht zu sagen haben alle mit \'anger\', \'hate\', \'bullets\', \'crush\', \'lies\', \'monster\' und \'death\' zu tun.
Fast hat man das Gefühl, Metallica wollen es allen heimzahlen, die sie nach dem \'black album\' als \'kommerzielle Verräter\' bezeichnet haben. Mit aller Härte und Ungunst, die ihnen diesbezüglich entgegen geschlagen ist.
Gleich vorweg... richtig verstehen kann man das was ich hier schreibe wohl nur, wenn man einige Takte gehört hat. Ihr findet einige repräsentative mp3-Schnipsel bei http://prog.astrosoft.de.
Einzige Songs, die mich beim ersten(!) Durchlauf der über 75 Minuten echt beeindruckt haben, sind der ultravariantenreiche Titelsong St. Anger, das vergleichsweise \"gefällige\" Shoot me again und der Abschlusstrack All within my Hands...
Die Band
Aber mal der Reihe nach. Wer kennt Metallica nicht? Mit dieser Band habe ich um 1986 zu den härteren Gefilden gefunden. Ihr 3. Album \"Master of Puppets\" ist und bleibt der Meilenstein der Metal-Geschichte...
1981 haben sie in der Bay Area angefangen Musik zu machen.
Am Anfang noch mit Dave Mustaine (heute Frontman von Megadeth) an der Gitarre. Ihre beiden ersten Alben (Kill \'em all und Ride the Lightning) waren damals die Mitbegründer der \"neuen\" Spielart des Hard Rock, die man dann Speed Metal taufte. Etwa zur selben Zeit betraten in diesem Sektor auch Slayer die Bühne und waren dabei noch eine Spur kompromissloser.
Die 22-jährige Metallica-Ära kann man in zwei Zeitalter unterteilen, die Zeit vor dem \"Black\" Album (\"Enter Sandman\", \"Nothing else matters\", ...) sowie die Zeit dieses Albums und danach (bis Reload).
Viele haben der Band die kommerzielle Schiene des schwarzen Album nicht verziehen. Vorher gings härter und kompromissloser zur Sache.
Allerdings sind Metallica mit diesem Album (über 1 Jahr in der Top-100 LP-Charts!) in die Liga der ganz grossen wie Alben-Seller aufgestiegen (nur Michael Jackson, Madonna und Pink Floyd haben von einem Album mehr Kopien verkauft!).
Aber mit \"St. Anger\" haben wir nun einen neuen dritten Abschnitt... Metallica sind kompromissloser und rüder denn je geworden...
Verkaufsform
Das Cover - eine festgebundene Faust - finde ich übrigens ziemlich daneben. So kommt der Heavy Metal nicht von den ganzen Klischees los... egal...
Aktuell wird übrigens noch die limitierte St. Anger CD im Digipack inkl. kompletter DVD-Video verkauft,
ein besonderer Anreiz sich die CD bald zuzulegen!
Nun aber endlich zu den Songs im Einzelnen:
1. Frantic 5:49
Heftig und gewöhnungsbedürftig. Steht wohl absichtlich am Anfang der CD...
Stakkato-Riffs und gegröhlter Sprechgesang machen Frantic schon zu einer grösseren Hürde für alle Fans des zweiten Zeitalters.
Sowohl Gesang als auch die \"verrissenen\" Gitarren erinnern an neuere Slayer-Alben. Die Breaks machen den Songs wenigstens etwas interessant. Das \"Tic-Tic\" im Refrain geht mir etwas auf den Geist. Dieser Songs wird sich wohl nie richtig zu mir vorarbeiten.
6,5/10
2. St. Anger 7:21
Für mich ist der Titeltrack der Höhepunkt des Albums. Am Anfang geht es in Thrash-Manier zur Sache, bevor James dann den genialen Refrain baladesk ins Mikro haucht.
Anschliessend kommt ein schneller und guter Punk-Part, der richtig zum Bangen einlädt. Immer wieder schlägt der Song unerwartete Haken, die ihm letztlich aber gut bekommen und ihn interessant machen. Von allem etwas!
10/10
3. Some Kind of Monster 8:26
Harter aber meist langsam träger Songs mit fast weinerlicher Gitarre. Eigentlich ein gutes 2-minütiges Instrumental, doch dann singt James doch noch.
Gewöhnungsbedürftig ist dabei der schon fast Hip-Hop-artige Sprechgesang. Jede Zeile fängt dabei mit \'these are\' oder \'this is\' an...
Ganz tief in der Struktur scheint man Elemente von Load erkennen zu können. Jedoch fast vollständig von den dröhnenden Gitarren und dem blechernen Schlagzeug überdeckt.
8/10
4. Dirty Window 5:24
Heavy Mid-Tempo-Song. Stilistisch irgend wo zwischen Punk, Metal und etwas Hip-Hop. Wem Fuel auf der Reload gefallen hat für den könnte dieser Songs was sein. Mir hat er zu wenig Besonderes...
6/10
5. Invisible Kid 8:31
Auch einer der eher schnelleren Songs. Ziemlich monoton dahergespielt. Der Refrain klingt nicht schlecht. Nur für 8 Minuten sind mir zu wenige Ideen im Song. Teilweise erinnern mich die Schlagzeug-Toms an Sepultura.
6,5/10
6. My World 5:45
Endlich wieder ein Songs der einem mehr mitreisst. Cool und locker gespielt. Wenn man vom Sound abstrahiert kann man sogar Ähnlichkeiten mit Metallica in den Zeiten von Ride the Lightning und Master of Puppets erkennen.
Aber auch My World ist insgesamt etwas monoton...
7/10
7. Shoot me again 7:10
Yup! Endlich wieder gute harte Gitarren gepaart mit einer ausdrucksvollen Stimme und guten Ideen. Vor allem die kurzen Verse, die zum ende hin härter werden. Cool. Könnte auch auf Load sein, wäre dann aber einiges lockerer, lebendiger und härter als der Rest.
\"Shoot me again. I ain\'t dead yet!\"
9,5/10
8. Sweet Amber 5:27
Dieser Mid-Tempo Song lebt vom variantenreichen Gesang von James. Kommt locker daher und hat einen innovativen Refrain. Was zum reinhören!
8,5/10
9. The unnamed Feeling 7:10
Klingt wie eine zu hart geratene Ballade. Erinnert in ruhigen Passagen an \"The Memory remains\" von Reload. Das Ganze ist trotz softer Passagen aber trotzdem ein eher träger Metal-Song. Bleibt nach dem zweiten Hören besser \"kleben\".
8,5/10
10. Purity
Jetzt wird\'s wieder heftiger. Kill \'em all meets Slayer und Sepultura. Alles ziemlich weinerlich und hektisch. Der Refrain ist trotzdem nicht schlecht. Bleibt hängen. Aber der Rest ist nicht ganz mein Fall, obwohl ich nichts gegen Slayer und Sepultura habe.
7/10
11. All within my Hands 8:48
In diesem Songs ist wieder alles enthalten. Er hat ähnliche Vorzüge wie der Titelsong St. Anger. Am Anfang geht\'s hart und schnell zur Sache. Mit Einsetzen des einfühlsamen Gesangs bekommt der Songs eine tiefere Ebene. Kaum hat man sich daran gewöhnt, hämmert sich der Refrain in Speedmetal-Manier ins Gehör.
Immer wenn sich die Jungs Zeit nehmen einige verschiedene Ideen in einen Song zu packen scheint es einer der besseren zu sein!
9,5/10
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die CD anders ist und anders klingt, als man es sich als Metallica-Fan (der 1. oder 2. Stunde!) erträumt oder befürchtet hat, wesentlich härter, lockerer, punkartiger und eher ein Rough-Mix als eine Feinschliff-Produktion.
Hört sie euch selbst an und bildet euch ein Urteil. Wie gesagt, unter http://prog.astrosoft.de findet ihr einige qualitativ brauchbare mp3-Fetzen und noch viele andere hörenswerte CDs, vor allem aus dem Progmetal Bereich.
Ich muss meine vollständige Meinung zu dieser Scheibe auch erst noch finden!
Metal up your Ass!
Der erste Eindruck vorweg
Hölle! Ist das Ding gewöhnungsbedürftig! Ich habe als Metallica-Fan der ersten Stunde ja viel erwartet, aber...
Alles ziemlich unberechenbar, vor allem der Sound... ziemlich blecherne Drums, James gröhlt meist, fette aber unscharfe Rhythm-Gitarren sowie überhaupt keine Gitarren-Soli und Keyboards!
Klingt wie eine Grungeband, die mal nebenbei in der Garage gejammt hat und das Ganze auf 8 Spuren gebannt hat. Aber das scheint genau so zu sein, wie die Jungs es wollten...
Trotzdem... Schon beim ersten Durchlauf bleiben einige äussert interessante Riffs und Hooklines hängen...
Nun der Reihe nach... Stil der CD... hmmm... Slayer meets Alice in Chains meets Metallica\'s Reload?!? Dazu noch zwei Ticks Punk und Lockerheit.
Die Lyrics sind allsamt ziemlich kritisch um nicht zu sagen haben alle mit \'anger\', \'hate\', \'bullets\', \'crush\', \'lies\', \'monster\' und \'death\' zu tun.
Fast hat man das Gefühl, Metallica wollen es allen heimzahlen, die sie nach dem \'black album\' als \'kommerzielle Verräter\' bezeichnet haben. Mit aller Härte und Ungunst, die ihnen diesbezüglich entgegen geschlagen ist.
Gleich vorweg... richtig verstehen kann man das was ich hier schreibe wohl nur, wenn man einige Takte gehört hat. Ihr findet einige repräsentative mp3-Schnipsel bei http://prog.astrosoft.de.
Einzige Songs, die mich beim ersten(!) Durchlauf der über 75 Minuten echt beeindruckt haben, sind der ultravariantenreiche Titelsong St. Anger, das vergleichsweise \"gefällige\" Shoot me again und der Abschlusstrack All within my Hands...
Die Band
Aber mal der Reihe nach. Wer kennt Metallica nicht? Mit dieser Band habe ich um 1986 zu den härteren Gefilden gefunden. Ihr 3. Album \"Master of Puppets\" ist und bleibt der Meilenstein der Metal-Geschichte...
1981 haben sie in der Bay Area angefangen Musik zu machen.
Am Anfang noch mit Dave Mustaine (heute Frontman von Megadeth) an der Gitarre. Ihre beiden ersten Alben (Kill \'em all und Ride the Lightning) waren damals die Mitbegründer der \"neuen\" Spielart des Hard Rock, die man dann Speed Metal taufte. Etwa zur selben Zeit betraten in diesem Sektor auch Slayer die Bühne und waren dabei noch eine Spur kompromissloser.
Die 22-jährige Metallica-Ära kann man in zwei Zeitalter unterteilen, die Zeit vor dem \"Black\" Album (\"Enter Sandman\", \"Nothing else matters\", ...) sowie die Zeit dieses Albums und danach (bis Reload).
Viele haben der Band die kommerzielle Schiene des schwarzen Album nicht verziehen. Vorher gings härter und kompromissloser zur Sache.
Allerdings sind Metallica mit diesem Album (über 1 Jahr in der Top-100 LP-Charts!) in die Liga der ganz grossen wie Alben-Seller aufgestiegen (nur Michael Jackson, Madonna und Pink Floyd haben von einem Album mehr Kopien verkauft!).
Aber mit \"St. Anger\" haben wir nun einen neuen dritten Abschnitt... Metallica sind kompromissloser und rüder denn je geworden...
Verkaufsform
Das Cover - eine festgebundene Faust - finde ich übrigens ziemlich daneben. So kommt der Heavy Metal nicht von den ganzen Klischees los... egal...
Aktuell wird übrigens noch die limitierte St. Anger CD im Digipack inkl. kompletter DVD-Video verkauft,
ein besonderer Anreiz sich die CD bald zuzulegen!
Nun aber endlich zu den Songs im Einzelnen:
1. Frantic 5:49
Heftig und gewöhnungsbedürftig. Steht wohl absichtlich am Anfang der CD...
Stakkato-Riffs und gegröhlter Sprechgesang machen Frantic schon zu einer grösseren Hürde für alle Fans des zweiten Zeitalters.
Sowohl Gesang als auch die \"verrissenen\" Gitarren erinnern an neuere Slayer-Alben. Die Breaks machen den Songs wenigstens etwas interessant. Das \"Tic-Tic\" im Refrain geht mir etwas auf den Geist. Dieser Songs wird sich wohl nie richtig zu mir vorarbeiten.
6,5/10
2. St. Anger 7:21
Für mich ist der Titeltrack der Höhepunkt des Albums. Am Anfang geht es in Thrash-Manier zur Sache, bevor James dann den genialen Refrain baladesk ins Mikro haucht.
Anschliessend kommt ein schneller und guter Punk-Part, der richtig zum Bangen einlädt. Immer wieder schlägt der Song unerwartete Haken, die ihm letztlich aber gut bekommen und ihn interessant machen. Von allem etwas!
10/10
3. Some Kind of Monster 8:26
Harter aber meist langsam träger Songs mit fast weinerlicher Gitarre. Eigentlich ein gutes 2-minütiges Instrumental, doch dann singt James doch noch.
Gewöhnungsbedürftig ist dabei der schon fast Hip-Hop-artige Sprechgesang. Jede Zeile fängt dabei mit \'these are\' oder \'this is\' an...
Ganz tief in der Struktur scheint man Elemente von Load erkennen zu können. Jedoch fast vollständig von den dröhnenden Gitarren und dem blechernen Schlagzeug überdeckt.
8/10
4. Dirty Window 5:24
Heavy Mid-Tempo-Song. Stilistisch irgend wo zwischen Punk, Metal und etwas Hip-Hop. Wem Fuel auf der Reload gefallen hat für den könnte dieser Songs was sein. Mir hat er zu wenig Besonderes...
6/10
5. Invisible Kid 8:31
Auch einer der eher schnelleren Songs. Ziemlich monoton dahergespielt. Der Refrain klingt nicht schlecht. Nur für 8 Minuten sind mir zu wenige Ideen im Song. Teilweise erinnern mich die Schlagzeug-Toms an Sepultura.
6,5/10
6. My World 5:45
Endlich wieder ein Songs der einem mehr mitreisst. Cool und locker gespielt. Wenn man vom Sound abstrahiert kann man sogar Ähnlichkeiten mit Metallica in den Zeiten von Ride the Lightning und Master of Puppets erkennen.
Aber auch My World ist insgesamt etwas monoton...
7/10
7. Shoot me again 7:10
Yup! Endlich wieder gute harte Gitarren gepaart mit einer ausdrucksvollen Stimme und guten Ideen. Vor allem die kurzen Verse, die zum ende hin härter werden. Cool. Könnte auch auf Load sein, wäre dann aber einiges lockerer, lebendiger und härter als der Rest.
\"Shoot me again. I ain\'t dead yet!\"
9,5/10
8. Sweet Amber 5:27
Dieser Mid-Tempo Song lebt vom variantenreichen Gesang von James. Kommt locker daher und hat einen innovativen Refrain. Was zum reinhören!
8,5/10
9. The unnamed Feeling 7:10
Klingt wie eine zu hart geratene Ballade. Erinnert in ruhigen Passagen an \"The Memory remains\" von Reload. Das Ganze ist trotz softer Passagen aber trotzdem ein eher träger Metal-Song. Bleibt nach dem zweiten Hören besser \"kleben\".
8,5/10
10. Purity
Jetzt wird\'s wieder heftiger. Kill \'em all meets Slayer und Sepultura. Alles ziemlich weinerlich und hektisch. Der Refrain ist trotzdem nicht schlecht. Bleibt hängen. Aber der Rest ist nicht ganz mein Fall, obwohl ich nichts gegen Slayer und Sepultura habe.
7/10
11. All within my Hands 8:48
In diesem Songs ist wieder alles enthalten. Er hat ähnliche Vorzüge wie der Titelsong St. Anger. Am Anfang geht\'s hart und schnell zur Sache. Mit Einsetzen des einfühlsamen Gesangs bekommt der Songs eine tiefere Ebene. Kaum hat man sich daran gewöhnt, hämmert sich der Refrain in Speedmetal-Manier ins Gehör.
Immer wenn sich die Jungs Zeit nehmen einige verschiedene Ideen in einen Song zu packen scheint es einer der besseren zu sein!
9,5/10
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die CD anders ist und anders klingt, als man es sich als Metallica-Fan (der 1. oder 2. Stunde!) erträumt oder befürchtet hat, wesentlich härter, lockerer, punkartiger und eher ein Rough-Mix als eine Feinschliff-Produktion.
Hört sie euch selbst an und bildet euch ein Urteil. Wie gesagt, unter http://prog.astrosoft.de findet ihr einige qualitativ brauchbare mp3-Fetzen und noch viele andere hörenswerte CDs, vor allem aus dem Progmetal Bereich.
Ich muss meine vollständige Meinung zu dieser Scheibe auch erst noch finden!
Metal up your Ass!
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