StarCraft: Broodwar (Action PC Spiel) Testbericht

Wir befinden uns in ferner Zukunft. Die Menschen haben sich auf verschiedenen Planeten im Weltraum niedergelassen und leben in Frieden. Doch eines Tages werden die Außenposten von einer fremden Rasse ausgelöscht. Die sogenannten Zerg sind dabei, einen langen Krieg anzufangen und überrollen dabei alles, was ihnen in den Weg kommt. Du spielst einen Kommandanten in der Kolonie von Mar Sara, welche auch bald den Zerg in die Hände fallen wird.

Bald stellt sich heraus, dass die Zerg von den Wissenschaftlern der Konföderation gezüchtet worden sind, um als Waffe zu dienen. Nun treten auch die Protoss auf die Bildfläche, welche wiederum dabei sind, die Zerg auszulöschen und du gerätst zwischen die Fronten. Einerseits sollst du in Zusammenarbeit mit den „Sons Of Korhal“, eine Rebellengruppe, die Konföderation mit ihrer eigenen Waffe zerstören. Mit Hilfe von Psi-Emittern werden die Zerg auf die Konföderierten gelockt, um diese zu zerstören. Andererseits musst du die Protoss daran hindern die Zerg auszulöschen. Und zum Schluss sollst du dir wiederum die Zerg vom Hals halten, da sie keinen Unterschied zwischen Konföderierten und Rebellen machen.

Soviel zur Story der ersten Episode von Starcraft. Es gibt insgesamt 3 Episoden a 12 Level, wobei man in jeder Episode eine andere Rasse spielen darf. Newbies in diesem Genre werden sich die Zähne ausbeißen, aber sie werden es schaffen.
Vor jeder Mission wird man in einem Briefing-Room darüber unterrichtet, was man denn zu tun hat. Hier wird aber auch der größte Teil der Story vermittelt. Die Missionsziele lassen sich aus den Dialogen, die die verschiedenen Charaktere führen, erraten. Sie sind aber auch noch mal in einem kleinen Fenster zusammengefasst. Nun kann’s losgehen...

Die Steuerung des Spiels ist eigentlich ganz einfach und kann auch mit einer zwei-Tasten Maus erledigt werden (man muss die zweiten Taste nur den Befehl COMMAND-KLICK zuteilen). Alle möglichen Befehle sind rechts unten in einem kleinen Menü geparkt, links ist eine Minimap und in der Mitte sind Informationen über die selektierte Einheit oder das selektierte Gebäude. Man beginnt meistens mit einem kleinen Lager und muss wie bei jedem anderen Aufbau-Strategiespiel damit anfangen, Mineralien und Gas zu sammeln, um Gebäude und Einheiten zu bauen...

Die KI ist gut programmiert und überrascht einen immer wieder. Der Computer schafft es immer wieder sein Lager so schnell auszubauen, dass man schon überrannt wird, wenn man gerade mal einen ersten Marine, Zergling oder Zealot fertig gestellt hat. Mit etwas Übung schafft man es dann auch früh genug eine gute Verteidigung aufzubauen, so dass man sich in Ruhe für einen Großangriff rüsten kann. Allerdings hat man dann immer noch genug damit zu tun, die vereinzelten Angriffe abzuwehren. Und leider greift der Computer nicht immer die gleiche Stelle an, sondern versucht immer Schwachstellen herauszufinden. Wenn dein Lager wiederholt von ein paar Einzelkämpfern angegriffen wird, solltest du schleunigst alle Kanonen laden und Bunker füllen, denn meist steht ein Großangriff vom Gegner bevor.

Wenn man denn mal Zeit hat, sich mit dem Missionsziel zu befassen, wird einem auffallen, dass man nicht immer die gleiche Aufgabe hat. Irgendwelche Lager des Gegners auszulöschen, was bei vielen anderen Strategiespielen so üblich ist, wird irgendwann langweilig. Bei Starcraft muss man manchmal einfach nur ein bestimmtes (gut bewachtes) Gebäude infiltrieren oder zerstören, oder auch mal einen Gegenstand im gegnerischen Lager absetzen. Es gibt aber auch Level, in denen man einfach etwas aus einem Lager oder einem Gebäude herausholen muss, etwas beschützen oder jemanden im Feindesgebiet bergen muss. Aber man darf auch oft genug das gegnerische Lager niederreissen. =)

Wenn es dann dazu kommt, hat man wenigstens noch seinen Spaß daran, wie die gegnerischen Einheiten mit schönen Effekten explodieren, auseinander fallen oder verbrennen. Die Grafik ist nämlich auch nicht von schlechten Eltern (wenn man mal bedenkt, dass das Spiel von 1998 ist). Die verschiedenen Lebewesen, die sich auf dem Bildschirm niedermetzeln, sind sehr hübsch entworfen, die Animationen der verschiedenen Gebäude sind nicht tot langweilig (besonders im Zerg-Lagern - die Gebäude der Zerg sind ja eigentlich Lebewesen) und die Landschaften können sich auch blicken lassen. Schade nur, dass sie nach und nach mit Blut getränkt werden.

Ebenso gut wie die Grafik ist auch der Sound. Die Musik passt ganz gut zum Spiel und stört nicht. Insgesamt ist der Soundtrack ganz ansprechend und die verschiedenen Sounds passen auch zu den jeweiligen Aktionen oder Einheiten. Nichts klingt gleich und man hört immer, was gerade los ist.

Wer schon alle Episoden durchgespielt hat, der kann sich auch mal mit Freunden im LAN via IPX ein kleines Gefecht liefern. Und wenn die Freunde gerade mal keine Zeit haben, dann kann man sich mit vielen anderen Gamern im Battle.Net treffen. Meistens macht ein Spiel gegen Menschen ohnehin mehr Spaß als gegen den dummen Computer (allerdings kann man das meistens nicht so richtig unterscheiden...). Und wer stolz auf seinen Sieg ist, der kann dann noch einmal die Statistiken nach dem Spiel genießen (in den Screenshots kann man bspw. sehen, wie ich Azrael abgezockt habe)
Multipayer-Maps findet man in ausreichendem Maße mitgeliefert, und wenn man eine bestimmte Karte, die im battle.net gespielt wird, nicht hat, dann wird diese einfach automatisch vom host herunter geladen. Deshalb kann es zu enormen Verzögerungen beim Einstieg in ein Spiel kommen, sonlange man nicht gerade mit DSL surft.

Für Starcraft Broodwar gilt genau das gleiche wie für den ersten Teil. Abgesehen davon, dass es drei neue Episoden im Singleplayer-Modus, eine Menge neuer Multiplayer-Maps, 3 neue Upgrades für Zerg und Terran, insgesamt 7 neue Einheiten und ein paar neue Landschaftstypen gibt, ist wirklich nichts neues zu sehen. Halt nur ein einfaches Expansion-Pack. Es lohnt sich trotzdem Broodwar zu kaufen!


Fazit
Starcraft ist ein Spiel für blutende Privates sowie für abgehärtete Generäle. Abgesehen von kleineren Depressionen nach einer verlorenen Schlacht oder einem Zerg-Rush, ist das Spiel sehr gut. Die Grafik ist, genau wie der Sound, sehr ansprechend, auch wenn es in solchen Sachen nicht an meinen persönlichen Liebling Myth II „Soulbligter“ heranreicht. C&C wird aber sauber abserviert. Endlich mal ein gutes Spiel, dass den Namen „STRATEGIESPIEL“ wirklich verdient hat.