Stadion der Freundschaft (Cottbus) Testbericht

ab 11,06
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Erfahrungsbericht von Mathi15

eklige Urwaldgeräusche in der Lausitz

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Einleitung:

Ich war bisher nur einmal im Cottbuser Stadion der Freundschaft zum Auswärtsspiel des Vereins, für den mein Fußballerherz schlägt. Und ich muss ehrlich sagen: Ich bin forh, nur einmal dort gewesen zu sein. Es wird das erste und letzte mal gewesen sein. Denn was mich dort erwartete, war jenseits von Gut und Böse anzusiedeln. Doch alles mit seiner Zeit.


Preise:

Man löhnt je nach Platzwahl im Stadion der Freundschaft zwischen 2 (Kinder) und 20 Euro. Das ist generell für Zweitligaverhältnisse recht wenig wie ich finde. Da bezahlt mitunter für Oberligafußball mehr. Aber da es eh kein wirkliches Schmuckkästchen ist, sollte die Preisspirale auch nicht so weit nach oben gehen können.


Nähe zum Spielfeld:

Das ist schon der erste Kritikpunkt: Durch die Aschenbahn gibt es schon mal eine gewisse Distanz zwischen Fans und Spielern. Die Stimmung kann nicht so gut überschwappen und verpufft schneller in der Lausitzer Umgebung.


Stimmung:

Dieses ist der nächste und entscheidenste Kritikpunkt: Der FC Energie Cottbus hatte schon immer und hat bis heute ein echtes Problem mit rechtsradikalen Strukturen in der Fanszene. Zwar distanziert sich der Verein auch auf der offiziellen Homepage unter www. fcenergie.de mit dem Slogan "Rassismus die Rote Karte" und Stellungnahmen des Ex-Trainers Eduard Geyer, Links zum Netz gegen Rechts und anderen Weblinks, doch das ist mir eindeutig zu wenig. Denn entscheidend ist auf dem Platz, wie eine bekannte Fußball-Floskel besagt. Hier eher bezogen auf die Ränge. Und was ich zu Gehört bekam beim Gastauftritt meiner Elf in Lausitzer Gefilden war doch mehr als nur eklig und unterste Schublade. Hässlichste Urwaldgeräusche aus dem Energie-Block mit "Uh, uh, uh", "Mongo", "Buschmann" und andere aus der Fikalsprache entlehnte Begriffe zeugen nicht gerade von einem hohen IQ einiger und wohlgemerkt nicht weniger Anhänger des FC Energie Cottbus. Denn ein gählendes und lautes Vernehmen solcher rassistischen Sprechchöre ist nich auf das Brüllen einzelner Fans, sondern einer nicht gerade geringen Menschenmenge zurückzuführen. Besonders aus welchen Kehlen, solche schmutzigen verbalen Griffe ins Klo kamen war mehr als nur erschreckend. Neben dem vom Aussehen her schnell zuzuordnendem deutsch-nationalen Klopper-Block stimmten auch viele Vatis im mittleren Alter mit ein. Einfach nur zum Kopfschütteln wie ich finde. Fußball soll und ist unpolitisch bleiben - Basta. Und es soll nicht als Plattform oder gar Sprachrohr für rassistisches oder gar rechtsradikales Gut sein.
Und auch offizielle Stellungnahmen ersetzen nicht stärker durchgesetzte Stadionverbote. Aber ein solches Klientel bringt halt auch Geld in die scheinbar in diesem Punkt dann doch leeren Vereinskassen. Schade, schade, schade, wie ich finde.
Grund genug dem Treiben in der Lausitz nicht tatenlos zuzusehen.
Ein Vorgänger hat hier bei ciao eine meines Erachtens nach genau auf den Punkt bringende Überschrift zu diesem Thema gefunden: Im Stadion der Freundschaft trifft man eben vermehrt auf "Lausitzer Spargel-Bauern" - grobschlächtige, primitive Leute eben ohne viel Grips im Hirn, sodass beim Schreien eben nur gequirlte Scheiße von deren Lippen sprudeln kann. Bedenkliche Tendenzen schon seit vielen Jahren. Ähnliche Tendenzen wie im Ostsee-Stadion in Rostock. Mehr pfui als hui. Hässliche, giftige Sprechchöre mit mehr als nur rassistischen Andeutungen.


Ticketbestellung:

Die Tickets für Heimspiele des FC Energie Cottbus können an 18 ausgeschriebenen Vorverkaufsstellen oder unter der Telefonnumer 0355-756950 geordert werden.


Kapazität:

Gerade einmal 20.500 Zuschauer passen in das "Stadion der Freundschaft" und damit zählt es zu den Kleinsten im deutschen Profifußball. Die Einteilung der Plätze ist dabei in 4000 Sitzplätze und 16500 Stehplätzen erfolgt.


Anfahrt:

Mit dem Auto:

Man orientiert sich am besten, wenn man einmal von der Autobahne runter ist, zunächst zum Stadtring, dann Richtung Guben. Hierauf befindet das Stadion sich gegenüber den Messehallen.

Mit dem öffentlichen Nahverkehr:

Vom Bahnhof sind zirka zehn Minuten per Fußweg zum Stadion Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Außerdem erhält man als Gast und mit dem Zug als Fangruppe angereits eh meist Geleitschutz durch unsere Freunde und Helfer. Insofern immer der Nase nach.


Parkmöglichkeiten:

Der Parkplatz Sandower Dreieck bietet mehr als genügend Parkmöglichkeiten.


Fazit:

Sowohl vom Ästhetischen als auch vom Akkutischten Unterhaltungswert wurde ich im Cottbuser Stadion der Freundschaft mehr als nur bitter enttäuscht. Erschreckende und mehr als nur schlimme Tendenzen, die nicht mit äußerster Härte verfolgt werden. Ich will nicht alles schlecht reden, doch was ich beim Gastauftritt in der Lausitz erleben musste, war mehr als nur erschreckend und kann auch nicht schön geredet werden.
Appell an die wahren Cottbuser Fans: Tut etwas gegen eure Spezis der Kategorie C !!!
Anmerkung: Kategorie C sind Fans, die bundesweite Stadionverbote erhalten haben aufgrund ihrer zurückliegenden Delikte - eine echte Schande !!!
Auch der heutige Sieg gegen den FC Erzgebirge Aue mit 1:0 und die damit verbundene Tabellenführung des FC Energie Cottbus in der zweiten Liga können über diese mehr als nur bedenklichen Fakten nicht drüber hinwegtäuschen.

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