StarCraft (PC Strategiespiel) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Treesitter

Schleimige Aliens und ehrenwerte Kämpfer

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

...und die Menschen genau dazwischen *g* Heute mal ein Wort zu einem absoluten Klassiker im Genre der Strategiespiele, den ich alle Jubeljahre aus meiner Mottenkiste krame und durchzocke: Starcraft. Der Vorgänger Warcraft II dürfte wohl jedem ein Begriff sein, der schon länger einen PC sein eigen nennt.


Story:
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Starcraft verlagert das Geschehen in die unendlichen Weiten des Weltraums zu einer Zeit, in der die Föderation der Terraner ihre Kolonien nicht gerade freundlich behandelt: Per PSI-Wellen-Emitter werden die Zerg, eine insektenartige Alienrasse mit einer strengen Hierarchie, angelockt, um deren militärisches Potential zu testen. Statt ein paar dutzend der liebenswerten Krabbeltierchen finden sich jedoch einige Milliarden der Viecher ein und überrennen einen Aussenposten nach dem anderen. Nur die noblen Protoss scheinen ihnen Einhalt gebieten zu können. Dabei verhalten sie sich jedoch nicht sehr zimperlich den Menschen gegenüber: Sie verbrennen jede von den Zerg infizierte Welt kurzerhand zu Asche.


Das Spiel:
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Im Spiel übernehmt ihr nun eine der drei zerstrittenen Parteien, wobei jede über viele unterschiedliche Spezialeinheiten verfügen, die taktisch geschickt eingesetzt werden sollten. Ihr errichtet wie üblich eine Basis, befestigt sie und produziert Truppen für den entscheidenden Schlag gegen den Feind. Dafür müssen Rohstoffe in Form von Mineralien und Vespin-Gas abgebaut werden. Nicht selten entbrennt dadurch schon zu Anfang ein heisser Kampf um die Ressourcen, die meist nur spärlicht verteilt sind.

Im Single-Player beginnt ihr am Besten mit den Terranern, sie sind am einfachsten zu handhaben.


Terraner:
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Im HQ werden sogenannte WBFs hergestellt, die Rohstoffe abbauen und Gebäude erstellen oder reparieren können. In Kasernen trainiert ihr einfache Marines, die auch auf Lufteinheiten feuern können, mit Flammenwerfern ausgerüstete Nahkämpfer oder getarnte Ghosts, die die gegnerische Basis ungesehen auskundschaften. Eine Fahrzeugfabrik sorgt für das notwendige schwere Gerät, ein Raumhafen wird für Luftunterstützung wie etwas dem Schweren Kreuzer benötigt.

Der Terraner sind gut für Einsteiger geeignet, da sich die Eigenschaften der meisten Einheiten von selbst erklären. Gebäude und Fahrzeuge können leicht repariert werden, indem man ein WBF damit beauftragt und die Kampagne an sich ist auch recht einfach, nur die letzten beiden Levels können anstrengend werden, wenn man sich zu lange mit dem Aufbau der Basis aufhält.


Zerg:
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Die kleinen glibbrigen Gesellen sind mir mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen: Brav bestätigen sie jeden Befehl mit einem Klappern ihrer Zangen oder einem kurzen Quietschen - wie niedlich! Nun, der Gegner sieht das vermutlich anders, wenn Horden kleiner Zerglinge aus ihren Eiern schlüpfen und die Gegend unsicher machen.

Herz der Basis ist der Stock, in dem Larven entstehen, die dann unter Aufwendung von Mineralien und Gas zu Drohnen oder Kampfeinheiten mutieren. Drohnen sind die Arbeiter des Schwarms, sie verpuppen sich und entwickeln sich zu "Gebäuden" (wenn man einen Pool mit grünem Schleim so nennen kann *g*).

Die Steuerung der Zerg ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Anblick einiger Dutzend wuselnder Zerglinge, die rastlos auf einen Bunker einkloppen, entschädigt dafür mehr als genug. Da man ohne ausreichende Upgrades leicht mal gegen ein dutzend Protoss-Berserker einige seiner Schützlinge einbüsst, sollte man sich erst an die Zerg-Kampagne machen, wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat.


Protoss:
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Die Protoss unter der Führung von Tassadar haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Galaxis von der Plage der Zerg zu befreien (Meine armen Kleinen !!). Sie haben starke Kampfeinheiten, die jedoch nicht immer leicht zu handhaben sind. So gibt es keine Möglichkeit, angekratzte Gebäude oder Einheiten zu reparieren. Dafür haben sie Schilde, die sich langsam wieder aufladen können.

Die Gebäude der Protoss werden direkt von ihrem Heimatplaneten an ihren Bestimmungsort gebeamt: Eine Drohne öffnet einfach ein Portal und kann sich danach gleich wieder ans abbauen von Ressourcen machen, da das fertige Gebilde automatisch nach einiger Zeit an Ort und Stelle gewarpt wird. Ein nicht zu unterschätzender Zeitvorteil zu Beginn des Spiels...

Es wundert mich dennoch nicht, dass diese Kampagne am Schluss steht, denn man sollte die Einheiten von Starcraft schon ganz gut kennen, bevor man seine Templer in die Schlacht schickt. Das Gewitter dieser "Magier" beispielsweise ist verheerend, aber schwer zu koordinieren - schliesslich sollen die anderen eigenen Einheiten während eines Angriffs nicht unbedingt quer durchlatschen, da sie sonst binnen Sekunden gebraten werden (...uups).


Die Missionen:
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Zu den Missonen kann man noch sagen, dass die Ziele sehr abwechslungsreich gestaltet sind und nicht immer einfach nur alles plattgemacht werden muss. Sogar einige Indoor-Missionen im Stile von Red Alert sind dabei. Die KI des Gegners ist OK, aber wirklich klug ist der Computergener natürlich nicht *g* Sein Vorteil liegt eigentlich nur darin, dass er überall zugleich ist und Befehle geben kann, während ihr noch überlegt, ob ihr erst einen Teil der zu Anfang verdeckten Karte erkunden oder gleich eure Truppen zum Angriff übergehen lassen solltet. So kommt halt alle paar Minuten ein Trott Feinde an, der sich eine Lücke in eurer Befestigung sucht, während zugleich überraschend eine Flotte Raumschiffe an eure Hintertür klopft...

Wie auch beim Vorgänger Warcraft gibt es unter allen Rassen wieder "Helden". Das sind verschiedene Schlüsselcharaktere, die über starke Waffen und viel Energie verfügen, die aber die Mission unbedingt überleben müssen, da sie wichtig für die Story sind. Werden sie gekillt, so gilt die Mission sofort als verloren.

Neben einer spannenden Story mit genialen und meist auch sehr witzigen Videosequenzen bietet Starcraft auch einen Multiplayer-Modus und die Möglichkeit, übers Internet zu spielen und eigene Karten per Editor zu entwerfen.


Fazit:
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Die Grafik war zwar damals schon etwas veraltet, erfüllt jedoch ihren Zweck und ist dank der Draufsicht in 2-D unkompliziert und übersichtlich. Den Sound finde ich einfach klasse, sowohl die Musik, als auch die gut eingedeutschten und meist recht witzigen Bestätigungen der Befehle ("Is ja gut, ich geh ja schon..." *mecker*) sind gelungen und erzeugen eine ganz eigene Atmosphäre, wie man sie bei anderen Strategiespielen oft vergeblich sucht.

Mir selbst gefällt die Story um Längen besser als das ewige Soviet-Hickhack bei Command & Conquer, die drei Parteien unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern spielen sich auch ganz anders. Die Zwischensequenzen sollte man mal gesehen haben, denn sie sind mit viel Liebe zum Detail und meist auch mit einer guten Portion Sarkasmus gemacht, eben typisch Blizzard (ich sag nur: "Diablo II").

Wer also noch ein gutes Stategiespektakel sucht, das sich auch auf einem älteren PC noch spielen lässt (auf meinem P233 mit 128 MB RAM lief das Spiel noch ganz gut) und schon für 20 Märker zu haben ist, der sollte zuschlagen und das Add-On auch gleich mit einsacken, das inzwischen auch schon sehr preiswert ist.

PS: Kommt man nun trotz allem taktischen Geschick in einer Mission nicht weiter, so kann man im laufenden Spiel die Return-Taste drücken und There is no Cow Level eingeben - der Einsatz gilt dann sofort als gewonnen ("Cheater"! *g*)

10 Bewertungen, 2 Kommentare

  • monkey

    18.02.2002, 21:05 Uhr von monkey
    Bewertung: sehr hilfreich

    Man liest sich :o)

  • Eiswolf

    18.02.2002, 21:05 Uhr von Eiswolf
    Bewertung: sehr hilfreich

    StarCraft bleibt für mich nach all den Jahren immer noch top, guter Bericht!