StarCraft (PC Strategiespiel) Testbericht

ab 12,15
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Erfahrungsbericht von AaronT77

Ein Muss für jeden Hobby-Strategen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Liebe Leserinnen und Leser,

dass ich nachmittags im Internet rumsurfe bzw. Berichte schreibe, ist meinen Freunden bekannt. Aber einige fragen mich, wieso ich nachts nie zu erreichen bin, wenn sie mich anrufen? Das hat einen Grund... es ist nicht so, dass ich um 23 Uhr schon schlafe oder nicht zu Hause bin, sondern weil ich einfach ungestört dieses geniale Meisterwerk von Blizzard spielen will. Klar, dass ich ab und zu ans Telefon rangehe, aber NIE, wenn ich mich gerade mit ein paar Leuten im Internet in diesem Spiel bekriege. Die Rede ist von Starcraft. Zugegeben, das Spiel ist schon fünf Jahre alt, aber von seiner Originalität hat es nichts verloren. Es ist meiner Meinung nach, trotz Command+Conquer, Age of Empires, Empire Earth etc., immer noch das beste Echtzeitstrategie-Spiel.
Das Spiel kaufte ich mir vor 2 Jahren als es im Angebot war. Anfangs war ich gar nicht so sehr begeistert, weil 1. der Computergegner nicht sehr intelligent ist und 2. war mir das Spiel damals für einen Anfänger viel zu hektisch (nach 3 Minuten wurde ich \"gerusht\" und meine Basis war nur noch Schutt und Asche\"). Aber als ich wenigstens die ersten Anfangsminuten ohne grosse Verluste überstand, machte es mir auf einmal Spass und so hatte ich im Laufe der Zeit wenig Probleme mit dem Computer-Gegner. Schon bald darauf wollte ich mein Können gegen menschliche Gegner unter Beweis stellen. Da kam mir das Battle-Net gerade recht. Ok.. ich kam anfangs unter die Räder, weil Menschen doch ziemlich fiese Tricks auf Lager hatten, aber man lernt ja bekanntlich aus Fehlern.

1.Rassen:
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Bei Starcraft gibt es drei Rassen, die unterschiedlicher nicht sein können. Dennoch sind alle Rassen gleichstark... an dieser Stelle ein ganz grosses Lob an Blizzard, die Macher von Starcraft. Während die Zerg auf ihr \"Tierinstinkt\" vertrauen und jeden Gegner niedermetzeln, verlassen sich die Protoss lieber auf ihre fortgeschrittene Technik. Die Terraner/Menschen haben herkömmliche Waffen und Einheiten, sind aber durch ihre Flexibilität und Atombomben auch nicht zu unterschätzen. Alle Rassen streiten sich um die Rohstoffe (Mineralien, Vespin-Gas), die auf dieser Phantasie-Welt ziemlich knapp sind. Durch die genannten Rohstoffe kann man Einheiten kaufen bzw. upgraden, was lebensnotwendig ist, um die gegnerische Basis im richtigen Zeitpunkt \"schachmatt\" zu setzen.

1a. Zerg: Eine \"Tierrasse\".. Mischung aus Reptilien, Käfern und keine Ahnung sonst noch was, aber auf jeden Fall ekelerregend. Namen der Einheiten wie Vergifter, Königin, Hydralisk, Mutalisk, Zerglinge sagen alles über sie aus. Vergifter wachsen in einem Hügel auf, der von biologischem Müll und verrottenden Überresten übersät ist... na lecker! Die Zergs hören auf den Overmind und respektieren ihn. Der Overmind verschmolz sich zu einem Wesen, das die Urinstinkte aller Zerg-Linien repräsentierte und dem alle Zergs loyal dienen. Zergs sind nicht sehr stark gepanzert, auch lässt ihre Angriffstärke zu wünschen übrig, aber in grossen Gruppen können sie probemlos jede Basis in sekundenbruchteilen auseinandernehmen.
Ihre grosse Besonderheit ist es, sich im Boden einzubuddeln, um ihre Gegner aus dem Hinterhalt zu überraschen. Ich persönlich spiele am liebsten mit dieser Rasse, da sie schnell Einheiten produzieren kann und auch gute Basisverteidigung haben.

1b. Terraner: Diese Menschen-Rasse ist schon viel angenehmer als die niederträchtigen Zergs. Mit uns bekannten Einheiten wie Marines, Panzer, Kreuzer und Forschungsschiffe versuchen sie, den Zergs und Protoss den Garaus zu machen. Ausserdem gibt es noch eine Einheit, dessen Name ich mir irgendwie nicht erklären kann. Nämlich die Feuerfresser... das sind ganz normale Flammenwerfer, die eigentich Feuerspucker heissen müssten *gg*. Die stärkste Einheit der Terraner sind die Schweren Kreuzer, die von oben auf jedes feindliche Ziel mit gewaltiger Kraft herabschiessen. Dennoch haben sie auch eine Schwäche... denn sie sind extrem langsam. Die Geister(Spezialagenten) können Atombomben aus dem eigenen Raketensilo starten lassen und mit höchster Präzision ins Ziel dirigieren. Die mächtigen Panzer ergänzen diese solide Rasse sehr gut, die aber insgesamt zu statisch wirkt. Ein grosser Vorteil gegenüber anderen Rassen ist, dass Terraner ihre Gebäuden fortbewegen können, wenn ihre Basis angegriffen wird. So können sie sich aus dem Krisengebiet retten.

1c. Protoss: Eines vorweg... ich hasse diese Rasse! Eigentlich haben die Protoss sehr gute und starke Einheiten. Ihre Technologie ist auch sehr interessant. Aber wenn man im Internet gegen menschliche Spieler \"zockt\" vergeht einem schnell die Lust. Vor allem, wenn der Gegner wie verrückt nur Berserker baut und auf die gegnerische Basis losmarschiert. Berserker sind extrem widerstandsfähige Nahkämpfer. Zwar können sie keine Flugeinheiten angreifen, aber wenn ihr Angriff auf die Basis glückt, hat man nicht einmal mehr die Möglichkeit, Flugeinheiten zu bauen, um sich dagegen zu verteidigen. Das stelle man sich bei einem Match bei 3 gegen 3 vor. Die Gegner bauen alle nur Berserker. Dann kann es sein, dass man nach 5 Minuten von 50-60 Berserker überrannt wird. Das ist nicht schön anzusehen, aber äusserst effektiv. Aber auch die anderen Einheiten der Protoss können sich sehen lassen. So brauchen sich die Flugzeugträger nicht vor den schweren Kreuzer der Terraner zu verstecken, weil beide etwa gleichstark sind. Protoss besitzen auch Hohe Templer, die mit ihren Psi-Stürmen grosse gegnerische Armeen stark schwächen bzw. ganz vernichten. Ganz praktisch sind auch ihre Photonen-Kanonen, die eine sehr gute Basis-Verteidigung darstellen, da sie sowohl Luft- als auch Bodentruppen angreifen können.


2. Spielmodi:
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Bei Starcraft gibt es verschiedene Modi, die keinen Wunsch offen lässt.

2a. Multiplayer-Modus: Von IPX-Netzerk-Verbindung und Modem-Verbindung bis hin zu Direktverbindung ist alles vorhanden. Aber das Prunkstück dieser Option ist wohl das Battle-Net, das Blizzard mit ins Spiel integriert hat. Hier bekämpfen sich Spieler aus aller Welt. Bei einem Match können bis zu acht Spieler teilnehmen. Hohe Suchtgefahr, weil man von menschlichen Gegnern immer andere Tricks lernen kann. Es ist eigentlich eine ausgezeichnete Idee, aber leider \"hängt\" sich die Verbindung auf oder man \"fliegt\" mitten in einem Spiel, das man nach 1stündiger Spielzeit schon fast gewonnen hat. Sehr ärgerlich! Ansonsten ist das Battle-Net sehr lobenswert, da es fast nie ruckelt bzw. keine weiteren Probleme mit sich bringt. Man kann sich mitten im Spiel auch mit Freunden verbünden bzw. lösen. Auch der Chat innerhalb bzw. ausserhalb eines Matches ist geboten. Ausserdem gibt es noch offiziele Ranglisten und Kriege zwischen Clans, die sehr motivierend sind.

2b. Einzelspieler-Modus: Man kann im Einzelspieler-Modus Feldzüge/Kampagne starten. Mit welcher Rasse man anfängt, bleibt dem Spieler überlassen. Für jede Rasse gibt es ca. 14 verschiedene Missionen, die ziemlich abwechslungsreich ist. Mal muß man Gegner und Basen vernichten (welch eine Überraschung) , mal Geiseln befreien.
Insgesamt wird es aber langweilig, wenn man alle drei Rassen durchgespielt hat.

2c. Replay-Modus: Siege schaut man sich immer gerne an, deswegen ist dieser Modus besonders hilfreich. Und wenn man von den Gegnern aufgerieben wird, ohne zu wissen warum, dann wünscht man sich nichts mehr als das letzte Match nochmal anzuschauen. Replays lassen sich beliebig speichern und löschen.


3. Graphik:
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Die Graphik ist nicht mehr zeitgemäss und die Auflösung niedrig (640x480, 256 Farben), aber dafür läuft das Spiel sauber und flüssig. Auch die Einheiten kann man gut erkennen. Die Gebäuden sind schön gezeichnet und sind auch für Spiel-Anfänger leicht voneinander zu unterscheiden. Neben kahlen Landschaften gibt es ausserdem noch Lava-Landschaften und Gewässer-Maps, wo man Hügeln, Bäume, Schlamm und Matsch gut erkennen kann. Aus Vespin-Geysiren strömen Gase und die Mineralien kann man aufgrund blauer Farbe schnell erkennen. Tote Einheiten fallen auseinander, wobei man etwas Blut sieht. Wenn man die Einheiten anklickt, kann man sogar die Bilanz sehen: Name der Einheit, getötete Gegner, Kraftpunkte und Angriffs-/Verteidigungsstärke.


4. Sound:
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Die Musik ist sehr unauffällig aber energisch und wird nie langweilig bzw. nervtötend. Meiner Meinung nach gibt es im ganzen Spiel nur ein Track (oder sind es doch mehr??), was etwas wenig erscheint. Die Geräuscheffekte sind gut gemacht. Die Sprachausgabe sehr sauber und gut zu verstehen. Wenn man z.B. eine Einheit bauen will, aber kein Geld dafür hat, ertönt je nach Rasse eine virtuelle Stimme wie: \" Nicht genügend Mineralien\". Wenn man Terraner hat, bekommt man eine angenehme Frauenstimme zu hören. Hat man die Zergs gewählt, ertönt eine tiefe, gruselige Stimme. Natürlich wird das ganze auch \"untergetitelt\". Sehr praktisch,wenn man keine Lautsprecher hat oder diese gerade nicht funktionsfähig sind *gg*


5. Steuerung:
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Die Steuerung kennt man bereits aus anderen Blizzard-Spielen. Mit der linken Maustaste wählt man eine Einheit aus (bzw. man zieht mit der linken Maustaste über die gewünschten Einheiten). Mit der rechten Maustaste schickt man die Sammler arbeiten, Einheiten auf Feinde los oder man kann damit auch Einheiten von Punkt A zu Punkt B bewegen. Die Steuerung reagiert dabei immer sofort. Gespielt wird Starcraft eigentlich mit einer Maus. Aber fortgeschrittene Spieler nehmen auch die Tastatur (Tastaturkürzel) zur Hilfe. So kann man viel schneller reagieren und hat bessere Übersicht, ohne sich die Finger mit der Maus wund zu drücken.


6. Systemvoraussetzungen:
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Da das Spiel schon etwas älter ist, sind die Anforderungen ziemlich bescheiden.
ab 233 Mhz
32 MB RAM
4x-CD-Rom-Laufwerk
640x480 Bildpunkte, 256 Farben
Tastatur und Maus
ca. 80 MB Festplatte

7. Starcraft-Sprache:
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Rush: sofortiger Angriff, nachdem die erste Kampfeinheit produziert wurde (es gibt noch Kriecher-Rush und Kanonenrush, die ich aber nicht näher erläutern möchte, da diese Taktik ziemlich niederträchtig und billig ist). Ist ein Rush erfolgreich, hat man den Gegner fast besiegt. Kann er diesem Rush aber standhalten und seinerseits angreift, ist man selbst tot.

No Rules/No Rush: das sind die 2 Regeln, die jeder Spieler respektieren sollte. Hat man No rules vereinbart, kann man sofort mit allen Mitteln angreifen. Bei No Rules wird vorher noch ausgemacht, wie lange zwischen beiden Parteien Waffenstillstand herrscht. Ist diese Zeit vorbei, darf man erst angreifen. Leider halten sich einige Spieler im Battle-Net nicht an die Abmachung.

AC on: Auf ally chat schaltet man im Multiplayer-Modus, wenn man nur seine/m Mitspieler eine wichtige Taktik weitergeben möchte, ohne den Gegner davon wissen zu lassen.

BS: Backstabbing ist eine Form von Hochverrat. D. h. es gibt Spieler, die in ihrem Blutbad sowohl Freund auch Feind auslöschen wollen. BS gilt als höchst unbeliebt und wird von den anderen Spieler mit dem Auslöschen des \"Verräters\" bestraft.

noob/nub/Newbie: tja.. ein Anfänger eben *gähn*

Gosu: das sind schon die besseren Spieler, die viele Tricks kennen und den Gegner ins schwitzen bringen können. Einige Gosus gewinnen sogar alleine gegen 2 menschliche Gegner.


7. Fazit:
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Für Hobbystrategen und Leuten, die einen eher schwachen Rechner besitzen, ist dieses Spiel ein Muss. Aufgrund der vielen taktischen Möglichkeiten ist monatelanger Spielspass garantiert. Wenn man Starcraft im Battle-Net gespielt hat, wird man sowieso höchstwahrscheinlich süchtig. Dieses Spiel wird quasi nie langweilig. Die Ladezeiten sind extrem kurz und die Atmosphäre ansteckend (ihr fiesen Protoss, wenn ich euch in die Finger bekomme *grmbl*). Der Nebel des Kriegs erhöht die Spannung und lässt überraschende Angriffe zu. Deswegen sollte man die ganze Karte unter Kontrolle haben, um ein böses Erwachen zu verhindern. Recht praktisch ist noch die Minimap, die den Spieler auf den laufenden hält, da es mitten im Kampf ziemlich hektisch werden könnte. Wer Starcraft noch nicht gespielt hat, ist kein richtiger Strategie-Spieler. Da Starcraft (+Expansion-Set Brood War) jetzt in jedem Geschäft für knapp 13€ erhältlich ist, sollte man ohne Bedenken zugreifen.

Danke fürs Lesen
Euer Aaron

33 Bewertungen, 1 Kommentar

  • schnitzel

    13.04.2006, 22:54 Uhr von schnitzel
    Bewertung: sehr hilfreich

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