Stabilo Boss Original, Textmarker Testbericht

Farben sind bedeutungslos, Farben sind irrelevant? Mit nichten, lieber Leser, denn Farben haben sehr wohl eine Bedeutung, sogar ein ziemlich wichtige ....

Schaue ich mir diesen Wust an Papieren an, der täglich – nein eher stündlich – auf meinem Schreibtisch landet, dann bräuchte ich wohl jeden Tag mehrere Tage, um das alles zu lesen. Das dem nicht so isst, verdanke ich nicht zu letzte einem Wunder der Technik, einem kleinen Plastikteil in kreischender Farbe mit schwarzer Kappe. Einem etwa fingerlangen, etwas mehr als daumenbreitem Gehäuse, in dem sich eine stoffartige Miene mit einer Breite von ca. 5 Millimetern befindet, die – sonderbarerweise – genau jene Farbpigmente abgibt, die das Gehäuse erwarten lässt. Wem es immer noch nicht klar ist, dem sei jetzt gesagt, dass ich über den Textmarker von Stabilo Boss rede – was ja auch in breiten schwarzen Lettern auf dem Stift drauf steht. Und dieser Wunderstift ist es, dem ich einen geordneten Arbeitstag mit maximalem Informationsinput verdanke – denn ich lese bei weitem nicht alle Blättern, die auf meinem Schreibtisch landen, sondern stets nur dass, was mit diesem schönen Stift markiert ist.

Dabei spielen die Farbvarianten der Firma Stabilo eine ganze besondere Rolle und ich hoffe darauf, dass diese Firma niemals eine Farbe einfach vom Markt nimmt, denn dann würde hier ein ganzen Informationssystem in sich zusammen brechen.

Dokumente mit einem orangen Dreieck auf der ersten Seite müssen stets vollständig und sofort gelesen werden, denn sie sind dringend. Findet man einen gelb markierten Absatz, so handelt es sich um Detailinformationen, die man in den nächsten Stunden wissen sollte, morgen aber vergessen haben kann. Grün ist eine ekelige Farbe – nicht der Farbe wegen, sondern wegen der Bedeutung, denn hier gilt es, die entsprechenden Informationen sozusagen in die eigene Allgemeinbildung zu übernehmen, Dinge die man auch auf lange Sicht noch parat haben sollte. Schön dass grün so selten vorkommt, schade, dass grüne Texte meistens ziemlich lang sind ...

... und dann gibt es noch blau. Blau ist nicht gerne gesehen in diesem Hause, denn Blau bedeutet oft Ärger. Blau ist meine Farbe und damit werden versäumte Termine, unerledigte Arbeiten oder einfach nur Schlampereien markiert. Blau ist eigentlich der Stift, der am längsten halten sollte – doch leider ist dem nicht so, blau ist irgendwie ziemlich häufig alle. Das liegt aber jetzt nicht daran, dass blaue Stabilos weniger ergiebig sind als andere – blau wird einfach viel zu oft benutzt. Wie lange er wirklich hält? Kann man das angeben? Ich würde mal sagen 73 DIN-A4-Blätter lang, doch beschwören möchte ich das nicht. Wenn man den Blauen zu lange offen lässt, trocknet er übrigens aus – ist das mit den anderen Farben auch so? Keine Ahnung, ich würde mal sagen ja – aber ich habe doch nur den blauen ....

Besonders seltsam mag dabei erscheinen, dass ich diesen Stift fast täglich nutze und sehe – und doch fast nichts über ihn weiss. Er ist nicht gerade formschön, liegt dafür aber sehr gut in der Hand. Die Farben sind nicht unbedingt modern, dafür aber sehr gut erkennbar – solange man das markierte Papier nicht wochenlang in der Sonne liegen lässt, denn dann verblasst auch ein Stabilo. Er kann breite und schmale Linien ziehen, doch malen kann man sehr schlecht damit – und noch viel schlimmer ist die Betrachtung seines Wertes. Seinen Preis kenne ich nicht, denn er wird bei uns großen Menge eingekauft und dafür bin ich nicht zuständig – aber sein Nutzen ist unermesslich und damit natürlich auch sein immaterieller Wert. Damit ist natürlich auch klar, dass ich diesen Textmarker auf jeden Fall empfehle – was würde ich nur tun, wenn es ihn nicht gäbe?

Nun lieber Leser wundere Dich nicht über einen Bericht ohne Überschriften und ohne Fazit, aber irgendwie passt dies hier gar nicht. Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.

Cu easywk